habe mir vor kurzem die neuen Wonka Schokoladenriegel von Nestle aus England bestellt. Als ich mir dann die Rückseite der Verpackung so anschaute, musste ich, oh Wunder! :D, irgendwie an dich und deine lustige Strichcode Sammlung denken. Allerdings ist dieses eher etwas künstlerisch als lustig. Aber nicht zu verachten sind die kleinen Männekens links neben dem Strichcode. Vielleicht ist er also trotzdem was für deine Rubrik. (:
Wir haben uns den "The Peoples Supermarket" in London angeschaut. Es handelt sich dabei um eine Genossenschaft in der zur Zeit über 500 Leute Mitglied sind. Neben einem Mitgliedsbeitrag verpflichten sich die Mitglieder selbst vier Stunden pro Monat im Laden zu arbeiten. Die Mitglieder bekommen auf Ihren Einkauf 20 % Preisnachlass.
Obst und Gemüse kommt von lokalen Bauern. Unschönes Obst und Gemüse wird nicht weggeschmissen, sondern in der eigenen Küche nochmal wiederverwertet und als Convenience-Essen zum Verkauf angeboten.
In der regelmässig stattfinden Mitgliederversammlung können Sortimentsvorschläge eingebracht werden und dann wird abgestimmt, ob es im Laden zum Verkauf angeboten wird.
Zudem bietet der Supermarkt Jugendlichen an, ein Praktikum zu absolvieren und in den Arbeitsalltag hineinzukommen.
Das Interiereur des Supermarkts wirkt alles andere als Konkurrenz zu den etablierten Ketten wie Tesco oder Sainsbury's. Dafür hat der Supermarkt mit Nichts angefangen und bekommt die Ladenmiete günstig von einer Stiftung überlassen.
Sehr schönes Konzept. Für Bio-Produkte gibt es Mitgliederläden hierzulande ja häufiger schon, u.a. hier im Stadtteil das Oecotop. Einen reellen Supermarkt mit diesem Konzept zu betreiben und zu finanzieren ist aber sicherlich schon eine Herausforderung…
Arne ist über diese Kartoffeln gestolpert (hoffentlich nicht wortwörtlich). Ein 10kg-Sack kostet 5,99€, 5kg bekommt man für 1,99€. Was die Kalkulation soll? Keine Ahnung. Zwei Möglichkeiten sind naheliegend: Der Verkauf der 5kg-Säcke soll gefördert werden, weil sie vielleicht schon ein paar Tage länger in dem Laden lagen oder vielleicht sind die Preise in zwei verschiedenen Wochen entstanden, so dass es von der Großhandlung unterschiedliche Verkaufspreisempfehlungen gab.
Vielleicht sind die Kartoffeln aus Nordeutschland auch einfach nur wegen der langen Anreise teuer.
Die insolventen Praktiker- und Max-Bahr-Baumärkte gehören zum Metro-Konzern. So wie die real-Warenhäuser auch und über genau die soll das fehlende Geld jetzt wohl wieder reinkommen. Dachte man sich zumindest im Markt in Passau, in dem Stephan diese Socken entdeckt hat.
2,99€ für's Nichtstun? Teure Dienstleistung in einem Netto-Markt. Und nicht nur Barbara, die mir dieses Foto geschickt hat, fragt sich, warum man so ein Schild überhaupt erst aufhängt.
Hier nach längerer Zeit mal wieder eine Erzählung eines Mitarbeiters von mir. Gregor hatte ein recht ungewöhnliches Erlebnis mit einem männlichen Besuchers meines Geschäfts:
Ein mir bekannter Kunde in Tarnkleidung tritt auf mich zu. Die Kassiererin habe ihn geschickt. "Das müssen Sie mit der Geschäftsführung klären!", habe die gesagt. ich entgegnete: "Die Geschäftsführung ist gerade ortsabwesend, aber vielleicht kann die Stellvertretung..?"
"Ja! Hol die mal!
"Nö, bin ich selbst."
Kurze Verblüffung, dann sagt er, er habe da so einen Zettel, ein gutes Dutzend aufgesetzter Taschen seiner Tarnkleidung durchwühlend. Ich schliesse aus, dass dem Herrn seit Raider Twix heisst jemand etwas geschenkt hat. Kein Geschenkgutschein, kein Roland-Scheck, da bleibt nur ein "ARGE-Gutschein" übrig. "Die nehmen wir nicht, das führt nur zu Scherereien." Für wen, lasse ich mal offen.
Er durchwühlt weiter seine Taschen und fördert lauter anderen Mulch zutage. Als ob ich nichts gesagt hätte. Er sprach: "Ich sag's wie es ist, ich brauch das Geld, für Drogen und Zeugs und so. Ich mein, ist doch besser, du kaufst mir den Schein ab, als wenn ich hier klauen müsste, nich wahr?" Leutseliges Grinsen.
WTF? Drogen UND Zeugs UND so? Keine Moralapostelei jetzt, aber andere Menschen versuchen zu überleben ohne Drogen und brauchen auch Geld, aber für Wohnen und Essen.
"Ich bin begeistert von der Ehrlichkeit, in der Tat, aber wir nehmen keinen ARGE-Gutschein."
Da! Er hat ihn gefunden. Es IST ein ARGE-Gutschein, ich darf ihn kurz überfliegen. Das übliche Gesabbel, dass nichts davon für Tabak und Spirituosen verwendet werden darf. Der Betrag ist grösser als € 55,15.
Als ob ich vorher nichts gesagt hätte, kommt nun die Auskunft "Mann, überall anders darf ich damit für über 50 Euronen LEBENSMITTEL kaufen."
Am liebsten würde ich ja jetzt sagen "Mach das doch!" und noch ein paar Zitronen falten gehen. Aber man ist ja höflich. Der Mann fuhr fort: "Dafür hätte ich gerne 15 Euro!" Wenn ich gesagt hätte, hey, psst, du siehst aus, als ob du so einen Super-Duper-ARGE-Gutschein hättest, überlässt du mir den, fürn Zwanni? Dann wäre es moralisch immer noch fragwürdig, und illegal sowieso, den Gutschein anzunehmen. Aber dann wären 15 € ein nachvollziehbarer Preis.
"Nee, tut mir leid, es gibt Ärger, wenn man einen solchen Gutschein annimmt. Kann ich nicht machen."
Der Kunde fällt aus allen Wolken. "Ja, aber. Aber dann kann ich hier nicht mehr einkaufen. Und meine Kollegen auch nicht."
Das tut mir auch leid.
Als er weg ist, verstehe ich es erst. Auf die Knie fallen, beweinen, dass sein Nicht-mehr-Erscheinen die berufliche Existenz etlicher Menschen aufs Spiel setze, darunter Menschen mit Familien, mit legalen Süchten, wilden Ehen und eingeschlafenen Beziehungen, mit Schulden und geringen Einkünften aus Vermietung und Verpachtung - das wäre eine passende Antwort gewesen. Chance vertan…
Dass jemand versucht, so einen "Sozialschein" direkt in Bargeld zu verwandeln habe ich in den vielen Jahren im Einzelhandel auch noch nicht erlebt. Dafür hatten wir in den letzten Tagen ein paar sonderbare Erlebnisse mit einer Kundin, die hier seit Anfang an herkommt und damit durchaus als Stammkundin bezeichnet werden könnte…
Fabian hat mir zwei Strichcode-Bilder geschickt. Der erste mit dem Strichcode in Krugform stammt von einer Flasche mit schwedischem Blaubeer-Himbeer-Sirup. Der quadratische Strichcode ist auf einem Buch ("Die Kunst ein kreatives Leben zu führen" von F. Berzbach) zu finden, der aber meiner Meinung nach nur als dekoratives Element dienen kann. Vielen Dank für die Zusendung der Bilder!
Strichcode-Zusendung von Niki. Ich sehe in dem Konstrukt auf der Bärenmarke-Packung ja einen Eisberg, aber so richtig will der ja auch nicht zu einer Milchpackung passen. Bessere Vorschläge, was das sein könnte?
Monika hat mir dieses Foto eines Strichcodes in Käferform geschickt, der ausnahmsweise mal nicht auf einer Umverpackung, sondern auf einem Auto klebte.
Mit meinen Mitteln hier konnte ich den Code leider nicht dekodieren. (Wenn der Code übrigens scanbar ist, dann nur im mittleren Bereich des Rumpfes und nicht an den Beinen des Käfers.)
Der Aufdruck "Trackable at geocaching.com" ließ mich zunächst vermuten, dass man mit Hilfe des Codes einen Cache finden könnte. Es handelt sich bei dem Käfer übrigens um einen Travelbug – aber was man damit nun genau anfangen kann, erschließt sich mir als Nichtgeocacher nicht.
Ein (mir bekannter) Blogleser hat in den letzten Wochen ein kleines Experiment durchgeführt und mir sein Fazit zukommen lassen. Mit Erlaubnis zur Veröffentlichung. Aufgrund vieler persönlicher Widrigkeiten leidet das Blog gerade etwas und so habt ihr wenigstens mal wieder etwas zum Lesen und Diskutieren:
Hi Björn,
ich habe jetzt mal aus reinem Interesse 4 Wochen den ganzen Plastikmüll gesammelt der hier angefallen ist.
Angefangen bei den Käse- und Wurstverpackungen, über Speiseeis, Blisterpackungen von irgendwelchem Technikzeugs, PET-Flaschen, eben alles was man dem Großbegriff Plastik/Kunststoff zuordnen kann.
Das ist Wahnsinn was sich da ansammelt. Drei Personen, mehr nicht. Und wir hatten keine besondere Feier oder irgendein anderes Event.
Und mit dabei waren zwei (!) Plastiktüten. Zwei. Die hatten Löcher vom ungeschickten Einpacken und waren damit für uns unbrauchbar.
Fazit für mich: Das Verbot von Plastiktüten ist reine Augenwischerei. Populismus der Grünen in der reinsten Form.
Das eigentliche Plastikproblem wird durch diese Tütendiskussion völlig ausgeblendet. Nach meiner Ansicht wäre eine Sonderabgabe auf diese Tüten reine Geldschneiderei ohne jeden nennenswerten Effekt.
Damit meine ich: Klar, wenn dann durch diese Abgabe 150 Millionen weniger Tüten in Umlauf gebracht werden ist das für sich betrachtet eine Menge. Aber bezogen auf den ganzen anderen Müll ist es eben so gut wie nichts. Wenn man es ernst meint mit dem Plastikmüll, (und nicht nur den Leuten die Kohle aus den Taschen ziehen will), dann müsste man an ganz anderer Stelle ansetzen.
Interessantes (und zugegebenermaßen mit etwas Nachdenken nicht allzu überaschendes) Ergebnis. Kann es sein, dass Plastiktüten immer deswegen gerne als das Beispiel für Plastikmüll angesehen werden, da sie häufig so schön demonstrativ durch die Landschaft und über Mülldeponien wehen?