Blogleser und Plastiktüten
Ein (mir bekannter) Blogleser hat in den letzten Wochen ein kleines Experiment durchgeführt und mir sein Fazit zukommen lassen. Mit Erlaubnis zur Veröffentlichung. Aufgrund vieler persönlicher Widrigkeiten leidet das Blog gerade etwas und so habt ihr wenigstens mal wieder etwas zum Lesen und Diskutieren:
Hi Björn,Interessantes (und zugegebenermaßen mit etwas Nachdenken nicht allzu überaschendes) Ergebnis. Kann es sein, dass Plastiktüten immer deswegen gerne als das Beispiel für Plastikmüll angesehen werden, da sie häufig so schön demonstrativ durch die Landschaft und über Mülldeponien wehen?
ich habe jetzt mal aus reinem Interesse 4 Wochen den ganzen Plastikmüll gesammelt der hier angefallen ist.
Angefangen bei den Käse- und Wurstverpackungen, über Speiseeis, Blisterpackungen von irgendwelchem Technikzeugs, PET-Flaschen, eben alles was man dem Großbegriff Plastik/Kunststoff zuordnen kann.
Das ist Wahnsinn was sich da ansammelt. Drei Personen, mehr nicht. Und wir hatten keine besondere Feier oder irgendein anderes Event.
Und mit dabei waren zwei (!) Plastiktüten. Zwei. Die hatten Löcher vom ungeschickten Einpacken und waren damit für uns unbrauchbar.
Fazit für mich: Das Verbot von Plastiktüten ist reine Augenwischerei. Populismus der Grünen in der reinsten Form.
Das eigentliche Plastikproblem wird durch diese Tütendiskussion völlig ausgeblendet. Nach meiner Ansicht wäre eine Sonderabgabe auf diese Tüten reine Geldschneiderei ohne jeden nennenswerten Effekt.
Damit meine ich: Klar, wenn dann durch diese Abgabe 150 Millionen weniger Tüten in Umlauf gebracht werden ist das für sich betrachtet eine Menge. Aber bezogen auf den ganzen anderen Müll ist es eben so gut wie nichts. Wenn man es ernst meint mit dem Plastikmüll, (und nicht nur den Leuten die Kohle aus den Taschen ziehen will), dann müsste man an ganz anderer Stelle ansetzen.
Trackbacks
Nur registrierte Benutzer dürfen Einträge kommentieren. Erstellen Sie sich einen eigenen Account hier und loggen Sie sich danach ein. Ihr Browser muss Cookies unterstützen.
Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Bulli am :
David am :
Luci am :
Meine Eltern kaufen die Plastiktüten im Laden und benutzen diese als Mülltüten. Wer im Endeffekt mehr Plastik dadurch verbraucht... Tja... Dadurch, dass die Einkaufstüten fester sind als die Mülltüten, tippe ich darauf, dass ich doch noch weniger verbrauche, aber so wirklich doll einsparen tut man dadurch meiner Meinung nach dann doch nicht.
DerBanker am :
Zudem sind diese Tragetaschen viel dicker als die Mülltüten. Ich habe vor Jahren mal eine Packung normalgroßer Tragetüten für meinen Onlineshop gekauft und 78 davon immer noch: sie wiegen 1400gr. Eine Rolle von 30 Mülltüten (25l) aber wiegt nur 242gr!
Chris P. Bacon am :
Welche Farbe haben denn deine Strapse?
dr. pop am :
Chris P. Bacon am :
Jetzt hetzen die Banker mit einer Plastiktüte von Arbeitgeber zu Arbeitgeber. Abteilungsleiter können sich schon einen Umzugskarton leisten.
DerBanker am :
DerBanker am :
i2mo am :
Chris P. Bacon am :
Veri am :
Chris P. Bacon am :
Das sehe ich nicht so. Damit wird eine einmal getroffene schlechte Entscheidung als gegeben und unabdingbar gesetzt, und für die Fortführung und "Optimierung" wird dann auch noch Lob erwartet.
Scheisse kann man nicht polieren.
Mal abgesehen davon: Bemühe mal Google zum Thema Bisphenol A.
Wir schaden mit dem ganzen Plastikkram nicht nur der Umwelt, wir liefern uns auf Dauer auch selbst ans Messer.
Blogolade am :
Björn, wäre es eigentlich ein großer Umstand für dich, auf Papiertüten für Obst umzusteigen. So wie es die früher gab? hmm, ok, das wäre für die Waagen in der Kasse vermutlich problematisch, oder? Jedesmal das Obst des Kunden auspacken ist ja auch doof.
Björn Harste am :
worfgang am :
Bei dem was Bjoern so alles an gefundenen Verpackungen postet, scheint es in der Gastfeldstrasse sogar recht viele Peters zu geben.
Chris P. Bacon am :
Umpacken von Glas in Plastik.
Diese Kopfschmerzen ....
Chris P. Bacon am :
"Das Beste Prinzip zur Minimierung des eigenen Muells ...".
Der eigene Müll, das eigene Gewissen, man muss nur einen Weg finden sich scheinbar selbst zu entlasten.
Es ist aber völlig egal, ob ich den Plastikmüll mitkaufe und dann beim Händler in die Tonne drücke, oder in meinen eigenen Mülleimer werfe. Die Menge bleibt die gleiche.
Müllvermeidung entsteht ja nicht dadurch, wenn ich den Müll in andere Tonnen werfe.
T am :
In Westeuropa merkt man es nicht so, da zum einen Müll meist doch im Mülleimer landet und zum anderen eine gute Müllabfuhr / Straßenreinigung existiert. Dort, wo es die nicht gibt, sind Landschaft, Seen und Flüsse voll mit dem Zeug. Extrem fand ich es z.B. auf dem Mekong, links Burma, rechts Laos, selten mal ein paar Hütten, aber an jedem Ast, der ins Wasser ragt, am Uferbewuchs, überall kleben Plastikreste. So sieht man, wie hoch das Wasser mal stand - und was da alles im Ozean landet ...
Chris P. Bacon am :
Bei großzügiger Auslegung kommen die Menschen aktuell auf maximal 200.000 Jahre.
Wir Menschen spielen für die gesamte Geschichte der Erde ganz sicher keine große Rolle mehr. Auf der kompletten Zeitachse ein Augenzwinkern und dann sind wir wieder weg.
Tom am :
Nicht nur auf Plastiktüten und Tragetaschen sollte eine Zwangsabgabe eingeführt werden, sondern auch auf die Plastikverpackungen wie von einfachen Schrauben oder den "super" eingepackten Scheren.
Alles doppelt und dreifach verpackt und im Gegensatz zu Tragetaschen ohne Mehrwert für den Verbraucher
John am :
Tomas am :
Martin am :
Sollte dafür mit einer Geldstrafe belegt werden.