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Der LD ruft die Polizei

Im Rahmen ihrer Bestellung hatte eine Kollegin hinter den Kartons mit Müllbeuteln einen kleinen Karton von OCB gefunden. Einige Packungen Blättchen waren noch darin, aber viele waren es nicht. Sofort gingen unsere Alarmglöckchen an, denn zum einen sind Blättchen auch ein relativ beliebter Klauartikel, zum anderen ist es schon merkwürdig, dass der Karton im Regal mit den Haushaltsfolien liegt.

Der Blick in die Videoaufzeichnung ergab hinsichtlich der Speicherdauer gerade noch, dass ein Mann, den wir nicht als "Stammkunden" bezeichnen würden, der uns aber irgendwie vom Sehen bekannt vorkam, den neuen und vollen Karton (50 x 1,50 € – das ist schon ordentlicher Warenwert) zwei Tage zuvor heimlich von der Kasse mitgenommen hatte, während mein Kassierer mit einer anderen Kundin beschäftigt war. Im Gang mit den Müllbeuteln stopfte sich der Mann den größten Teil des Inhalts des kleinen Kartons in seine Jacke und entledigte sich des auffälligen Kartons, indem er ihn im Regal mit den Müllbeuteln verbarg. Dann ging er zunächst unerkannt aus dem Laden.

Vorsichtshalber sicherte ich die Videoaufnahme und noch während der USB-Stick im Rekorder steckte, kam besagte Kollegin mit nachdenklichem Gesicht zu mir ins Büro: "Guckst du mal bitte? Ist das unser Blättchendieb, der da vor den Brötchen gerade steht?"

Ja, er war es und so zogen wir ihn kurzerhand mit ins Lager. Da stritt er erstmal alles ab: "Ich wollte hier nur Brötchen kaufen, ich habe nichts geklaut."

"Nein, nicht heute", erwiderte ich, "sondern am Montag schon!"

"Das können Sie überhaupt nicht beweisen", erklärte er siegessicher.

Da er kein Ausweisdokument und nur eine Krankenkassenkarte dabei hatte, rief ich die Polizei hinzu. Während ich im Büro war und telefonierte, nahm der Mann sein eigenes Handy aus der Tasche und wählte ebenfalls den Notruf der Polizei. Dort erklärte er, dass er hier von uns ungerechtfertigt festgehalten würde und er einen dringenden Termin hätte und mich nun wegen dieser Freiheitsberaubung anzeigen möchte.

Während wir auf die Beamten warteten, erklärte er mir noch ein paar Dinge. Ob das nur ein Versuch war, mich einzuschüchtern und auf diese Weise von uns ohne den Polizeieinsatz wieder entlassen zu werden, oder ob der Typ wirklich so doof war, kann ich bis heute nicht sagen. Auf jeden Fall widerholte er ausdrücklich, dass wir ihn nicht festhalten dürften, denn er hätte ja schließlich nichts getan und dass er mich deswegen wegen der Freiheitsberaubung anzeigen wird. "Das gibt richtig Ärger, das mag die Polizei gar nicht", klärte er mich auf. Außerdem werde ich wohl den Polizeieinsatz selber bezahlen dürfen, denn die Papiere, die er mir gegeben hatte, reichen wohl um seine Identität festzustellen und dafür hätte es keine Polizei gebraucht.

Das sah die Polizei dann aber alles komplett anders. Die Videoaufzeichnungen waren in einer super Qualität und zeigten eindeutig, wie er sich die Blättchen mit vollen Händen in die Jacke stopfte. Und sie erklärten ihm auch, dass eine Versichertenkarte und ein monatealter Anmeldebogen eines Wohnheimes keine offiziellen Ausweisdokumente sind. Also von uns aus war alles korrekt und ich habe auch keine Konsequenzen zu befürchten. Wie das bei ihm aussieht, weiß ich dagegen nicht, er war nämlich gerade erst aus dem Knast entlassen worden. Läuft bei ihm.

Eigentlich war das Thema damit erledigt, aber da war ja noch eine zweite Anzeige von mir. Die wegen des begangenen Hausfriedensbruchs. Der Mann hatte hier nämlich Ende 2023 bereits geklaut und daher von uns ein Hausverbot bekommen und so hatte ich auch noch dafür einen Anzeige vorbereitet. "Das eine Jahr ist längst um!", protestierte der Dieb.

"Bei uns gibt es für Ladendiebe Hausverbot lebenslang", erklärte ich ruhig.

"Wo steht das? Habe ich das schriftlich bekommen?", spielte er wieder den Schlaumeier.

"Das steht nirgends, das machen wir ausnahmslos immer so. Und das brauche ich Ihnen auch nicht schriftlich zu geben, es reich nämlich, wenn ich Ihnen das sage. Wenn Sie das vergessen haben, ist das Ihr Problem, nicht meines."

Der Polizist, der die ganze Zeit neben uns stand und sich den Dialog angehört hatte, nickte bekräftigend und bestätigte meine Aussage: "Ja, da hat er Recht."

Immer wieder muss man sich mit sowas herumschlagen … Einfacher wäre es, wenn die Leute, wenn man sie schon überführt, wenigstens kooperativ wären und nicht auch noch eine große Klappe hätten.

Kerze, Thunfisch, Nudelsuppe

Wie so oft durch eine "komische Handbewegung" wurde ich auf einen Ladendieb aufmerksam. Was eine komische Handbewegung ist, möchtet ihr wissen? Nun: In einen Gang zu gehen ohne sich die Ware anzusehen, dabei aber an einer Jackentasche herumzufummeln, sich wieder umzudrehen und aus dem Gang herauszugehen ist ausdrücklich kein normales Verhalten eines Kunden. Im Gegenteil sogar, diese Vorgehensweise haben wir bei Ladendieben schon häufiger beobachtet.

Eingesteckt hatte der Mann sich eine Kerze und nachdem er sein Dosenbier bezahlt hatte, fingen ein Kollege und ich ihn am Ausgang ab. Es stellte sich heraus, dass er außer der Kerze noch zwei Dosen Thunfisch und eine kleine Packung Nudelsuppe in der Tasche hatte. Alles Produkte unserer Eigenmarken und wohl auch eher für den unmittelbaren Eigenbedarf und weniger zum Verhökern in irgendwelchen Hehlerbuden.

Da könnte man schon fast Mitleid bekommen, aber …

Schwupps, eine Serie!

Unsere klauende Stammkundin kam im Grunde täglich.

Am Mittwoch hatten wir sie auf frischer Tat erwischt, nachdem uns ihr Verhalten am Dienstag zu Recht seltsam vorgekommen war.
Nun hatten wir uns aus reiner Neugierde gestern mal die gerade noch gespeicherte Videoaufzeichnung von Montag angesehen.

Sie kam immer "gegen Mittag" und im Schnelldurchlauf der Aufzeichnungen zwischen 12 und 14 Uhr fanden wir sie dann auch. Als sie den Laden betrat, war ihre Tasche leer, als sie an der Kasse wie immer fröhlich scherzend ihren Leergutbon einlöste, war die Tasche sichtbar gefüllt. Dank der Aufzeichnung ließ sich zumindest Teilweise nachvollziehen, welche Artikel sie dort eingesackt hatte. Auch dafür wird sie also eine Anzeige bekommen.

Weiter zurück können wir mit den Aufzeichnungen nicht, aber ich glaube, da würden wir noch viele weitere Diebstähle von ihr finden …

Schwupps, erwischt!

Das ging ja schnell. Die diebische Kundin von gestern war wieder da und hat wieder ihren Rucksack gefüllt – mit Waren im Gesamtwert von knapp 10 Euro.

Als sie in den Laden kam, klingelten bereits bei sämtlichen Kolleginnen und Kollegen die Alarmglöckchen. Wir ließen uns allesamt nichts anmerken und guckten ihr über die Videoanlage einfach zu. Komisch war schon, dass sie direkt nach dem Betreten des Marktes allerhand Geraffel aus ihrer Tasche nahm und in der Hand hielt, anstatt Handy, Schlüssel, Notizbuch und was weiß ich noch alles einfach bequem in dem kleinen Rucksack zu belassen. Warum sie das tat, ist nun klar: Sie brauchte den Platz für ihr Diebesgut.

Der Rest verlief gewohnt unspektakulär: Nachdem sie die Kasse passiert hatte und dort nur ihren Leergutbon einlöste, sprachen wir sie an und gingen mit ihr nach hinten. Die eingesteckte Ware wurde ihr ab- und ihre persönlichen Daten aufgenommen, das Hausverbot wurde ausgesprochen und die Frau nach draußen geleitet. Anzeige folgt.

Käse verhökern im begehbaren Kiosk

Ein Typ, der schon mehrfach bei uns durch unterschiedliche Ladendiebstähle aufgefallen war, die Anzeigen sind ihm vollkommen egal, ging mit einem vollen Karton Käse durch den Eingang raus. Eine Kollegin hatte den Ladendieb bemerkt und schnell bei mir Bescheid gesagt. Ines und ich sprangen auf und rannten hinter dem Kerl her, der in aller Seelenruhe mit dem Karton auf dem Arm durch die Seitenstraße in Richtung Innenstadt spazierte.

Kurz bevor wir ihn erreichen konnten, verschwand er durch eine Tür in einem Gebäude. "Jetzt hab ich dich!", dachte ich noch als ich ebenfalls durch die Tür trat – und staunte nicht schlecht, als ich mich mitten in einem begehbaren Kiosk hier im Umkreis wiederfand. Unser Ladendieb war bereits hinter dem Tresen verschwunden und zeigte dem Inhaber des Lädchens den Inhalt des Kartons. Weiter kamen sie nicht, Ines und ich hielten den Typen fest, bis die Polizei eintraf. Es folgte eine weitere Anzeige, aber den Wohnungslosen ohne irgendwelche Perspektiven dürfte auch diese ziemlich kalt lassen.

Erstaunt war ich darüber, was mir einer der Polizisten gesagt hat. Er kenne den Kiosbesitzer als ehrliche Haut und er sei zuverlässig und es sei seiner Meinung nach absolut ausgeschlossen, dass dieser irgendwelche Hehlerware ankaufen würde. Ernsthaft? Nach dem, was ich gesehen habe, wäre ich da an seiner Stelle nicht mehr ganz so sicher.

Knipser-Vorgeschichte

Wie in letzter Zeit schon mehrfach gesagt, hänge mit meinem Blog der Realität teilweise etwas hinterher. Manche Beiträge habe ich einfach nicht zu verbloggen geschafft, so dass es überhaupt keinen zeitlichen Bezug mehr gibt. Wenn diese Dinge es dann nicht wenigstens noch in die Sammlungen "liegengebliebenes Blogmaterial" schaffen, ist der Zug endgültig abgefahren.

Denkt mal ein paar Monate zurück. Ende letzten Jahres hatten wir unseren "Knipser" nach vielen erfolgreichen Diebstählen und mehreren hundert Euro Schaden endlich erwischt.

Nun war mir beim Durchsehen der Blogbilder ein Foto von durchgeknipsten Bottle Tags aufgefallen. Ich hatte das für eines der Bilder im Zusammenhang mit den Diebstählen Ende 2022 gehalten. Irgendwann fiel mir auf, dass das Bild zeitlich ein gutes Stück weiter in der Vergangenheit liegt. (Ich lasse meine Bilder grundsätzlich nach Datum absteigend sortiert anzeigen.)
Genau neben dem Bild hatte ich eine kleine Notiz für den damals potentiell dazugehörigen Blogeintrag hinterlassen.

Ich stutzte. Ist das ein Déjà-vu? Bin ich im falschen Film? Habe ich irgendwas durcheinanderbekommen? Oder sollte der Typ tatsächlich schon einmal bei uns aktiv gewesen sein und hatte sich nach Monaten wieder blicken lassen? Wir hatten Anfang 2022 leider von der Polizei keinen Namen bekommen sondern nur eine Vorgangsnummer. Mit einem Namen hätte ich den Zusammenhang zu damals sicherlich schneller herstellen können, so war es ein Zufall, dass ich das Bild hier noch unverbloggt liegen hatte.

In der alten Videoaufzeichnung war hundertprozentig sicher zu erkennen, dass es der selbe Täter wie unser "Knipser" Ende des Jahres war.

Was das nun ändert? Nicht viel. Ich werde noch eine Anzeige wegen Hausfriedensbruches hinterherschicken, denn er hatte damals ganz sicher ein lebenslanges Hausverbot bei uns bekommen. Ob diese Anzeige dem Typen das Leben noch etwas schwerer macht? Werde ich nie erfahren, aber ich wünsche es ihm.


Erwischt und rausgeworfen: Der Zwei-Ei-Dieb

Ach, wie schön: Da der "Zwei-Ei-Dieb" im Grunde allen meinen Mitarbeitern persönlich bekannt war, konnte er nicht unerkannt hier in den Laden kommen. Meine Kollegen informierten mich und ich nahm die Sache persönlich in die Hand.

Er wollte gerade mit einer Flasche Alkohol zur Kasse gehen, als ich mich ihm in den Weg stellte. Er guckte irritiert und noch irritierter, als ich zum ihm sagte: "Dass du dich hier überhaupt noch rein traust!"

"Wieso?!", wollte er wissen.

"Wegen den beiden Eiern gestern."

"Oh. Scheiße!"

Ja, erwischt. Damit hatte er wohl nicht gerechnet …

Erwischt: Der "Knipser"

Das ging ja schneller als gedacht: Der "Knipser", wie wir den Typen mit der Kneifzange inzwischen intern getauft hatten, war erneut hier. Eine unmittelbare Folge seiner Vorgehensweise war ihm zum Verhängnis geworden – nämlich das Durchknips-Geräusch, das seine Zange hier in der Getränkeabteilung verursachte. Mein Azubi hatte dies nämlich mitbekommen und hatte daraufhin die anderen Kollegen informiert.

Das Ende vom Lied war, dass der Dieb im Streifenwagen mitfahren durfte und seine Zange war er auch los. Die hatten die Polizisten nämlich bereits ganz am Anfang eingesackt.
Insgesamt wird er drei Anzeigen von mir bekommen – zwischen einer größeren Strafe wegen gewerbsmäßigen Diebstahls und einem ermahnendem "Du, du, du!" ist als Reaktion darauf hier in Bremen natürlich alles möglich. Wie es ausgehen wird, werden wir wohl nie erfahren, aber zumindest haben wir uns hier vorerst wieder mit einem Dieb weniger herumzuschlagen …


Erwischt: Der Milka-Schokodieb

Vor etwa zwei Wochen hatte ein Typ bei uns ein knappes Dutzend großer Tafeln Milka-Schokolade geklaut. Das war den Kollegen an dem Abend eher zufällig aufgefallen, da das vorher volle Regal an einer Stelle eine klaffende Lücke aufwies.

Viel Gesicht gab es nicht zu merken, da der Dieb die übliche legale Vermummung trug: Schirmmütze und Corona-Maske. Aber wir sicherten das Videomaterial und von dem Moment auch die Schokolade mit Warensicherungsetiketten.

Letztere führten nun zum Erfolg: Der selbe Mann war wieder hier und hat sage und schreibe 25 dieser großen Tafeln in seine Umhängetasche gestopft. Das sind mal eben gute 8 kg Schokolade – mit denen er nicht den Laden verlassen durfte. Dafür hat er jetzt sogar zwei Anzeigen von uns am Hals, die ihm als BTM-Intensivkonsumenten aber wahrscheinlich vollkommen egal sein dürften. Die Droge kontrolliert das Leben. Sie ist gierig, sie braucht Nachschub. Wer den Qualen eines aufkommenden Turkeys entgegensieht, hat nur noch ein Ziel. Wie man an den Stoff kommt oder das Geld dafür beschafft, ist der Droge vollkommen gleichgültig. Da werden Fremde, Freunde und sogar die eigene Familie bestohlen. Wir, irgendein "Konzern" (aus Konsumentensicht) sind ihm sowas von egal …

Alkoholdieb erwischt!

Immer wieder werden wir von "professionellen" Ladendieben heimgesucht, die dann auch mehr oder weniger regelmäßig kommen und dann jeweils maximal viel Ware herausschleppen. Diese Leute verkaufen die Sachen dann meistens, um zu Geld für die Drogenbeschaffung zu kommen. Viel bleibt da nicht übrig: Für eine Flasche Duschgel gibt es einen Euro, für ein Paket Kaffee zahlen die Hehler je nach Sorte 2-3 Euro.
Diese "Profis" verursachen nicht nur einen relativ hohen Einzelfall-Sachschaden, sondern durch diese regelmäßigen Auftritte dadurch auch noch einen immens hohen Gesamtschaden. Dummerweise sind diese Leute auch noch relativ erfahren, so dass man sie oft nur mühsam erwischen kann.

Vor knapp zwei Wochen hatte sich abends ein Mann den Rucksack mit Spirituosen im Wert von über 100 Euro vollgestopft. Er war dann durch die Eingangsschranke herausgegangen und auf der Straße gleich losgerannt; wie schnell auch immer man mit zehn vollen Glasflaschen im Gepäck noch rennen kann. Er löste zwar den Alarm der Warensicherungsanlage aus und ein Kollege stürmte auch direkt hinterher, aber der Vorsprung des Ladendiebs war zu groß und so verschwand er irgendwo in der Dunkelheit in den Seitenstraßen. Aber wir hatten ja die Bilder aus der Überwachungskamera und die Attribute "groß" und "Bart" sind in den LD-Kreisen eher ungewöhnlich. Der Typ würde uns definitiv auffallen, wenn er wieder hier in den Laden kommen sollte.

Die Tage vergingen, ohne dass irgendetwas Auffälliges passierte. Dann saß ich hinten in meinem Büro am Rechner und habe gearbeitet und nebenbei immer wieder auf den Monitor mit den Bildern aus der Videoanlage geguckt. Da fiel mir plötzlich ein Mann auf, der mit einem Rucksack in der Hand vor dem Spirituosenregal stand eine Flasche nach der anderen in die Tasche stopfte.
Ich sprang auf und forderte die gesamte Mannschaft auf, mir zum Ausgang zu folgen. In dem Moment kam der Mann schon zur Kasse, drehte sich aber um, als er uns entdeckte und wollte wieder zurück in den Laden gehen. Ich forderte ihn auf, stehenzubleiben. Er antwortete nur, dass wir ihm gar nichts könnten, da er noch nicht den Laden verlassen hätte und man ihm deshalb keinen Diebstahl vorwerfen könne. Tzja, hätte er vorher mal nach dem Begriff "Gewahrsamsenklave" gegoogelt. Befindet sich die Ware im geschlossenen Rucksack auf dem Rücken ist definitiv der fremde Gewahrsam gebrochen. Pech gehabt, Diebstahl vollzogen. Anzeige folgt.

Und nicht nur eine Anzeige, sondern für den zurückliegenden Diebstahl auch. Denn es handelte sich um den selben Mann im wie eingangs erwähnten Fall von vor zwei Wochen.

Verteidigter "Einklauf"

Am frühen Abend kamen mit einem Abstand von zehn Sekunden zwei junge Männer, beide in den frühen Zwanzigern, hier in den Laden. Ihr Ziel: Besitz- ohne Eigentumsübertragung. Allerdings hatten sie es nicht speziell auf besonders hochwertige Artikel oder die üblichen Waren der Beschaffungskriminalität (wie z. B. Alkohol oder Kaffee) abgesehen. Der erste ging durch den Laden und innerhalb von nicht einmal zwei Minuten füllte er diverse Waren in seine Tasche, die allesamt kaum weiter auffällig waren: Bananen, Eis, TK-Garnelen, Nudeln und andere Lebensmittel.

Währenddessen ging der zweite zum Regal mit den Körperpflegeprodukten, nahm sich zwei Flaschen Shampoo, pulte die angebrachten Sicherungsetiketten ab und steckte die Flaschen im Toilettenpapiergang in seine Jacke. In dem Moment kam auch schon der Typ mit der Tasche hinzu. Gemeinsam gingen sie zur Kasse und stellten sich zunächst scheinbar völlig normal an und legten auch eine Alibi-Saftpackung auf das Band. Während sie wartete, ging der erste mit der Tasche plötzlich hinter den anderen Kunden in Richtung Ausgang, der zweite folgte ihm Augenblicke später und ließ die Packung einfach auf der Kasse liegen.

Weiter als bis zum Ausgang kamen sie aber nicht, denn dort versperrten ihnen bereits zwei Mitarbeiter den Weg. Die Aktion mit dem Duschgel war einer Kollegin aufgefallen, die den beiden nun zusammen mit einem Kollegen im Weg stand. Die Diebe waren überhaupt nicht eingeschüchtert, sondern verteidigten ihre Beute unverzüglich mit aller Kraft und schafften es schließlich auch, den Laden zu verlassen und wegzulaufen. Das wäre es eigentlich gewesen, aber zufällig stand gerade ein Polizeiwagen vor der Tür und die beiden Beamten reagierten geistesgegenwärtig. Danke. :-)

Ergo: Die Ware ist wieder bei uns und gegen zwei Typen aus dem Stadtteil haben wir jeweils eine Anzeige wegen räuberischen Diebstahls gestellt.

Alufolie um Sicherungsetiketten

Ein Dieb wollte zwei Flaschen Ballantines klauen und hatte dazu versucht, die beiden an ihnen angebrachten Sicherungsetiketten mit Alufolie abzuschirmen. Gebracht hat es ihm jedoch nichts, da er dabei von uns beobachtet wurde.

Wie die Sache ausgegangen ist?

Nun: Bein und Fuß auf dem Foto gehören einem Polizisten: :-P


Schneller Froot-Loops-Diebstahl

Eine Frau kam in den Laden. In der einen Hand trug sie eine volle Einkaufstasche mit Ware, die sie beim Mitbewerber gekauft hatte, über der Schulter eine Handtasche.

Sie ging direkt bis vor das Regal mit den Cornflakes / Cerealien, steckte sich dort eine Packung "Kellogg's Froot Loops" in die Handtasche, verschloss diese und ging ohne zu zögern durch den Eingang wieder raus. So schnelle Diebstähle sind zwar nicht ganz neu, aber dabei nur eine Packung Cornflakes mitgehen zu lassen, während man in der anderen Hand noch eine volle Einkaufstüte trägt, ist schon irgendwie sonderbar.

Ein aufmerksamer Kollege hatte sie jedoch bemerkt, war ihr noch hinterher gelaufen und hat auf diese Weise den Diebstahl vereitelt. Sehr schön. :-)

Strauchelnder LD

Vor ein paar Tagen hatte ein Typ versucht, hier mehrere große Tafeln Milka-Schokolade im Gesamtwert von über 20 Euro mitgehen zu lassen. Pech nur für ihn, dass es schon auffällig ist, wenn man einen Stapel dieser Schokoladen durch den Laden trägt. Einerseits sind sie nicht gerade ein Schnelldreher, andererseits sind sie beliebte Klauartikel. So wartete am Ausgang bereits ein Empfangskomitee von drei Mitarbeitern auf ihn.

Es ging eine Weile hin und her und schließlich nahm er aus der Ladenmitte heraus Anlauf und wollte wohl an mir vorbei durch den Eingang rennen und verschwinden. Ich packte ihn dabei noch reflexartig am Ärmel seiner Jacke, woraufhin er strauchelte und quer durch die Holzkisten unserer Gemüseabteilung flog. Es war zwar nicht vorgesehen, dass wir hier den Laden derartig derangieren, aber so gewannen wir immerhin unbeabsichtigt etwas Zeit. Wenige Augenblicke kam glücklicherweise auch schon die Polizei mit Blaulicht vorgefahren. Der Rest verlief gewohnt unspektakulär: Anzeige, Hausverbot.

Dass es überhaupt nicht meine Absicht war, den Typen zu Fall zu bringen, hielt ihn übrigens nicht davon ab, bei der Polizei seinerseits Anzeige zu erstatten. Nämlich gegen mich wegen Körperverletzung, da er sich verletzt haben will, als ich ihn "zu Boden gerissen" habe. Was für ein Pfosten …





Drei LD am Samstag

Was für ein Tag gestern. Wir haben gleich drei Ladendiebe gehabt. Also drei, von denen wir erfahren haben. Einer ist gestern Abend mit irgendeinem (oder mehreren) alarmauslösenden Artikeln durch den Eingang aus dem Laden gerannt, kurz vorher ließ sich ein Typ mit zwei Paketen Kaffee von meinen Mitarbeitern erwischen.

Am Vormittag war mir selber ein Mann aufgefallen, den ich im Vorbeigehen vor einem Regal mit nicht typischer Klauware gesehen hatte. Dennoch verspürte ich schlagartig den Drang, ihm auf die Finger gucken zu wollen. Ein blitzartiger Adrenalinschub ließ meine Finger zittern, aber leider war der Typ in den Augenblicken, die ich zur Videoanlage im Büro brauchte, bereits mit irgendwelchen Dingen in seinen Taschen aus dem Laden gegangen. Immerhin hatte er "nur" ein paar Lebensmittel eingesteckt, vermutlich hatte er einfach nur Hunger. Das ist dann zwar immer noch Diebstahl, aber das ertrage ich besser, als wenn Leute zur Geldbeschaffung klauen.