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Der Zigaretteneinstecker

Ein Mann, der auch einen aus mehreren Teilen bestehenden Einkauf auf das Förderband unserer zweiten Kasse gestapelt hat, bat meine Mitarbeiterin darum, die Zigarettenausgabe für ihn freizuschalten. Sie tat es und sie hörte auch das Piepsen des Geräts. Aber die Zigaretten lagen nicht auf dem Band, als er an der Reihe war. "Wo sind denn die Zigaretten, die Sie gezogen haben?", fragte sie den Mann. "Achhhhhhhh", spielte er unschuldig, "die hatte ich wohl ganz in Gedanken in die Tasche gesteckt." Zog sie hervor, legte sie auf das Förderband und bezahlte sie auch mit.

"Ganz in Gedanken" war das sicherlich nicht. Oder spitzfindig betrachtet war er das sogar ganz bestimmt. Nämlich in den Gedanken, wie man unbemerkt eine Schachtel Zigaretten im Wert von knapp zehn Euro einsacken kann:


Der LD ruft die Polizei

Im Rahmen ihrer Bestellung hatte eine Kollegin hinter den Kartons mit Müllbeuteln einen kleinen Karton von OCB gefunden. Einige Packungen Blättchen waren noch darin, aber viele waren es nicht. Sofort gingen unsere Alarmglöckchen an, denn zum einen sind Blättchen auch ein relativ beliebter Klauartikel, zum anderen ist es schon merkwürdig, dass der Karton im Regal mit den Haushaltsfolien liegt.

Der Blick in die Videoaufzeichnung ergab hinsichtlich der Speicherdauer gerade noch, dass ein Mann, den wir nicht als "Stammkunden" bezeichnen würden, der uns aber irgendwie vom Sehen bekannt vorkam, den neuen und vollen Karton (50 x 1,50 € – das ist schon ordentlicher Warenwert) zwei Tage zuvor heimlich von der Kasse mitgenommen hatte, während mein Kassierer mit einer anderen Kundin beschäftigt war. Im Gang mit den Müllbeuteln stopfte sich der Mann den größten Teil des Inhalts des kleinen Kartons in seine Jacke und entledigte sich des auffälligen Kartons, indem er ihn im Regal mit den Müllbeuteln verbarg. Dann ging er zunächst unerkannt aus dem Laden.

Vorsichtshalber sicherte ich die Videoaufnahme und noch während der USB-Stick im Rekorder steckte, kam besagte Kollegin mit nachdenklichem Gesicht zu mir ins Büro: "Guckst du mal bitte? Ist das unser Blättchendieb, der da vor den Brötchen gerade steht?"

Ja, er war es und so zogen wir ihn kurzerhand mit ins Lager. Da stritt er erstmal alles ab: "Ich wollte hier nur Brötchen kaufen, ich habe nichts geklaut."

"Nein, nicht heute", erwiderte ich, "sondern am Montag schon!"

"Das können Sie überhaupt nicht beweisen", erklärte er siegessicher.

Da er kein Ausweisdokument und nur eine Krankenkassenkarte dabei hatte, rief ich die Polizei hinzu. Während ich im Büro war und telefonierte, nahm der Mann sein eigenes Handy aus der Tasche und wählte ebenfalls den Notruf der Polizei. Dort erklärte er, dass er hier von uns ungerechtfertigt festgehalten würde und er einen dringenden Termin hätte und mich nun wegen dieser Freiheitsberaubung anzeigen möchte.

Während wir auf die Beamten warteten, erklärte er mir noch ein paar Dinge. Ob das nur ein Versuch war, mich einzuschüchtern und auf diese Weise von uns ohne den Polizeieinsatz wieder entlassen zu werden, oder ob der Typ wirklich so doof war, kann ich bis heute nicht sagen. Auf jeden Fall widerholte er ausdrücklich, dass wir ihn nicht festhalten dürften, denn er hätte ja schließlich nichts getan und dass er mich deswegen wegen der Freiheitsberaubung anzeigen wird. "Das gibt richtig Ärger, das mag die Polizei gar nicht", klärte er mich auf. Außerdem werde ich wohl den Polizeieinsatz selber bezahlen dürfen, denn die Papiere, die er mir gegeben hatte, reichen wohl um seine Identität festzustellen und dafür hätte es keine Polizei gebraucht.

Das sah die Polizei dann aber alles komplett anders. Die Videoaufzeichnungen waren in einer super Qualität und zeigten eindeutig, wie er sich die Blättchen mit vollen Händen in die Jacke stopfte. Und sie erklärten ihm auch, dass eine Versichertenkarte und ein monatealter Anmeldebogen eines Wohnheimes keine offiziellen Ausweisdokumente sind. Also von uns aus war alles korrekt und ich habe auch keine Konsequenzen zu befürchten. Wie das bei ihm aussieht, weiß ich dagegen nicht, er war nämlich gerade erst aus dem Knast entlassen worden. Läuft bei ihm.

Eigentlich war das Thema damit erledigt, aber da war ja noch eine zweite Anzeige von mir. Die wegen des begangenen Hausfriedensbruchs. Der Mann hatte hier nämlich Ende 2023 bereits geklaut und daher von uns ein Hausverbot bekommen und so hatte ich auch noch dafür einen Anzeige vorbereitet. "Das eine Jahr ist längst um!", protestierte der Dieb.

"Bei uns gibt es für Ladendiebe Hausverbot lebenslang", erklärte ich ruhig.

"Wo steht das? Habe ich das schriftlich bekommen?", spielte er wieder den Schlaumeier.

"Das steht nirgends, das machen wir ausnahmslos immer so. Und das brauche ich Ihnen auch nicht schriftlich zu geben, es reich nämlich, wenn ich Ihnen das sage. Wenn Sie das vergessen haben, ist das Ihr Problem, nicht meines."

Der Polizist, der die ganze Zeit neben uns stand und sich den Dialog angehört hatte, nickte bekräftigend und bestätigte meine Aussage: "Ja, da hat er Recht."

Immer wieder muss man sich mit sowas herumschlagen … Einfacher wäre es, wenn die Leute, wenn man sie schon überführt, wenigstens kooperativ wären und nicht auch noch eine große Klappe hätten.

Maximale Größe: A2?

Die "Pinnwand-Anleitung" an unserer Von-Kunde-zu-Kunde-Pinnwand im Eingangsbereich hängt immer noch dort und wird meistens auch beachtet. Größere Aushänge entfernen wir, das jedoch sogar mit Augenmaß und ohne päpstlicher als der Papst zu sein. Wenn es gemeinnützige Themen sind oder auch z.B. die Suche nach entlaufenen Haustiere, sind wir nicht ganz so streng. Aber es soll natürlich auch nicht übertrieben werden.

So viel dazu.

Am Vortag war eine Frau hier im Laden, die ein Plakat (A2-Format, also "normale" Größe für derartige Aushänge) für eine Veranstaltung aufhängen wollte. Das erlauben wir eigentlich immer, sofern Platz an einer unserer beiden Türen im Bereich unterhalb der Griffe ist. Wenn da alles voll und auch kein Termin abgelaufen ist, haben die Leute eben mal Pech. Da gibt es auch keine Diskussion. Ich will keine fremden Plakate im oberen Bereich an den Türen haben und ebenso nicht an den Wänden oder sonstigen Scheiben.
Für das Plakat der Frau war kein Platz frei und das änderte sich auch nicht, nachdem sie einen meiner Mitarbeiter mehrere Minuten lang mit ihren Fragen und Vorschlägen zu alternativen Aufhängungsorten beschäftigt hatte. Von ihm kam ein klares Nein und um sich selber von der Fragerei zu befreien, schickte er die Frau schließlich zu mir. Die Antwort blieb die selbe – kein Platz unten an den Türen, kein Plakat.

Nun staunte ich am Morgen nicht schlecht, als ich vorne im Eingangsbereich stand und besagtes Plakat in voller Lebensgröße im oberen Bereich (!) der Pinnwand befestigt war. Hätte es zumindest dezent am unteren Rand gehangen … Nein, oben. Ein A2-Plakat für eine Veranstaltung. Warum macht man das? Ich weiß nicht, warum man das macht. Es war auf jeden Fall wenig zielführend, da es nun weg ist.

Besuch im Eiscafé

Wir waren mit unserer Kleinen mit dem Fahrrad hier im Umland unterwegs und haben irgendwann bei einem Eiscafé angehalten. Ich habe mir mit einem Spaghettieis einen Klassiker gegönnt, Ines wollte mal die Tiramisu-Variante testen – unsere Tochter bevorzugt schlichtes Vanilleeis. Allerdings fand sie in der Eiskarte die Optik vom Lasagne-Eis so cool. Also hatte für sie nur einfaches Vanilleeis bestellt, aber mit der Bitte, dieses in diesen Lagen aus der Presse wie beim Lasagne-Eis zu servieren – und natürlich ohne Streusel, Sauce und Früchte. "Alles klar, gar kein Problem", erklärte mir der Chef.



Für das Vanilleeis aber den vollen Kurs wie für ein komplettes Lasagne-Eis, wie es in der Karte abgebildet ist, abzurechnen, fand ich allerdings mehr als dreist. Beschwert habe ich mich darüber nicht, aber dafür gab es eben eine Nullrunde beim Trinkgeld.


Hellgrün und faustdick hinter den Ohren (Die Entschuldigung)

Der kleine Junge wurde tatsächlich von seinem Vater hier in den Laden gezerrt, wo er in aller Deutlichkeit um Entschuldigung bitten musste.

Angesprochen hatten sie zwar nicht mich, sondern meinen Mitarbeiter an der Kasse, aber immerhin! Ich gebe zu, dass ich damit nicht gerechnet hätte.

Hellgrün und faustdick hinter den Ohren

Ein etwa achtjähriger Junge gab Leergut an unserem Automaten ab. Ich hatte ihn auf der Videoanlage aus dem Augenwinkel dabei beobachtet, denn er war nicht nur "etwas zappelig" sondern ein Klischee-ADHS-Kind. Ständig in Bewegung und ständig an irgendwas am herumfummeln. Zum Schluss krabbelte er noch fast in den Kistenschacht des Automaten hinein.

Nachdem er fertig war, fummelte und drehte er am Griff des Flummiautomaten herum, den er zwischendurch längst entdeckt hatte. Ohne Münzeinwurf passierte aber nicht viel und so ging er weg – um nur fünf Sekunden später wieder zum Flummiautomaten zu gehen und zu versuchen, den (abgeschlossenen) Deckel zu öffnen. Klappte aber nicht, da das Schloss im Deckel genau solche Zugriffe verhindern soll. Der Junge verließ den Leergutraum.

Eine knappe Minute später kam er mit einem meiner Mitarbeiter nach hinten. Dieser kam zu mir ins Büro und erklärte mir, dass da ein Junge Geld in den Automaten gesteckt habe, aber dennoch kein Flummi rauskam. Ob ich mal gucken könnte.

"Häh?!", dachte ich. Fettgedruckt und unterstrichen (nicht klickbar). Wenn ich nicht im falschen Moment geblinzelt habe, hat der Kleine da ganz sicher kein Geld reingeworfen. Ich ging zu ihm hin, um die Sache zu klären.

"Was ist passiert?", fragte ich ihn.

"Der Automat hat meine 50 Cent geschluckt", sagte er ohne mit der Wimper zu zucken.

"Warte kurz", antwortete ich und guckte mir die Videoaufzeichnung an. Leergut, Leergutbon, Kistenschacht, am Griff fummeln, weggehen, am Deckel fummeln, weggehen, mit dem Kollegen wiederkommen. Kein Geld reingesteckt.

Ich ging wieder das Treppchen runter und fragte den Jungen noch einmal: "So, jetzt noch mal ganz von vorne. Was genau ist passiert?"

Der Junge wiederholte, dass der Automat "seine 50 Cent" geschluckt hätte und blieb auch bei der Aussage, als ich ihm sagte, dass mir das nicht so vorgekommen sei. "Wenn ich jetzt deine Mutter herbestellen und ihr unsere Videoaufzeichnung zeigen würde", bei diesen Worten deutete ich mit dem linken Zeigefinger auf die Kamera in der Ecke über dem Leergutautomaten, "was würden wir dann sehen?"

"Dass ich Geld reingesteckt habe."

Okay, noch ein Versuch …

"Hast du das gemacht, bevor oder nachdem du Leergut abgegeben hast?", wollte ich noch wissen. Nicht, dass wir aneinander vorbei reden und ich den Kleinen um sein Geld, bzw. den erwünschten Flummi bringe. "Danach", antwortete er. Ich bat ihn darum, noch einmal kurz zu warten und ging mit meinem Mitarbeiter zurück ins Büro. Mit insgesamt vier Augen sahen wir uns seinen kompletten Aufenthalt hier beim Leergutautomaten an, Leergut, Leergutbon, Kistenschacht, am Griff fummeln, weggehen, am Deckel fummeln, weggehen, mit dem Kollegen wiederkommen – und waren hinterher 100% sicher, dass er kein Geld, wirklich definitiv kein Geld, nichts, nada, nothing, rien, einfach absolut nix in den Automaten gesteckt hatte.

"Na, das wollen wir doch mal gucken, was seine Mutter dazu sagt", meinte ich zu meinem Mitarbeiter und wir gingen zum Flummiautomaten, wo der Junge wartete. Verzeihung, anfänglich gewartet hatte. Inzwischen stand er an der Kasse und wollte seinen Leergutbon einlösen.

"Wo ist denn jetzt deine Mutter?", fragte ich ihn und er zeigte durch das Schaufenster auf den Gehweg, wo eine Frau mit Kinderwagen stand. Ich ging zu ihr hin, der Junge folgte mir und nachdem sie überrascht gefragt hatte, was los sei, meinte ich zu ihr, dass ihr Sohn versuchen würde, uns zu verarschen.

"Das stimmt überhaupt nicht!", protestierte dieser.

"Natürlich stimmt das", erklärte ich und blickte zu seiner Mutter, "er behauptet, Geld in den Flummiautomat gesteckt und keinen Flummi bekommen zu haben und fordert das Geld von uns nun zurück."

"Habe ich ja auch."

Ich staunte, dass er jetzt immer noch an dieser Lüge festhielt. "Pass mal auf, wir haben das mit zwei Leuten auf dem Video gesehen. Wir sind doch nicht blöd."

"Vielleicht ist die Kamera ja blöd", konterte er.

(Boah, was für eine unerträgliche Mistmade …)

Netterweise klinkte sich die Mutter mit ein und fuhr in an: "Welches Geld denn überhaupt? Du hast doch gar kein Geld dabei gehabt?!" "Mein Taschengeld", antwortete er, aber seine Mutter glaubte ihm wohl ebenfalls nicht und verwies auf das zu Hause folgende Gespräch mit dem Papa.

"Klären Sie das einfach mit ihm, ich bin hier jetzt raus", sagte ich und ging wieder zurück in dem Markt und musste mich mal eben beim Schreiben dieser Zeilen abreagieren.

Kooperation mit einem Lieferservice

Gestern Nachmittag bekam ich einen Anruf von einem Mann, der mir erklärte, dass sie einen bundesweiten Lieferservice anbieten und dafür noch Kooperationspartner suchen würden. Ich bat darum, mir alle Informationen per E-Mail zukommen zu lassen und das tat er dann auch.

Der Lieferservice ist erstmal tatsächlich auf die reine Lieferung der Ware beschränkt. Der Kunde muss also noch selber in den Laden gehen, seine Sachen zusammensuchen und bekommt die Ware dann in einem zweiten Schritt nach Hause gebracht. Das ist zwar auch nicht unüblich, hilft natürlich niemandem weiter, der krankheitsbedingt zum Beispiel gar nicht aus dem Haus gehen kann oder darf. Aber gut, es wäre ein Anfang. Die vom Kunden zusammengestellten Waren werden dann vom Laden für die Abholung durch den Lieferdienst ordentlich bereitgestellt.

Auf die Kunden kämen folgende Kosten zu: Im Umkreis von 5 km pauschal 5 Euro, bis 10 km 7,50 €. In dem Preis sind drei Getränkekisten enthalten, jede weitere Kiste kostet 1,50 € zusätzlich und jeder weitere Kilometer 2,00 €. Das ist absolut okay, denke ich. Mehrwegleergut wird mitgenommen, dafür werden pro Kiste 50 Cent berechnet.

Nun stand in der E-Mail noch ein Hinweis:

Wir berechnen den Kunden die Liefergebühren wie auf der Werbung beschrieben (siehe Anhänge zu dieser Mail). Diese Liefergebühren verbleiben, als sogenannte Mischkalkulation, in unserem Unternehmen.
Ihrem Markt berechnen wir eine monatliche Pauschalvergütung in Höhe von 650,00 € zzgl. MwSt.
Die "wie auf der Werbung beschriebenen" Liefergebühren habe ich im letzten Absatz aufgelistet. Ich stutzte etwas: Ich soll jeden Monat 650 Euro netto BEZAHLEN für … ja, wofür denn eigentlich?

Ich rief den Mann an und fragte, was es mit dieser Pauschalvergütung auf sich haben soll. Er widerholte eigentlich nur, was auch schon der Mail stand: In dieser Vergütung enthalten sind drei Auslieferungstage und die für die Lieferungen notwendigen Betriebskosten, Personal, Fahrzeug, Versicherung, Werbung. Okay, der Händler bekommt ein paar tausend Flyer zur Verfügung gestellt, deren Druckkosten in einer durchschnittlichen Onlinedruckerei unter hundert Euro betragen, aber ansonsten? Wofür wird denn dann bitte die Liefergebühr erhoben, die ja ebenfalls der Lieferdienst und nicht der Händler bekommen soll?

"Müsste ich nicht das Geld bekommen, immerhin haben wir ja auch Arbeit damit?" Natürlich nicht, denn wir verdienen ja schon an der Ware und haben sonst keine Arbeit. Und dann folgte natürlich das Totschlagargument bei solchen Angeboten: Dass man mit so einem Lieferdienst die Attraktivität des Geschäfts erhöhen würde und mehr Kunden bekommt, durch die man ja wiederum mehr Geld verdient. Klar haben wir mit dem Verkauf der Ware schon etwas verdient. Aber die Arbeit und die Kosten haben wir bereits vor dem Verkauf und nicht erst durch den Verkauf. Der Lieferdienst erleichtert uns nichts, im Gegenteil sogar. Wir müssen ja sogar, wie bereits oben gesagt, alle eingekauften Waren zur Abholung bereitstellen (natürlich vereinbarungsgemäß in ordentlichen Kisten) und teilweise sogar im Kühlhaus lagern. Das macht also noch zusätzliche Arbeit. So viel mehr Kunden, dass wir damit 650 Euro mehr GEWINN im Monat erwirtschaften, wird dieser Lieferdienst uns sicherlich nicht bringen. Ganz sicher nicht. Sechshundertfünfzig Euro. Ich schüttle immer noch den Kopf.

Jeden Tag steht ein Dummer auf und es gibt genug Leute, die nach ihm suchen.

Der Umgang mit fremdem Eigentum

Das Zelt hier auf dem Hof steht noch bis zum ersten Mai hier herum. Okay, rege ich mich nicht drüber auf. Was mich aber aufregt ist etwas, das uns heute Morgen auffiel: Da haben die Helden tatsächlich Löcher in unseren Asphalt hier gebohrt und jedes Bein mit einer oder zwei Schrauben befestigt. Ungefragt natürlich.

Bei meinem Kontakt beim Vorstand habe ich mich schon beschwert. Antwort: "Wir werden die Kosten erstatten, wenn das Zelt wieder abgebaut ist. Dies war wohl notwendig, da die Beine immer gewackelt haben. Sagen Sie uns einfach, was das Ausbessern des Lochs kostet und wir bezahlen den Schaden." Sicher bezahlen die den Schaden. Soll ich da einen Handwerker rufen und denn beten, dass die mir den Betrag erstatten?

Was geht in solchen Leuten vor???


Zelt auf dem Hof

Zwei mal Drei macht Vier, widdewiddewitt und Drei macht Neune
Ich mach mir die Welt, widdewiddewie sie mir gefällt
Hey Pippi Langstrumpf, tralla-hi, tralla-he, tralla-hopsasa
Hey Pippi Langstrumpf, die macht, was ihr gefällt
Das Motto von Pippi Langstrumpf scheinen auch meine unmittelbaren Nachbarn für sich übernommen zu haben, denn heute Morgen schickte mir ein Kollege dieses Foto:



Was? Soll? Das? :-O

Dazu gibt es eine kleine Vorgeschichte. Die Moschee-Leute vertreten ja die Ansicht, dass der Hof nicht meiner ist, sondern "irgendwie allen" gehört, weshalb sie mich ja auch schon bei der Hausverwaltung anschwärzen wollten. An eben diese Hausverwaltung hatte ich auch bei der Frage nach dem Zelt verwiesen. Natürlich mit dem Wissen, dass die Hausverwaltung die Erlaubnis gar nicht erteilen kann, da die Fläche ja mir gehört.

Nun ergab sich eben folgender Dialog mit einem vom Moschee-Vorstand:

Moin. Wer hat denn die Erlaubnis zum Aufbau des Zeltes gegeben? Ich weiß von nichts. Gruß, B.Harste / Edeka

Die Antwort ist der Hit:

Wir hatten am 30.03.2022 die HV angeschrieben von unserem Vorhaben. Da von dort aus nichts mehr kam, sind wir davon ausgegangen, dass das in Ordnung ist. Die anderen haben gesagt, dass Sie wohl grundsätzlich nichts dagegen hatten oder?

Sie haben von mir jetzt Zeit bis morgen früh bekommen, es wieder abzubauen.

Also merke: Bekommt man kein ausdrückliches Nein, ist das für manche Leute offenbar grundsätzlich ein Ja. Tralla-hi, tralla-he, tralla-hopsasa.

Ungefragt aufs Klo

Ohne jemanden zu fragen ging eine Kundin mittleren Alters einfach so bei uns ins Lager und dann auch noch die gut 15 Meter bis ganz hinten zu den Toiletten. Dort hielt sie sich wohl nicht für betriebsfremd und benutzte die Damentoilette. Unsere Raumpflegerin hatte sie aus dem Augenwinkel wahrgenommen, aber aufgrund ähnlicher äußerlicher Merkmale für eine Kollegin gehalten und zunächst nichts gesagt.

Als sie wieder aus der Toilette kam, wurde sie von einem Kollegen angesprochen und zur Rede gestellt. Dass wir unsere Mitarbeiter-Toiletten nicht mehr generell für Kunden zur Verfügung stellen, hat nun wirklich seine Gründe – und spätestens seit Corona sind wir da alle noch etwas empfindlicher.

Die Frau nahm das nur schulterzuckend zur Kenntnis und setze ihren Einkauf fort …

Wir haben ja eine verschließbare Tür zum Lager, aber gerade vormittags steht die dauerhaft offen, da wir mit einem halben Dutzend Mitarbeitern ständig hin und her laufen.

Der richtige Ladendiebstahl-Wertebereich?

Was mir auffiel: Klauen Leute hier im Laden quasi wertloses, bzw. besonders profanes Zeugs, bezeichne ich das hier im Blog leicht mal als "armselig". Werden jedoch teure Sachen geklaut, rutscht mir dagegen schnell ein "dreist" über die Lippen.

Daraus kam mir gerade folgende scherzhafte Überlegung: Was ist denn nun eigentlich der korrekte Wertbereich für einen akzeptablen Ladendiebstahl? Es muss doch offenbar irgendwo einen Bereich zwischen "armselig" und "dreist" geben, sofern das nicht direkt ineinander übergeht. :-D

Kaffeeklau in einer Minute

Gerade mal eine Minute hat dieses abgerissene Weib gebraucht, um den Laden zu betreten, sich eine Tasche mit Kaffee vollzuladen und durch den Eingang wieder rauszurennen. Dabei löste sie zwar noch den Alarm der Warensicherung aus, aber auf dem bereitstehenden Fahrrad flüchtete sie in der Dunkelheit dermaßen schnell, dass absolut keine Chance mehr bestand, sie noch zu erwischen.


Dauerparker auf dem Hof

In letzter Zeit fiel mir häufiger ein Kombi auf, der hier ganze Tage auf dem Hof geparkt wurde. Ich dachte zunächst, vor allem wegen einiger typischer Reliquien, die am Innenspiegel bammelten, dass es sich um einen Moscheebesucher handeln würde oder jemandem vom Vorstand dort, der viel Zeit hier im Gebäude hinter uns verbringt.

Eine Moschee besucht der Eigentümer des Wagens bestimmt auch ab und zu, aber letztendlich betreibt er einen der Läden hier an der Gastfeldstraße und hat unser Grundstück als bequeme, immer freie, kostenlose und leicht erreichbare Parkmöglichkeit angesehen. Vor ein paar Tagen bekam ich zufällig mit, zu wem das Auto gehört und so darf dieser Dauerparker sich wieder auf den öffentlichen Parkflächen orientieren.

Der Choco-Crossies-Fresser

Ein Typ hatte versucht, in unserem Zweitmarkt eine Packung Choco Crossies zu klauen. Er ließ sich dabei erwischen und da er keine gültigen Ausweispapiere mit sich trug, riefen meine Mitarbeiter die Polizei an, um die Personalien überprüfen zu lassen.

Als die Beamten schon vor Ort waren, bemerkte die Marktleiterin plötzlich ein Rascheln aus der Ecke, in welcher der Dieb saß. Da hatte er die Packung heimlich aufgerissen und bediente sich in aller Seelenruhe am Inhalt.

Wir haben den größeren Schaden dadurch und ihn wird keine größere Strafe erwarten, aber immerhin konnte er sich noch einen gepfefferten Anschiss von den Beamten anhören.