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… gegen Unbekannt

Post von der Staatsanwaltschaft:

Sehr geehrter Herr Harste,

das Verfahren ist eingestellt worden, da es nicht möglich ist, einen Täter zu ermitteln.
Sobald weitere polizeiliche Maßnahmen einen neuen Verdacht ergeben, wird das Verfahren wieder aufgenommen werden.
So weit nicht weiter spektakulär.

Interessant ist, dass die Tat, auf die sich das Schreiben bezieht, gerade mal zwei Monate her ist. So einen Eifer ist man ja hier von der Justiz gar nicht gewohnt. Was ausdrücklich nicht heißen soll, dass ich das nicht gut finde. :-)

Lieblingsgericht

Vorhin hatte ich einen seit Wochen angekündigten Termin für eine Zeugenaussage beim Amtsgericht hier in Bremen. Nach dem wir die mehrminütige Prozedur der Sicherheitskontrolle am Eingang hinter uns gebracht hatten, standen wir vor dem ausgewiesenen Gerichtssaal, an dem dieser Zettel prangte.

Das war dann schnell erledigt.

[Edit: Kommentare für diesen Beitrag geschlossen,]


Nanu, StA-HB?!

Mit der Tagespost trudelte hier vorhin ein Schreiben der Staatsanwaltschaft Bremen ein. Es ging um einen unserer Ladendiebe, der wohl noch mehr auf dem Kerbholz hat:

Neben der in jener Sache zu erwartenden Strafe fällt die Strafe, zu der die Verfolgung der von Ihnen angezeigten Tat führen kann, nicht beträchtlich ins Gewicht, [...]
So weit, so gut, den Text habe ich schon häufiger zu lesen bekommen. In diesem Fall handelte es sich um den Typen, der hier vor einer Weile eine größere Menge Schokolade gestohlen hatte. "Vor einer Weile" … Das war am 27. Mai dieses Jahres und ist damit nicht einmal vier Wochen her!

Okay sagt die Wahrheit, was ist mit der echten Staatsanwaltschaft Bremen passiert? Wurde sie gekidnappt? Muss ich mir etwa Gedanken machen? :-P

Schulranzenklau

Eine ausländische Stammkundin kam vor ein paar Tagen mit ihrem kleinen Sohn im Grundschulalter in den Laden. Der Junge stellte beim Betreten des Ladens den Rucksack mit seinen Schulsachen auf den Packtisch.

Während sie ihren Einkauf erledigten, bezahlte ein anderer Stammkunde seine Ware und räumte diese beim Packtisch in seinen eigenen Rucksack.

Ein paar Minuten später bezahlte die Mutter ihren Einkauf und schon bemerkte der Junge, dass sein Rucksack nicht mehr dort stand, wo er ihn abgestellt hatte. Abgesehen vom Verlust der Tasche und der Schulsachen machte ihm auch Sorgen, dass eine offenbar mitführungspflichtige Aufenthaltserlaubnis (oder ein ähnliches Dokument) abhanden gekommen waren. Da sich der Packtisch im Sichtbereich einer der Videokameras befindet, konnten wir die Ereignisse der letzten Minuten betrachten und sahen, wir der oben bereits erwähnte andere Stammkunde den Rucksack des Jungen mitnahm, nachdem er sich unmittelbar vorher noch einmal hektisch umsah.

In dem Moment konnten wir nicht viel machen. Aber alle Mitarbeiter waren angewiesen, aufzupassen. Der Mann kommt gefühlt mindestens ein bis zwei mal täglich und dann würden wir ihn ansprechen und notfalls die Polizei dazu holen. Die Telefonnummer der Mutter hatten wir notiert und wir versprachen, uns zu melden, sobald wir etwas erreicht hätten.

Zwei Tage später war der Rucksackmitnehmer erneut bei uns im Laden und hat den Rucksack des Jungen an der Kasse wieder abgegeben. Er begründete die Mitnahme damit, dass er "versehentlich den falschen" Rucksack gegriffen hatte, weil er diesen für seinen gehalten hatte. (Alleine schon die Farben der beiden Rucksäcke fordern eine Verwechslung geradezu heraus; der eine war dunkelgrau, der andere neongelb.)
Ich sagte ihm, dass ich das nicht glaube (und je öfter ich mir danach noch die Videoaufzeichnung angesehen habe, desto unglaubwürdiger wurde seine Aussage) und dass er sich zukünftig hier bei uns im Laden vorsehen soll und dass wir die Augen aufhalten werden.

Wir haben ihm nun kein Hausverbot erteilt, uns aber fest vorgenommen, zukünftig bei ihm noch aufmerksamer zu sein. Wer schon fremde Taschen klaut, hat bei ein paar Lebensmitteln möglicherweise erst gar keine Hemmungen.

Der Sucuk-Dieb packt aus!

Nachdem er sich beobachtet gefühlt hatte, packte ein Typ, den wir im vergangenen Jahr hier schon einmal bei einem Ladendiebstahl erwischt hatten, seine Beute wieder aus und verteilte sie auf den Tiefkühltruhen und (im Video nicht zu sehen) im Kühlregal – Knoblauchwurst im Gesamtwert von über 60 Euro! Arschloch bleibt Arschloch. :-(


40 x eingesackte Ritter Sport

Gestern Abend um kurz vor Feierabend betrat ein Typ den Laden und hat sich noch mal eben schnell 40 Tafeln Ritter-Sport-Schokolade in eine mitgebrachte Plastiktragetasche gestopft, in der er die Ware mitgehen lassen wollte. Mein Mitarbeiter an der Kasse war jedoch aufmerksam und hat dem Dieb einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht – und letztendlich konnte sich der Täter aufgrund jeglicher Verweigerung zur Mitarbeit bei der Aufnahme des Diebstahls auch noch mit der Polizei auseinandersetzen.

Bemerkenswert finde ich jedoch die Vorgehensweise des Ladendiebs. Mit einer geschickten Methode hat er die Aufmerksamkeit von der Tat abzulenken versucht. In diesem Fall zwar erfolglos, aber ich kann mir vorstellen, dass er auf diese Weise in anderen Geschäften durchaus gute Erfolge erzielen kann:

Er hatte eine Plastiktüte mit der Schokolade gefüllt, diese zugeknotet und ist dann an die Kasse gegangen. Dort fragte er scheinbar arglos nach, ob er "seine Sachen" (gemeint war die Tüte mit dem Diebesgut) kurz dort abstellen dürfe, während er noch schnell sein Leergut wegbringt. Er durfte. Als er mit dem Leergutbon wieder zur Kasse kam und sich sein Geld auszahlen lassen wollte, nahm er die Tüte mit "seiner" Ware wie selbstverständlich und trug sie an der Kasse vorbei.


Red-Bull-LD

Am Samstag hatten wir zwischendurch ein aufregendes Ereignis: Meine Kassiererin rief mich an und berichtete, dass jemand mit einer Tasche einfach so raus gegangen sei und dabei den Alarm der Warensicherungsanlage auslöste.

Das muss natürlich nicht zwingend jemand gewesen sein, der auch Ware von uns eingesteckt hat, aber erfahrungsgemäß ist eben meistens schon so, und so auch in diesem Fall. Ich sah kurz auf dem Video nach, um den Ladendieb identifizieren zu können und lief nach vorne auf die Straße und erst mal nach links, da die meisten Diebe in Richtung Innenstadt flüchten.

Da kam er mir schon in aller Seelenruhe aus der Seitenstraße entgegen und bog wieder in die Gastfeldstraße ein, um dann wieder in die nächste Seitenstraße zu gehen. Ich lief knapp hinter ihm her und da ich keine Arbeitsbekleidung trug, wurde er nicht misstrauisch. Nach etwa 50 Metern sprach ich ihn an forderte ihn auf, mir den Inhalt der Tasche zu zeigen. Er öffnete ein kleines Fach, in dem sich nur Geraffel befand. Das Hauptfach öffnete er schließlich auch, wenn auch nur widerwillig und mit dem Hinweis, dass das seine Sachen wären. Freiwillig folgen wollte er nicht und es endete in einem kleinen Standoff, in dessen Verlauf ich auch noch per Notruf die Polizei informierte.
Der Mann zog und zerrte an seiner Tasche, die er mir jedoch nicht aus der Hand reißen konnte. Schließlich riss die Tasche aber durch, er griff sich einen Stapel Briefe und flüchtete.

Ich sehe es gelassen: Ein paar Briefe und sein Notizbuch hat er in der Tasche zurückgelassen, so dass ich seinen Namen, Geburtsdatum und Adresse habe – ausreichende Informationen, um eine Anzeige schreiben zu können. Und außerdem haben wir auch das komplette Diebesgut zurück, von dem ihr einen kleinen Teil da im Einkaufswagen liegen seht:


Einladung Zeugenaussage

Vom Amtsgericht Bremen habe ich per Einschreiben eine Einladung zu einer Zeugenaussage gegen einen Mann bekommen, der hier im September 2017 mehrere Packungen Rasierschaum und Haargel geklaut hatte. (Einen dazugehörigen Blogeintrag gab es offenbar ebenfalls nicht, also auch an dieser Stelle keine weitere Möglichkeit, die Erinnerung aufzufrischen …)

Die Kopie der Anzeige habe ich noch vorliegen, aber an den Typen kann mich mich überhaupt nicht erinnern. Fotos oder Videos habe ich auch nicht mehr, also könnte ich in der Hauptverhandlung auch genauso gut den Zettel aus meinem "LD-Ordner" hochhalten, denn mehr habe ich leider auch durch die persönliche Aussage nicht zu bieten.

Es ist doch Ramadan!

In den letzten Tagen kam häufiger ein Junge im frühen Teenyalter zu uns in den Laden und hat sich parallel zu seinen kleinen Einkäufen hier durchgefressen: Molkereiprodukte, süße Snacks und frische Mangos waren sein Begehr. Mit den Sachen stellte er sich an eine wenig frequentierte Ecke in der Getränkeabteilung und trank / verzehrte sie dort hektisch; allerdings entdeckten wir die Reste immer erst, wenn er schon weg war.

Inzwischen hatten wir mehrere Videoaufzeichnungen davon und alle Mitarbeiter wussten Bescheid und sollten nach dem Kleinen die Augen aufhalten. Er kam natürlich wieder und noch bevor er erneut Schaden anrichten konnte, wurde er auch schon von den Kollegen ins Lager komplementiert.

Da er nach eigener Aussage seine Eltern nicht anrufen konnte, aber in noch zu Fuß erreichbarer Umgebung wohnte, begleitete ein Kollege ihn nach Hause. Dort stritt der Vater erst mal alles ab, denn es sei ja schließlich gerade Ramadan und sein Sohn dürfe da schon aus Prinzip nichts tagsüber essen und genau deshalb kann er nicht irgendwelche Dinge bei uns im Laden gegessen haben. Ja, ähh, aber … Diskussion beendet.

Aufgrund dieser offenbar fehlenden Einsicht kontaktierten wir telefonisch die Polizei und verblieben so, dass wir die Videoaufzeichnungen mitsamt einer Anzeige, den Namen und die Adresse hätten wir ja nun, zur Wache schicken würden. Der Kleine ist zwar noch nicht strafmündig, jedoch würde die Post von der Polizei dann wohl (hoffentlich) reichen, um den Vater davon zu überzeugen, dass der Kleine sich eben doch nicht an die Regeln der Fastenzeit hält.

Eine Viertelstunde später kam der Vater mit seinem Sohn zu uns in den Laden und wollte die Angelegenheit persönlich klären, immerhin warfen wir seinem Sohn mehr oder weniger Diebstahl vor. Er blieb zunächst auf dem Standpunkt, dass der Junge nichts gemacht haben könne, aber als ich ihm die Auszüge aus der Videoaufzeichnung zeigte, schlug seine Stimmung schlagartig um. Er bezahlte von sich aus und diskussionslos den durch uns dokumentierten Schaden. Wie die Sache zu Hause weiterging, werden wir wohl nicht erfahren.

Trickbetrüger im Supermarkt (Neue Version!)

Die Sache mit dem demolierten Trickbetrüger-Video hat mir keine Ruhe gelassen und so habe ich gestern im Laufe des Abends eine neue Version dieses Films erstellt.

Es ist wirklich erstaunlich, wie für die Kassenkraft völlig unzweifelhaft der Betrüger es in so kurzer Zeit mit mehreren Schritten schafft (bzw. versucht), das Vertrauen des Kassierers zu erlagen. So richtig bewusst ist mir das erst in den letzten Tagen geworden. Bei uns in der Firma kennt diesen Film jeder, der an der Kasse arbeitet, da er inzwischen zum Kassentraining dazugehört.

Ob dieser Clip auch auf fast 300.000 Views kommt? :-D


Griff in die Kasse

Der überaus "sympathische" Herr mit der Schirmmütze deutete an, ein Bier kaufen zu wollen und versucht in dem Moment, in dem die Kassenschublade offen stand, mit einem schnellen Griff das Bargeld zu entwenden. Er schaffte es immerhin, mit 30 Euro zu entkommen. Was für eine "lohnenswerte" Beute für eine solche Tat …

(Vom Monitor abgefilmt von einem Kollegen mit seinem Toaster Handy.)


Mit Rucksack, raus und weg!

Ich war dabei, Wein zu packen, als ein Typ mit Rucksack in mehreren Metern Entfernung an mir vorbeiging, den Weg zur Kasse einschlug und direkt den Laden verließ.

Richtig gesehen habe ich den jungen Mann nur maximal zwei Sekunden. In der Zeit hatte ich ihn schon als Ladendieb, mindestens aber verdächtig eingestuft. In dem Moment konnte ich nichts mehr ausrichten, aber ich sah mir seinen Weg durch den Laden mal genauer auf der Videoaufzeichnung an. Als hätte ich es geahnt: Er hatte seinen Rucksack mit den unterschiedlichsten Waren aus dem Kühlregal, vor allem Käse, gefüllt und diese natürlich nicht bezahlt.

Aber wir haben ein paar schöne Bilder von ihm (in besserer Belichtung, Schärfe und von vorne) und wenn er wieder reinkommen sollte, wird er hoffentlich weniger Erfolg haben.


Akustischer Signalgeber an der Rückwand

Die Typen, die hier vor ein paar Wochen in den Markt einbrechen wollten, hatten übrigens nicht nur an Melder an der Straßenseite herummanipuliert.

An der Gebäuderückseite haben wir auch eine Sirene hängen, die sie kurzerhand von der Wand gerissen haben. Das (und nicht wie ursprünglich vermutet der Bauschaum im Melder an der Vorderseite) hatte damals den Alarm ausgelöst. Ich bin ganz stolz auf unsere hervorragende Einbruchmeldeanlage und bin ausgesprochen glücklich, das mir das Chaos, das bei einem Edeka-Kollegen im Markt und in den Nebenräumen von augenscheinlich den selben Tätern angerichtet wurde, erspart geblieben ist.


Das A … loch

In einem unserer Einkaufskörbe lagern wir einige Dinge, die wir bei der täglichen Arbeit benötigen. Vor allem Zubehör, um den losen Kaffee einzupacken: Eine kleine elektronische Waage, Messbecher, Tüten, Verschlussclips und etliche Bögen mit Aufklebern. Dieser Korb steht normalerweise im Laden, dabei ist er zwar frei zugänglich, behindert aber nicht die Kunden. So weit, so gut.

Ein Mann kam in den Laden. Statt einen Einkaufswagen oder einen leeren Korb vom Stapel zu nehmen, griff er sich unseren "Kaffeekorb" und kippte den Inhalt zunächst einfach auf den Fußboden und kickte das Zeug anschließend noch mit dem Fuß rüde unter eine Palette. Dann begann er, seelenruhig mit dem Korb einzukaufen.

Nachvollzogen habe ich das auf der Videoaufzeichnung, denn mir war auch erst nur aufgefallen, dass da ein paar Sachen auf dem Boden lagen.

Daraufhin sprach ich den (meiner Meinung nach alkoholisierten) Mann an. Einsichtig war er nicht, im Gegenteil. Er wurde sogar aggressiv und beleidigend, woraufhin ich entschloss, ihn rauszuwerfen. Wer sich wie ein Arsch benimmt und das dann sogar noch mal steigert, kann sein Geld gerne woanders ausgeben.

Er holte die große Keule mit dem ultimativen Totschlagargument raus: "Wenn Sie meinen, sich das leisten zu können, mich als Kunden zu verlieren …"

Oh, ja, das kann ich mir leisten. Dieser entgangene Gewinn ist es nämlich wert, mich nicht mehr über solche Typen aufregen zu müssen.

Der Wodkadieb

Ein Mann kam in den Laden, ging direkt zum Alkohol, steckte sich drei Flaschen Wodka in den Rucksack und flüchtete schließlich durch den Eingang.

Der Alarm der Warensicherungsanlage löste zwar noch aus, aber da gerade kein Mitarbeiter in der Nähe war, verhalf ihm sein Vorsprung zur erfolgreichen Flucht. :-(