Schulranzenklau
Eine ausländische Stammkundin kam vor ein paar Tagen mit ihrem kleinen Sohn im Grundschulalter in den Laden. Der Junge stellte beim Betreten des Ladens den Rucksack mit seinen Schulsachen auf den Packtisch.
Während sie ihren Einkauf erledigten, bezahlte ein anderer Stammkunde seine Ware und räumte diese beim Packtisch in seinen eigenen Rucksack.
Ein paar Minuten später bezahlte die Mutter ihren Einkauf und schon bemerkte der Junge, dass sein Rucksack nicht mehr dort stand, wo er ihn abgestellt hatte. Abgesehen vom Verlust der Tasche und der Schulsachen machte ihm auch Sorgen, dass eine offenbar mitführungspflichtige Aufenthaltserlaubnis (oder ein ähnliches Dokument) abhanden gekommen waren. Da sich der Packtisch im Sichtbereich einer der Videokameras befindet, konnten wir die Ereignisse der letzten Minuten betrachten und sahen, wir der oben bereits erwähnte andere Stammkunde den Rucksack des Jungen mitnahm, nachdem er sich unmittelbar vorher noch einmal hektisch umsah.
In dem Moment konnten wir nicht viel machen. Aber alle Mitarbeiter waren angewiesen, aufzupassen. Der Mann kommt gefühlt mindestens ein bis zwei mal täglich und dann würden wir ihn ansprechen und notfalls die Polizei dazu holen. Die Telefonnummer der Mutter hatten wir notiert und wir versprachen, uns zu melden, sobald wir etwas erreicht hätten.
Zwei Tage später war der Rucksackmitnehmer erneut bei uns im Laden und hat den Rucksack des Jungen an der Kasse wieder abgegeben. Er begründete die Mitnahme damit, dass er "versehentlich den falschen" Rucksack gegriffen hatte, weil er diesen für seinen gehalten hatte. (Alleine schon die Farben der beiden Rucksäcke fordern eine Verwechslung geradezu heraus; der eine war dunkelgrau, der andere neongelb.)
Ich sagte ihm, dass ich das nicht glaube (und je öfter ich mir danach noch die Videoaufzeichnung angesehen habe, desto unglaubwürdiger wurde seine Aussage) und dass er sich zukünftig hier bei uns im Laden vorsehen soll und dass wir die Augen aufhalten werden.
Wir haben ihm nun kein Hausverbot erteilt, uns aber fest vorgenommen, zukünftig bei ihm noch aufmerksamer zu sein. Wer schon fremde Taschen klaut, hat bei ein paar Lebensmitteln möglicherweise erst gar keine Hemmungen.
Während sie ihren Einkauf erledigten, bezahlte ein anderer Stammkunde seine Ware und räumte diese beim Packtisch in seinen eigenen Rucksack.
Ein paar Minuten später bezahlte die Mutter ihren Einkauf und schon bemerkte der Junge, dass sein Rucksack nicht mehr dort stand, wo er ihn abgestellt hatte. Abgesehen vom Verlust der Tasche und der Schulsachen machte ihm auch Sorgen, dass eine offenbar mitführungspflichtige Aufenthaltserlaubnis (oder ein ähnliches Dokument) abhanden gekommen waren. Da sich der Packtisch im Sichtbereich einer der Videokameras befindet, konnten wir die Ereignisse der letzten Minuten betrachten und sahen, wir der oben bereits erwähnte andere Stammkunde den Rucksack des Jungen mitnahm, nachdem er sich unmittelbar vorher noch einmal hektisch umsah.
In dem Moment konnten wir nicht viel machen. Aber alle Mitarbeiter waren angewiesen, aufzupassen. Der Mann kommt gefühlt mindestens ein bis zwei mal täglich und dann würden wir ihn ansprechen und notfalls die Polizei dazu holen. Die Telefonnummer der Mutter hatten wir notiert und wir versprachen, uns zu melden, sobald wir etwas erreicht hätten.
Zwei Tage später war der Rucksackmitnehmer erneut bei uns im Laden und hat den Rucksack des Jungen an der Kasse wieder abgegeben. Er begründete die Mitnahme damit, dass er "versehentlich den falschen" Rucksack gegriffen hatte, weil er diesen für seinen gehalten hatte. (Alleine schon die Farben der beiden Rucksäcke fordern eine Verwechslung geradezu heraus; der eine war dunkelgrau, der andere neongelb.)
Ich sagte ihm, dass ich das nicht glaube (und je öfter ich mir danach noch die Videoaufzeichnung angesehen habe, desto unglaubwürdiger wurde seine Aussage) und dass er sich zukünftig hier bei uns im Laden vorsehen soll und dass wir die Augen aufhalten werden.
Wir haben ihm nun kein Hausverbot erteilt, uns aber fest vorgenommen, zukünftig bei ihm noch aufmerksamer zu sein. Wer schon fremde Taschen klaut, hat bei ein paar Lebensmitteln möglicherweise erst gar keine Hemmungen.
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Kommentare
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Sherry am :
Nicht der Andere am :
Hans am :
Erik am :
Sherry am :
"[...]'versehentlich den falschen' Rucksack gegriffen hatte"
Das drückt beides aus, dass nur der Rucksack des Jungen mitgenommen wurde.
Heißt, sein eigener Rucksack blieb unbeachtet auf dem Packtisch? Wäre schon ein interessantes Detail.
Er hat ja auch Waren gekauft. Man stelle sich vor, der nächste Kunde hätte dann SEINEN Rucksack mitgenommen...usw
Hans am :
lj am :
Nicht der Andere am :
Hat nur indirekt damit zu tun: Die eigene Tasche auf dem Packtisch abzustellen, statt sie im Laden bei sich zu behalten, ist doch eher ungewöhnlich, oder? Was auch immer auf dem Packtisch herumläge, hätte ich bis jetzt immer als "Beim Gehen hinterlassen" eingeordnet, aber nie als "Bin im Laden und nehm's gleich wieder mit".
e.g. John Doe am :
Nicht der Andere am :
Georg am :
Deggelchen am :
Bin auch der Ansicht, dass diese Aktion (gewollt oder nicht) eine positive Wirkung auf diese Leute (und deren allzu freizügigen Umgang mit deren Sachen) hat.
Aber woher weiß Björn, dass es eine "ausländische" Kundin sein soll, zumal sie offenbar regelmäßig vorbeischaut und ein Kind zu erziehen versucht? Sollen ja nicht alle Deutschen dem optischen Klischee entsprechen.
Roland am :
Beide Rucksäcke mitgenommen: Anzeige, Hausverbot.
Ich gehe jetzt mal von dem ersten Punkt aus. Auch komplett verplante Menschen welche gerne mal verwirrt/angeheitert sind, dürfen in Deutschland "unter den Menschen" sein. Aber eine gewisse Begutachtung extra gibts dann halt..
HARRY am :
Das Teil mitzunehmen und ein paar Tage danach (nicht "erleichtert"!) zurückzuschaffen, sehe ich als zielführende erzieherische Maßnahme an. Diejenigen werden ihr Zeugs in Zukunft sicherlich nicht mehr irgendwo herumliegen lassen, wenn sie es noch vorfinden möchten. Somit ist den Liegenlassern mehr geholfen, als wenn der Rucksack einfach gleich "noch da" gewesen wäre.
Hendrik am :
Das macht keinen Sinn, oder wollen Sie uns etwas dezent mitteilen?
Ich kann Ihnen sagen, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass Kunden ihre Einkaufstaschen, ihre Rucksäcke und ähnliches vor dem Einkauf vor dem Laden, wie zum Beispiel den Packtischen liegen lassen (manch andere sagen dem Kassenpersonal bescheid, oder geben dort die Tasche ab, andere lassen die Taschen direkt vor der Tür stehen). Sie machen das nicht, um beklaut zu werden, sondern um zu verhindern, dass man sie auch nur ansatzweise verdächtigen könnte, dass sie klauen würden.
Manche Märkte bitten ihre Kunden auch, keine Taschen, Rucksäcke und ähnliches mit in den Laden zu bringen oder sprechen Kunden an, es sein zu lassen, Taschen und Rucksäcke mitzunehmen.
Wenn Kunden ihre Sachen vor der Tür stehen lassen, oder auf dem Packtisch, dann machen sie es, weil sie oftmals unbedarft sind und einfach nicht an das Schlechte der anderen Menschen denken.
Ich bin auf dem Land aufgewachsen (wir (gemeint Landmenschen) lassen gerne unsere Haustüren offen stehen, schließen nicht ab, so dass Nachbarn immer hinein kommen können o.ä., unsere Autos stehen offen auf dem Hof u.s.w.).
Mich muss man hin und wieder auch aufmerksam machen, dass ich in der Stadt vielleicht weniger vertrauensvoll sein sollte. Dass ich mein Rad abschließen muss (sollte), dass man das Smartphone nicht auf dem Tisch im Mc oder King liegen lassen kann, oder neben sich auf der Wiese liegen hat.
Also ich gehe eher davon aus, dass die Kundin und Kind unbedarft waren und noch zu sehr an das Gute im Menschen glauben. Die beiden sind offenbar ganz anders als Sie, die jedem eher das schlechte unterstellt. - Schade!
john am :
Ich würde aus dem Verhalten schließen, dass die Absteller unverfroren davon ausgehen, aus Faulheit und Leichtsinnigkeit abhanden Gekommenes müsse ihnen sowieso ersetzt werden. Dafür sprechen allein etliche Behördenerfahrungen, wo Bürger jeweils kackdreist einforderten, "der Staat" sei doch selbst schuld, wenn "seine Bevölkerung" einem das leichtfertig offen hingelegte Papier (BPA usw.) weggenommen hat. Und überhaupt sei es sooo eine Abzocke, für einen kleinen neuen Ausdruck noch eine Gebühr einzufordern! Betrifft übrigens sowohl zum dt. Klischeeaussehen passende Leute wie auch deren Gegensätze
PS: In richtigen Läden werden dauerhaft besetzte Aufbewahrungsmöglichkeiten angeboten. Ein Freund hat mal in einem Stadtrandladen seinen Rucksack an der Kasse deponieren lassen, nachdem er als "Fremder" gleich eingangs als Dieb behandelt worden war. In dem Krämerladen war die Kasse natürlich nicht so häufig besetzt, da man lieber draußen tratschte. Resultat: Rucksack weg und von den Eingeborenen war es natürlich nieeemand.
Hendrik am :
Es gibt da so eine Redewendung …
Und ich glaube, auch Bremer-Mitbürger können so naiv sein bzw. ich vermute einfach, dass es auch Stadtteile und Bereiche in HB gibt, in denen man so naiv sein kann.
Ich lebe heute in einer "Großstadt" und in meinem Stadtteil kann ich fast mit meiner ländlichen Naivität mein Auto für einige Minuten offen stehen lassen, mein Fahrrad mit meinem "kleinen, einfachen " Schloss verschließen, mein Handy im Park hinterm Haus auf den Rasen legen, wenn ich daneben sitze und so weiter.
Ich lebe übrigens nicht auf der Alm, sondern im Norden des Landes, in einer anderen schönen Hansestadt.
Zu den Aufbewahrungsmöglichkeiten … Die mag es im Elektrofachhandel vermehrt geben, im LM-Einzelhandel sind sie doch eher selten.
Zum Einen kosten diese Boxen Geld, die der LM-EH nicht zu lässt, auch wenngleich man sich diese trotzdem leisten könnte, aber wirtschtflich macht das keinen Sinn, so hoch ist die Marge auf LM nicht. Zum Anderen fehlt in den meisten LM-Geschäften der Platz für diese Boxen. Den Platz füllt man lieber mit Waren.
Nicht der Andere am :
Jakob am :
Ruebezahl am :
Antidoof am :
Dass er ein- bis zweimal täglich kömmt, ist schon verdammt verdächtig. Wahrscheinlich klaut der doch jedesmal. Bei einem Hausverbor würde ihm sein liebster "Klauladen" wegfallen.
Nicht der Andere am :
at am :
Allerdings wäre ich bei meiner Begründung bei der Wahrheit geblieben. Für blöd oder kriminell gehalten worden wäre ich ja offenbar so oder so.