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Nur Bußgeld sollte reichen…

Nachdem uns heute Nachmittag eine Diebesbande auf eine sehr geschickte Art um fast unseren gesamten Tabakbestand an der Kasse erleichtert hat, immerhin mehrere 100 Euro Schaden (!), möchte ich allen Leuten, die "Bußgeld" als Strafe für Ladendiebstahl für ausreichend halten, am liebsten mal meine unzensierte Meinung sagen.

Ich würde auch Ladendiebe einknasten. Meinetwegen beim ersten Diebstahl noch eine Verwarnung als Schuss vor den Bug. Beim zweitem Mal schläft man mal eine Nacht in der Zelle und wen das nicht abschreckt, der darf seinen Gefängnisaufenthalt dann schon mehrere Wochen genießen. Punkt. Dafür zahle ich dann auch gerne Steuern. Um um die Gerichte zu entlasten, noch ein Schnellgericht einführen. Verhandlungen und Urteile im 5-Minuten-Takt.

Gurke!?

Fundstück im Laden zwischen anderer Ware. Die Kollegin war ganz aufgebracht, dass die Leute jetzt schon Gurken klauen würden. Ich tippe eher darauf, dass jemand auf diese Weise erreichen wollte, die Bio-Gurke zum Preis einer konventionellen Gurke zu bekommen.

Erstaunlich, wie viel kriminelle Energie hier im Laden immer wieder für so wenig Ergebnis aufgewendet wird… :-O


Ha, ha, Ladendieb!

Es lief wohl so ab: Da wollte jemand eine Packung Kaugummi (Wrigley 5Gum) klauen, hat die Folie mit dem Sicherungsetikett abgemacht und sie sich zunächst in die Tasche gesteckt. Vor dem Keksregal kam dem Dieb dann wohl der Gedanke, die Folie zu entsorgen. Dabei hat er aber wohl nicht bemerkt, dass am sehr klebrigen Sicherungsetikett ein kleines Tütchen mit Marihuana hängengeblieben war.

Bringt mir zwar das Kaugummi nicht zurück, aber trotzdem feixte ich mir einen. Ich bin mit den Schwarzmarktpreisen von Gras nicht vertraut, aber das Tütchen dürfte den Wert des Kaugummis um ein paar Euro übersteigen. Nennt sich wohl in Fachkreisen ein Minusgeschäft.

Jetzt heißt es Gummi kauen statt Tütchen bauen. :-)


Klickklick!

Mit einem meiner Mitarbeiter stand ich gerade in der Nähe des Lagers, als eine andere Kollegin angelaufen kam und uns zurief, dass da eben Typ was geklaut haben soll. Er trug eine braune Jacke und soll in der Seitenstraße verschwunden sein. Reflexartig rannten wir nach vorne, ich guckte noch auf der Straße einmal nach links und rechts und beschloss dann, während mein Mitarbeiter vorne raus lief, die Abkürzung durch den Laden und über unseren Hof zu nehmen. Als ich schließlich an der Straße ankam, hatte der Mann schon locker 75 Meter Vorsprung. Den hätte ich niemals wieder eingeholt, aber glücklicherweise stellte eine Stammkundin gerade ihr Fahrrad bei sich vor dem Haus ab, das ich mir spontan ausleihen durfte.

Stark befahrene Straßen kann man leichter zu Fuß als mit dem Fahrrad überqueren, aber dennoch schaffte ich es, den Typen einige Straßen weiter wieder einzuholen. Vollkommen erschöpft blieb er stehen, hechelte vorgebeugt und kam schließlich meiner Aufforderung nach, die Taschen zu leeren. Er hatte ein Päckchen Kaugummi und eine Taschenflasche Weizenkorn in der Hosentasche stecken, einen Ausweis hatte er nicht dabei und so mussten wir irgendeine Möglichkeit finden, seine Personalien zu erfassen. Ob er wohl fast einen halben Kilometer ohne weitere Fluchtversuche mit zurück zum Laden kommen würde? Er lief immerhin brav vor mir her, an der nächsten Straßenecke kam gerade mein Mitarbeiter an, der eine weitere Stammkundin von uns im Schlepptau hatte. Sie hielt ihr Handy in der Hand und ich rief, dass sie doch bitte die Polizei anrufen soll. "Habe ich schon längst gemacht, die müssten gleich hier sein", sagte sie. Als das der Ladendieb hörte, drehte er sich um und rannte los. Mein Kollege stellte sich ihm noch in den Weg, aber der Typ riss ihn zu Boden und konnte nach kurzer Rangelei flüchten. Ich schwang mich wieder auf das Fahrrad, holte ihn nach 100 Metern wieder ein und er hatte wohl endgültig begriffen, dass er zu Fuß keine Chance mehr hatte.

Keine Minute später hielten zwei Streifenwagen neben uns an und keine dreißig Sekunden später saß der Typ schon mit Handschellen auf dem Rücksitz des ersten Polizeiwagens.

Wieder zurück im Laden erledigten wir schließlich den ganzen Papierkram. Ein bisschen hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, dass wir so viel Aufwand für letztendlich nur gut drei Euro Diebesgut betrieben haben - aber dass da so viele Leute beteiligt waren, hatte sich nun tatsächlich eher zufällig ergeben.

Schwupps, weg ist das Shampoo

Die Warensicherungsanlage an unserer ersten Kasse machte vor ein paar Tagen Daueralarm und erst nach längerer Suche entdeckte eine Kollegin ein einzelnes Warensicherungsetikett, das mit der silbernen Klebefläche nach oben auf dem Fußboden lag und sich dadurch hervorragend tarnte.

Aber wie kam das da hin?

Genau diese Stelle war zufällig gerade noch mit einer der Videokameras einsehbar und es dauerte nicht lange, da hatten wir herausgefunden, dass eine "Stammkundin" das dort, ähm, "verloren" hat. Ob sie das Etikett schnell abgerissen hat oder ob es mangelhaft befestigt war, ließ sich leider nicht mehr nachvollziehen. Bei ihr selber hatte meine Kassiererin in dem Moment allerdings gar keine verdächtige Ware gefunden und als wir die Tasche untersuchen wollten, war die Frau plötzlich ganz schnell verschwunden – aber mit der Videoaufzeichnung verfolgten wir ihren Weg durch den Laden zurück und durften beobachten, wie sie sich zwei Flaschen Haarshampoo aus dem Regal nahm und diese in ihre Handtasche plumpsen ließ.

Da die Frau teilweise mehrmals täglich hier auftaucht (ohoh…), waren wir optimistisch, dass sie wiederkommen würde und dann würden wir sie mit dem Video konfrontieren und ihr die Anzeige verpassen.

Am selben Abend kam sie noch wieder und wurde auch gleich von meinen Mitarbeitern zur Rede gestellt. Sie stritt alles ab, wusste von gar nichts und plötzlich tauchten immer mehr Mitglieder aus ihrer Sippe hier auf. Ein paar Männer wurden hochgradig laut und unfreundlich, geradezu aggressiv. Wie wir ihrer Schwester/Tante/Mutter etc. sowas nur unterstellen könnten. Eigentlich müsste der komplette Clan hier Hausverbot bekommen…

Tzja, wir sind schon echt gemein.

3 x TK-Pizza!!!

Gregor kam eben zu mir ins Büro und wollte wissen, ob wir uns drei Pizzen in den Ofen geschoben hätten. Ich verneinte, und er entgegnete nur, dass er das vermutet hatte, da in den roten Körben neben den Pizza-Tiefkühltruhen drei leere Pizzakartons lagen:



Hätten wir sie gegessen, hätten wir die Schachteln doch nicht einfach im Laden liegengelassen. Ich ahnte was, guckte mir die Videoaufzeichnung an und wurde fündig. Da hat ein Typ doch tatsächlich drei Tiefkühlpizzas unter seiner Jacke verschwinden lassen…


(ba)SKETBA(ll)

Falls euch diese Hackfresse irgendwo im Stadtgebiet begegnen sollte, weist ihn doch kurz darauf hin, dass er Zigaretten, Nestea und Deo noch zu bezahlen hat. Im SPAR-Markt in der Neustadt, ist ja bekanntermaßen gut mit dem Fahrrad zu erreichen…


Immer abgef*ckter

Ein Mann aus der Gegend hier war jahrelang Stammkunde. Er verfiel dabei immer weiter und schließlich wurde er hier im Markt übergriffig und ließ mehrere Dosen Bier mitgehen. Seit dem gehört er zur Gruppe der "Ex-Kunden", da er seit dem hier logischerweise Hausverbot hat.

Wir sehen ihn hier fast täglich durch die Straßen schleichen, Alkoholnachschub gibt es u.a. beim Discounter an der Ecke. Nun kam er doch tatsächlich mal wieder bei uns rein und wehrte sich (stark alkoholisiert) lautstark und mit Beleidungen und Drohungen um sich werfend gegen den Rauswurf.

Mal gucken, ob die Geschichte noch weitere Fortsetzungen bekommen wird.

Trickbetrüger!

Der Protagonist aus diesem Video war mal wieder hier im Laden und wollte Geld gewechselt haben. "300 Euro" in 10-Euro-Banknoten wollte er in 50er tauschen. Es war die selbe Masche wie immer: Bei den Zehnern fehlte einer, es waren tatsächlich nur 29 Stück, und der Rest verlief fast genau wie im Video.

Fast. Ich nahm meinem Mitarbeiter die Scheine aus der Hand und zählte selber nach. Hatte mir fest vorgenommen, den Spieß diesmal umzudrehen und einfach mal Geld verschwinden zu lassen. So ein Bündel fällt ja leicht mal runter im unübersichtlichen Kassenarbeitsplatz. Leider kam mir der Kerl zuvor und riss mir die Scheine aus der Hand und flüchtete. Er tat die ganze Zeit so, als wenn er kein Wort Deutsch verstehen würde. Aber "Arschloch!", das konnte er sagen. Wir haben noch überlegt, ob wir ihn mit allen Mitteln aufhalten sollten – aber letztendlich und im Zweifelsfall vor Gericht wäre er ein Kunde gewesen, der Geld wechseln wollte und sich dabei verzählt hat. Hoffen wir, dass er nach dieser auffälligen Aktion eine Weile Ruhe gibt...


Sicherungsetikett mit Folie

Wir sind vor einer Weile dazu übergegangen, die Sicherungsetiketten bei den Gläsern mit Instantkaffee auf die Siegelfolie zu kleben. Wer die abreißt, beschädigt die Folie und macht den Kaffee dann zumindest als Hehlerware zum Weiterverkauf an die sympathischen Kioske und Quickshops im Stadtgebiet uninterressant.

War dem Dieb in diesem Fall wohl egal:


Linsenburger

Ich wünsche dem Täter, dass ihm oder ihr ein Stück eines dieser Burger ganz böse im Halse stecken bleibt. Wird schon kein großer Verlust sein…

Bleibt bei mir nur die Frage, ob die Ware direkt im Laden verspeist wurde, oder ob jemand den Inhalt einfach so in seine Tasche gekippt hat.


Angeblich Flüchtling

Ein junger Mann hat bei uns geklaut. Er tat so, als wenn er kein Wort Deutsch verstünde, aber rein zufällig kam nach ein paar Minuten ein anderer Typ in den Laden, der vorgab, den Dieb zu kennen. "Der ist ein Flüchtling aus Syrien, hat keine Papiere und spricht noch gar kein Deutsch", erklärte er.

Nachdem der Bösewicht einsah, dass wir tatsächlich die Polizei rufen, versuchte er, ohne die Beamten aus der Nummer herauszukommen. "Ich muss zur Arbeit", drängelte er in gebrochenem Deutsch und hielt uns eine Bankkarte und eine Krankenkassenkarte als Ausweisersatz vor die Nase. Flüchtling, klar. Wie viele Flüchtlinge aus der aktuellen Welle haben hier schon ein eigenes Bankkonto? Okay, danke.

Als die Polizei kam, erklärte er übrigens nach der Frage, wo er denn arbeiten würde, dass er keine Arbeit hätte. Nebenbei kam heraus, dass er Albaner ist und mit Syrien so wenig zu tun hat, wie ich mit dem Kongo.

Kleber klauen

Ein junger Mann steckte sich zwei Packungen Sekundenkleber in die Jackentasche, bezahlte einen Schokoriegel und verschwand in einem "Café" hier in der unmittelbaren Nachbarschaft. Pech für ihn war, dass er dabei von einer Stammkundin beobachtet wurde, die mir direkt im Anschluss daran von der Tat berichtete.

In besagtem Laden saß der Typ an einem PC und tat so, als wenn er kein Wort Deutsch verstehen würde. Der Ladenbetreiber sah sich unsere Videoaufzeichnung an, alle taten empört und der (angebliche) Schwager des Täters bezahlte großzügigerweise den enstandenen Schaden.

Ich glaube kein Wort von alledem. Wo ist denn der Sekundenkleber hingekommen? Und warum taten alle so lieb und friedlich, während der Dieb unbehelligt vor seinem Bildschirm saß und nur wie ein Stiesel in die Luft guckte?

Bla bla blubb!

Der Nachname eines Ladendiebes war für uns eher germanophon veranlagten Menschen recht mühsam bis gar nicht auszusprechen. Ein Polizist wollte ihn nach seiner genauen Adresse fragen, guckte auf den Ausweis und stutzte: "So, Herr… Äh…"

Leise sprach er weiter: "Bla, bla, blubb. Ach, mir doch egal."

Und dann wieder zu dem Dieb: "So, und wo wohnst du jetzt?"

Bla bla blubb. :-)