An unserer Eingangstür prangten rechts unten zwei Aufkleber: Einerseits der vom NABU für die KORKampagne, gleich daneben der von der Handelskammer aus dem Jahr 2016 mit dem Hinweis darauf, dass wir ausbilden. Damals stimmte das auch noch, nach Jahren hatte ich mich wieder dazu hinreißen lassen, einen Auszubildenden einzustellen.
Inzwischen haben sich beide Azubis erledigt und ich werde auch in den nächsten Jahren keinen neuen Auszubildenden einstellen. Der Aufkleber war, neben den sichtbaren Abnutzungen auch inhaltlich komplett überholt.
Nach knapp einer Woche sehen die auf den Boden geklebten Markierungsbänder schon nicht mehr gut aus. Viele Füße, dazu die Einkaufswagen und auch immer wieder Körbe und Getränkekisten, die von den Kunden vor sich her geschoben werden, setzen dem Klebeband gewaltig zu.
Daher kam der vorhin erwähnte Nachschub ganz passend. Wie lange wir mit der Thematik noch zu tun haben werden, weiß momentan natürlich niemand, aber ich kann mir vorstellen, dass wir die Markierungen auf dem Fußboden in den nächsten Wochen noch einige Male nachkleben müssen.
Ein Teil unserer Weihnachtsdekoration, die wir schon seit längerer Zeit hier verwenden, wird nach jedem Gebrauch wieder ordentlich in den Behälter aus Pappe zurückgelegt. Es handelt sich dabei um die Geschenkpakete, Sterne und andere Teile aus Pappe, die wir, und das fiel mir erst jetzt bewusst auf, seit 16 Jahren schon verwenden. Einige Teile haben den Lauf der Zeit nicht überstanden, aber nach wie vor sind immer noch einige der Aufhänger hier im Einsatz.
Schon der dritte Klebehaken, der diesen Namen nicht verdient. Die Dinger liegen hier schon teilweise aus unseren Anfängen noch herum und sind wohl einfach inzwischen viel zu alt. Ich habe jetzt noch einen etwas neueren von zu Hause probiert, wenn der auch nicht hilft, schmiere ich da Sekundenkleber drunter und pappe den Haken direkt an den Fensterrahmen.
Ich lass mir doch nicht von so einem kleinen Klebedingens vorschreiben, wie ich meine Weihnachtsdeko aufzuhängen habe.
Ein Kunde kam an die Lagertür und brauchte Hilfe. In der Hand hielt er eine Packung "Tesa Power Strips", aber er war unsicher, ob ihm damit überhaupt geholfen ist. Die Dinger müssten auf Tapete halten und nach Möglichkeit keine Spuren hinterlassen.
Die Frage nach der Haltbarkeit und den Spuren konnten wir alle ihm mangels Erfahrung mit diesem Produkt auch nicht beantworten. Er wollte sich gerade resigniert abwenden und stellte sich darauf ein, die nicht ganz billigen Strips auf gut Glück zu kaufen, als ich ihn noch fragte, was er überhaupt damit befestigen möchte. Bei der Frage ging es mir eigentlich weniger um den zu befestigenden Gegenstand als solcher, als viel mehr darum, was er überhaupt wiegt. Der Kunde antwortete, dass er da eine kleine batteriebetriebene LED-Lichterkette befestigen möchte.
Mein Tipp war zwar nicht kurzfristig umsatzfördernd, aber zumindest ehrlich. Ich empfahl ihm, einfach eine Stecknadel schräg von oben hinter die Tapete zu schieben und die Lichterkette dort einzuklemmen. Das Gewicht einer solchen hält eine Nadel locker und das winzige Loch ist hinterher auch nicht mehr zu sehen, wenn man die Nadel wieder entfernt.
Da war wohl entweder der Haken zu alt oder ich hatte die Oberfläche des Fensterrahmens nicht richtig gereinigt oder ich hatte einfach mal Pech mit diesem einen Haken – aber auf jeden Fall hängt eine der beiden Lichterketten-Tannengirlanden an den Schaufenstern traurig runter.
Wir bekamen einen großen Karton mit Nachschub für unseren Guthaben- und Geschenkkartenständer. Diesmal klebte ein dicker Aufkleber auf dem Karton, der wohl so viel bedeuten sollte, wie, dass wir die Finger von den Sachen lassen sollen.
Ist schon sonderbar, was man so alles im Laden findet. Hier hat jemand (mindestens, mehr habe ich noch nicht entdeckt) einen Aufkleber mit der Aufforderung "Enteignen" an einen meiner Gittertische geklebt. Die Leute, die in ihrem Leben am wenigsten auf die Kette kriegen, schreien solche Parolen ja bekanntlich immer am lautesten. Erstaunlich, dass die überhaupt in der Lage sind, ohne fremde Hilfe von der Klebefläche eines Aufklebers das Trägerpapier abzuziehen …
So ist das natürlich Murks mit den Warensicherungsetiketten. Aber das sei in diesem Fall mal entschuldigt, der neuen Kollegin wurde da noch nicht richtig gezeigt, wie das funktioniert.
Praktischer Nebeneffekt: Die Aufkleber waren leicht abzulösen (freut auch Ladendiebe) und richtig wieder zu befestigen (freut Ladendiebe nicht so).
Eine der Zutaten zum Erfolgsrezept einer Warensicherungsanlage ist, die Klebeetiketten an unauffälliger Stelle anzubringen. Damit wird Manipulationen vorgebeugt und verhindert, dass die Etiketten entfernt oder zerstört werden. Praktischer Nebeneffekt ist, dass man das Bild der Ware nicht mit den zusätzlichen Aufklebern verschandelt.
Mit diesem Aufkleber-Duo an unserer Eingangstür, initiiert wurde diese Aktion durch ein paar Edeka-Märkte in Berlin, wollen auch wir signalisieren, dass wir der gesamten LGBTI-Szene gegenüber aufgeschlossen sind und allgemein Verbundenheit, Toleranz und Unterstützung zum Ausdruck bringen.
Dazu musste ich mir gestern schon sagen lassen, dass "ausgerechnet ich" wohl da wohl der falsche Ansprechpartner sei. Das sehe ich jedoch ganz und gar nicht so. Einer meiner besten und langjährigsten Freunde ist schwul (und sein Freundeskreis, mit dem wir gerne feiern, ebenfalls), wir haben im Laufe der Zeit viele homosexuelle (sofern wir es wussten, man geht ja auch nicht immer mit seiner sexuellen Orientierung hausieren) Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehabt und überhaupt, warum sollte ich damit ein Problem haben? Dazu passend gibt es übrigens ein sehr schönes Video von Ralph Ruthe.
(Das "ausgerechnet ich" bezog sich übrigens von einem Kollegen darauf, dass ich dieses ganze verkrampfte Gender-Geschwurbel in der Sprache, damit sich auch wirklich jede/r/s/x/* Berufsbetroffene angesprochen fühlen darf, bescheuert finde.)
Bislang nicht erwähnt habe ich die schon vor einer Weile an der Eingangs- und auch der großen Lagertür angebrachte Ausstattung an DSGVO-konformen Hinweisschildern bezüglich der Videoanlage hier im Markt:
In einem unserer Einkaufskörbe lagern wir einige Dinge, die wir bei der täglichen Arbeit benötigen. Vor allem Zubehör, um den losen Kaffee einzupacken: Eine kleine elektronische Waage, Messbecher, Tüten, Verschlussclips und etliche Bögen mit Aufklebern. Dieser Korb steht normalerweise im Laden, dabei ist er zwar frei zugänglich, behindert aber nicht die Kunden. So weit, so gut.
Ein Mann kam in den Laden. Statt einen Einkaufswagen oder einen leeren Korb vom Stapel zu nehmen, griff er sich unseren "Kaffeekorb" und kippte den Inhalt zunächst einfach auf den Fußboden und kickte das Zeug anschließend noch mit dem Fuß rüde unter eine Palette. Dann begann er, seelenruhig mit dem Korb einzukaufen.
Nachvollzogen habe ich das auf der Videoaufzeichnung, denn mir war auch erst nur aufgefallen, dass da ein paar Sachen auf dem Boden lagen.
Daraufhin sprach ich den (meiner Meinung nach alkoholisierten) Mann an. Einsichtig war er nicht, im Gegenteil. Er wurde sogar aggressiv und beleidigend, woraufhin ich entschloss, ihn rauszuwerfen. Wer sich wie ein Arsch benimmt und das dann sogar noch mal steigert, kann sein Geld gerne woanders ausgeben.
Er holte die große Keule mit dem ultimativen Totschlagargument raus: "Wenn Sie meinen, sich das leisten zu können, mich als Kunden zu verlieren …"
Oh, ja, das kann ich mir leisten. Dieser entgangene Gewinn ist es nämlich wert, mich nicht mehr über solche Typen aufregen zu müssen.
Hmm … Ob es wohl sinnvoll ist, an unsere (relativ) neuen Einkaufswagen Aufkleber oder Schilder anzubringen, auf denen unsere Kontaktdaten stehen und die Bitte zu finden ist, im Falle eines Auffinden des Wagen uns zu benachrichtigen?
Schilder liest ja eh niemand. Aber andererseits wäre es nicht viel Aufwand und könnte schlagartig über 100 Euro retten, so viel kostet so ein Teil nämlich.
In Findorff ist die Wand (Regalrückseite) neben dem Leergutautomaten seit rund 12 Jahren schon Dauer-Plakatwand. Nun hatte die Kollegin mal fast sämtliche Plakate entfernt und schon tauchte ein längst vergessenes Relikt von früher auf.
Ich weiß leider nicht mehr, ob die Tannen schon vorher auf den Blechen klebten, oder ob die durch uns mal irgendwann angebracht wurden. Auf den Bildern vom Laden, aus dem der Großteil der Einrichtung in Findorff stammt, sind die Tannen jedenfalls nirgends zu sehen.
In den nächsten Tagen klebt da ohnehin wieder alles voll …