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Ein ganz Lieber

Anruf einer Firma, die Arbeitsbekleidung im Mietsystem zur Verfügung stellt. Ausnahmsweise mal ganz gelegen kam mir die Anfrage, ob man mal den Außendienstler vorbeischicken dürfe, um die zur Verfügung stehenden Kollektionen vorzustellen. "Das ist ein ganz Lieber", warf die Anruferin lachend ein. "Der tut nichts."

"Na, wehe, wenn nicht! Dann beiß' ich den nämlich persönlich hier wieder vom Hof.", entgegnete ich mit einem Lachen.

"Nein, für den lege ich meine Hand ins Feuer!"

Alles klar, kann herkommen. Vielleicht bekommen wir dann ja mal das Problem mit unserer momentan recht unglücklichen Situation bzgl. unserer Arbeitskleidung in den Griff.

Die Meinung

Eine ältere Frau rief an und erkundigte sich nach bestimmten Artikeln und ob wir die für sie beiseite stellen könnten. Ihre Haushaltshilfe würde die Sachen dann später abholen.

Klar, das ist ja kein Problem. Während ich mit dem am Telefon durch den Laden lief, überbrückte sie die Wartezeit damit, mir den Grund für den Anruf und ihre Meinung über ihre Haushaltshilfe ausführlich mitzuteilen: "Das ist so ein junger Mann, der ist total dumm. Der bekommt das nicht hin, egal was ich dem aufschreiben. Ich sage dem Idioten, dass er nach den Sachen fragen soll und dann geben Sie ihm die bitte. Sowas unfähiges, was die mir da geschickt haben …"

Anruf aus Berlin

Das Telefon klingelte, auf meinem Mobilteil wurde mir die Telefonnummer mit einer 030-Vorwahl, also Berlin, angezeigt. Ich meldete mich wie gewohnt.

Eine Frau war am anderen Ende der Leitung und erkundigte sich wie selbstverständlich nach einem bestimmten Produkt hier im Kühlregal. Den Artikel haben wir im Sortiment und es war auch noch ausreichend Ware vorhanden. "Vielen Dank, dann komme ich gleich mal vorbei", flötete sie ins Telefon und verabschiedete sich.

Eigentlich fallen mir dazu nur drei Möglichkeiten ein:

a) Das war ein Scherzanruf. (Allerdings klang es meiner Meinung nach nicht so, zumal die Anfrage auch relativ speziell nach einem nicht gerade massentauglichen Produkt war.)

b) "Gleich" beschreibt in ihrem Universum den Zeitraum, wenn sie die Fahrt aus Berlin hinter sich hat und wieder in Bremen angekommen ist.

c) Aus irgendeinem technisch bedingten Grund wurde diese Vorwahl zwar angezeigt, tatsächlich rief die Frau aber von hier aus der Nähe oder sogar über ein Mobiltelefon, vielleicht über eine Art "Homezone"-Option (Gibt es die überhaupt noch?), bei mir an.

Werde ich vermutlich nie erfahren. :-)

Initiative, aber …

Eine minderjährige Schülerin rief an und fragte nach einem Aushilfsjob. Prinzipiell hätte ich ihr gerne was angeboten, zumal wir händeringend Leute suchen – aber mit den Voraussetzungen wird das wohl leider nichts.

Die Ware kommt bei uns Dienstags und Freitags und wird dann im Laufe des Vormittags verräumt, damit der Laden abends wieder frei ist. Das passt mit den Schulzeiten schon mal in den meisten Fällen nicht.

Da wir hier bis 24 Uhr geöffnet haben, ist eine wichtige Voraussetzung für den Job an der Kasse, mindestens 18 Jahre alt zu sein. Schule ist dabei fast schon nebensächlich, da auch Schichten am Wochenende (Freitag / Samstag) möglich wären.

Passte bei der jungen Dame leider beides nicht. Dabei ist es heutzutage schon echt bemerkenswert, wenn junge Menschen von sich aus nach einem Job fragen.

Wie lange heute geöffnet?

Eine (der Stimme nach zu urteilen) vermutlich ältere Frau rief an und wollte wissen, wie lange wir heute geöffnet hätten. "Bis zwölf", antwortete ich.

"Oh", klang es enttäuscht. "Haben Sie wirklich schon so früh Feierabend?"

"Ach, so. Nein, bis Mitternacht natürlich. Also 24 Uhr."

Das konnte sie noch weniger glauben. :-)

Anruferin aus der Nähe

Eine Frau rief an und wollte wissen, ob wir fertige Eiswürfel hätten. Ich bejahte.

Sie bedankte sich, gelobte, später welche zu kaufen und legte auf.

Gut eine Minute späte hörte ich an der Lagertür ein vorsichtiges "Hallo?". Ich ging hin und eine junge Frau stand dort, die mir berichtete, dass sie gerade angerufen hätte wegen der Eiswürfel.

Stand sie denn beim Anruf direkt vor dem Laden? :-D

Die Alienanruferin

Eine Anruferin wollte mal unabhängig von allen Stellenausschreibung, die wir in letzter Zeit mal laufen hatten, unverbindlich nachfragen, ob bei uns im SPAR-Markt ein Job frei wäre. Sie hätte Interesse an einem Job für "3 bis 6 Stunden pro Woche", erklärte sie meinem Mitarbeiter, der den Anruf entgegen genommen hatte.

Er äußerte mit scherzhaftem Unterton die Bedenken, dass man ja jemanden, der nur so wenig arbeitet, quasi jede Woche neu anlernen müsse. Die Frau erklärte, dass sie schon mal als Kassiererin gearbeitet hätte. In einem Biomarkt auf dem Lande, aber auch schon mit Scannerkassen.

Da bei so kurzen Arbeitszeiten ein Kassenjob eher sinnlos ist, warf mein Mitarbeiter in den Raum, dass da doch ein Job als Packerin ideal wäre. Das quittierte sie aber mit der Aussage, dass sie prinzipiell nicht schwer heben dürfe. Sie könne sich aber vorstellen, unsere Botengänge zu erledigen.

Was glaubt die denn? Dass wir die Post sind und Briefe zustellen? Unsere Kunden bestellen genau deshalb bei uns, weil ihnen die Schlepperei von Getränkekisten und kompletten Einkäufen zu mühsam ist.

Wir haben übrigens nicht zueinander gefunden.

Kaufen und woanders kaufen!

Eine Frau rief an und wollte wissen, ob ein bestimmter Artikel bereits da wäre, der nach Aussage eines Mitarbeiters zu "Donnerstag oder Freitag" geliefert werden sollte. Dazu konnte ich spontan nur sagen, dass er, wenn er denn bestellt ist, erst morgen kommen würde, da der Freitag unser Liefertag ist. (Info am Rande: Mein Mitarbeiter hatte bestimmt nicht von Donnerstag geredet, da er die Abläufe hier genau kennt.)

Während ich mich durch unser Warenwirtschaftssystem klickte, erklärte ich ihr, dass ich einerseits nicht derjenige war, mit dem sie gesprochen hatte, und andererseits auch die Bestellung nicht gemacht habe, so dass ich mir jetzt erst mal einen Überblick verschaffen muss. Da warf sie ein: "Wenn der nicht bestellt ist, macht das nichts. Ich fahre sowieso morgen zu real,- und dann kaufe ich den da."

"Ah, Moment eben", sagte ich. "Ich gucke nach."

Gefunden. Alles klar, der Artikel ist zu morgen bestellt. Diese Information ignorierte die Anruferin in dem Moment aber komplett und erklärte mir einfach erneut, dass sie nun doch vorsichtshalber lieber zum real,- fahren würde.

Telefonstreich oder ernst gemeint?

Eine Anruferin wollte sich beschweren, weil sie bei SPAR auf Mallorca ein abgelaufenes Produkt gekauft hatte. Mein Mitarbeiter, der den Anruf entgegengenommen hatte, erklärte ihr nett und ruhig, dass wir dafür nicht zuständig sind und generell überhaupt nichts mit irgendeinem SPAR-Markt auf den Balearen zu tun hätten.

Wir blieben kopfkratzend zurück und einigten uns darauf, dass das nur ein Telefonstreich gewesen sein kann. Aber ich würde zugegebenermaßen auch nicht generell ausschließen, dass das von der Frau nicht doch ernst gemeint war. Dafür haben wir schon zu viele merkwürdige Dinge erlebt in all den Jahren…

SPAR(-Kasse)

Das Telefon klingelte. Ich meldete mich und eine Frau plapperte direkt drauf los:
Ja, hallo, Frau Meiermüllerschulz hier. Ich hatte doch meine ec-Karte sperren lassen, weil ich doch mein ganzes Portemonnaie verloren hatte. Das ist aber wieder da und somit auch meine Karte.
"Jaaaaaa?", sagte ich reichlich irritiert.

Nach einer kleinen Pause antwortete sie mir, dass die Kartensperrung nun wieder aufgehoben werden könne.

Ich ahnte, dass sie sich verwählt hatte: "Sie sind hier gerade im SPAR-Markt gelandet. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie versuchen wollten, die Sparkasse zu erreichen."

"Ach, ohh… Entschuldigung."

Kein Problem. :-)