Vorhin war ich kurz im Laden, um noch ein paar von den Betonwerksteinen aus der Halle abzuladen. Angenehm überrascht war ich, als ich unser (provisorisches, logisch …) neues Regal für Babynahrung, Arzneimittel und Damenhygieneprodukte entdeckt hab, dass die Kollegen gestern Abend bauen sollten, falls neben dem Tagesgeschäft noch etwas Zeit bliebe.
Binden und Tampons stehen jetzt an reichlich exponierter Stelle im Hauptgang auf dem Weg zur Kasse – aber das soll ja auch nicht für alle Zeiten so bleiben.
Das sieht nach so wenig aus, aber der Haufen an Betonwerksteinen wiegt rund eine Vierteltonne. Damit stehen in der Halle nur noch 1,75 Paletten von den ursprünglichen vier. Aber mit diesen Platten haben unsere Handwerker, die morgen früh direkt wieder weitermachen, erst mal ausreichend Material:
Im Rahmen der Umbaumaßnahmen werden wir unser Angebot an frischen Lebensmitteln deutlich erweitern. Einige Artikel im klassischen Trockensortiment fallen weg, aber vor allem reduzieren wir das komplette Non-Food-Angebot. Es bleiben zwar prinzipiell alle Warengruppen erhalten, aber gerade die ganze Drogerieabteilung, die ohnehin bei uns nur kleines Randsortiment ist, wird zu einem noch etwas kleineren Randsortiment.
Wir hatten mit der provisorischen Umverlegung des Körperpflege-Regals schon damit begonnen, die Sachen zu reduzieren – inzwischen stehen da sogar schon drei Tische vor der Kasse. Wer also gerade Bedarf an Duschgel, Shampoo und Deo, Watte und Windeln hat: Die Preise liegen 1/3 unter dem normalen Ladenpreis.
Um Platz für den Umbau zu schaffen, sind wir jetzt schon dabei, die Warengruppen, die wir zukünftig ohnehin nur noch verkleinert anbieten wollen, jetzt schon zu reduzieren. In dem Zusammenhang ist das Zeitschriftenregal gestern von vier auf zwei Meter zusammengeschrumpelt.
Durch die dreistufigen Elemente haben wir dadurch jetzt 17 Meter Platzierungsfläche. Mit den neuen Regalen wird das dann sogar wieder um 50% auf 25 Meter wachsen. Aber erst mal muss es so gehen:
Ich gebe zu: Ich werde bezüglich der Umbaumaßnahmen langsam nervös!
Dabei habe ich den kompletten Plan im Kopf. Jedes Detail dieser gesamten Baustelle habe ich persönlich durchdacht und besprochen. Ich habe alle Handwerker und Zulieferer kontaktiert, alle wesentlichen Komponenten sind beauftragt, ich kenne die Platzierungen, die Zeitpläne, die Ladengestaltung. Die gesamte Elektroinstallation ist Teil dieser Planungen und mir ebenso bekannt wie jedes andere kleine und große Detail in dieser kompletten Nummer. Es kann eigentlich gar nichts schiefgehen.
Aber dieses kleine Partikel-Wörtchen eigentlich macht mich nervös.
Auch wenn die schmutzigen Bauarbeiten in meinem alten Büro in unserer neuen Ladenfläche weitestgehend abgeschlossen sind, lassen wir die Folie vorerst noch hängen. Einerseits sieht das Tür-Provisorium echt noch ganz bescheiden aus, andererseits haben wir so noch etwas Sichtschutz für die Malerarbeiten. Und ein paar kleinere staubige Arbeiten folgen ja trotzdem noch: Die gespachtelten Stellen an der Decke (neu wie alt) müssen nochmals geschliffen werden und ganz hinten in der Ecke muss ich noch eine Kernbohrung runter in den Keller erstellen. Und dann dürfen auch endlich alle Kunden sehen, was wir da in dem Bereich hinter den alten Kühlregalen geschaffen haben:
Aktuell bin ich dabei, das Kopfregal mit den Fleckentfernern und ähnlichen Reinigungsmitteln freizuräumen (und in das bis vorhin noch leere ehemalige Körperpflegeregal zu stellen), damit unsere Handwerker auch einen darunter gelegenen Bodenablauf entfernen können.
Eigentlich sollte ich derzeit nur Leute mit Sokoban-Erfahrung einstellen.
Auch unter unserer "Palettenstraße" in der Getränkeabteilung befindet sich einer der vielen Bodenabläufe. Hier ein letzter Blick darauf, denn aktuell sind die Handwerker schon dabei, das Ding rauszukloppen und neue Fliesen dort einzusetzen.
Gestern Abend kam in einem der Kommentare die Frage auf, warum in einem Supermarkt so viele Gullys installiert wurden. Das dürfte ein Relikt aus der vorherigen Nutzung der Räumlichkeiten hier sein, die irgendwas mit Schlachterei und Fleischverarbeitung zu tun hatte. Genau weiß ich das nicht, auch nicht, wie weit das Gebäude der Moschee hinter meiner Bürowand damit verbunden war.
Ich habe mich damit nie beschäftigt, aber irgendwie bin ich jetzt neugierig geworden und werde mal versuchen, da nach weiteren Informationen und vielleicht sogar Bildmaterial zu recherchieren.
Eine der hässlichsten Stellen hier im Fußboden ist damit auch verschwunden. Dort gingen vor vielen, vielen Jahren mal Kabel und Rohre in den Keller. Das Loch war immer nur grob verstopft und befand sich einige Jahre unter einem Regal. Was es genau damit auf sich hat(te) und wie wir es vor über zehn Jahren provisorisch mit Mörtel zugeschmiert haben, könnt ihr hier nachlesen.
An einer Stelle in der Gemüseabteilung klaffte ein großes Loch in einer der alten Bodenplatten, das all die Jahre unter unserer alten Gemüseabteilung verborgen war:
Dieses Loch war zwar dort nun seit ein paar Monaten zu sehen, aber ab Mitte September soll ohnehin ein Kühlregal vor dem grün gestrichenen Pfeiler stehen, so dass diese Beschädigung im Rahmen meiner Betonwerkstein-Austauschaktion eigentlich nicht vorgesehen war.
Und dann kamen unsere übereifrigen Handwerker. Auch gut.
Die Fotos der letzten Tage mögen einen erschreckenden Eindruck hinterlassen: Wir schaffen hier ein Mosaik aus alten Betonwerksteinen und den neuen, hellen Platten. Häufiger tauchte die Aussage aus, dass das ganz fürchterlich aussieht. Das stimmt wohl, jedoch ist das nur eine Momentaufnahme.
Der alte Boden ist derzeit einerseits ohnehin aufgrund der vielen Bauarbeiten etwas schmuddelig, andererseits sind die Platten schon seit einigen Jahrzehnten (!) im Einsatz, die Oberfläche ist also tief zerfurcht und abgenutzt.
Auf dem Foto seht ihr eine der neuen Platten und darunter die Bruchkante von einem der alten rausgestemmten Betonwerksteine. Das ist zwar jetzt auch nicht hundertprozentig aussagekräftig, da die Bruchkante wiederum anders aussieht als die geschliffene Oberfläche und auch das gleißende Sonnenlicht da auf dem Bild anders reflektiert wurde – aber es ist ja deutlich zu erkennen, dass die alten Steine definitiv heller sind, als bislang immer hier auf den Fotos zu sehen gewesen.
Ich will jetzt nicht sagen, dass ich mir Sorgen mache, dass die neu verlegten Werksteine sogar zu dunkel sind – aber es wird sich hinterher nicht so dramatisch darstellen, wie bislang oft vermutet wurde. (Inzwischen sollte wohl allen klar sein, dass das gesamte Umbauprojekt, wenngleich es langsam vonstatten geht, im Detail von mir geplant wurde und ich nichts dem Zufall überlasse. Entsprechend hatte ich die Farbe der im Herbst vergangenen Jahres gekauften Betonwerksteine gewählt.)
An dieser Stelle war heute Vormittag einer der vielen (längst unbrauchbaren) Bodenabläufe, aus dem sich beim Herausstemmen noch ein Direktzugriff in den Kriechkeller ergeben hat.
Die zweite Palette meiner Betonwerksteine ist mittlerweile auch schon fast leer. Die nächsten "Flickwerkarbeiten" werden wir machen, wenn die neuen Regale stehen und dann wird sich der gesamte Bestand an Bodenplatten aus meiner Halle nochmals deutlich reduzieren.