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Pfandkistenfrage von Karsten

Blogleser Karsten hat mir vor einer Weile geschrieben:

Hallo Björn,

auf der Suche nach Infos zu meinem Problem bin ich auf Deinen Blog gestoßen: Du hast ein paar Beiträge zur Pfandproblematik geschrieben. Als Betreiber eines Lebensmittelmarktes habe ich die Hoffnung, dass Du den rechtlichen Hintergrund zum Thema kennst.

Ich kaufe regelmäßig Wein, 6x1l, in der goldenen Pfandkiste. Der Automat nimmt´s zurück, alles prima.
Manchmal kaufe ich aber nur einzelne Flaschen, manchmal gebe ich eine Kiste mit nur 5 Flaschen zurück: Es entsteht also gelegentlich der Bedarf an einer weiteren, aber leeren Pfandkiste: ordentliche Lagerung des Leergutes, sicherer Rück-Transport und keine unnötige Abgabe-Dauer wie bei Einzelflaschen (sorgt gern für unnötige Schlangen am Automaten).
Wohl gemerkt: alle paar Wochen entsteht der Bedarf, und zwar an einer (1) Kiste.

Die wurde bisher nur sehr widerwillig abgegeben (Argumentation ist mir bekannt und verständlich), inzwischen wird sie verweigert. Es ist regional der einzige Markt, der noch ein Pfandsystem mit Kisten für Wein anbietet, andere verkaufen einzeln oder im 6er Karton, keine Flaschenrückgabe. Das lässt er sich aber auch fürstlich bezahlen (Flaschenpreis ca. 135% gegenüber den Mitbewerbern).

Darf sich ein Markt erlauben, die Zufriedenheit seiner Kunden zu verdusseln, weil es lästig ist, seinen Zulieferer ausreichend zu motivieren, die erforderliche Menge an Leergebinden bereitzustellen?

Wenn er schon ein Pfandsystem anbietet (wofür ich gern soviel bezahle; sollte aus heute üblicher Öko-Sicht doch jeder so machen!), muss er mir dann nicht auch ein Leergebinde zur Verfügung stellen (natürlich nur gg. Pfandgebühr und in "haushaltsüblichen Mengen")?

Ich bin sicher nicht der Einzige mit diesem Problem.
Und sicherlich möchtest Du hier keine verbindliche Rechtsauskunft geben (wo gibt´s die denn?)
Aber wie händelst Du das in Deinem Markt?
Würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass die Anfrage bereits von Ende 2020 ist. Hier ist während der Corona-Zeit so unglaublich viel liegengeblieben, es ist kaum zu fassen. Ich versuche zumindest, einen Teil davon abzuarbeiten und/oder auch noch hier ins Blog zu bringen.

Karstens Frage ist nur vage und voller subjektiver Eindrücke zu beantworten.

Erstmal die Fakten zum Thema Rechtsauskunft: Es gibt keine Verpflichtung, einem Kunden einfach nur so ein Leergebinde zu verkaufen. Wenn der Markt keine oder seiner Meinung nach nicht genügend leere Rahmen hat, kann er keine rausgeben, bzw. ist die Verweigerung einer Herausgabe durchaus verständlich.

Die Gründe, warum der Markt ihm keine leere Kiste geben kann oder will, sind vielfältig:

1. Den Zulieferer ausreichend zu motivieren, die erforderliche Menge an Leergebinden bereitzustellen ist nicht immer einfach. Wenn nämlich der Lieferant auch keine oder zu geringen Mengen hat, kann er ebenfalls keine leeren Kisten liefern.

2. Der Markt bestellt keine Kisten, weil er die Ansicht vertritt, keine leeren Kisten zu benötigen. Wenn die Menge aus dem Tagesgeschäft gerade so reicht, bestellt man nicht auf gut Glück noch leere Rahmen. Dieser Service wird übrigens teilweise von den Großhändlern noch zusätzlich mit bis zu mehreren zehn Cent pro Kasten berechnet – zuzüglich zum Pfandwert! Wenn man dann nicht zwingend Leerkisten bestellen muss, tut man es auch nicht.

3. Ebenfalls eine mögliche Erklärung: Der oder die Mitarbeiter in dem Markt oder der Abteilung ist/sind neu oder unerfahren und weiß/wissen einfach nicht, dass leere Rahmen zum Pfandwert herausgegeben werden dürfen.

Es gibt sicherlich noch mehr Gründe, warum es so wie von Karsten geschildert passiert (ist).

Ich wüsste da übrigens eine ganz einfache Lösung, die ich sogar meinen Kunden anbieten würde, wenn ich nicht genügend Leerkisten hätte, um eine herausgeben zu können: Nimm eine andere! 6er-Rahmen, in die Weinflaschen passen, gibt es genügend im großen Garten der Getränkeabteilungen: Volvic, Vittel, Gerolsteiner, Coca-Cola, Pepsi, um mal nur ein paar zu nennen. Die ordentliche Lagerung und der umfallsichere Rücktransport sind auch damit gesichert. Und letztendlich: Die Abgabedauer am Leergutautomaten wird durch sechs Flaschen, von mehr reden wir ja nicht, nicht wesentlich in die Länge gezogen. Ich versichere, dass dadurch keine lange Schlange entsteht. ;-)

Extrem hoher Leergutbon

Dieser Flaschensammler war in den letzten Wochen wieder extrem fleißig und hat diesmal beim Einlösen seiner Bons so ziemlich jeden Leergut-Rekord hier bei uns gebrochen.

Wenn man mal genau darüber nachdenkt, wird es richtig krass: Der sammelt das Leergut hier im Stadtgebiet ein. Flaschen und Dosen, die andere entweder mutwillig für seinesgleichen abgestellt (z.B. unter / neben Mülleimer) oder auch einfach achtlos weggeworfen / liegengelassen haben. Dazu sammeln auch noch viele andere Leute Leergut. Erstaunlich, was da zusammenkommt.

Und das hat vor dem Einwegpfand einfach in der Landschaft gelegen??? :-O


Übervolle Heineken-Kiste

Dass die Brauereien mit ihren vielen Individualflaschen sämtliche Vorteile des Mehrwegsystems torpedieren, ist ja nun schon lange bekannt. Auch so ein Kandidat ist Heineken mit seinen etwas niedrigeren Flaschen und einer dementsprechend niedrigeren Kiste.

Packt man da fremde Pullen rein, gucken sie eben oben raus.

Stellt man die Kiste oben auf die Palette, wackelt trotzdem nichts. :-P


Flascheninhalt in den Müllsack

Ein Mann kam von alleine darauf, dass der Leergutautomat eine volle Flasche nicht nehmen würde. So kippt er den gesamten Inhalt der großen Wasserflasche direkt in den Müllsack, der hier vor dem Leergutautomaten steht. Die Sache mit dem gesunden Menschenverstand läuft eben nicht bei jedem so ganz rund …

Wie ihr auf dem kleinen Video sehen könnt, hatte die Flasche kein Etikett. Deshalb hat der Automat sie dann auch in leerem Zustand nicht angenommen.


Riesige Leergutbonsammlung

Sogar die Revisonsabteilung der EDEKA war auf diese außergewöhnlichen Leergutauszahlungen aufmerksam geworden, die sich in den letzten Wochen hier bei uns häuften. Da ein Betrug zumindest nicht auszuschließen war, wurde ich darüber informiert. Immerhin haben wir mehrfach dreistellige Leergutsummen ausgezahlt.

Aber es war alles plausibel. Ein Kunde und Flaschensammler macht sich einen Spaß daraus und sammelt seine Bons immer eine Weile. Mit den Säcken voller Einweg-Leergut kommt er immer problemlos auf mehrere zehn Euro pro Pfandbon – und wenn er sich davon gleich eine Handvoll auf einmal an der Kasse auszahlen lässt, sind die oben erwähnten dreistelligen Beträge schnell zu erreichen. So wie hier, als er mit sechs verschiedenen Bons auf 155,35 € gekommen war. Da leuchteten natürlich bei der Revision die Alarmglocken auf, aber alles war gut …

Die Kollegen hatten mir die Sammlung an Belegen noch an meine Pinnwand gehängt, so dass es leicht war, diesen speziellen Fall nachzuvollziehen:




Penny-Pfandbon in der Elepfandspendenbox

Jemand hat einen Pfandbon von Penny in unsere Elepfandspendenbox gesteckt. Auch wenn ich das Geld dafür nicht wiederbekomme, so habe ich den Bon dennoch mitgezählt. Als meine persönliche Anerkennung für den guten Willen des Spenders oder der Spenderin.


Kundenabhängige Probleme mit dem Leergutautomaten

Der Leergutautomat läuft meistens absolut problemlos.

Aber es tauchen auch Probleme auf: Flaschen werden nicht erkannt, Flaschen werden falsch berechnet, Flaschen werden überhaupt nicht berechnet, Bons werden nicht ausgedruckt, der zickt nur herum, der Automat ist total langsam und der Automat ist sowieso total scheiße und unfähig. Nachdem der Kunde zum vierten Mal geklingelt hatte, rotzte er mir seinen gesamten Missmut entgegen.

Achso, ja, genau. Der Kunde. Das ist (angeblich) alles bei ein und dem selben Kunden aufgetreten, der unseren Automaten mit allerlei Merkwürdigkeiten füllte oder füllen wollte. Beschädigte Gebinde, pfandfreie Flaschen und Dosen usw.

Echt seltsam, dass hunderte Kunden keine Probleme haben und wenn einer kommt, geht so ziemlich alles schief. Meine Meinung dazu: Das Problem stand vor dem Gerät.

Doldensud mit Elefant

Etwa mittig zwischen Nürnberg und München liegt die kleine Stadt Riedenburg. Mitten in Riedenburg gibt es das Riedenburger Brauhaus, dessen Produkte hier im Norden eher nicht so bekannt sein dürften. Eine leere Flasche "Doldensud" hat es nun in unseren Leergutautomaten geschafft.

Meine Tochter hätte vermutlich ihre Freude mit dem Etikett, immerhin befindet sich ein Elefant darauf. Wenngleich es ein als Reittier misshandeltes Rüsseltier (India Pale Ale --> Indischer Elefant) ist, aber daran würde sich eine Achtjährige wohl (noch) nicht stören.


Wieder 1000 Euro an REA e. V.

Insgesamt haben wir im Laufe des vergangenen Jahres mit der Elepfandspendenbox nun schon über 3000 Euro zusammenbekommen. Im Juli gab es die letzte Überweisung, jetzt habe ich noch einmal 1000 Euro an REA e. V. gesendet. Trööt.


Leere Kisten

Ein Kunde wollte zwei komplett leere Getränkekisten, also auch ohne Flaschen, hier am Automaten abgeben. Wie schon die Vorgängermodelle ist auch der Sivario so eingestellt, dass die leeren Rahmen nicht angenommen werden. Man soll ja niemanden in Versuchung führen und diese Rahmen sind in einem Supermarkt natürlich leicht zu bekommen.

Er klingelte an der Lagertür. Als der Mann mich sah, hielt er mit die beiden Gestelle entgegen und fragte mich, warum der Automat die nicht annehmen würde. Mit der sachlich korrekten Antwort, dass das an den nicht vorhandenen Flaschen lag, traf ich offenbar einen wunden Punkt. Er grantelte mich sofort an, dass die Kisten von hier wären und er dafür Pfand bezahlt hätte usw.

Natürlich war es kein Problem, die Kisten händisch anzunehmen. Das sagte ich ihm nicht nur, sondern tat es auch und er war wieder ganz friedlich. Allerdings erst, nach dem ich ihm in scharfem Tonfall mitgeteilt hatte, dass das auch freundlich geht.

Was haben die Leute alle für Probleme neuerdings? :-(

Glasflasche aus PET

Im Mülleimer vor dem Leergutautomaten fiel mir diese leere Coca-Cola-Flasche aus Dänemark auf. Diese Flasche ist in Dänemark als "Pant C" mit 3 Kronen bepfandet.

Bis gerade eben wunderte ich mich über den Aufdruck "6 Glas". Ich hatte das für einen Recycling-Code gehalten und wusste ganz genau, das "Glas" auch in Dänemark "Glas" bedeutet und eben nicht "Polyethylenterephthalat", aus dem die Flasche vermutlich besteht.

Die Lösung ist, vermute ich, wesentlich profaner: "6 Glas", also sechs Gläser oder "Portionen" befinden sich in der Flasche. Passt ja auch. 6 x 0,25 Liter sind 1,5 Liter. Manchmal denkt man einfach zu viel nach. :-D


Spenden an den REA e. V.: 2000 Euro

Vier Monate später habe ich vor wenigen Minuten die nächsten 1000 Euro (Für die bessere Übersicht wieder als glatte Summe, den Rest für nächstes Mal) für den rea e.V., bzw. den DSWT überwiesen. Damit sind insgesamt nun 2000 Euro für unsere geliebten Rüsseltiere zusammengekommen.


Die Anziehungskraft der Pfandspendenbox

Immer wieder versuchen irgendwelche Idioten und Bösewichte, an den Inhalt unserer Leergutbonspendenbox zu kommen, die ich, seit wir für REA e.V., bzw. damit für den David Sheldrick Wildlife Trust, sammeln, immer liebevoll "Elepfandspendenbox" nenne.

Was geht in solchen Leuten nur vor. :-(


Exotisches Leergut (225)

Über diese kleine Flasche stolperte ich (beinahe wortwörtlich) vor dem Leergutautomaten. Es ist eine winzige (200 ml) Glasflasche mit einem schwarz-weißen Etikett mit "Coca-Cola"-Aufdruck. Das fiel mir natürlich sofort auf. Das Produkt kannte ich nicht, aber in diesem Artikel Coca-Cola bringt Signature Mixer auch nach Deutschland steht eine ganze Menge.



Ob die "Signature Mixers" inzwischen offiziell hier erhältlich sind, kann ich nicht sagen. Ich kannte sie bislang nicht und über verfügbare Produkte werden wir vom Coca-Cola-Außendienst normalerweise immer umfangreich und rechtzeitig informiert. Diese Flasche kam jedenfalls über einen Importeur hier ins Land.

Spannend finde ich übrigens auch wieder die letzte Zeile auf dem Etikett, das eine Parallele zu den erst vor ein paar Tagen verbloggten Tymbark-Flaschen erkennen lässt: "Mehrwegpfand: 0,01 Euro" Ein Schelm, wer Böses denkt …