Der sympathische DPD-Fahrer war wieder da. Rannte am Eingang hin und her und wusste wohl nicht so recht, was er überhaupt bei uns wollte. Schließlich wurde ich gerufen und so erfuhr ich von ihm, dass er wohl etwas abholen soll.
"Ich soll abholen!"
Da musste er mir zum Glück nicht lange erklären, was er abholen sollte. Es gab nur ein Paket hier im ganzen Markt, das von einem Paketdienst abgeholt werden sollte.
Ich lief los, um die Box aus den Lager zu holen.
"Ist schwer?"
"Normal, würde ich sagen. Ich kann's am ausgestreckten Arm tragen."
Eine eventuell erfolgte Reaktion hörte ich bereits nicht mehr und der Fahrer wartete in der Nähe der Eingangstür auf meine Rückkehr.
Mit der Kiste auf dem Arm ging ich nach vorne und wollte sie ihm in die Hand drücken. "Da hinstellen, Habibi", sagte er und zeigte auf den Boden. Ich stellte die Box ab und wartete, dass ich irgendeine Quittung bekomme.
Der Fahrer fing an, seinen Papierkram zu sortieren und hielt mir schließlich einen Beleg vor die Nase. "Hier, unterschreiben, Habibi!", erklärte er mir umfangreich.
Er hatte irgendwas mit "Retoure verweigert" oder so angekreuzt. Ich hatte kaum Zeit, das zu lesen, aber ich glaube, er wusste selber nicht, was er da markiert hatte. "Was unterschreibe ich da?", wollte ich wissen.
"Habibi, was ist los? Bist du kein Deutscher, du kannst doch lesen, Habibi?"
Ich unterschrieb, er schnappte sich den Kasten und ging.
Keine Ahnung, wie weit DPD Pakete offiziell liefern muss. Seit es Paketdienste gibt, wird ja darum gestritten, ob bei Privathaushalten bis zur Wohnungstür im achten Stock oder nur bis an die Haustür. Oder eben nur bis vier Meter vor die Grundstücksgrenze, so wie in diesem Fall.
Der freundliche DPD-Bote hat sich offenbar einen Einkaufswagen geschnappt, die Kartons mit gelben Säcken dort hineingestellt (oder eben auch nicht) und das gesamte Ensemble schließlich neben der Straße stehengelassen. Einem Mitarbeiter des Empfängers, also einem meiner Angestellten, hat er auch nicht Bescheid gesagt.
Eher zufällig hatten wir etwas später die Pakete entdeckt, als ein Kollege und ich gerade in der Gemüseabteilung die Preisauszeichnung überarbeiteten und der Blick dabei durch die offenstehende Ladentür in Richtung Straße fiel.
Wer solche Paketboten hat, braucht jedenfalls keine Feinde mehr …
(Zu dieser Lieferung hat es dann von mir auch die erste Beschwerde gegeben, die ich jemals in Richtung eines Paketdienstes formuliert habe.)
Der Moment war zu kurz für ein gescheites Foto. "Meine letzte Fahrt" hatte der Fahrer oder die Fahrerin dieses Linienbusses auf der vorderen Außenanzeige stehen. Schönen Ruhestand (oder was auch immer die Zukunft bringt) wünsche ich.
Der DPD-Fahrer hat Ware von Sodastream geliefert, unter anderem auch mehrere Kartons mit neuen CO2-Zylindern. Der Kollege, der die Ware annahm, meinte schließlich zu dem Fahrer, dass wir auch noch ein paar bereits mit Rücksendeaufklebern vesehene Kartons mit leeren Zylindern hätten, die er doch bitte mitnehmen soll.
"Kein Problem, hol mal her", entgegnete der Fahrer.
Der Kollege nahm sich einen Einkaufswagen, lud im Lager die bereitstehenden Kartons hinein, schob den Wagen wieder nach vorne – und durfte noch dem in dem Moment bereits schon wegfahrenden DPD-Fahrzeug zum Abschied winken …
Ein Paketbote kam mit einem größeren Karton unterm Arm ins Lager. Die Sendung war für Gregor, der sich privat etwas bestellt und in die Firma hat liefern lassen. Der Auslieferungsfahrer war, als er meinen Namen in sein kleines Datenerfassungsgerät eingab, aufgrund der Abweichung zum Namen auf dem Paketaufkleber doch etwas irritiert und so rief ich kurzerhand den Empfänger her, der gerade im Aufenthaltsraum saß und Pause machte. Die Zeit vertrieb er sich dabei, mit seinem Handy Musikvideos zu gucken und so rief ich relativ laut, so dass sich meine Stimme schon leicht überschlug.
Der Kollege sprang auf, guckte aus der Tür und rannte panisch zu uns. Mein lauter Schrei und die Tatsache, dass ich mit diesem verlottert aussehenden Typen im Lager stand, ließen ihn schlagartig annehmen, dass ich einen Ladendieb gestellt hätte und unbedingt Hilfe bräuchte.
Inzwischen ist es überall zu lesen, dass "unsere" LKW-Fahrer momentan streiken. Die Konsequenz ist jetzt schon zu spüren, im "normalen" Sortiment (Trockensortiment) und Tiefkühlkost klaffen jetzt schon exorbitante Lücken in den Regalen. Momentan warten wir auf die Ware, die gestern geliefert werden sollte und die mit Glück heute noch kommt; die Bestellung, die wir zu Freitag ausgelöst hatten, ist ersatzlos gestrichen. Samstag wird der Laden leer sein, was in jeder Hinsicht ärgerlich ist: Kunden werden verärgert sein, Umsatz wird verloren gehen und nächste Woche werden wir alles wieder auffüllen müssen, was zusätzliche Arbeit macht …
An alle mitlesenden Kunden: Es tut mir wirklich Leid, dass es hier in den Regalen momentan so zerrupft aussieht. Das zu ändern liegt momentan nicht in meiner Macht.
Der Fahrer eines Paketdienstes hatte mehrere Pakete in unser Lager gebuckelt. Nach dem alles abgestellt war, hielt er mir in der einen Hand sein kleines Datenerfassungsgerät vor die Nase und in der anderen Hand den dazugehörigen Stift.
Als ich gerade nach dem Stylus greifen wollte, ließ der Fahrer ihn mit einer Handbewegung nach unten rutschen, so dass ich ins Leere griff. "Haha, verarsch mich nur", lachte ich. Griff wieder zu und auch diesmal verschwand der Stift im letzten Augenblick. Erinnerte mich an diese nervigen Eisverkäufer.
Der Fahrer grinste, ich entgegnete: "Ach, ich kann auch die Annahme verweigern, dann kannste alles wieder zurück ins Auto schleppen."
Er meinte zwar, dass es ihm egal wäre, aber so ganz glaube ich das nicht.
Der Fahrer der Firma, die unser Bargeld abholt, hatte wie immer strahlend gute Laune. Als wir im Büro waren, meinte er: "Was heißt denn Geldtransport auf Schwedisch?"
Ich guckte ihn wie ein Auto an, ein Fragezeichen überm Kopf schwebend.
Nach rund anderthalb Jahren wurde unser Drehgestell mit den Guthabenkarten gegen ein neues ausgetauscht. Der neue Ständer ist noch etwas größer und bietet deutlich mehr Fläche. Geliefert wurde das schwere Ding von einer Spedition an einem der Tage, an denen wir Anfang Juni das Loch vor der Eingangstür hatten.
Ist irgendwie keine feine Art, das Ding einfach vor dem Laden abzustellen und sich mit maximaler Geschwindigkeit zu verpissen, nachdem meine Mitarbeiterin die Unterschrift geleistet hatte. Er hätte zumindest mal helfen können, denn mit der Baustelle vor dem Eingang konnten wir unsere Blechrampe nicht hinlegen. Mit tatkräftiger Unterstützung durch die Bauarbeiter haben wir das Gestell dann aber doch noch in den Laden bekommen.
Inzwischen steht der neue Ständer übrigens auch bestückt im Laden.
Der LKW-Fahrer, der hier morgen früh den Kassentisch anliefern wird, war eben im Laden und wollte wissen, ab wann er kommen und wo er sein Fahrzeug ab besten abstellen kann.
Ich verwies auf den mit dem Halteverbot versehenen Parkstreifen und erklärte ihm, dass wir ab spätestens sechs Uhr hier vor Ort sein werden.
Der Fahrer eines Getränkelieferanten hat eine volle Palette mit Limokisten gegen den mittleren Flügel unserer Eingangstür gerammt, was nicht ganz folgenlos blieb.