Eine Kombination aus Lieferantenverhandlungen mit mehreren Herstellern und vermutlich auch allgemeinen Lieferschwierigkeiten ist es zu verdanken, dass wir derzeit nicht nur ein paar, sondern gleich dutzende (!) Fehlartikel im Laden haben.
Auf dem letzten Lieferschein unserer Hauptlieferung waren es 114 Artikel. Einhundertvierzehn! Einige davon sind inzwischen nur nicht mehr ganz voll, andere sind inzwischen und teilweise seit Wochen schon leer.
Wenn ich mal mit Kunden darüber ins Gespräch komme, sage ich immer nur, dass ich versichere, dass wir hier nicht zu doof zum Bestellen sind. Fühlt sich echt an wie DDR 2.0.
"Nein, hier haben wir keine Nudeln und keine Tomatenprodukte. Kein Toilettenpapier finden sie da vorne um die Ecke und dann den nächsten Gang rechts wieder rein."
Vielen Dank an Blogleser Marcel, der mir dieses Foto einer Innenansicht einer Kaufhalle in der DDR in den 80er-Jahren geschickt hat.
Das sprichwörtliche "wie in der DDR" kann man zumindest hier auf dem Bild ganz und gar nicht nachvollziehen, alle Regale und Auslagen sind prall gefüllt.
Nach meinem "DDR"-Beitrag kam mir der Gedanke, das man den Anblick in den Kühlregalen für Kunden etwas erträglicher machen könnte, in dem wir einfach alles zusammenschieben und nicht viele kleine, sondern quasi eine große "Lücke" haben. Muss jetzt einfach mal für sechs Tage klappen.
So (oder noch leerer) haben sich die Westler klischeehaft früher wohl immer die Regale in den Läden der DDR vorgestellt: Leer oder zumindest voller Lücken. Unsere Kühlregale sind gerade auf dem besten Weg dahin, denn wenn wir am 16. September die gesamte Anlage außer Betrieb nehmen, werden wir kaum noch Lagerplatz für die kühlpflichtige Ware haben. Also trennen wir uns jetzt schon mal von den "unwichtigsten" und gefühlt überflüssigen Artikeln. (Wer braucht denn wirklich frische Konfitüre, Käse mit buntem Pfeffer oder Frischkäse mit Ananas? Eben.)
Wir nehmen ja nun nach wie vor noch D-Mark an. Hier hat bei einer Kollegin, die gebürtig aus der DDR stammt, wohl die Macht der Erinnerung zugeschlagen.
(Die Kundin wird sich bestimmt gefreut haben, knapp 30 Jahre nach dem Mauerfall dafür noch Ware im Wert von zehn Euro bekommen zu haben …)
Etwas leerer Tiefkuehlschrank nach einem –hüstel– kleinen technischen Problem. Kommentar einer Kollegin dazu: Unser Beitrag zur Veranstaltungsreihe "20 Jahre Mauerfall".
Dies ist ein Stück aus der Berliner Mauer. Und zwar eines der ersten, die überhaupt im Rahmen des Mauerfalls aus der Mauer herausgebrochen wurden.
Eine Bekannte fragte mich vorhin, ob ich für sie eine kleine große Kuriosität fotografieren könnte. Bei dem Objekt handelt es sich um ein echtes und zertifiziertes Stück der Berliner Mauer von 18 Juli 1989! (Es "entstand" also rund 4 Monate vor dem offiziellen Mauerfall...)
Ein Stück ist bei meiner Bekannten gelandet und das ist sogar ein ganz besonderes, wie ich finde. Die Signatur des Künstlers befindet sich nämlich gleich zweimal auf dem Stein: Einmal vom 18. Juli 1989 und einmal auf der bemalten Rückseite. Dort befindet sich nämlich genau die Signatur von einem original Bouchet-Mauerbild.
Irgendwie ein komisches Gefühl, so ein Stück in der Hand zu halten. So große Ereignisse, die damit zusammenhängen. Ob das Teil sehr wertvoll ist?