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Knüddelscheine

Jeder … Nein, nicht jeder, ansonsten gäbe es diesen Blogeintrag jetzt vermutlich nicht. Aber vielleicht jeder, der professionell und hauptberuflich mit Bargeld zu tun hat, hat normalerweise das Mindset, die Banknoten in der gleichen Ausrichtung und in aufsteigenden Werten zu sortieren und dabei Knicke und Eselsohren möglichst zu vermeiden.

Das wünsche ich mir für unsere Kassen ja auch immer. Für jeden Nennwert gibt es ein eigenes Fach in unseren Kasseneinsätzen, das ist also schon mal gar nicht so schwer. Dass Banknoten immer in der selben Ausrichtung dort hineingesteckt werden sollen, erklären wir beim Kassentraining ausdrücklich. Bei den alten D-Mark-Scheinen haben wir es immer so ausgedrückt: "Die sollen dich angucken", denn schließlich waren überall auf den Vorderseite Gesichter zu sehen, die auch fast alle direkt zum Betrachter geblickt haben. Die Architekturhighlights auf den Euro-Banknoten gucken einen zwar nicht mehr an, aber man kann sie ja dennoch alle mit dem Motiv nach vorne in die Kasse stecken.

Bleibt noch das mit dem Knüddelkram. Natürlich hat man keinen Einfluss darauf, in welchem Zustand die Scheine sind, die man von seinen Kunden bekommt. Solange sie vollständig, nicht verfärbt und schon gar nicht ekelig (Blut, Kot …) sind, nehmen wir sie an. Dann hat man unter Umständen nach einer Weile in seiner Kasse eine Sammlung an Banknoten, die samt und sonders nicht wie frisch gebügelt aussehen. Man kann so kassieren, aber mir würde das auf den Sack gehen. Zumindest die umgeklappten Ecken und Enden würde ich bei jedem einzelnen Schein gerade rücken und dann auch noch nach Möglichkeit die Banknoten auch noch einmal glattstreichen. So einen Haufen wie auf dem Foto unten durch die Zählmaschine zu schubsen, macht jedenfalls überhaupt keine Freude.

Wir hatten vor ein paar Jahren mal eine nette Kollegin, die leider für ihr Studium ein paar hundert Kilometer weit wegziehen musste. Die hatte eine schöne Taktik: Sie hat den Kunden als Wechselgeld immer die Scheine mit den meisten Knicken herausgegeben und die schönsten Scheine gesammelt. Nach einer langen Schicht sah ihre Kasse mitunter so aus, als hätte sie da direkt die Bündel von der Bank einsortiert. :-D


Schein-Bares Chaos

Als unsere Banknoten noch Gesichter hatten, habe ich mal gelernt, dass die grundsätzlich so in die Kasse gehören, dass sie einen "angucken".

Kurz: Alle in der selben Ausrichtung. Bild nach vorne und nicht überkopf.

Die Geldscheine gehen nicht kaputt, wenn man sie kreuz und quer in die Kasse einsortiert, sie verlieren auch nicht an Wert und kein Kunde interessiert sich dafür, ob er die Banknote irgendwie gedreht und gewendet in die Hand gedrückt bekommt. Und dennoch … Sowas macht man einfach nicht. Ich glaube jeder, der mit Geld zu tun hat, bekommt beigebracht, die Scheine ordentlich ausgerichtet einzusortieren.

Vielleicht ist es auch nur mein innerer Adrian Monk, der bei sowas rebelliert, aber wir bringen das beim Kassentraining allen unseren neuen Mitarbeitern bei. Wenn ich dann so eine Kasse herausgeben muss, schüttelt es mich. Immerhin sind die Scheine noch nach Nominalwerten sortiert in den richtigen Fächern. :-P


Cashrecycling an der Kasse (Gespräch mit Außendienst)

Inzwischen hatte ich ein recht interessantes Gespräch mit einem Mitarbeiter der Firma, welche die von der EDEKA eingesetzten Cash-Recycling-Systeme herstellt.

Ich wäre durchaus bereit, das Geld probeweise zumindest für erst mal ein System, also für eine Kasse, zu investieren. Erweiterungen und Spielarten gäbe es zwar mehrere, aber das wäre ein Anfang und dann könnte man Erfahrungen mit so einer Anlage sammeln und ggf. später den Rest umrüsten.

So viel zur Theorie.

In der Praxis könnte es nämlich sehr gut sein, dass wir diese nicht ganz kleinen Geräte überhaupt nicht in den gerade mal 1,5 Jahre alten Kassentisch integrieren können. Oder möglicherweise nur mit einem erheblichen Umbau desselben, was dann wiederum vermutlich mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist und mit Pech auch noch ganz bescheiden aussieht. Aber das klären wir nun erst mal mit dem Hersteller des Tisches.

Gefärbte Banknoten?

Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter vor ein paar Tagen, kam mir der Gedanke, welchen Sinn das Einfärben von Geld mit einer Farbbombe eigentlich in der Praxis hat. Im soeben verlinkten Artikel steht zwar, dass der Bargeldinhalt unbrauchbar gemacht wird, aber was heißt "unbrauchbar"? Meistens sind die Scheine ja noch als solche zu erkennen, haben vielleicht nur knapp eingefärbte Ränder und Ecken. Ich bin ziemlich sicher, dass sogar schon wir hier dermaßen kolorierte Banknoten bekommen und auch angenommen haben. Dass wir dafür bei der Bank mal keine Gutschrift aufs Konto bekommen hätten, ist mir nicht bekannt. Das ist natürlich kein regelmäßiger Vorgang sondern ich rede hier von ein paar und maximal an einer Hand abzählbare Einzelfälle in all den Jahren.

Wie man überhaupt auf die Idee kommt, eingefärbte Scheine anzunehmen? Nun, da gibt es sowas zum Beispiel. Oder ein in der Waschmaschine, Portemonnaie oder Jeanshose vergessener Schein, der die Farbe des ihn umgebenden Kleidungsstücks angenommen hat. Da ist der Unterschied zu einem mit einer Farbbombe eingefärbten Banknote nicht mehr so gigantisch groß und es kommt, vor allem auch bei der Hektik an der Kasse, nicht gleich Misstrauen auf.

Um zur eigentlichen Frage zurückzukommen: Was ist denn nun mit eingefärbten Geldscheinen? Gibt es eine Regelung, dass die nicht angenommen werden dürfen? Gehen sie als "beschädigte" aber eben nicht ungültige Zahlungsmittel durch?

Auf der Website der Sparkassen gibt es dazu eine schöne Erklärung:

3. Der Geldschein ist angemalt oder verfärbt.

Auch in diesem Fall können Sie den Schein bei Ihrer Sparkasse oder der Bundesbank umtauschen.
Einschränkungen: Mutwillig beschädigtes Geld oder Geld, das in Verbindung mit kriminellen Handlungen steht. Vorsicht bei verfärbten Banknoten! Diese könnten in Zusammenhang mit einem Raub stehen.
Was einem passieren kann, wenn man Geld aus einem Raub annimmt, erklärt die Europäische Zentralbank ganz anschaulich auf ihrer Seite Banknoten mit Tintenflecken:

Falls die Untersuchungen ergeben, dass die Farbflecken von einem IBNS stammen, haben Sie möglicherweise keinen Anspruch auf Entschädigung. Zentralbanken können Euro-Banknoten mit Tintenflecken von Diebstahlschutzvorrichtungen nur auf Anfrage des eigentlichen Besitzers der Banknote umtauschen, der das Opfer der Straftat war, die zur Einfärbung der Banknoten geführt hat.
Also: Im Zweifel eine Banknote nicht annehmen und den Kunden damit zur Bank schicken. Das habe ich so jetzt auch allen meinen Mitarbeiter(inne)n mitgeteilt.

CashInfinity Cashrecycling

Ich überlege, bei uns ein System zum Cash Recycling an den Kassen zu installieren. Finanziell (kleiner fünfstelliger Betrag pro Kasse) wäre das machbar, die Frage ist vor allem, ob das bei uns vom Platz her umzusetzen ist. Immerhin bräuchten wir an jeder Kasse jeweils ein Gerät für Münzen und ein Gerät für Banknoten, zusammen rund ein halber Quadratmeter Stellfläche. Das ist zwar nicht weltbewegend viel, aber wer die Platzverhältnisse hier kennt, wird nachvollziehen können, dass das durchaus ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist.

Mein Wunsch ist da, technisch wäre das auch zu machen und ob es passt, werden wir demnächst mal mit einem Mitarbeiter unserer IT-Abteilung klären – und dann mal gucken, wie es mit dem Thema weitergehen kann. :-)

Was haltet ihr von solchen Automaten?

Hier mal das Promo-Video des Herstellers, damit ihr wisst, wovon ich rede:


Eurocheckerstift

Irgendjemand hat aus eigenem Antrieb einen Stift gekauft (oder aus dem eigenen privaten Bestand gespendet), um die Echtheit von Geldscheinen überprüfen zu können. Ich habe dazu niemanden genötigt, ich schwöre. Hier in meiner Firma muss nun wirklich keiner die Arbeitsmaterialien selber kaufen. :-P


Vorletzte D-Mark-Tauschaktion

Vor rund drei Jahren hatte ich zuletzt die angenommen D-Mark-Bestände in Euro getauscht. Da wir am Anfang der Woche einen privaten Termin in Oldenburg hatten, habe ich die Chance genutzt und gleich die seit dem hier angefallenen Banknoten, Markstücke und Pfennige bei der Bundesbankfiliale abgegeben.

Knapp 700 Euro habe ich mitgenommen.

Den Löwenanteil machten Banknoten aus:



Dicht gefolgt vom Kleingeld:



Sonderfall: Silbermünzen, also die 10-DM-Münzen und einige Fünfmarkstücke:



Langsam läuft die Zeit auch ab: Noch vier Monate werden wir hier DM annehmen. Danach ist der Euro volljährig und dann muss es einfach mal gut sein. :-)

Fehlende 40 Euro

Ein Kunde rief an, weil er 40 Euro Wechselgeld vermisste, die sich eigentlich nach dem Einkauf bei uns in seinem Portemonnaie befinden sollten.

Da sich niemand mehr an den Fall vom Vorvorabend erinnern konnte, sahen wir uns die Videoaufzeichnung an. Der Mann bezahlte seinen kleineren Einkauf mit einem 50-Euro-Schein und mein Mitarbeiter hat das Wechselgeld offenbar auch korrekt herausgegeben: Zwei Banknoten und etwas Kleingeld fanden ihren Platz auf dem Wechselgeldteller des Kassentisches, der Kunde nahm aber nur Kleingeld und steckte es ein. Ob er die Scheine übersehen oder später in ein anderes Fach einstecken wollte und dann vergessen hat, weiß ich nicht. Aber als er ging, lagen sie dort noch und die hat sich dann der nächste Kunde (absichtlich oder versehentlich werden wir wohl nie herausfinden) mit eingesteckt.

Das ist dann wohl persönliches Pech.

Schein-Euro

Ist schonmal jemandem aufgefallen, wie extrem Unterschiedlich die Euro-Banknoten sind? Dadurch, daß sie aus verschiedenen Druckereien stammen, ergeben sich teilweise erhebliche Differenzen in Bezug auf Farbtöne und Schnitt. Die Dimensionen der Scheine sind zwar immer gleich, aber die Bilder sind mitunter um einige Millimeter verschoben auf die Scheine gedruckt. Das ist durchaus (gerade beim schnellen Zählen) sehr irritierend.