Den Termin mit dem Außendienstmitarbeiter einer Firma, die Mietbekleidung anbietet, hatte ich fast vergessen. Ich hatte dem Termin zugestimmt, weil ich planmäßig zu der Zeit bei uns im Laden sein wollte, aber als der Mann nach mir fragte, musste ich erstmal überlegen, um was es da ging.
Arbeitsbekleidung. Kittel, Schürzen, Westen, T-Shirts eben. Wir blätterten einmal den Katalog durch und dann sagte ich ihm direkt ins Gesicht, dass er nicht deswegen bei mir ist, weil ich einen Termin haben wollte um mich neu zu orientieren.
"Nicht?
Nein. Ich hatte nämlich inzwischen den dritten Anruf bekommen. "Können wir Ihnen mal unsere Kollektionen vorstellen?" – "Nein, ich bin glücklich und habe keinen Bedarf. " – "Sie können sich das ja mal ansehen, ganz unverbindlich." – "In Gottes Namen, schicken Sie ihn her. Ist ja seine Zeit."
Offenbar waren meine über die Monate verteilten Neins nicht wirksam genug. Aber vielleicht hat das ja nun geholfen …
Meinem Ansprechpartner bei einem Lieferanten habe ich eben eine E-Mail geschrieben, da eine Kundin ein Problem mit einem Produkt hat. Augenblicke später hatte ich die automatische Antwort im Postfach:
"Sehr geehrter Handelspartner,
Ich bin auf unbestimmte Zeit nicht erreichbar.
[…]"
Damit hat bei mir gerade das große Rätselraten begonnen. Unglückliche Formulierung? Elternzeit? Schwere Krankheit? Sonderurlaub? Gekündigt? Keine Ahnung …
Ich habe es jetzt über die allgemeine Mailadresse versucht. Vielleicht bekomme ich darüber ja auch eine qualifizierte Antwort.
Ein Vertreter einer Firma, die Konfitüre und Fruchtaufstriche produziert, hat uns besucht und war ganz unglücklich darüber, dass wir nur drei Artikel von ihnen im Sortiment haben. Er hat, so wie andere auch, eine ausgedruckte Sortimentsliste mitgebracht und hat darauf alle 15 Artikel notiert, die wir unbedingt noch bestellen sollten. So hatte es mir der Kollege, mit dem der Vertreter gesprochen hatte, ausgerichtet.
"Hat der Vertreter auch eine Idee hinterlassen, wo wir die Sachen lassen sollen?", fragte ich. Die Antwort meines Kollegen fiel negativ aus.
Ich sah, lachte und warf den Zettel erst auf den Scanner (man weiß ja nie) und dann in die runde Ablage unterhalb der Schreibtischplatte.
Klar hält jeder seine Produkte für unverzichtbar, aber was nicht geht, geht einfach nicht. Bestimmt könnten wir deren Produkte hier verkaufen, aber dazu wäre es notwendig, andere Artikel, die wir jetzt schon gut verkaufen, aus dem Sortiment zu nehmen. Das Konzept mit den beliebig dehnbaren Gummiregalen (vorzugsweise in einem Gebäude mit Gummiwänden) ist zwar toll, aber bleibt leider nur Theorie.
Ein Mann kam mit einer Mappe in der Hand in den Laden und stellte sich vor: "Moin, ich bin der neue Außendienstmitarbeiter von Firmatolleprodukte und betreue Ihren Markt ab sofort."
"Oh", scherzte ich, "mal wieder ein neues Gesicht bei euch."
Der Vertreter antwortete etwas verlegen: "Jaaa, da gab es wohl einige Veränderungen in letzter Zeit, aber ich bleibe Ihnen jetzt auch länger erhalten."
Ines hatte den kleinen Dialog zwischen uns beiden durch die Regalreihe mitbekommen und meldete sich aus etwa Abstand dazu: "Das hatte Ihr Vorgänger auch schon gesagt."
Gestern Nachmittag war ein Mitarbeiter von "Elephant Bay Ice Tea" hier und hat mir seine Produkte vorgestellt. Spontane Reaktion als ich noch gar nicht wusste, um was es genau geht: "Wir haben keinen Platz!" Für diese Erkenntnis reichte mir der Aufdruck "Ice Tea" auf dem Oberteil des Außendienstlers.
Das Gespräch wurde dann aber ganz nett und ich muss zugeben, dass ich die Produkte durchaus interessant finde. Zum einen sind die Etiketten hübsch gestaltet, andererseits sind es Mehrwegflaschen. Ich glaube durchaus, dass "Elephant Bay" seinen Platz zwischen Club-Mate, Mio-Mate und Fritz-Kola finden kann. Sowohl hier im Regal als auch bezüglich der Zielgruppe.
Aber damit müssen wir uns noch gedulden, denn unser Getränkegroßhändler hat die noch gar nicht im Sortiment. Damit bin ich aber nicht der einzige Händler, der das Problem hatte. Das sind dann jetzt ein paar Hausaufgaben für den Eisteehersteller und wenn die Einlistung bei trinks erfolgt ist, können wir noch einmal darüber reden. Bis dahin werden wir uns durch das mitgebrachte Probierpaket testen.
Die Vertreterin von den NuCao-Riegeln war bei uns und hat schließlich noch den Aufsteller mit "ihrer" Ware aufgeräumt, fotografiert und bei unserem Google-Eintrag hochgeladen. Erfahren hatte ich das aber erst, als mir die entsprechende E-Mail mit der Benachrichtigung über die neuen Fotos ins Postfach flatterte.
Na, da hätte sie auch mal eben noch fünf Sterne hinterlassen können.
Früher und auch heute noch ist es üblich, dass es in Supermärkten "das" Bio-Regal gibt, in dem dann alle wesentlichen Bio-Produkte auf einem Haufen versammelt stehen. So einen Regalmeter hatten wir zu unseren Anfangen für 20 Jahren auch mal hier im Laden, jedoch sind wir schon früh dazu übergegangen, die ökologisch produzierten Artikel immer mit in die Regale zum Rest der jeweiligen Warengruppe zu stellen. Nur so war es überhaupt möglich, so ein großes Bio-Angebot hier auf der Fläche unterzubringen.
Aber ein kleines "Bio-Regal" haben wir irgendwie immer noch. War eigentlich mal der Reformkost-Anteil (Rinatura) des Liferanten Rila, "Gesundheitskost" aber nicht zwingend ökologisch. Inzwischen sind die Produkte jedoch vollständig (glaube ich) auf Bio umgestellt worden und so haben wir irgendwie doch ein "Bio-Regal", wenngleich in diesem Fall alles unter einem Namen vermarktet wird. Nachdem die Außendienstlerin das Regal nun mal mit Sinn und Verstand umgeräumt hat, haben wir nun auch wieder eine schöne Platzierung darin und sogar noch Platz für ein paar neue Artikel.
Es ist beschlossene Sache, unsere "Traudl", der B500, wird gegen einen neuen Automaten ausgetauscht. Wenn nicht mehr dieses Jahr, dann aber zumindest im ersten Quartal 2021, zumindest nach dem jetzigen Stand der Dinge. In der übernächsten Woche habe ich dazu mit dem Mitarbeiter eines Herstellers von Rücknahmesystemen einen Termin, aus dem hoffentlich einige Erkenntnisgewinne erfolgen werden.
So wie alle Autos vier Räder, ein paar Sitze, Scheiben und einen Motor haben, bestehen auch die Leergutautomaten sämtlicher Hersteller irgendwo aus einigen wesentlichen Komponenten, die überall annähernd gleich sind. Die Unterschiede stecken im Detail und genau darum geht es mir. Vor allem möchte ich erreichen, dass ich einen sich in Betrieb befindlichen Automaten mal besichtigen und so ihn und die Technik genauer begutachten kann. Nicht nur vorne ein paar saubere Flaschen unter Laborbedingungen einwerfen, sondern mit nun 13 Jahren Erfahrung auch mal speziell auf die kritischen Bereiche blicken.
Ich bin nur ziemlich sicher, dass sich die Wege von Firma Trautwein und mir damit trennen werden. Wir leben seit Anfang an mit einem schwer zu beschreibenden "unrunden" Gefühl im Bauch. Immer ist irgendwas, vor allem auch Kinderkrankheiten vom UniCycle vor 13 Jahren, die inzwischen zu Teenagerkrankheiten beim B500 geworden sind. Da ist das letzte Wort zwar noch nicht gesprochen, aber es bräuchte wohl sehr viel Überzeugungsarbeit mit noch besseren Argumenten, wenn ich mich noch einmal zu einem Gerät aus Ostfildern hinreißen lassen soll.
Wir ihr ja alle wisst, stehe ich total auf dieses Marketinggeschwurbel, bei dem sich Leute (vorzugsweise nach einem BWL-Studium) dadurch auszeichnen, sich durch den Einwurf von englischsprachigen Begriffen oder auch Scheinanglizismen auszudrücken, auch wenn sie sich auf Deutsch unterhalten.
So war vor ein paar Tagen der Vertreter eines Getränkeherstellers hier im Markt. Er erklärte mir, dass länger niemand da war, weil sein Vorgänger den Arbeitgeber wechselte und sie deshalb ein Gap gehabt hätten.
Für die Artikel könnte er mir zur Zweitplatzierung ein Wood Display zur Verfügung stellen. (Dazu muss man fairerweise anmerken, dass "Wood Display" immerhin noch echtes Englisch ist und damit besser als "Holzdisplay" – aber ein profanes "Holzregal" wäre natürlich auch nett gewesen.)
Von den neuen Produkten hatte er leider keine Samples da. Ein paar Muster leider auch nicht, aber das war schon okay so.
Ich hate das so dermaßen, da könnte ich immer wieder puken, alternativ den Leuten meine beiden Thumbs in die Augen quetschen.
Der Kundenbetreuer einer Firma, die hier seit Anfang an im Sortiment ist, und der seit dem im Grunde ununterbrochen für uns da war, hat sich nun nach knapp zwanzig Jahren der Zusammenarbeit verabschiedet. Dies war turnusmäßig sein letzter Besuch bei uns und Ende dieses Jahres geht er in den wohlverdienten Ruhestand.
Es ist schön, so eine langjährige Zusammenarbeit (gehabt) zu haben. Es gibt auch genügend Firmen, in denen die Mitarbeiter kommen und gehen und so für einen als Geschäftspartner eher anonym und buchstäblich austauschbar sind.
Aber er hat seinem Noch-Arbeitgeber zugesagt, bei Engpässen bestimmt mal aushelfen zu können. Also sehen wir uns vielleicht ja doch mal wieder.
Inzwischen hatte ich ein recht interessantes Gespräch mit einem Mitarbeiter der Firma, welche die von der EDEKA eingesetzten Cash-Recycling-Systeme herstellt.
Ich wäre durchaus bereit, das Geld probeweise zumindest für erst mal ein System, also für eine Kasse, zu investieren. Erweiterungen und Spielarten gäbe es zwar mehrere, aber das wäre ein Anfang und dann könnte man Erfahrungen mit so einer Anlage sammeln und ggf. später den Rest umrüsten.
So viel zur Theorie.
In der Praxis könnte es nämlich sehr gut sein, dass wir diese nicht ganz kleinen Geräte überhaupt nicht in den gerade mal 1,5 Jahre alten Kassentisch integrieren können. Oder möglicherweise nur mit einem erheblichen Umbau desselben, was dann wiederum vermutlich mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist und mit Pech auch noch ganz bescheiden aussieht. Aber das klären wir nun erst mal mit dem Hersteller des Tisches.
Zwei Vertreter kamen in den Markt und wollten sich und ihre die durch sie repräsentierte Firma einfach mal unverbindlich vorstellen. Falls ich mal Interesse an bestimmten Beleuchtungskonzepten hätte, sollte ich mich doch einfach mal bei ihnen melden. Gelobte ich und die beiden gingen davon, ohne dass ihr Arbeitgeber in diesem Moment an mir Geld verdient hatte.
… aber nicht ohne noch dafür zu sorgen, dass ich Geld an ihnen verdiene.
Eine Vertreterin von "Frau Ultrafrisch" besuchte uns hier im Laden und stellte ihre Produkte vor. Ob das was für uns ist? Keine Ahnung. Sind Bowls wirklich so ein angesagtes Produkt? Werden wir wohl erst mal nicht erfahren, da es diese Produkte nur als Aufsteller gab und wir das wohl nicht riskieren werden.
Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist die Anekdote am Rande: Ines hatte mit der Dame geredet und beim Namen "Frau Ultrafrisch" zu allererst und einzig an Damenhygiene gedacht. Aber nicht annähernd an Produkte, die man sich zum Frühstück einverleibt.
Werbeanruf einer Firma, die ein Werbenetzwerk aufbauen möchte. Ein Golf-Club (gemeint war der Ballsport und keine Kompaktklasseautos) hier aus Bremen hat uns als bei deren Mitgliedern beliebte Einkaufsstelle genannt und würde gerne mit unserem Namen für eine gute Partnerschaft werben, wofür ich dann 350 Euro bekäme.
Keine Ahnung, wie sich das rechnet oder wo der Haken ist. Der Außendienstler will Montag in einer Woche hier bei uns vorstellig werden und die Details erklären.
(Es gibt einen Haken. Es gibt immer einen Haken, wenn Leute anrufen und einem Geld anbieten, vor allem wenn die Telefonnummer bei Tellows als "sehr unseriös" bewertet wurde. Aber so lange mich das nichts kostet, kommen zumindest blogbare Geschichten dabei heraus, weswegen ich dem Termin einfach mal zugestimmt habe.)