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Frage zu Punktesammelaktionen

Blogleser Jan hat eine Frage:
Ferrero veranstaltet ja des öfteren Punktesammelaktionen, also Punkte auf einer Packung ausschneiden, einschicken, Prämie erhalten. Auch von anderen Herstellern bekommt man gelegentlich Aktionen mit. Sei es, dass man irgendwelche Laschen sammeln muss, sei es, dass es irgendetwas gratis zum herkömmlichen Produkt dazu gibt.

Meine Frage: Machen sich derartige Aktionen eigentlich beim Verkauf bemerkbar? Also verkaufen die Einzelhändler in dem Zeitraum solcher Aktionen tatsächlich spürbar mehr Produkte? Oder ist das eher etwas, was nur die Stammkäufer solcher Produkte bei Laune hält?
Meine spontane Antwort dazu lautet, dass durch solche Aktionen nicht plötzlich spürbar mehr Produkte verkauft werden. Das ist allerdings meine subjektive Meinung und muss nicht repräsentativ für den netionalen Einzelhandel stehen.

Meiner Erfahrung nach ist es vor allem so, dass es, wenn es sich bei den Aktionsartikeln nicht gerade Molkereiprodukte oder Backwaren handelt, immer eine Zeitlang dauert, bis die Artikel mit den Sammelpunkten im Einzelhandel ankommen. Wenn sich in einem Markt ein Produkt nicht schnell dreht, wie z.B. teure Ferrero-Pralinen, und ensprechend selten nachbestellt werden muss, kann so eine Sammelaktion schonmal komplett unbeachtet vorübergehen.

Wenn man nicht gerade zur Kategorie "heavy user" gehört, hat man oft sowieso keine Chance, eine der Prämien zu ergattern.

Platzfrage

"ein Leser" hat mir gerade folgende E-Mail geschickt:
Als ich neulich in meinem Stammsupermarkt in der Süßwarenabteilung war, ist mir ein neues Produkt (Saftgoldbären, tut aber nichts zur Sache) im Regal aufgefallen, welchen ich aus Neugierde auch gekauft habe.

Nun meine Frage: Bevor es den neuen Artikel zu kaufen gab, hatte das Regal keine Lücke und auch die anderen Artikel haben grade soviel Platz wie nötig eingenommen.

Stimmt also meine Vermutung, dass für den neuen Artikel ein Anderer aus dem Sortiment geworfen wurde? Oder wie macht ein Supermarkt das, wenn neue Produkte auf den Markt kommen, die alle im Regal Platz finden wollen?
Was für eine Frage. Dass sich darüber überhaupt jemand Gedanken macht...

Sicher, dass es keine Lücke gab? Welche Kunde guckt sich die Regale schon so bewusst an, dass ein paar Zentimeter Platz in der Gesamtfläche bemerkt würden?

Vielleicht haben die Mitarbeiter in dem Laden ja ein paar Artikel enger gepackt und so die Lücke geschaffen. Oder ein Artikel wurde in ein anderes Regal sortiert, in das er besser hineinpasst. Und die entstandene Lücke wurde mit den Saftbären aufgefüllt.

Vielleicht teilen sich ja auch zwei Artikel einen Regalplatz. Kommt in kleineren Läden durchaus häufiger vor.
Sowieso wäre es gut zu wissen, ob es sich bei dem Markt um einen inhabergeführten Laden oder eine Filiale einer großen Kette oder gar eines Discounters war. In den Filialbetrieben werden Ein- und Auslistungen mitunter sehr direkt gesteuert und da kann es durchaus vorkommen, dass ein Artikel direkt durch einen anderen ausgetauscht wird.

Vielleicht wurde ja auch ein Artikel (endgültig oder saisonal ("Ferrero Sommerpause") ausgelistet oder wird gar nicht mehr hergestellt und die dadurch entstandene Lücke wurde mit einem neuen Artikel aufgefüllt.

Natürlich könnte auch tatsächlich ein Artikel direkt und bewusst aus dem Sortiment genommen worden sein. Es gibt regional sicherlich auch Haribo-Produkte, die sich nicht schnell drehen und bevor man einen Artikel erneut bestellt, der sowieso irgendwann im Regal ablaufen wird, versucht man es lieber mit einem neuen Produkt.

Da gibt es so viele Möglichkeiten...

Kunstkäse kennzeichnen?

Hi Björn,

was hälst du von der Idee, den Kunstkäse in deinen Regalen irgendwie zu kennzeichnen?

Ich verstehe das Argument, dass der "gefälschte" günstiger in der Herstellung und damit auch leichter zu verkaufen ist, aber wenn du ein
ansehbares Gegenangebot, also den echten Käse, direkt daneben anbietest und diesen ebenfalls kennzeichnest, könnte ich mir vorstellen, dass viele Kunden lieber mehr bezahlen als von der Industrie ver*rscht zu werden.
Ich denke, die Frage ist aus der aktuellen Diskussion um "Analogkäse" entstanden. Die Idee mit dem "Gegenangebot" wird schwierig umzusetzen sein. Ich kenne Kunstkäse eigentlich nur als Zutat (auf z.B. Fertiggerichten) und bislang zumindest nicht als eigenständiges Produkt. Daher wird es schwierig, eine unmittelbare Alternative anzubieten. Spontan finde ich hier im Laden nichtmal Produkte, die "Käse" enthalten und auf denen nicht "Käse" in der Zutatenliste zu finden ist.
Wäre das realistisch? Oder würden sich deine Händler dagegen stemmen?
Ich könnte hier natürlich auf Zutaten hinweisen, wie es mir gefällt. Aber wie ich oben schon schrieb sehe ich keinen Bedarf für so eine Kennzeichnung.

Die Nachteile der langen Öffnungszeiten?

Högi hat mir eine Mail geschickt und mir ein paar Details aus einem Markt in seiner Nähe beschrieben, die dort nach einem Umbau zur Verlustvermeidung eingeführt worden sind. Am Schluss der Mail fragt er, was ich von den ergriffenen Maßnahmen halte. Der Einfachheit halber nenne ich meine Meinung jetzt einfach mal nach jedem der von ihm beschriebenen Veränderungen:
1. Vorm Eingang sind mir direkt Veränderungen an den Einkaufswagen aufgefallen. Jeweils am hinteren linken Rad war eine Apparatur angebracht, die laut Hinweis beim Verlassen des Geländes das Rad blockiert und so die Karre unbrauchbar macht. An den Einfahrten befinden sich tatsächlich Metallleisten (vermutlich auch magnetisch) im Boden; das System könnte also tatsächlich funktionieren.
Dieses System habe ich selber noch nie im Einsatz gesehen, halte es aber für recht praktisch. Für mich kommt das derzeit nicht in Frage, zumal meine Wagen durchweg relativ alt sind – aber sollte ich mal neue anschaffen, könnte ich mir so eine Sperre in der Nähe meiner Ladentüren recht gut vorstellen.
2. Im Kassenbereich bemerkt dann die nächste Neuerung: Es wurde eine eigene Kasse für hochwertige Waren (Rasierklingen, kleine Schnapsflaschen, Tabak u.ä) eingerichtet.
Diese Einrichtungen kenne ich vor allem unter der Bezeichnung "Servicekasse" genannt.
Pro: Vermeidet definitiv Verluste durch Diebstahl.
Contra: Zusätzliche Personalkosten und eventuell Umsatzverlust durch Kunden, die keine Lust haben, sich für bestimmte Artikel an eine weitere Kasse anzustellen.
3. und meiner Meinung nach fast die drastischste Maßnahme: Sämtliche Spirituosen in den Regalen sind mit "Sicherheitskappen" überzogen. Ich weiß nicht, wie die Teile wirklich heißen aber das sind halt recht sperrige Geräte die über den Flaschenhals und damit auch über die Öffnung gesteckt werden. Sie sind sehr auffällig, scheinen schwer/gar nicht zu knacken zu sein und sind vermutlich auch sehr wirkungsvoll.
Die "Kappen", die ich kenne, beinhalten keine Warensicherung, sondern verhindern, bzw. erschweren nur den Zugriff auf den Flaschenverschluss und sind ohne den passenden Öffner nicht (leicht) zu entfernen. Wer hier also Flaschen klaut, muss sich also hinterher bemühen, die Kappen zu entfernen.
Wir haben hier zwar keine Kappen im Einsatz, die den Flaschenverschluss schützen, aber dafür sind es nicht leicht zu entfernende Metallschlaufen, in denen sich eine hochsensible Warensicherung befindet. Wer so eine Flasche einsteckt, löst mit hundertprozentiger Sicherheit den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Mit der Methode arbeiten wir seit inzwischen knapp fünf Jahren und ich bin nach wie vor von der Wirksamkeit des Systems absolut überzeugt.

Umsatz durch den Kirchentag

Marian möchte wissen:
Wie war der Kirchentag für dich und die Gastfeldstraße und deinen Umsatz?
Ich beantworte die Frage mal so, wie sie viele gestellt haben: Wir haben den Kirchentag am Umsatz deutlich zu spüren bekommen. Schließlich waren rund 300.000 Besucher in der Innenstadt.

Und genau das war das Problem. Sie waren in der Innenstadt. Wir haben hier bei uns zwar auch viele Kirchentags-Besucher als Kunden gehabt (Und die haben Massen an Alkohol gekauft...), aber insgesamt war hier in der Zeit eher unterdurchschnittlich wenig los.

Merkwürdige Einkäufe

Blogleser krustyDC hatte eine Frage zu "merkwürdigen Einkäufen":
Hi Björn,

da ich vor einigen Wochen einen sehr merkwürdigen Einkauf gesehen habe, den ich mir beim besten Willen nicht erklären konnte, frag ich mal dich, ob dir was dazu einfällt.

Ein Pärchen Mitte 30 hatte circa ein Dutzend Seitenbacher Müslitüten (750g) und an die 30 Wrigley Extra Packungen auf das Förderband gepackt. Sonst NICHTS!
Die Mischung macht doch nun wirklich überhaupt keinen Sinn!? Kam sowas schonmal bei dir vor? Kannst du es dir erklären?

Und was gibt es bei dir noch so an skurilen Warenkörben an der Kasse?
Zu Müsli-Kaugummi-Einkauf: Es sieht in dem Augenblick (für Außenstehende) wahrscheinlich komisch aus, aber hat vermutlich andere Gründe als dass es bei dem Pärchen zu allen drei Mahlzeiten Kaugummi-Müsli gibt.
Über solche kuriosen Einkäufe denkt man sicherlich kurz nach, aber ich versuche normalerweise nicht, dafür eine Erklärung finden zu wollen.
· Vielleicht ist das Müsli für das Frühstück einer Wandergesellschaft und die Kaugummis bekommt jeder Wanderer mit in sein Marschgepäck?
· Oder ein Bekannter im Ausland, der die Artikel dort nicht bekommen kann, hat sich diese Sachen gewünscht und möchte gleich, damit sich das Porto lohnt, eine größere Menge haben.
· Oder das Pärchen betreibt selber einen Laden und genau diese beiden Artikel sind gerade ausverkauft. Damit die Kunden nicht verärgert sind, kaufen sie lieber mal bei der Konkurrenz ein, auch wenn dann kein Gewinn mehr an den Artikeln übrig bleibt. (Habe ich z.B. auch schon so gemacht...)

Bei uns gibt es auch immer mal wieder skurrile Kombinationen. Vier Kisten Bier und eine Packung Möhren, nur harten Alkohol und einen Bio-Saft, nur Schwämme und Lappen ohne ein einziges Putzmittel – und so weiter. Da fragt man einfach nicht nach, denn diese Kombinationen können aus den verschiedensten Gründen entstanden sein und da interessiert das "warum" normalerweise nicht.

Wenn mal jemand nur eine Gurke und dazu ein Töpfchen Vaseline kaufen sollte – dann werde ich fragen. :-O

Frage zu ESL-Milch

Blogleser Jan hat eine Frage zu ESL-Milch:
Hallo Björn,

vielleicht ein Thema für dein Blog: Du hast schon öfter Artikel zum Thema ESL-Milch (Extended Shelf Life) verlinkt. Wie stehst du selber dazu? Verkaufst du sie in deinem Markt auch oder ausschließlich? Mich ärgert es ein wenig, dass es immer schwieriger wird, an „normale“ Milch zu kommen.

Kaufland, wo ich immer kaufe, hat neuerdings als einzige Nicht-ESL-Milch die von Weihenstephan in Flaschen für stolze 1,09 Euro plus Pfand. Weil ich den Geschmack von ESL-Milch einfach nicht mag, werde ich wohl künftig nur wegen der Milch zu Rewe gehen. Mich würde mal interessieren, ob ich mit dieser Meinung alleine stehe oder ob auch andere Verbraucher so denken.
Ich trinke zu wenig Milch um den Geschmack ernsthaft unterscheiden zu können. (Dafür kann ich in einer Blindverkostung sogar Coca-Cola von zwei verschiedenen Abfüllstationen unterscheiden. Ist doch auch was...)

Fakt ist, dass ein großer Teil (der größte?) der Frischmilch über die Handelsmarken abgesetzt wird. Die Handelsketten wollen natürlich die ESL-Milch, da sie – wie der Name ja auch schon sagt – länger hält, wodurch vor allem Verluste durch abgelaufene Ware geringer werden.
Die meisten Verbraucher freuen sich über das längere Haltbarkeitsdatum. schmecken keinen Unterschied und kaufen die Milch. Diejenigen, die echte Frischmilch kaufen wollen, werden ignoriert. Sie fallen in der Masse auch nicht weiter auf.

Ob ich aber ausgerechnet die Frischmilch von Weihenstephan kaufen würde, weiß ich nicht. Da würde es sich besser anbieten, einen regionalen (Bio-)Bauern zu unterstützen.

Kirchentagfieber

Hallo Björn,

ich als Neubremer, habe festgestellt, das ganz Bremen ja im Kirchentagfieber ist. Mich würde mal interessieren ob Du Dir viel von dieser Veranstaltung versprichst? Glaubst Du das viele den Weg von der City zu Dir finden oder denkst rechnest Du nicht mit mehr Umsatz?

Wäre schön mal deine Meinung hierzu zu erfahren? Vielleicht ja sogar im Blog ;-)

Gruss Mathias
Vom Kirchentag habe ich zugegebenermaßen noch nicht viel mitbekommen, zumal die meisten Besucher ja auch erst relativ zeitnah anreisen werden.

Ich könnte mir zwar schon vorstellen, dass wir ein paar Euro mehr Umsatz hier machen werden, aber ich rechne nicht mit einem Massenandrang, für den ich speziell vorsorgen (Personal- und Warenbestandsplanungen) müsste.

Kundenhäufchenzertrennungsstäbchen

Immer wieder werde ich gefragt, "wie diese tobleroneförmigen Kunststoffschienen im Fachjargon heißen, die auf dem Kassenlaufband zwischen die Waren verschiedener Kunden gelegt werden um der Kassiererin bzw. dem Kassierer zu signalisieren dass der Einkauf genau dort endet.

Laut Wikipedia und Bastian Sick heißen diese mysteriösen Geschöpfe genau so, wie ich (und meine Mitarbeiter) sie schon seit Jahren bezeichnen: Warentrenner.

Langsam wird das Thema langweilig. Immer wieder wird in irgendwelchen pseudowissenschaftlichen Magazinen diese ach so weltbewegende Frage aufgegriffen und versucht, mit Umfragen dem wahren Namen der Warentrenner auf den Grund zu kommen.

Kundenhäufchenzertrennungsstäbchen. Basta! :-)

Fragen zum Mietvertrag

Blogleser Martin hat eine etwas längere Fage an mich, deren Antwort eventuell auch für alle anderen interessant sein könnte:Hast du einen langfristigen Mietvertrag oder was machst du, wenn der Vermieter unverschämte Mietsteigerungen vornehmen will? Oder ähnliche Differenzen zwischen dem Vermieter und dir?

Oder dein Geschäft hat einen massiven Brandschaden? Deine Ware wird wahrscheinlich von dir versichert sein, aber die Ladenfläche ist ja nicht in 4 Tagen wiederhergestellt.

Hast du für solche Fälle einen "Plan B" in der Schublade oder hoffst du einfach, dass nichts passiert, was deinen Geschäftsbetrieb einschränken kann?Mein Laden ist tatsächlich "nur" gemietet. Ich habe zwar die Möglichkeit, das Objekt zu kaufen, aber die Entwicklung hier im Stadtteil hält mich davon ab. Ich glaube, dass eine Immobilie hier nicht als Wertanlage taugt. Die Miete ist aber fest vereinbart und mit irgendwelchen unverschämten Mietsteigerungen habe ich nicht zu rechnen. Sowieso ist mein Vermieter sehr nett und unkompliziert.

Für den Fall, dass es hier tatsächlich mal zu einem Super-GAU kommt, gibt es keine nennenswerten Planungen. Das gesamte Inventar ist selbstverständlich versichert und auch die laufenden Kosten (Personal z.B.) sind über eine sogenannte Betriebsunterbrechungsversicherung abgedeckt.
Die langfristigen Folgen sind natürlich nicht absehbar. Wenn ein Laden wochen- oder, was in so einem Fall eher wahrscheinlich ist, monatelang geschlossen ist, müssen sich Kunden zwangsläufig umorientieren. Mit Glück kommen sie danach wieder, aber diese Umorientierungen können durchaus fatale Folgen für ein Geschäft haben.

Ich gebe zu, dass ich mir darüber nicht allzu viele Gedanken machen möchte. Hier steckt so unglaublich viel Arbeit und Herzblut drin, dass mir so ein Schaden vermutlich sämtliche Motivation kosten würde, noch einmal anzufangen. Aber das weiß man nicht und, wie eben schon gesagt, darüber möchte ich nicht einmal nachdenken.

Fragst du beim Bezahlen den Kunden wie es war?

Blogleser Luis hat eine Frage:
Hallo Björn,

zu Deinem Posting "Kundenkarten" fiel mir eine Sache vom "Kaufland"-Supermarkt ein. Als ich da mal eingekauft habe (als der noch in der Umgebung war), und immer mit EC-Karte bezahlt habe, hat die Kassiererin meine EC-Karte genommen, und während der Kassendrucker den obligatorischen Bon mit der Einverständniserklärung zur "Organspende" ausgedruckt hat, hat mich die Verkäuferin mit meinem Namen angesprochen und gefragt, ob ich mit dem Einkauf zufrieden gewesen sei.

Das habe ich nie wieder so erlebt.

Was hälst du davon? Machst Du das bei dir auch?
Ich habe vor ein paar Jahren beim Toys'R'Us-Markt hier in Bremen ein Schild an der Innenseite einer Kassenbox gesehen, auf dem die Kassierer/innen darauf hingewiesen wurde, jeden Kunden, der mit einer Karte bezahlt, mit dem Nachnamen anzusprechen. Damals fand ich die Methode im ersten Moment sehr cool und hatte mir vorgenommen, das hier im Laden auch so zu machen.

Habe ich aber nie umgesetzt, denn vielen Leuten ist es unangenehm, in einem doch eher anonymen Umfeld plötzlich mit dem Namen angesprochen zu werden.

Die persönliche Frage nach der Zufriedenheit finde ich dagegen durchaus interessant. Ich hatte mir auch mal vorgenommen, sporadisch die Kunden anzusprechen und genau diese Frage zu stellen, aber irgendwie kostet dies auch etwas Überwindung, gerade bei Kunden, die man nicht jeden Tag hier sieht und die man genau kennt.

Ich wünsche mir übrigens auch, dass ist Restaurants vermehrt die Frage nach der Zufriedenheit noch während des Essens und nicht erst hinterher gestellt wird. Muss ja nicht gleich so exzessiv sein, wie bei Loriots Kalbshaxe.

Überwachungskameras online stellen?

Hallo Björn,

ein Freund von mir betreibt eine Videothek, der Laden wird rund um die Uhr von mehreren Kameras überwacht.

Auf den Videos muss er leider sehr oft einige „Schweinereien“ entdecken.

Weißt Du, in wie weit er die Bilder der Cams auf seiner Webseite veröffentlichen kann, um diese Zwischenfälle zu dokumentieren?
Die Diskussion hatten wir hier ja schon unzählige Male. Aber: Solange niemand auf den Bildern zu erkennen ist, wird sich auch niemand über verletzte Persönlichkeitsrechte beschweren können...

Angaben auf Regaletiketten

Blgleser Thorsten hat ein paar Fragen zu den Angaben auf Regaletiketten in Supermärkten:
Hallo Björn,

habe dein Posting zu "Krumme" Verpackungen" gelesen. Und würde dich mal gerne was fragen.

Im Supermarkt ist ja immer am Regal ein Etikett mit dem Preis, die Hochrechnung was 1kg kostet oder so ähnlich. Weiß nicht wie die gesetzliche Regelung sind aber hier ist auch oft ein Vermerkt wann der Preis zuletzt erhöht wurde. Müssen das die Händler angeben?
Diese Angabe ist seit 2000 auf den meisten Artikeln Pflicht, die man nach Gewicht oder Menge verkaufen kann. Früher haben das einige Handelsketten, ich glaube, real hat damit angefangen, freiwillig als Kundenservice angegeben.

Das Datum der letzten Preisänderung ist eine freiwillige Angabe.
Aber viele Sachen haben eine neue Größe. z.b. beim feuchten Toilettenpapier sind statt 50 Stück auf einmal nur 45 drinn und der Preis bleibt gleich. Selbe mit Kinderschokolade und viele mehr.
Eigentlich ist das doch eine Preiserhöhung und man wird als Kunde irgendwie verarscht. Ob jetzt vom Hersteller oder vom Händler? Ist das Pflicht das dies angegeben muss?
Diese Größenänderung liegt alleine im Ermessen des Herstellers (Von Vereinbarungen zwischen Handelsketten und Herstellern mal abgesehen...) – aber der Einzelhändler hat natürlich dennoch die Verpflichtung, die Preisauszeichnung (Grundpreis!) entsprechend anzupassen.

Beliebt ist übrigens die Methode, einen Artikel mit deutlich weniger Inhalt zu einem etwas günstigeren Preis anzubieten. :-|

Frage zum Coca-Cola-Etikett

Blogleser Marco hat eine Frage:
Hallo,

ich verzweifele langsam und hoffe, dass du mir weiterhelfen kannst.
Warum sind auf den "Coca Cola"-Gegetränken überall diese Hinweise drauf, dass 1Liter = 4Gläser à 250ml sind? Es wird im zusammenhang mit der Richtwertangabe darunter stehen aber muß man dafür den Kunden für Doof verkaufen? Gehen die wirklich davon aus, dass ihre Kunden nicht rechnen können? Also ich fühle mich als Kunde verarscht. Und wenn ich schon für doof verkauft werde, möchte ich demnächst gerne wissen, wie herum ich den Verschluss drehen muss, damit ich die Flasche öffne oder schließe.

Also, zurück zur Grundfrage… Gibt es eine logische Erklärung für diesen Hinweis oder ist er wirklich nur ein „Kunden-für-doof-halten-Hinweis?“
Ja. :-O


Unschlüssige Kunden – verdächtige Kunden?

Franz fragt:
ich frage da mal die fachkundigen leute: wenn man einen kunden schon als verwirrt / unschlüssig hin- und herlaufend kennt, guckt man dann trotzdem immer weiter zu? das nur, weil ich vor dem einkaufen nie weiß, womit ich hinterher rausgehe. im laden frage ich mich, worauf ich appetit habe und mal fällt mir was ein, mal muss ich mich inspirieren lassen. nun lese ich, das sei verdächtig. da frage ich mich: muss ich mich nun beobachtet fühlen oder lässt der verfolgungstrieb irgendwann nach, wenn man den selben kunden fünf mal beobachtet hat und nie was war?
In meinen Berichten nenne ich ja sehr oft den Grund, warum wir eine Person für "verdächtig" halten. Dieser Grund steht hier im Blog fast immer alleine und ohne jegliche weitere Begründung. Dass das die Sache für Außenstehende sehr nach Vorurteilen aussehen lassen kann, ist nachvollziehbar.

Tatsächlich steckt natürlich sehr viel mehr dahinter. Mit jahrelanger, intensiver Berufserfahrung ist es durchaus möglich, durch bestimmte Verhaltensmuster und auch äußerliche Merkmale jemanden schon ziemlich gut zu kategorisieren. Die sich daraus ergebende Einschätzung muss nicht zwingend richtig sein, aber es hilft bei der Entscheidung, ob man die Zeit investiert, diese Person näher zu beobachten oder ob man die Zeit sinnvoll(er) nutzt. Beides kann schiefgehen. Die als "unverdächtig" eingestufte Person kann sich unbeobachtet die Taschen vollpacken und die beobachtete Person einfach nur ganz normal einkaufen. Ich habe sogar mitunter ein schlechtes Gewissen, wenn ich feststelle, dass ich Kunden zu unrecht verdächtigt habe – auch, wenn sie davon gar nichts erfahren.

An dieser Stelle würde ich jetzt sehr gerne ein Beispiel dafür geben, wie so eine Einstufung vor sich gehen kann. Aber ich befürchte, dass das komplett Missverstanden wird. Einzelne Merkmale, die zur Entscheidung beitragen, treffen auf fast jeden von uns allen zu.

Ich drücke es daher mal so aus: Die Summe der einzelnen Merkmale der äußerlichen Erscheinung sagt sehr viel aus. Dazu kommt, dass man mit etwas Erfahrung einfach erkennen kann, ob jemand durch den Laden irrt, weil er nicht zurecht kommt oder weil er "die Lage checken" möchte.

Auf diese Gratwanderung zwischen Vorurteilen und Erfahrung möchte ich hier nicht weiter eingehen. Wer mehr wissen möchte, soll mir bitte seine Frage(n) direkt per E-Mail zukommen lassen.