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An einem Samstag im August

Roland hat mir geschrieben:
Da ich in Berlin wohne war ich, allerdings in Unkenntnis deines Blogs, schon vor 4 ½ Jahren das erste Mal in deinem Laden. Damals ist meine Schwester nach Bremen gezogen und ich bin abends nochmal losgezogen um den Becks-Nachschub (wir waren ja schließlich in Bremen) zu sichern.
Damals hattest du noch nicht 24 Stunden offen und es war schon recht spät. Als ich so (ich war die ersten paar Stunden meines Lebens in Bremen und wir sind mit dem Umzugswagen gerade erst angekommen) die Gastfeldstraße entlangging, fiel mir so gegen 23 Uhr am Samstag den 6. August 2005 dein Laden auf.
Was mich damals aber irritierte war, dass vor deinem Laden eine riesige Menschentraube stand und auf die Eröffnung von irgendeinem Event wartete. Da ich aber im Blog-Archiv zu dem Tag nichts relevantes fand wollte ich dich mal fragen ob du mir weiterhelfen oder mich einfach für verrückt abstempeln kannst (ist ja schließlich schon ein paar Tage her, vielleicht hab ich mich ja wirklich mit dem genauen Ort geirrt bin mir aber andererseits eigentlich recht sicher).
Nachdem ich nun ausgiebig in meinen eigenen Erinnerungen und hier im Blog gewühlt habe, kann ich dir leider nur sagen, das das Ereignis, wo es denn für den Laden relevant war, nicht im mehrwöchigen Umkreis um den 6. August 2005 stattgefunden hat.

Aber vielleicht lässt ja auch nur mein Gedächtnis nach. ;-)
Was ist eigentlich aus den Fotos und Stories der Ladeneröffnung geworden?
Habe ich da was verpasst?
Nein, die Sachen sind in Arbeit. Mache ich eben immer nebenbei und hat nun auch nicht eine besonders hohe Priorität.
Ich bin ja dabei. Ehrlich. :-)

Probleme mit ec-Karten?

Nils hat ein paar Fragen zur aktuellen ec-Karten-"Problematik":
Hallo Björn,

hast du eigentlich Probleme mit EC-Zahlungen in der letzten Zeit bei der Abrechnung an den Kassen?

Wie sieht die Lage bei dir im Supermarkt aus? Gibt es überhaupt Ausfälle oder nur Panikmache?
Ich hatte ja selber auf einen Artikel verlinkt, der sich dieser Problematik annimmt. Von Seiten der Großhandlungen gab es Anordnungen in die Filialen, bzw. Hinweise an die Einzelhändler, wie in solchen Fällen vorgegangen werden soll.

Aber wir haben das Problem bislang nicht einmal gehabt.

Was tun, wenn SIE nur meckern?

Thomas hat eine Frage:
Sag mal Björn wie reagierst du eigentlich auf Kunden die in dein Laden kommen und sich nur durch Schimpfen die Wut abreagieren und dann irgendwann den Laden wieder verlassen?
Da die Gründe für die Wut sehr vielfältig sein können (Angefangen bei falscher Preisauszeichnung bis zum privaten Ehekrach) und man auf die jeweilige Person ganz individuell eingehen muss, gibt es nur eine pauschale Antwort:
Hinterher verbloggen, um das Ereignis zu verarbeiten. :-)

Stern-TV: Was man darf und was nicht...

Blogleser Daniel hat mir vor einiger Zeit eine lange Mail mit vielen Fragen geschrieben.
Hallo Björn,

beim Durchzappen ist mir ein sehr dubioser Bericht auf Stern TV aufgefallen, der über die populärsten Rechtsirrtümer (vornehmlich im Einzelhandel) aufklären soll. Keine Ahnung wie fundiert die Angaben dort sind, aber auf mich wirken die Behauptungen dort mehr als gewagt.
Das sind alles Probleme, mit denen wir uns hier glücklicherweise noch nie ernsthaft auseinandersetzen mussten. Ich kann daher hier nicht mit fundierten Antworten aufwarten, sondern lediglich meine jeweilige persönliche Meinung kundtun. Vielleicht regen die Äußerungen zur weiteren Diskussion in den Kommentaren an.
1) Man darf Lebensmittel im Geschäft öffnen und probieren; muss allerdings für den entstandenen Schaden aufkommen (d.h. nicht den Verkaufspreis sondern muss lediglich den Einkaufspreis bezahlen). Find ich irgendwie seltsam. Der Händler bleibt ja schließlich auf der verpassten Handelspanne sitzen und nicht nur auf dem Einkaufspreis.
Wenn hier bei mir jemand etwas öffnet und probiert aufisst, hat derjenige entweder gar kein Geld, so dass es auf eine Anzeige wegen Diebstahls hinausläuft oder wir bemerken den Vorfall erst später anhand der geöffneten Packungen. In dem Fall ist es natürlich gar nicht möglich, zu reagieren. (Sofern man den Zeitraum nicht zufällig so weit eingrenzen kann, dass man den Übeltäter anhand der Videoaufzeichung identifizieren kann. Aber auch dann müsste man darauf hoffen, dass die Person noch einmal in den Laden kommt.)
2) Man darf Originalverpackungen von NonFood-Artikeln im Laden öffnen und nachsehen was drin ist; natürlich ohne Kaufverpflichtung. Is klar...
Ja, nein, ja, nein, ja, nein... Habe ich selber auch schon gemacht, z.B. um mir die Verarbeitungsqualität einer Ware anzusehen. Wenn man die Verpackung dabei so öffnet, dass man sie auch wieder unauffällig verschließen kann (z.B. Klebestreifen durchtrennen), sehe ich darin kein großes Problem.
Ärgern würde mich als Händler, wenn jemand die Packung regelrecht zerfetzt und den Inhalt hinterher am besten noch vollkommen falsch und lieblos wieder hineinstopft.
3) Man darf Verpackungen, die einem zu groß erscheinen einfach öffnen und sich so viel nehmen, wie man braucht. Die Ware muss man dann nur anteilig bezahlen.
Wenn es tatsächlich mal ein solches Urteil gegeben haben soll, möchte ich dem Richter zu seiner vollkommenen Praxisferne gratulieren.
Ich biete etwas an (nämlich Packungen einer bestimmten Größe), der Kunde kann entscheiden, ob er das Angebot annimmt oder nicht. Auf welcher Rechtsgrundlage sollte der Kunde einen Anspruch darauf haben, dass ich meine Waren auseinanderreiße und häppchenweise verkaufe?
Mich würd brennend interessieren was du darüber denkst und ob Kunden sowas tatsächlich schon mal bei dir abgezogen haben. Mit gesunden Menschenverstand gesagt, würd ich als Einzelhändler jedes mal explodieren, wenn Leute meinen, sie müssten meine Waren einfach so aufreißen ;-)
Ja, würde ich auch.

Die Fragen einer Interviewanfrage

1. Eine kurze Vorstellung für unsere Leser: Wer bist du und was machst du?
Mein Name ist Björn Harste, ich bin 36 Jahre alt und hauptsächlich als Blogger tätig. Nebenberuflich betreibe ich zwei Einzelhandelsgeschäfte in Bremen mit einer Gesamtverkaufsfläche von rund 900 Quadratmetern und mit 35 Mitarbeitern. :-)
2. Wie kommt man auf die Idee, über das „Supermarkt-Geschehen“ zu bloggen?
Seit mittlerweile beinahe 20 Jahren bin ich im Einzelhandel tätig, davon knapp 10 Jahre selbstständig. Es fallen und fielen schon immer kuriose Erlebnisse und Gegebenheiten an und irgendwann traf ich auf das Medium "Blog". Von der Entscheidung, über meinen Arbeitsalltag zu bloggen bis zum ersten Blogeintrag hier, vergingen weniger als 24 Stunden.
3. Laut Blog-Title bloggst du live aus dem Supermarkt. Findet man im Arbeitsalltag überhaupt die Zeit dafür?
Mal mehr, mal weniger. Regelmäßigen Lesern wird eine gewisse Unregelmäßigkeit in der Frequenz meiner Blogeinträge auffallen. Wenn hier in der Firma Stress ist, werden es weniger Blogeinträge, wenn ich entspannt bin, häufen sich die Beiträge wieder
4. Du hast eine ordentliche Stammleserschaft aufgebaut. Kannst du anderen Bloggern konkrete Tipps geben?
Ach, was heißt "Tipps", das ist ja kein Leistungswettbewerb. Aber man sollte schon halbwegs in der Lage sein, Schreiben zu können und dies dann auch mit einer gewissen Regelmäßigkeit tun. Und authentisch sollte man sein. Hier bei mir ist fast alles nachvollziehbar, jeder könnte jederzeit hier in den Laden kommen und sich dieses oder jenes ansehen oder mit mir und meinen Mitarbeitern sprechen. Oder einkaufen. :-)
5. Kann dein Blog als Marketinginstrument betrachtet werden, welches dazu beiträgt, die Verkaufszahlen zu steigern?
Die meisten Leser stammen nicht aus der Nähe, sind somit keine potentiellen Kunden. Ich weiß, dass einige Kunden hier mitlesen und dass ich einige Kunden auch erst durch das Blog gewonnen habe. Möglicherweise sind auch wegen des Blogs wieder einige Kunden erschrocken geflüchtet, wer weiß das schon.
Im Großen und Ganzen denke ich, dass das Blog meine Umsätze nicht nennenswert beeinflusst. Weder nach oben, noch nach unten.
6. Wie wird es mit deinem Blog in Zukunft weitergehen?
Diese Frage wurde mir auch schon ganz zu Anfang gestellt. Damals sagte ich, dass ich so lange weitermachen werde, bis ich irgendwann keine Lust mehr haben werde. Diesen Zustand habe ich noch nicht erreicht, es passieren immer wieder spannende Dinge hier in und um meinen Laden. Also... :-)

Noch eine Frage zu Weihnachts-/Herbstgebäck

Ich habe mal eine Frage die wohl nur ein Supermarktinhaber beantworten kann:

Es gibt ja schon immer sehr früh Weihnachtsartikel in den Supermärkten. Stimmt es das sich dieser Termin immer weiter verschiebt, es also immer früher Lebkuchen gibt oder kommt mir das nur so vor?
Obwohl viele Kunden jedes Jahr kollektiv stöhen, dass "das jedes Jahr früher wird", kann ich diese Entwicklung nicht bestätigen. Seit ich bewusst im Einzelhandel arbeite, kommen die euphemistisch "Herbstgebäck" getauften Artikel (Lebkuchen, Spekulatius, Dominosteine etc.) schon spätestens Mitte September in die Läden und bei den Discountern sogar teilweise schon im August.
Ich kann verstehen das Leute wenn Sie gerne Spekulatius essen, diese auch im Oktober kaufen aber jetzt der Hauptteil meiner Frage: Wer kauft denn so früh Adventskalender? Gibt es Leute die im Oktober Adventskalender kaufen? In den Läden stehen sie ja dann schon. Ich kann mir das nie erklären!
Ich mir auch nicht. :-)
Adventskalender sind eigentlich "echte" Weihnachtsartikel und tauchen bei mir hier z.B. immer erst Mitte November auf. Oktober halte ich ebenfalls für ziemlich früh.

Generell bin ich übrigens auch der Meinung, dass die gesamte Ware ruhig frühestens im Oktober in die Läden dürfte. Aber die Hintergründe der Kette Hersteller --> Großhändler --> Einzelhändler habe ich ja bereits erklärt und ebenfalls, dass ich die Ware nicht "aus Prinzip" dann im Lager stehen lasse, während alle anderen Händler sie schon anbieten.

Adventskalenderschokolade

Hallo Björn,

ich habe grade den Artikel über die sexy Adventskalender gelesen und dabei musste ich mich wieder an meinen eigenen Kalender erinnern. Der kam am 1.Dez von der Unternehmensspitze hereingeflattert. Erst habe ich mich gefreut, aber nachdem ich in den ersten Teil Schokolade gebissen habe, ist mir wirklich der Appetitt vergangen. Das Zeug schmeckt wie gekaut und 5 mal aufgewärmt. Und irgendwie meine ich, dass alle "billigen" Kalender gleich schmecken. Was meinst du, verarbeiten die alte Schokolade vom (vor)letzen Jahr?
Nein. In den Kalendern ist die Schokolade vom vorvorletzten Jahr.
Die Schokolade aus der Weihnachtssaison des Vorjahres wird nämlich traditionell zu Schokoladenosterhasen und -eiern umgeschmolzen.

Will sagen: Alte Schokolade wird natürlich nicht wieder verwendet. Ich denke, die soll nur so schmecken. Vielleicht lässt sich bei einem gewissen Preis auch einfach keine bessere Qualität liefern. Das wird's vermutlich sein... :-O

Experteninterview Sortimentspolitik SPAR

Ein Student hat mir ein paar Fragen zur Sortimentspolitik gestellt, die ich wie immer öffentlich beantworten möchte:
1.Wie sieht die Sortimentspflege in Ihrem Bereich Mopro/Weiße&Gelbe Linie aus?
Neue Artikel werden auf gut Glück oder aufgrund bestimmter Kundenanfragen ins Sortiment aufgenommen.
Aus dem Sortiment verbannen wir Artikel im Grunde nur, wenn wir sie zu häufig beim Erreichen des Mindeshaltbarkeitsdatums noch nicht oder nicht in ausreichender Menge verkauft haben. Oder wenn er zentralseitig ausgelistet oder die Produktion eingestellt wird, aber das sind Faktoren, die wir hier nicht beeinflussen können.
2.Welche Ziele werden bei der Sortimentsgestaltung verfolgt?
Primär: Kundenwünsche erfüllen.
Primär 2: Möglichst große Warenvielfalt anbieten.
Sekundär: Möglichst hohe Gewinne erzielen.
3.Listung neuer Artikel erfolgt weil...
Siehe Frage 1: Entweder, weil Kunden danach fragen, oder w9ir probieren sie "auf gut Glück" aus, zum Beispiel weil die Artikel vollkommen neu am Markt sind.
4.Welchen Einfluss haben Hersteller auf die Listung?
In den Großlägern sicherlich eine Menge, denn dort geht es häufig um sehr viel Geld.
Hier im Markt findet dieser Einfluss sehr viel harmloser statt. Vor allem bekommt man vom Außendienst der Hersteller Tipps, welche Artikel gut oder weniger gut laufen, oder wie man die Artikel im Regal präsentieren kann.
5.Werden Kundenanforderungen ermittelt und wenn Ja, wie?
Jein. Wir erstellen keine gezielten Umfragen. Aber wenn Kunden einen Artikel wünschen, versuchen wir normalerweise, diesen ins Sortiment aufzunehmen.
6.Wie ist ihr Eindruck, in welchem Umfang sich die Artikelanzahl im Mopro-Sortiment in den letzten Jahren verändert hat?
Wie in allen Sortimenten erweitert sich die Produktfülle kontinuierlich. Da in den Märkten aber nicht unbegrenzt Platz ist, entsteht eine natürlich Auslese, in der Dauerbrenner und neue Artikel bevorzugt werden. Manche "alten" Produkte verschwinden auf diese Weise aus den Märkten, insgesamt würde ich das Sortiment aber als relativ stabil bezeichnen.
7.Wie wirkt sich diese Veränderung in den Märkten aus?
Ständige kleine Korrekturen am Sortiment, verbunden mit zwangsläufigen kleineren Umplatzierungen in den Kühlregalen.
7.1 Wie geht ihr Unternehmen mit den daraus resultierenden Platzbedarf um?
Wenn wir einen Artikel unbedingt ins Sortiment aufnehmen wollen, bleibt häufig nur die Möglichkeit, einen anderen dafür zu verbannen. Dann stellen wir Überlegungen an, was nicht gut läuft oder nicht ins Kernsortiment gehört. Das geschieht zumindest bei mir hier mit sehr viel Gefühl, diese Entscheidungen lassen sich nicht in ein festes Schema pressen.
7.2 Welchen Einfluss hat dies auf die Platzierung der Artikel?
Keinen großen Einfluss. Der Platz ist begrenzt und neue Artikel kommen dort hin, wo Platz ist. Wenngleich natürlich jeder Hersteller seine Produkte am liebsten unmittelbar vor der Kasse in Greifhöhe stehen haben würde. :-)
7.3 Welchen Einfluss hat die verkaufte Menge auf die Platzierung?
Normalerweise einen großen, denn starke Artikel werden sinnvollerweise großzügiger platziert.
Bei uns klappt das nicht immer und so würde ich die Frage für mich mit "Fast keinen." beantworten.
8.Welchen Einfluss hat dabei die Marktlogistik (Notwendigkeit des Auffüllens bei Lagerartikeln)?
Gar keinen Einfluss. Zumindest nicht bei Molkereiprodukten. Es bleibt immer der Weg vom Kühlraum zum Kühlregal – egal, um welchen Artikel es sich handelt.

Adresse bei Kartenzahlung

Blogleser Thomas hat eine Frage, die ich nicht direkt beantworten kann. Ich könnte höchstens über die Hintergründe spekulieren, wenngleich ich das beschriebene Verhalten ausgesprochen seltsam finde. Vielleicht findet sich ja in den Kommentaren eine Lösung:
Ich weiß nicht ob du damit vertraut bist. Aber ich hatte heute beim örtlichen Supermarkt was erlebt was ich bisher in dieser Form eigentlich nie durchmachen musste.
Nachdem ich meine Ware auf das Band gelegt und scannen lassen habe, wollte ich mit der Karte (EC-Karte) bezahlen. Soweit nichts ungewöhnliches. Auch dass ich unterschreiben muss, ist ebenfalls noch nicht ungewöhnlich.
Aber ungewöhnlich fand ich dann, als die meine Anschrift von mir wollten. Angeblich falls es abrechnungstechnische Schwierigkeiten geben sollte.
Ist sowas normal das es Supermärkte gibt, die auch die Anschrift verlangen? Fällt sowas nicht unter Datenschutz?

Was meinst du zu dieser Sache?
Ich kann nur von mir sprechen: Ich setze in meinen Märkten ausschließlich ec-Cash ein (Karte & Pin) und auf die Idee, komplette Adressdaten eines Kunden aufzuschreiben, bin ich noch nie gekommen.

Frage zu den Weihnachtsöffnungszeiten

Lars hat eine Frage zu den Weihnachtsöffnungszeiten:
Moin Björn,

am 24.12.06 hattest du ja für drei Stunden den Laden aufgemacht weil es ein Sonntag war und es ja diese Sonderregelung gab.

Wie ist das dieses Jahr? Dann ist ja auch wieder drei Tage am Stück zu. Greift dann auch diese Regelung und wenn ja wie ist das bei dir?
Ich habe gehört, dass zumindest in manchen Gegenden geplant ist, dass die Läden aufgrund des langen Wochenendes am zweiten Weihnachtstag öffnen dürfen.

Egal, was hier passiert: Ab Heiligabend 14 Uhr ist der Laden hier zu und weiter wird es erst wieder am Montag Morgen um 6 Uhr gehen. Auf dieses lange Wochenende freue ich mich schon seit ich diese Firma habe. Das letzte Mal gab es diese Konstellation 1998... :-)

Erlebnisse bei ALDI

Seth hat zwei Fragen zu einem Einkauf bei ALDI:
Ich habe kürzlich einen etwas bizarren Einkauf bei Aldi erlebt. Ich hatte einen Pfandbon über €1,75. Da ich nur wenig eingekauft hatte, merkte ich an der Kasse sofort, dass mein Pfandbetrag ordnungsgemäß von meinem Gesamtbetrag abgezogen wurde.
Etwas stutzig wurde ich, als ich sah, dass die Kassiererin erst -nach- meinem Kassiervorgang den Pfandbon eingescannt hat. Ich habe dann auf meinen Bon geguckt, und gesehen, dass der Pfandbetrag zwar von meinem Einkauf abgezogen war, aber nicht als Pfand sondern als "Gegeben bar". Die gute Dame hatte also einfach so getan, als hätte ich 1,75 in bar gezahlt.

Jetzt frage ich mich: Betreibt die da Pfandbetrug und steckt die 1,75 in ihre eigene Tasche, oder kann da was anderes dahinterstecken?
Es könnte natürlich sein, dass die gute Frau da ihren Arbeitgeber beklaut. Allerdings würden ihr auf diese Weise dennoch das Geld in ihrer Abrechnung fehlen (mit dem Unterschied, dass die Anzahl ihrer Leergutbelege trotz der Schummelei stimmt). Das kann man "mal" machen. Aber wenn sie die Kassendifferenzen häufen, sind irgendwann Abmahnungen und evtl. die Kündigung die Konsequenz. Aber so weit denken manche Leute nicht, wenn sie ihren Arbeitgeber um ein paar Euro beklauen...

Ich würde vermuten, dass die Kassiererin aus Gewohnheit den Betrag über die "BAR"-Taste gebucht hat. Passiert hier nämlich auch hin und wieder. Dem Kunden kann's egal sein, sein zu zahlender Betrag verringert sich ja auf jeden Fall.
Damit die Kasse hinterher wieder stimmt, bucht die Kassiererin noch den Pfandbon. Das Geld muss natürlich dann im Kasseneinsatz bleiben, da es ja schon bei dem Kunden verrechnet wurde.
Damit war aber noch nicht genug. Beim Rausgehen fiel mir ein Plakat auf mit folgendem Text: "An den langen Samstagen vor Weihnachten hat diese Verkaufstelle wie folgt geöffnet:" (Dann kamen die Samstage, an denen der Markt aber genau so lange geöffnet hat wie an jedem Samstag, nämlich von 7-20h). "LANGE SAMSTAGE"? Gibt es die noch? Ich glaube dieser Aldi lebt hinter'm Mond. Wenn ich es recht erinnere, wurden hier in Berlin die langen Samstage spätestens abgeschafft, als Samstags auch bis 20h geöffnet sein durfte, und das war doch schon VOR JAHREN! Was können die mit "langen Samstagen" gemeint haben? Hängen diese Plakate in ganz Deutschland?
Keine Ahnung, aber vorstellbar. Da wird bei den Filialbetrieben ein Plakat gedruckt und dann an alle Filialen verteilt. In solchen Fällen wirkt es dann natürlich etwas grotesk.

Frage zum Bloggen

Rene möchte etwas wissen:
In einem Beitrag eines Bremers TV - Senders vor einigen Wochen sagst Du, dass Du Deinen Mitarbeitern das Bloggen so wie Du es machst, verbieten würdest.

Was hältst Du aber von anderen Bloggern, die aus Ihrem Berufsalltag berichten, jedoch nicht selbstständig sind? Da fällt mir auf Anhieb Torsten, der Taxiblogger ein, der ja nicht einmal anonym bloggt.
Oder findest Du anonymes bloggen besser, wie es zum Beispiel Maik vom Truckblog, der oldschool oder diverse andere Blogger machen?
Pauschal finde ich es persönlich besser, wenn ich zu einem Blog auch die Person dahinter kenne – aber das funktioniert nunmal nicht immer:
Entweder hat man nicht die Kompetenz, interne Dinge aus der Firma (oder sonstigen Organisation) an die Öffentlichkeit zu bringen, oder man möchte einfach seine Anonymität wahren, weil man über irgendwelche "schwierigen" oder kritischen Themen schreibt. In solchen Fällen sollten man trotzdem gründlich abwägen, wie weit man mit der Schreiberei geht. Wenn es nur mit einer peinlichen Situation enden kann, ist es vielleicht noch egal. Wenn der Job auf dem Spiel steht, weil man trotz Anonymität aufgrund der Erlebnisse identifiziert werden konnte, ist das sehr ärgerlich.

Ich habe hier das Glück, mich nicht verstecken zu müssen. Mindestens die Hälfte meiner Blogeinträge wären dann wahrscheinlich nicht existent – und zwar vermutlich die interessantere Hälfte.

Eigenverbrauch

Timo fragt:
Hallo Björn,

eine Frage, die schon lange in mir brennt:
Bezahlst du deine Waren, die du dir aus dem eigenen Regal nimmst eigentlich ordentlich an der Kasse oder - da es ohnehin dein Eigentum ist? Nimmst du dir einfach das, was du brauchst? Oder schreibst du dir selbst an?
Alle Mitarbeiter von mir müssen natürlich ihre Ware bezahlen und sich, wie in allen anderen Unternehmen auch, den Bon an die Ware heften. Manchmal würde ich gerne als gutes Beispiel vorangehen und ebenfalls alle Artikel, zumindest die, die ich direkt hier verbrauche, mit einem entsprechenden Kassenbon versehen lassen.

Das wäre aber wirtschaftlicher Unsinn, denn es gibt einen pauschalen Satz, der in der Bilanz als Eigenverbrauch berechnet wird. Würde ich diese Waren, die ja nun schon mit der Pauschale besteuert wurden, auch noch über die Kasse ziehen, müsste ich für den entstandenen Umsatz (bzw. weitgreifender: Für den letztendlich daraus resultierenden Gewinn) ja noch zusätzlich Steuern zahlen.

Darum nehme ich mir Dinge eben "einfach so" aus dem Laden. Egal, ob das Getränke zwischendurch sind oder der größere Vorrat für zu Hause.

Kleingeldautomaten

Daniel hat eine Frage zur maschinellen Annahme und Sortierung von Kleingeld:
Und zwar lebe ich derzeit in England. Hier in den Supermärkten hat man sehr oft Kleingeldautomaten stehen. Dort wirft man eben all sein Kleingeld rein, es wird gezählt und am Ende bekommt man einen Bon ausgedruckt den man an der Kasse einlösen kann. Ich finde diese Teile extrem praktisch und werfe alle zwei, drei Wochen mein Geld dort rein. Man muß dazu sagen dass allerdings eine Gebühr erhoben wird. Die beläuft sich meist auf etwa 7%. Allerdings ist es mir das Wert und auch im allgemeinen werden diese Automaten sehr gut angenommen.

Meine Frage natürlich, weshalb sieht man so etwas in Deutschland nicht? Gibt es generell solche Maschinen überhaupt für den deutschen Raum? Hast du sowas schonmal gesehen?
Doch, sowas gibt es hierzulande auch. Immer mehr Banken bieten diese Zählgeräte zur direkten Einzahlung auf das eigene Konto an, aber auch an Supermarktkassen ist diese Technik immer populärer. Mir wurde Anfang 2008 auch so ein System angeboten, allerdings hat mich damals der sehr hohe Anschaffungspreis davon abgehalten.

Mit der Technik bin ich aber zugegebenermaßen nicht sehr vertraut. Aber vielleicht möchten ja ein paar fachkundige Kommentatoren die Diskussion fortsetzen. :-)

Fragen zur Warensicherung

Eine Blogleserin hat mir ein paar Fragen zu Warensicherungsanlagen gestellt. Ich versuche mal, auf die Fragen anhand meiner Anlage einzugehen. Aber es gibt viele verschiedene Ausführungen von vielen verschiedenen Herstellern, so dass sich das sicherlich nicht generell verallgemeinern lässt.

· Ist es tatsächlich möglich, dass die Anlagen unterschiedlich scharf gestellt werden können und Ladendiebe tatsächlich Glück haben könnten und die Anlage nicht piepst?
Ja, das ist möglich. So kann man die Empfindlichkeit an die verschiedenen Aufstellorte anpassen, damit die Anlage nicht z.B. schon durch Sicherungsetiketten an in der Nähe platzierter Ware auslöst. Andererseits soll die Anlage natürlich so empfindlich wie möglich sein.

Demzufolge kann es durchaus vorkommen, dass Etiketten vereinzelt gar nicht auslösen. Als Ladendieb würde ich mich aber lieber nicht darauf verlassen, denn das ist doch eher die Ausnahme.
· Was passiert, wenn man eine solche Warensicherungsanlage mit einem starken Magneten passiert? Wird die Anlage dadurch beschädigt? Wird der Alarm ausgelöst?
Die Anlage wird weder beschädigt, noch wird der Alarm ausgelöst. Dies geschieht nämlich nicht durch ein Magnetfeld, sondern durch eine bestimmte Frequenz, in der die Sicherunsgetiketten schwingen.
· Ist es für Menschen mit Herzschrittmacher tatsächlich gefährlich, eine Warensicherungsanlage zu passieren?
Die Anlage strahlt nur sehr schwach und baut demzufolge auch kein starkes Magnetfeld um sich herum auf. Daher sollte sie eigentlich keine Gefahr für Herzschrittmacher oder auch alle anderen technischen Geräte darstellen.