Adresse bei Kartenzahlung
Blogleser Thomas hat eine Frage, die ich nicht direkt beantworten kann. Ich könnte höchstens über die Hintergründe spekulieren, wenngleich ich das beschriebene Verhalten ausgesprochen seltsam finde. Vielleicht findet sich ja in den Kommentaren eine Lösung:
Ich weiß nicht ob du damit vertraut bist. Aber ich hatte heute beim örtlichen Supermarkt was erlebt was ich bisher in dieser Form eigentlich nie durchmachen musste.Ich kann nur von mir sprechen: Ich setze in meinen Märkten ausschließlich ec-Cash ein (Karte & Pin) und auf die Idee, komplette Adressdaten eines Kunden aufzuschreiben, bin ich noch nie gekommen.
Nachdem ich meine Ware auf das Band gelegt und scannen lassen habe, wollte ich mit der Karte (EC-Karte) bezahlen. Soweit nichts ungewöhnliches. Auch dass ich unterschreiben muss, ist ebenfalls noch nicht ungewöhnlich.
Aber ungewöhnlich fand ich dann, als die meine Anschrift von mir wollten. Angeblich falls es abrechnungstechnische Schwierigkeiten geben sollte.
Ist sowas normal das es Supermärkte gibt, die auch die Anschrift verlangen? Fällt sowas nicht unter Datenschutz?
Was meinst du zu dieser Sache?
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Kommentare
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Nietnagel am :
Eric am :
Wie ist das denn bei dir Björn, wenn das Konto nicht gedeckt ist regelt dann alles die Bank, oder schreibst du dann nette Briefe?
Beim Pin Verfahren sollte das ja entfallen, da wird ja der Kontostand 'gecheckt'
Eric am :
Anonymus am :
Ich würde die Angabe verweigern. Hilfsweise würde ich fragen, was sie mit der Adresse wollen, würde auf die empfohlene Datenvermeidung hinweisen und würde, falls keine neuen, halbwegs überzeugenden Argumente kommen, die Adreßangabe weiterhin verweigern. Notfalls kauft man dort nicht mehr ein oder bezahlt mit Bargeld bzw. erwägt die Einschaltung des Bundesdatenschutzbeauftragten und kündigt das dort auch an. Know your rights!
Am besten finde ich es ohnehin, in cash zu zahlen. Es geht niemanden aif der Welt etwas an, was ich wo wann kaufe.
Hans am :
Hamburger Jung am :
Frollo am :
Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Perso besessen und gedenke nicht, daran etwas zu ändern. Den Reisepass habe ich sowieso, da brauche ich kein zusätzliches Dokument, das den Geldbeutel dicker macht. Es ist nämlich deutlich schwerer einem US-Amerikaner einen Perso für einen Pass vormachen zu wollen, als der deutschen Post einen Reisepass vorzulegen, wenn man sein Paket abholt (Weil der Bote mal wieder zu faul war, die eine Treppe zu erklimmen, aber das ist eine andere Geschichte...)
Weißzahn am :
OxKing am :
suz am :
Hamburger Jung am :
Rick am :
David2.0 am :
In diesem Fall hätte uns die Adresse weitergeholfen. Ob es rechtlich zulässig ist kann ich nicht sagen.
Ab nächstes Jahr sollen alle Karten und Geräte die Transaktionen gegen den Chip und nicht mehr mit dem Magnetstreifen abwickeln können. Dann sollte das Thema mit der Unterschrift wohl keine Rolle mehr spielen.
@Anonym: Einspruch! Elektronisches bezahlen hat seine Nachteile, gerade bzgl. Datenschutz und Anonymität. Trotzdem ist es doch ein hoher Gewinn an Komfort und Sicherheit. Warum soll ich am Morgen bunte Scheine von der Bank holen die der Händler dann Abends dort wieder abgibt? Und wer will schon nochmal zur Bank um Geld für den Pizzaboten zu holen?
Elektronische Zahlung ist ein Mehrwert den ich gerne nutze. Und bei Bargeldmangel kann ich dann bei Läden ohne EC-Zahlung halt nix kaufen und gehe zum nächsten.
Oh, die Warnlampe für Grundsatzdiskussionen ist gerade angegangen.
Jochen am :
DJ Teac am :
Ich hab damals mit 16 schon mit Lastschrift gekauft.
Stephan-Simon am :
ich hatte so eine Kinder-EC-Karte und durch die Willkür einiger Systeme, mal PIN, mal Lastschrift stand ich regelmaessig bei meinem Hardwaredealer und konnte dann doch nochmal zum Geldautomaten trotten.
Das problem selbst Heute noch, da meine Bank mir immernoch erstmal eine Kinder EC Karte zuschickt und ich bei der ersten Lastschrift wieder feststellen muss geht nicht.
Gruss
Stephan
Jochen am :
Lastschriften sind Rechtsgeschäfte, die eine vollständige Geschäftsfähigkeit ist. Lässt der Händler eine solche Zahlung zu, ist er eben selbst schuld wenn diese platzt. Genau so ist ja auch ein Mobilfunkvertrag (egal ob Prepaid oder Monatszahlung) nichtig, wenn er von einem Minderjährigen unterschrieben bzw. bestellt wird.
Lastschriftzahlung ist kein derart standardisierte Zahlungsform, die eben alleine schon durch das Funktionieren dem Händler Sicherheit gewährt. Da es aber auch oft genug klappt, klagt auch kein Käufer einfach so gegen die Lastschrift wenn er dafür auch die gewünschte Ware bekommen hat.
David2.0 am :
Anonymus am :
Ich hatte lediglich gesagt, daß es für mich nichts bringt. Mein ganzes bisheriges Leben (einige Jahrzehnte) habe ich cash gezahlt - und ich bleibe natürlich dabei.
Für mich überwiegen halt klar die Nachteile bei Kartenzahlung: immer eine PIN im Gedächtnis beim Einkaufen bereithalten und dann evtl. auch noch ständig Ausweis bzw. Paß mitschleppen. Von der fehlenden Anonymität ganz zu schweigen.
Außerdem gilt: Ich muß ja nicht ständig einkaufen und Dinge außer der Reihe kaufen. Wenn ich mal zur Bank gehe, lasse ich mir jedesmal eine größere Summe auszahlen, die reicht dann für drei bis vier Monate. Alles bestens!
Dan am :
Die Kassiererin lies sich nach dem Zahlungsvorgang per ELV den Ausweis zeigen und notierte die Ausweisnummer auf ihrer Kopie des Belegs!
Da würde ich ganz klar auf Stur schalten und ihr meinen Ausweis NICHT zeigen.
Und da ich bereits bezahlt und unterschrieben habe würde ich schnurstracks den Laden verlassen. Wo kommen wir denn da hin..
Gerd am :
Es gilt nach wie vor: Nur Bares ist Wahres!
Blogolade am :
In solchen Momenten ärgert es mich, wenn mein Bargeld nicht ausreicht, ich die Ware aber dringend brauche/nur dort bekomme denn ich finde, die Adresse geht niemanden was an. Informationen werden bei der Kartenzahlung schon genug gesammelt.
Dennoch ist es ein bequemer Luxus, den ich gerne nutze.
llamaz am :
Warum hier schon vorher nach der Adresse gefragt wird lässt sich wohl nur erraten. Möglicherweise waren die Bonrollen mit dem Ermächtigungstext aus. Möglicherweise sah der Kunde so vertrauensunwürdig aus, daß die Kassierien lieber gleich die Adresse verlangt hat. Möglicherweise gabs vermehrt Betrugsfälle mit geklauten Karten und sie wurde deshalb angewiesen sich bei bestimmten Transaktionen die Adresse geben zu lassen. Möglichkeiten über Möglichkeiten.
MiniMoppel am :
FlyingT am :
DJ Teac am :
Da hätte ich keine Probleme mit.
Sonja am :
Auf meine Nachfrage hieß es "machen wir nicht mehr, Unterschrift reicht"
luke17 am :
Tobias am :
Um die Sicherheit zu steigern, dass die Unterschrift zum Kartenkonto gehört, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die unglücklichste ist allerdings die oben erwähnte. Zwar ist m.E. gegen die Rechtmäßigkeit des Vorgehens nichts einzuwenden, sofern vor dem Kauf auf die Adressaufnahme hingewiesen wurde. Jedoch stößt dieses Vorgehen auf weitgehende Ablehnung bei den Kunden (wie der Threat zurecht zeigt).
Daher wäre der Händler besser bedient, etwas mehr GEld einzuplanen, und weitere Hilfen zur Steigerung der Sicherheit zu nutzen. Dabei muss es nicht immer girocard (mit PIN) sein. Es gibt auch die Möglichkeit, die Forderung (also die Lastschrift) an Dienstleister abzutreten und dafür eine Zahlungsgarantie zu erhalten. Oder er lässt die Karte mittels Onlineabfrage auf Sperrlisten prüfen, u.a. auch gegen den von der Polizei unterstützten "KUNO-Sperrdienst". Es gibt weitere Möglichkeiten, die aus meiner Sicht alle dem berechtigten Schutz der informationellen Selbstbestimmung genügen...
Alles dies kostet allerdings Geld. Daher ist ein Ausgleich zu finden zwischen Kosten und Kundenakzeptanz.
Das Ergebnis fällt unterschiedlich aus, wie die Erfahrungen der Vorredner zeigen.
rhW am :
http://www.zahlungsverkehrsfragen.de/
"[Bei ELV] spart der Händler zwar Systemkosten, bleibt aber auf dem Betrugsrisiko und dem Zahlungsausfall-Risiko sitzen, da unbemerkt auch gesperrte und gestohlene Karten eingesetzt werden können."
http://www.zahlungsverkehrsfragen.de/kartenzahlung.html
Vielleicht haben die Zahlungsausfälle in letzter Zeit zugenommen, sodass sie ihre Sicherheit an das Geld zu kommen erhöhen wollen.
Tobias am :
Die Zahlen der Polizei bestätigen dies, wie die Grafik zeigt.
http://www.polizei-beratung.de/presse/downloads/infografiken/index/content_socket/infografiken/display/192/
Selbst große Unternehmen im Tankstellenbereich (BP), die bei Girocard sogar eine geringere PIN-Gebühr zahlen, wechseln zu ELV, weil es weniger kostet.
http://www.derhandel.de/news/unternehmen/pages/EC-Karten-Gebuehren-unter-Druck_1666.html
Jochen am :
Für mich ist die Entwicklung ganz logisch, denn wenn weniger Läden ELV akzeptieren sinken damit auch die Betrugsfälle. Wie im Bericht im 2.Link zu lesen, profitieren von niedrigen Gebühren hauptsächlich größere Ketten bzw. Systeme, die auch den Zahlungsverkehr übernehmen (wie z.B. bei Tankstellen). Kleine Einzelhändler, selbst wenn sie bei den Großhändler entsprechend integriert sind, müssen sich selbst um den Zahlungsverkehr kümmern. Und da ist das Risiko bzw. die Kosten mit ELV weiterhin hoch.
Irian am :
Prinzipiell finde ich es nicht toll, aber andererseits gibts auch kein Recht auf Kartenzahlung, also was solls. Abgesehen davon haben die interessanterweise auch keinen Perso o.ä. verlangt.
Hans am :
Man könnte die Ausgabe von ec-Karten an jeden, der nicht schnell genug wegläuft, in Verbindung mit den hohen Entgelten für die Adressauskunft als Strategie betrachten, die Verbreitung von electronic cash (ec+PIN) zu fördern. Hat in den vergangenen Jahren ja auch funktionieren. Wenn da nicht diese verdammten Dienstleister wären, die ihre Methoden immer weiter verfeinert haben... Die BP ist an ihren Tankstellen ja mittlerweile wieder bei der Unterschrift angelangt. (Das ist hier keine Werbung für diesen speziellen Dienstleister, andere können das auch.)
Natürlich ist das Aufschreiben der Adresse auch nochmal eine Sicherheit, dass das Kassenpersonal wirklich den Ausweis angeschaut und mit den Kartendaten abgeglichen hat. Ob allein die niedrigere Abwicklungsgeschwindigkeit an der Kasse dann nicht Kunden vergrault, muss dann jeder Händler für sich entscheiden.