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Müllermilch und Kekse

Ein Kunde Junk, den ich noch nie zuvor hier im Laden gesehen habe, eilte gestern Abend durch die Gänge und trank dabei relativ zügig eine Flasche Müllermilch aus. Zu zweit beobachteten wir ihn dabei auf dem Monitor der Videoanlage.

Plötzlich hockte sich der Typ vor das Keksregal. Dabei sah er sich hektisch um, fasste irgendetwas im Regal an und warf schließlich etwas hinter die im Regal stehende Ware. Was er dort genau tat, konnten wir in dem Moment nicht erkennen, aber sobald er ausser Sichtweite war, wollten wir nachsehen.

Der Junk ging wieder in die Getränkeabteilung. Dort stellte er die leere Milchflasche etwas verborgen in eine Ecke. Plötzlich erkannten wir, dass ihm etwas zu Boden fiel, das er mit dem Fuß unter das Regal kickte.

Mit nun leeren Händen machte sich unsere "Verdächtige Person" auf den Weg zur Kasse. Noch während er dort in der Schlange wartete, inspizierten wir das Keksregal. Bingo: An der Stelle, an der er zuvor hockte, fanden wir hinter der anderen Ware eine halb geplünderte Packung Kekse. Die nahm ich mit zur Kasse und stellte sie dem Mann zusammen mit der leeren Müllermilch-Packung auf das Kassenband - zusammen mit der Aufforderung, diese Dinge zu bezahlen. Er verteidigte sich extrem lautstark und erzählte, dass er das Getränk sowieso bezahlen wollte und die Flasche nur kurz im Regal abgestellt hatte. Ja, nee, ist klar...

Unter dem Getränkeregal lag übrigens ein großes Stück der Kekse, von denen wir eine geöffnete Packung gefunden hatten.
Steht hier irgendwo ein Schild an der Tür mit der Einladung zum Sofortverzehr? :-(

Mit Haftbefehl

Ein Junkie hat eben versucht, Kaffee in Massen zu klauen. Seinen (großen) Rucksack hat er vollgestapelt und verließ den Laden, als die Warensicherungsanlage anschlug, fluchtartig. Mit Hilfe einiger Kunden konnten wir ihn zum Glück in der Seitenstraße stellen.

Wieder hier in der Firma angekommen folgte das normale Programm: Diebesgut auspacken, Strafantrag ausfüllen und die Polizei rufen. Ich habe mir angewöhnt, die Polizei bei beinahe jedem Ladendieb herzubestellen - und heute hat sich mal wieder bestätigt, dass dies eine gute Angewohnheit ist.

Die beiden Herrschaften in grün schwarz stellten bei der Überprüfung der Personalien des Täters fest, dass ein Haftbefehl gegen ihn besteht. Und so haben sie ihn erstmal zur Wache mitgenommen.

Jedenfalls ist mir in dem Moment klargeworden, warum der Dieb unbedingt wollte, dass ich die Sache ohne Polizei regle...

Muskatklau

Ein geplündertes Tütchen Muskatnüsse lag hier im Konservenregal. Wenn Kinder sich mal einen Schokoriegel einstecken, kann man das noch nachvollziehen, aber solche Diebstähle lösen bei mir nur schwärzestes Unverständnis aus.

Was kommt als nächstes? Salz in der Jackentasche?


Apropos aufgefressen

Wir haben hier schon wieder genau diesen Käse im Kühlregal gefunden. Wieder mit einer herausgebissenen Stelle.

Wenn ich das blöde Arschloch erwische, dann lasse ich ihn oder sie gleich zehn Käse dieser Sorten bezahlen. Damit ist dann erstmal der bislang entstandene materielle Schaden ausgeglichen. Für meine persönliche Genugtuung folgt dann noch das Hausverbot.

Kaffeedieb

Die Werbung für "Jacobs Krönung" scheint vor allem Gestalten mit finsteren Absichten anzusprechen. Dieser Kaffee, eines der meistbeworbenen Einzelprodukte in Deutschland, ist eines der beliebtesten Objekte für Ladendiebe. Doppelt ärgerlich, da die Täter zum einen meistens professionell vorgehen und komplette Bestände mitgehen lassen und zum anderen, da die Marge bei diesen "Top-Artikeln" meistens fürchterlich schlecht ist. Rein betriebswirtschaftlich betrachtet gehört Jacobs Krönung aus dem Laden verbannt. Aber dann verärgert man die ehrlichen Kunden. Ein Teufelskreis. :-(

Vorhin war wieder jemand da, der genau diesen Kaffee klauen wollte. Ein einzelnes 500g-Paket hatte sich der gerade mal 23jährige Russe in seine Jacke gesteckt und wollte sich damit an den anderen Kunden an der Kasse vorbeidrängen. Die Warensicherungsanlage löste sofort Alarm aus, doch als meine Mitarbeiterin an der Kasse ihn bat, stehenzubleiben, nahm er sprichwörtlich die Füße in die Hände.
Eine andere Kollegin verfolgte ihn sofort, konnte ihn aber nicht einholen. Bis die Nachricht über den flüchtenden potentiellen Dieb bis zu mir durchdrang, waren beide schon in der Parallelstraße. Dort sah ein Autofahrer die Verfolgung, sprang aus seinem Auto und stellte den Flüchtenden. Sehr professionell übrigens - was kein Wunder war, da es sich bei dem Mann um einen Polizisten handelte, der gerade privat unterwegs war.

Der Rest erfolgte recht unspektakulär. Die herbeigerufene Polizei nahm den Dieb mit, ich füllte meinen Vordruck für den Strafantrag aus, der Kaffee wanderte wieder ins Regal, um auf den nächsten Dieb zu warten... :-(

4 kg Kaffee

Auf dem Weg zur Kasse sah ich einen Mann, ca. Mitte zwanzig, der den Laden betrat. Seine Erscheinung war für mich der Auslöser dafür, schlagartig ins Büro zu eilen und den Monitor der Videoanlage zu beobachten.

Zielsicher begab er sich zum Kaffeeregal. Dort inspizierte er die großen Pakete "Jacobs Krönung" und begann, während er sich ständig umsah, seinen Rucksack damit zu füllen.

Noch während er am Einpacken war, eilte ich zu ihm und forderte ihn auf, den Kaffee wieder auszupacken. Er tat natürlich unschuldig und sagte, dass er den Kaffee kaufen und nur im Rucksack transportieren wollte.

Sie haben doch nichtmal Geld, um den Kaffee zu bezahlen.

Natürlich. Ich wollte den kaufen.

Dann gehen wir jetzt zur Kasse und Sie bezahlen den Kaffee unter meiner Aufsicht.

Nein, hier kaufe ich nicht mehr ein.

Ja, nee. Ist klar. :-)

Sowieso nicht, denn ich sprach ihm noch ein Hausverbot auf Lebenszeit aus, während ich ihn zur Tür begleitete.

Nachtrag:
Nachdem ich mich nun mit einigen Kollegen über den Täter unterhalten und ihn dabei beschrieben habe, scheint es so, als wenn ich den Kaffeedieb vom 20. April gesehen und rausgeworfen habe.

Für 15 Cent

Ein Kunde hat eine Flasche Leergut abgegeben.

Das ist nicht weiter ungewöhnlich. Es handelte sich dabei um eine "Flensburger"-Flasche mit dem Bügelverschluss (aka "Plopp!") und 0,33-Liter Inhalt. 15 Cent gibt es dafür. Auch das ist noch vollkommen gewöhnlich.

Ungewöhnlich war, dass sich in der Flasche noch Schaum befand. Jeder, der schon einmal eine Bierflasche zügig geleert hat, wird bestätigen können, dass der sich dabei in der Flasche bildende Schaum relativ schnell zusammenfällt. In dieser Flasche war Schaum und das kam mir extrem seltsam vor, zumal der Mann sich schon einige Minuten im Laden aufhielt, in der Zeit aber defintiv keine Flasche ausgetrunken hat.

Ich händigte ihm zwar brav seinen Leergutbon aus, aber während er zur Kasse ging überprüfte ich schnell den Abfluß in der Getränkeabteilung. Ich erinnerte mich nämlich schlagartig an eine Sache, die hier vor Jahren passiert ist und über die ich im November vergangenen Jahres schon einmal berichtet hatte. Das Gitter des Abflusses war allerdings trocken. Aber irgendwas stimmte da trotzdem nicht, ich hatte ein sehr seltsames Gefühl im Bauch. Ein Blick zu den "Flensburger"-Kisten brachte die Ernüchterung: Unter dem Kistenstapel war eine große Pfütze.

Der Typ hat doch tatsächlich eine Flasche geöffnet, und einfach über alle neuen Flaschen laufen lassen. Ich hätte kotzen können vor Wut. Wenigstens war der Mann noch nicht an der Kasse und so konnte ich ihm wenigstens noch seinen Pfandzettel entreißen. Den Verlust des Bieres und die Reinigungsarbeiten blieben an mir hängen.

Asoziales Arschloch. :-(

Dieb weg, Kaffee hier

Ein Mann, ca. Mitte 20 und vollständig dunkel gekleidet ist eben mit einer Tasche voller Kaffee aus dem Laden gerannt. Die Warensicherungsanlage schlug an und zwei Mitarbeiter sind geistesgegenwärtig hinter dem Typen hergerannt.

Sie konnten ihn sogar einholen und ihm die Tasche mitsamt der Beute entwenden, doch leider konnte sich der Dieb losreißen und endgültig flüchten.

Zwar haben wir die Ware wieder, aber es ist sehr schade, dass ich den Kerl nicht gesehen habe. Momentan könnte er unbemerkt wiederkommen...

Käse gefressen

Na, prima. Jetzt findet man nicht nur angefressenen Ziegenkäse im Kühlregal, sondern gleich eine komplett leergeräumte Packung geschnittenen Gouda irgendwo anders im Laden.

Kopfschüttelnd...

Irgendwie hängengeblieben...

Ende Januar berichtete ich über einen extrem ungepflegten und übel riechenden Mann, der eine Packung Kaffee "umtauschen" wollte, weil dieser angeblich falsch gekauft worden wäre. Ich tausche den Kaffee nicht um, da die Situation einfach vollständig gegen den Kunden sprach.

Vor zwei bis drei Wochen stand er an der Kasse. Meine Mitarbeiterin sprach mich darauf an, dass er eine kleine Spirituosenflasche aus dem Regal an der Kasse genommen haben soll. Er hatte einen anderen Flachmann auf dem Förderband stehen und weil wir uns nicht 100% sicher waren, ob er nun die erste Flasche eingesteckt haben könnte oder nicht, verzichteten wir darauf, ihn anzusprechen.

Nun war der Typ wieder da...

Ein Kollege bekam den Auftrag, den Typen unauffällig zu beobachten. Einige Minuten später kam mein Mitarbeiter zu mir und berichtete, dass der Mann jetzt an der Kasse stehen würde. Er hätte zwar eine Schachtel Zigaretten aus dem Automaten gezogen, allerdings würde diese nicht auf dem Kassenband liegen.

Wir postierten uns zu zweit zwischen Ausgang und Kasse. Normalweise halte ich mich in solchen Fällen dezent im Hintergrund, damit ein Ladendieb definitiv die Kassenzone verläßt und Richtung Ausgang geht, damit man ihn wegen eines definitiv vollzogenen Ladendiebstahls anzeigen kann.
Diesmal waren wir weniger vorsichtig und er bemerkte uns, während er noch an der Kasse stand - und gaaaaanz plötzlich fiel ihm doch tatsächlich wieder ein, dass er ja noch eine Schachtel Zigaretten zwischen dem dicken Stoff seiner Jacke unter seinem Oberarm eingeklemmt festhielt und diese besser mitbezahlen sollte:

Die muss da irgendwie hängengeblieben sein.

Hängengeblieben... Na, sowas. Da hat doch wieder einmal jemand den Gravitationsgenerator abgeschaltet, der hier im Laden dafür sorgt, dass alle Dinge normalerweise auf den Boden fallen und nicht am glatten Synthetikstoff einer Winterjacke hängen bleiben.

Nachdem ich ihm zu verstehen gegeben habe, dass ich ihm einen Diebstahlsversuch vorwerfe, hat er die Schachtel Zigaretten als "Trotzreaktion" nicht bezahlt. Die vier Euro Umsatz waren mit in dem Moment zugegebenermaßen auch vollkommen egal. Ich verzichtete auf eine Anzeige, da mein Frühstück auf mich wartete und ich keine Lust hatte, auf die Polizei zu warten. Das Hausverbot habe ich dennoch ausgesprochen.

Gibt es einen Preis für die dümmste Ausrede? :-)

Mal wieder ein Portemonnaie

Ich weiß, dass ich diesen Titel für einen solchen Blogeintrag schon hatte, aber er passt nunmal immer wieder...

Eine Kundin sprach mich gerade darauf an, dass ihr vermutlich am letzten Freitag hier im Laden ihr Geld gestohlen worden ist. Sie hatte die Börse in einem Leinenbeutel in ihrem Einkaufswagen liegen, den sie zeitweise irgendwo im Laden stehen ließ, während sie ihre Sachen zusammensuchte.

Natürlich tut sie mir Leid. Sowas ist immer Mist und ich wünsche auch niemandem, dass ihm sowas passiert. Ich verstehe nur trotzdem nicht, wie man in der heutigen Zeit so gedankenlos mit seinem Geld und persönlichen Dokumenten umgehen kann. Aber ich glaube ja auch viel zu oft an das Gute im Menschen...

$$$

Mit einem von dem Heranwachsenden lässig aus der Hosentasche gezogenen Bündel 500-Euro-Scheine (!!!) vor meiner Nase herumzuwedeln und das als Argument dazu zu benutzen, dass "seine Jungs" es nicht nötig hätten, bei mir ein Teil für ein oder zwei Euro einzustecken, beeindruckt mich nicht im Mindesten.

Ich bin mir nicht 100%ig sicher und habe deswegen nicht mehr Aufregung als nötig verursacht, aber ich glaube trotz des Drogengeldes kleinen Vermögens des Goldkettchen- und Brusthaartoupetträgers, dass mein Gefühl richtig war.

Oops, vergessen...

Für heute wurde ich zu einer Hauptverhandlung in einer Strafsache gegen einen Ladendieb von mir als Zeuge geladen.
Gerade eben fiel mir auf, dass der Termin ja schon um 9:00 Uhr war. So früh hatte ich nun wirklich nicht damit gerechnet.

Ein Anruf mit der vorsichtigen Nachfrage, ob es sich noch lohnen würde, etwas verspätet zu dem Termin zu erscheinen, beruhigte mich allerdings: "Sie werden nicht mehr benötigt."

Viel mehr, als in meiner Strafanzeige stand, hätte ich sowieso nicht erzählen können...

Dreist sein ist alles

Ein Mann wollte eine Packung Kaffee zurückgeben, die er angeblich am Samstag hier gekauft hatte. Als "Beweis" drückte er einem Kollegen neben der Packung Kaffee noch einen Kassenbon in die Hand. Normalerweise ist das für mich überhaupt kein Problem, aber...
1. Der Mann sah so aus, als wenn er alle Möglichkeiten der Geldbeschaffung nutzen würde.

2. Niemand hat ihn mit dem Kaffee hereinkommen sehen.

3. Der Packung war mit aktiven Sicherungsetiketten versehen.
Vor allem der dritte Punkt hat mich zu meiner Entscheidung bewegt: Ich sagte dem Mann, dass dieses Paket Kaffee noch nie diesen Laden verlassen hat und dass ich es deswegen hierbehalten und ihm auch kein Geld dafür auszahlen werde.
4. Er hat nicht protestiert.
Das bestätigte mich in meinem Handeln.

Die Chance, dass eine bezahlte Ware ungesichert den Laden verlässt, ist extrem gering. Dazu müsste die Artikelsicherung zum einen nicht an der Kasse entwertet worden sein und zum anderen dann noch ungehindert die Antennen der Warensicherungsanlage passiert haben.