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Noch mehr Leergut 2

Diesmal unter "Bösewichte", dann das kann nicht mehr mit rechten Dingen zugehen. Ich habe gerade eben bei der Polizei angerufen und nach Rat gefragt. Dort hieß es nur, dass ich, wenn ich den Verdacht habe, dass eine Straftat begangen wurde, unbedingt anrufen soll, wenn die Kundin wiederkommt.

Ist natürlich blöde, wenn das Leergut wirklich das Eigentum der Kundin ist und ich dann als "der Böse" dastehe und eventuell eine Kundin (oder mehrere, sowas wird ja weitererzählt) verliere. Gemein, so zwischen den Stühlen zu sitzen.

Ich denke, ich werde sie nächstes Mal freundlich ansprechen und ihr gegenüber einfach mal meine Bedenken (ohne es einen "Verdacht" zu nennen) äußern und dass sie bitte Verständnis dafür haben soll, dass ich das überprüfen lassen werde.

Ekelig

Irgendein Depp hat eine vormals tiefgefrorene Packung Spinat in das Regal mit Gemüsekonserven gestellt. Ob nun mutwillig oder ohne nachzudenken, weiß ich nicht, aber das ändert auch nichts daran, dass die ausgelaufene Flüssigkeit einmal quer durch's Regal gelaufen ist und sich über vier Ebenen und den Fußboden verteilt hat. Natürlich auch in alle Ritzen und in die Schienen, in denen die Regaletiketten stecken. Es war einfach alles grün gefärbt.

Wieso jemand versucht hat, die Pfütze auf dem Fußboden mit Zucker zu binden, werde ich allerdings nie verstehen...


Zigarettenklau

Meine Kassiererin schickte eben einen ihrer Kollegen zu mir ins Büro. Er sollte mir bescheid sagen, dass gerade eine Kundin im Laden wäre, von der sie glaubte, dass sie schon mindestens einmal in der Vergangenheit Zigaretten gestohlen haben soll. Nun ist es bei uns wie in vielen anderen Geschäften auch so, dass wir einen Automaten an der Kasse stehen haben, aus dem man per Tastendruck die Schachteln einzeln ziehen kann. Es kommt zwar auch hier immer mal wieder zu Diebstählen, aber die Hemmschwelle ist meistens deutlich höher, da man entweder im Blickfeld des Kassierers oder genau vor, hinter oder zwischen anderen Kunden steht.

Die verdächtigte Frau stand bereits mit einigen Teilen am Ende einer kleinen Schlange an der Kasse. Ich postierte mich so an der Nachbarkasse, dass ich nicht gesehen werden konnte und lauschte den Ereignissen. "Piep!" machte der Zigarettenautomat, als eine der Wahltasten gedrückt wurde. Eine Schachtel wurde hochgefördert und (für mich sichtbar) über das Förderband ausgeworfen. Es folgte ein weiteres "Piep!" und die nächste Schachtel bewegte sich durch den Automaten.
Zwischendurch ließ die Verdächtigte sämtliche anderen Kunden vor, bis sie alleine am Ende des Kassentisches stand. Der Zigarettenautomat piepte noch zwei mal und ich sah zwei weitere Schachteln aus dem Schacht fallen. Vier Stück insgesamt.

Ich trat um den Kassentisch herum und sah diese eine Kundin an der Kasse stehen. In der zwischenzeit hatte sich kein andere Kunde dazugestellt, so dass die vier Schachteln definitiv von ihr gezogen worden sein mussten. Auf dem Förderband lagen eine Tragetasche, einige Lebensmittel - und zwei Schachteln Zigaretten.
Sie wurde auch offenbar nicht durch meine und mittlerweile auch die Anwesenheit eines Kollegen misstrauisch. Meine Kassiererin fragte sie noch: "Hatten Sie nicht mindestens dreimal gedrückt?" Die Kundin bejahte dies und log, dass aber nur zwei Schachteln herausgekommen wären.

Als sie die Ausgangstür passieren wollte fingen wir sie zu zweit ab und baten darum, mit uns ins Lager zu gehen. Gewohnheitsgemäß ließen wir die verdächtige Person vorgehen, um zu verhindern, dass die gestohlene Ware irgendwo auf dem Weg durch den Laden "entsorgt" wird und somit kein Diebstahl mehr nachgewiesen werden könnte.

Im Lager angekommen sprach ich die Frau direkt auf die beiden fehlenden Zigarettenschachteln an. Dies ist die Stelle, an der normalerweise Ladendiebe geständig werden und die Ware auspacken. Die Frau beharrte jedoch auf ihrer Aussage, dass sie nur zwei Schachteln aus dem Automaten bekommen hätte und deswegen auch nur zwei Schachteln zu bezahlen hatte. Dass dies nicht so stimmte, war sicher und so drohte ich damit, die Polizei zu rufen, falls wir die Situation nicht so klären könnten. Spätestens ab dieser Stelle verlieren selbst die dreistesten Diebe ihre Beherrschung und packen aus, meistens noch unter Sprüchen wie "Keine Polizei, bitte." Ihr Kommentar dazu: "Holen Sie doch die Polizei, ich habe nichts zu verbergen."

Wenige Minuten später betraten zwei Männer in schwarzer Uniform den Laden. Als sie durch die Lagertür traten und die Frau sahen, die trotzig ihre Hände in die Jacke gesteckt hatte und an der Pappresse lehnte, verdrehten sie nur die Augen und drückten damit eine Mischung aus Langeweile und genervt sein aus. "Was machen Sie denn hier?", fragte der Dienstältere. "Warum gehen Sie denn nicht in dem Stadtteil einkaufen, in dem Sie wohnen? Ach, nee, geht ja nicht. Da haben Sie ja überall Hausverbot."
Es war deutlich zu spüren, dass dies nicht seine erste Begegnung mit dieser Frau war. Sie erwiderte, dass sie dort nicht einkaufen gehen würde, weil man dort "in dem Ghetto" (Sie sprach von Woltmershausen!) "nur auf Assis treffen würde." Aber selber nach einer Mischung aus Aschenbecher und Mülltonne riechend mit fettigen Haaren und speckiger Jacke herumlaufen und andere Leute bestehelen.

Als die Polizisten sie nach den beiden fehlenden Schachteln Zigaretten fragten, blieb sie bei der Behauptung, dass sie nur zwei Schachteln aus dem Automaten bekommen hätte und dass sie deswegen auch nur zwei bezahlt hätte und "dass das öfter passieren würde". Die Polizisten drohten: "Wir rufen eine Polizistin her, die wird Sie dann durchsuchen." Nichtmal jetzt hat die Diebín aufgegeben. Vollkommen abgeklärt antwortete sie nur "Machen Sie das doch."
Wie konnte sie so sicher sein? Die Zigaretten konnte sie in der zwischenzeit nirgends deponiert haben. Ausser vielleicht... Ich sah' in ihre Einkaufstüte, die sie bei uns leer gekauft hatte und in der sich folglich nur die Sachen befinden konnten, die sie auch bezahlt hatte. Wie ich vermutet hatte, lagen obenauf vier Schachteln Zigaretten. Sie muss es irgendwie zwischendurch geschafft haben, die beiden Schachteln unauffällig hineinplumpsen zu lassen. Die Polizistin kam nicht und die beiden Herren schrieben die Kurzvernehmung. Im Verlauf der folgenden Minuten entstand noch ein recht lustiger Dialog, denn die Frau sagte ja, dass in der Tüte nur ihre Zigaretten wären. Einer der Polizisten stellte fest, dass dies ja gar nicht ihre sein können, da sie die Schachteln ja angeblich gar nicht erst aus dem Automaten bekommen hatte. Die Frau war inzwischen völlig genervt: "Verarschen kann ich mich alleine." ("Ja, aber nicht so schlagfertig!", fügte ich noch in Gedanken hinzu, denn die beiden Cops waren echt richtig cool drauf.)

Der Rest ging recht schnell. Sie war zwar weder geständig noch weigerte sie sich, die Kurzvernehmung zu unterschreiben, aber dafür faselte sie die ganze Zeit davon, dass sie sowieso in ein paar Tagen nach Polen auswandern würde.

Na, da wünschen wir ihr doch mal alles Gute. ;-)

Der Biertrinker

Ein Kunde war im Laden, der es schon einmal ins Blog schaffte. Meiner Liebsten hat er nämlich schon vor einigen Wochen sehr unanständige Angebote gemacht.

Der Mann wusste wohl nicht, dass wir inzwischen einen Leergutautomaten haben und gab mir eine leere Bierflasche, damit ich ihm einen Leergutbon ausstelle. In der Flasche befand sich noch etwas Schaum, was ein sicheres Anzeichen dafür ist, dass sie erst ganz frisch ausgeleert wurde. Der Typ befand sich aber schon relativ lange im Laden und so war seine Antwort "Die habe ich mitgebracht" auf meine Nachfrage recht unglaubwürdig.

Ich sagte ihm, dass ich mich gleich um ihn kümmern werde und ging ins Büro, um mir die Videoaufzeichung anzusehen. Wie ich vermutet hatte, trank er das Bier hier im Laden.
Als ich ihn zur Rede stellte, versuchte er zu leugnen und blieb bei seiner Aussage, dass er die Flasche mitgebracht hätte.
Wollen Sie das Video sehen?

Ihr filmt alles hier?

Ja.

Scheiße.
In der Tat, ja.

Ich ließ ihn das Bier bezahlen und warf ihn raus. Mal gucken, wie lange es diesmal dauert, bis er das Hausverbot missachtet.


PS: Mir fällt gerade ein, dass es der Typ im April schon einmal diese Masche probiert hat. Damals hatte er den Inhalt einer Flensburger-Flasche einfach ausgeschüttet und in der Getränkeabteilung verteilt.

Ekelig

Ich schreib's mal unter "Bösewichte", da ich kaum davon ausgehe, dass die Packung mit Schweineschnitzeln, die hinter der Deko auf einem meiner Kühlregale lag, dort von alleine hingelaufen ist.

Jedenfalls habe ich diese Packung gestern Nachmittag gefunden, als ich dort oben herumgeklettert bin, um die zur Weihnachtsdeko gehörenden Tannengirlanden aufzuhängen. Außer, dass sich offenbar in den letzten Monaten einiges an Saft und Fett aus dem Fleisch gelöst hat, sahen die Schnitzel noch relativ normal aus. Die Packung war noch luftdicht und nicht aufgebläht. Ich vermute mal, dass das vom Verursacher anders erwartet wurde.

Ob das der selbe Fredi war, der auch eine offene Fischdose unter ein Regal gestellt hat? Oder die Sache mit der Nudelsauce?


Tag des offenen Gullideckels

Meine Fresse, was ist hier heute los?

Gerade eben habe ich mich noch mit einem alkoholisierten Typen gezofft, der hier schon lange Hausverbot hat und der das partout nicht einsehen wollte. Nach viel Geschrei und Beschimpfungen hat er's dann doch geschafft, den Ausgang zu finden.

Ich hatte keine Kraft und Lust, die Polizei zu holen.

Verständlich, oder? :-(

Blauer Arm

Ich habe kein Mitleid mit Ladendieben und ähnlichem Pöbel. Schon gar nicht, wenn sie auch noch gegen mich, meine Mitarbeiter oder sogar meine Liebste handgreiflich werden. .

Der Arsch soll verrecken und wenn mir noch irgendeiner mit "schwerer Kindheit" und "es gibt Schlimmeres" kommt, den verbanne ich aus diesem Blog. Momentan ist das Maß echt bis oben hin voll. Was hier an asozialem Pack im Laden auftaucht, ist schon nicht mehr feierlich. Und dabei soll man auch noch friedlich bleiben?


Zugeschlagen

"Glaubst du isch hab hier geklaut?", hat er mich geradezu angeschrien. Und dann ist er losgerannt. Meiner Liebsten, die ihn am Eingang stoppen wollte, hat er mit aller Kraft auf den Arm geschlagen.

Wahrscheinlich bekomme ich den Namen von dem Typen heraus. Und dann darf er einer Anzeige wegen Körperverletzung entgegensehen. Dagegen ist der Diebstahl, den er begangen hat, eine Kleinigkeit.

Kaffeedieb 2

Der Kaffeedieb hat in der vergangenen Nacht wieder zugeschlagen. Die selbe Person, die selben Bewegungen, nur etwas andere Klamotten.

Zumindest handelt es sich jetzt nicht mehr um eine einzelne Tat, bei der es zufällig mich erwischt hat. Ich werde nun darauf reagieren und mir den Typen schnappen.

Ist das eigentlich schon "gewerbsmäßiger Diebstahl", was der da macht? Würde das Strafmaß deutlich erhöhen. Ich wünsche dem Arschloch jedenfalls die Pest an den Hals.

Kaffeedieb

Wer diesen Typ identifizieren kann, der gestern Abend gegen 23:50 Uhr hier im Laden Kaffee im Wert von knapp 60 Euro gestohlen hat, darf sich gerne bei mir melden.

Gerade solche Ladendiebe, also die, die im großen Stil und quasi professionell klauen, sind besonders gefährlich. Nicht Oma Meiermüllerschulz, die mal irgendwas und aus welchen Beweggründen auch immer, in ihrer Tasche versteckt.

Mir ist bewusst, welche Reaktionen ich hiermit auslösen werde. Die ewigen Stänkerer bitte ich, zu berücksichtigen, dass sie auf dem Video keine Dritten, sondern nur den Straftäter bei seiner Tat beobachten können. In diesem Fall betrachte ich mich nämlich als Opfer!

Verstecke Nudelsauce

Da wollte uns wohl einer einen bösen Streich spielen und hat gehofft, dass demnächst unangenehmer Geruch oder ein Schwarm von Fliegen durch meinen Laden wabert.

Natürlich kann es mal passieren, dass eine Packung herunterfällt und dabei aufreißt oder dass ein unvorsichtiger Kunde sie zu grob anfasst. Aber: Eine definitiv mutwillig geöffnetes Kartonverpackung ganz hinten in ein Regal zu stellen und andere Ware, die eigentlich nicht an diese Stelle gehört (weshalb wir überhaupt auf die geöffnete Packung aufmerksam geworden sind) davorzustapeln, passiert nicht versehentlich.

Nie fragen. Nur wundern...


Die Pferdekrähe

Eine Frau mittleren Alters, die dem Hörensagen nach ihr Geld mit gewissen Dienstleistungen verdient, sorgte am Samstag Abend hier für Aufregung.

Die Frau hatte vor Jahren hier im Laden geklaut. Bekanntlich erteile ich Hausverbote auf Lebenszeit, da ich keine Lust habe, mich nach einer bestimmten Zeitspanne wieder mit den Leuten herumschlagen zu müssen. Es gab zwar schon Ausnahmen, wie z.B. diese Frau oder diesen Herren, der seit einiger Zeit einfach wieder herkommt, aber meistens ziehe ich das konsequent durch.

Seit dem Diebstahl hat diese Frau schon öfter versucht, meinen Laden zu betreten. Zuletzt vor wenigen Wochen, im Dezember vergangenen Jahres und einige Male davor. Immer wieder habe ich sie an das bestehende Hausverbot erinnert und sie hat es, wenn auch nur unter Protest, hinnehmen müssen.

Samstag stand sie hier im Laden und hat in aller Seelrenruhe den Leergutautomaten gefüttert (der übrigens Samstag Abend erfreulich gut funktionierte). Als ich sie sah, wies ich sie darauf hin, dass sie hier nach wie vor nicht erwünscht ist und forderte sie auf, meinen Laden unverzüglich zu verlassen. Sie moserte rum und machte keine Anstalten zu gehen. Ich nannte ihr eine Frist von zehn Sekunden, sich zumindest auf den Weg zum Ausgang zu machen und begann demonstrativ, die Sekunden herunterzuzählen. Als sie bei "fünf" immer noch blöde grinsend herumfluchte und sich klipp und klar weigerte, zu gehen, wurde ich sauer. Wir standen zu dritt im Bereich vor dem Leergutautomaten. Ich schloss die (noch vorhandene) Tür zum Laden und begann, meinen "Standardtext" in leicht abgewandelter Form herunterzuleiern. Dabei erklärte ich ihr, dass sie hier Hausverbot habe und sich nun zum wiederholten Male darüber hinweggesetzt hat, weshalb ich sie wegen Hausfriedensbruch anzeigen werde. Da ich das nicht alleine klären konnte, rief ich die Polizei an und bat um Unterstützung. Als die Frau das realisierte, bemühte sie sich, zu flüchten. Andreas und ich standen im Lager und hätten sie problemlos aufhalten können, denn kräftemäßig waren wir ihr definitiv überlegen. Dafür hätten wir sie aber mehr oder weniger anfassen müssen und das ist immer problematisch. Hätte sie uns (wenn auch ungerechtfertigt) wegen sexueller Belästigung angezeigt, hätte das unnötigen Ärger gegeben. (Wenngleich uns wahrscheinlich niemand ernsthaft unterstellen würde, dass wir diese Frau freiwillig anfassen würden...)
Also bewegte sie sich Richtung Ausgang. Meine Bitte, doch wieder ins Lager zu kommen, ignorierte sie konsequent. Mir war es eigentlich egal, denn es war vor allem sie selber, die sich vor allen anwesenden Kunden lächerlich machte. Sie fluchte laut und versuchte immer wieder, die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen: "Fasst mich nicht an!". Das taten wir bestimmt nicht freiwillig und wenn, hätten alle ander Kasse stehenden Kunden mitbekommen, dass das leidliglich dazu gedient hätte, sie an der Flucht zu hindern.
Glücklicherweise war die Polizei sehr schnell da. Die Polizistin und ihr Kollege wurden von der Frau gebührend empfangen. Fluchend, natürlich. Sie ließ die beiden in Uniform anfangs kaum zu Wort kommen und zog sich so erst recht deren Missmut zu. "Du Arschloch." schrie sie mich noch an, bevor ihre Personalien aufgenommen wurden. Bin mal gespannt, ob ich in der Sache noch irgendwas erfahre.

Als wir im Laden standen und auf die Polizei warteten drohte die Frau übrigens damit, dass sie "Richter und Staatsanwälte" kennen würde. Ich hätte mit einer Anzeige zu rechnen und sie wird meinen Laden "dichtmachen", worauf ich mich verlassen könne. Klar, natürlich...

Mein Weg zur Arbeit - Teil 2

Ich weiß ja nicht, was da an meiner Schaufensterscheibe klebt. Aber es sieht ekelig aus und könnte eine Mischung aus [...] Ach, lassen wir das. Nicht vor'm Frühstück. Soll doch jeder selber seine Phantasie spielen lassen. :-O

Nachtrag: Klebte!


Die volle Story

Vorhin sprachen mich in der Getränkeabteilung zwei Heranwachsende an. Dunkler Teint, Bomberjacken, gegelte Haare und Wollmütze. Zwei typische Vertreter des Typs bandenbildende Migrantenkinder ohne Perspektive und Respekt vor anderen Leuten und deren Eigentum.

"Kann man auch eine leere Bierkiste bekommen?", wollte der eine wissen.

Klar, kein Problem.

Also mit leeren Flaschen?

Ich wunderte mich zwar über diesen ungewöhnlichen Wunsch, antworte aber ehrlich und ausführlich:

Klar, das ist kein Problem. Dann müsst ihr eben 3,42€ Pfand dafür bezahlen.

Geht das, dass wir die so mitbekommen? Das ist wichtig!

Äh? Nein.

Wir brauchen die unbedingt und wir haben gerade kein Geld mit, aber das ist ganz wichtig. Mein Vater braucht die draussen.

Ich machte den beiden klar, dass hier keine Waren den Laden verlässt, ohne bezahlt worden zu sein. Einer mit bekannten und vertrauenswürdigen Person hätte ich die Kiste sicherlich mitgegeben. Aber das Attribut "vertrauenswürdig" ist das letzte, das mir zu den beiden Gestalten eingefallen wäre.

Ich beschloss, die beiden noch etwas zu beobachten, ging ins Büro und begab mich vor den Monitor der Videoüberwachungsanlage. Rund zwei Minuten unterhielten die sie sich in einem Gang stehend und gingen dann Richtung Kasse. Einer der Halbstarken bog ab zum Regal mit Chips und Knabberartikeln und steckte sich, als er sich unbeobachtet fühlte, eine Packung Nüsse ein. Im Anschluss daran ging er ebenfalls zur Kasse.

Schnell sprintete ich nach vorne. Die beiden Typen hatten gerade die Kasse passiert und waren auf dem Weg Richtung Ausgang. Den kleineren, der die Ware in seine Jacke gesteckt hatte, sprach ich an und forderte ihn auf, wieder mit in den Laden zu kommen und mir ins Lager zu folgen.
Er dachte wohl, dass ich nicht merken würde, dass er die Tüte irgendwo veim Vorbeigehen in einem Regal fallen ließ. Er fing kurz darauf an extrem laut zu werden und aggressiv zu fragen, was ich denn von ihm wollen würde und dass er die bezahlen wollte. Extrem aggressiv trat er dabei auf, machte entsprechende Gesten. Als ich ihn als Reaktion darauf festhalten wollte, flüchteten die beiden wie die Besessenen. Es hatte keinen Zweck, sie zu verfolgen. Was hätte ich mit den beiden alleine in der dunklen Seitenstraße anstellen sollen.

Langsam sinkt mein Adrenalinspiegel wieder.


"Isch bin doch kein Dieb.", hat er gesagt.

Ja, nee. Ist klar.

Bin isch Dieb?

Diese halbstarken, bandenbildenden und perspektivlosen Typen in diesem Stadtteil wollten mich gerade mal wieder beklauen.

Und dann noch aggressiv werden. Ich könnte kotzen. :-(