Heute ist echt der Wurm drin. Nicht nur, dass eine Mitarbeiterin von 14-22 Uhr auf dem Einsatzplan stand, aber gar nicht geplant war. Erschwerend kommt hinzu, dass wir noch noch zwei Krankheitsfälle und die beiden Urlauber haben. Bis 22 Uhr ist die Besetzung hier heute wüst zusammengestückelt.
Ich bin ja dabei, Leute einzustellen. Doch so schnell geht das leider alles nicht. Einladen, angucken, Probearbeit - das hält leider sehr auf.
Aus einem kaputten unvollständigen Rundgrill, den ein Kunde reklamiert hat und der letztendlich nur noch ein Fall für den Müllcontainer war, hat ein Kollege den Grillrost gerettet und mit einem Schild versehen auf unseren Sonderpostentisch gelegt.
Ich bin mir irgendwie nicht sicher, ob das nun eine gute oder nur alberne Idee war...
Von einer Sonderzahlung in Höhe von 125,16€ brutto an einen Mitarbeiter blieben unterm Strich gerade mal 42,95€ für ihn übrig. Sein reguläres Gehält reduziert sich natürlich in gleichem Maßstab.
Das Schicksal der Arbeitnehmer mit Steuerklasse 5.
Ein Lichtblick am Horizont des Nachthimmels: Gregor kommt in rund zwei Stunden her und erlöst micht. So kann ich wenigstens kurz raus und ein paar Stunden schlafen.
Hurrah: Nachdem ich nun schon seit heute Morgen 5:30 Uhr hier in Laden bin, haben sich nun beide für die Nachtschicht in Frage kommenden Mitarbeiter krank gemeldet.
Also werde ich die Nacht durchziehen und morgen den Tag dazu. Ich sehe dem gelassen entgegen: Endlich mal wieder ohne lange Unterbrechungen bloggen.
Bei den ersten beiden war's noch unspektakulär. Nach der dritten Person, die heute nach einem Praktikumsplatz gefragt hat, habe ich mir vorgenommen, darüber einen Blogeintrag zu schreiben. Bin bislang aber noch nicht dazu gekommen. Nachdem sich gerade Nummer vier gemeldet hat, habe ich mich sofort an den Rechner gesetzt und losgeschrieben.
Wenn ich das richtig verstanden habe, haben sie wohl allesamt irgendwelche Maßnahmen der Agentur für Arbeit vor sich und benötigen dafür eine Stelle in einem Betrieb. Man hört ja oft, dass z.B. angehende Akademiker noch während oder direkt nach ihrem Studium ein Praktikum nach dem anderen machen "dürfen" und so eigentlich nur als billige Arbeitskraft ausgenutzt werden. Ich muss mir sowas ja sogar für Auszubildende vorwerfen lassen...
Dies ist ein Ausschnitt aus einem Arbeitszeugnis, das ich einem meiner Mitarbeiter vor drei Jahren ausgestellt habe. Der Text war ehrlich als gutes Zeugnis gemeint und war nicht bewusst in irgendwelche Floskeln und "Codes" verpackt:
Seine freundliche Art sicherte ihm bis jetzt stets ein sehr gutes Verhältnis zu Vorgesetzten, Kollegen und Kunden. Er ist bei Kunden, Kollegen und Vorgesetzten außerordentlich beliebt. Mit seiner geduldigen, besonnenen Art hilft er neuen Kollegen, sich einzuleben. Er besitzt Führungsqualitäten und ist daher oft dafür verantwortlich, neue Mitarbeiter gründlich einzuarbeiten. Ich habe Herrn Mitarbeiter als einen ehrlichen, hilfsbereiten und pünktlichen Mitarbeiter kennengelernt, mit dessen Umgangsformen ich stets sehr zufrieden war.
Nun kritisierte dieser Mitarbeiter den fett gedruckten Satz: Die Reihenfolge "Kunden, Kollegen und Vorgesetzten" ist negativ behaftet, weil die Vorgesetzten darin erst an letzer Stelle kommen. Den Zeugniscodes nach müsste es richtig "Vorgesetzten, Kollegen und Kunden" heißen. Alles andere, so wie bei mir, ist verdächtig und damit negativ.
Ist das echt so? Ich halte das für reichlich übertrieben. Und außerdem wär's mir doch lieber, wenn der Mitarbeiter vor allem zu Kunden besonders nett wäre.
In einem lokalen Online-Anzeigenmarkt habe ich vor ein paar Tagen ein kleines Stellenangebot veröffentlich. Nichts Großes, nur für ein paar Stunden pro Woche als Aushilfe an der Kasse.
Eben hat ein Bewerber angerufen:
Ich rufe an wegen der Anzeige. Wann kann ich da anfangen?
Mooooment, so weit sind wir noch nicht. Erstmal dürfen Sie sich hier persönlich vorstellen und dabei ein paar Bewerbungsunterlagen reinreichen. Das muss kein großartiges Anschreiben sein. Lebenslauf und Zeugniskopien der letzten Arbeitgeber reichen mir.
Und dann kann ich gleich bei Ihnen anfangen?
Nicht ganz. Ich gucke mir ja auch noch die anderen Bewerber an und werde mich dann für einen entscheiden.
Und wieviel Geld gibt es dafür?
Das steht in der Anzeige sehr deutlich drin.
Achso, so genau habe ich die nicht gelesen.
Ob er wohl wenigstens gelesen hat, dass ich Leute mit Kassenerfahrung suche?
Diese E-Mail bekam ich vor einigen Tagen von einem ehemaligen Mitarbeiter, der sich plötzlich abgesetzt hatte und dann nicht mehr zur Arbeit kam. Ich staune nur noch:
grüezi björn,
ich hoffe du kennst mich noch. ich hab mal eine zeitlang für dich gearbeitet und war dann irgendwann plötzlich weg. irgendwie plagt mich aber mein schlechtes gewissen weil ich glaube ich noch einige minusstunden bei dir hatte. also sag mir doch bitte, was ich dir schulde und gib mir deine iban/bic. ich bin mittlerweile in der schweiz und müsste darum eine internationale überweisung machen
Na, da werde ich mal die alten Unterlagen von vor ein paar Jahren rauskramen müssen. Wenn man sowas schon einmal im Leben angeboten bekommt...
In der Rubrik "Es war einmal... Heute vor einem Jahr:" ist mir gerade der Link auf den Blogeintrag "Amtliche Azubine" aufgefallen. Beim Lesen des ersten Kommentars
Viel Erfolg bei der Ausbildung!
und...Deutschland ist nicht unbedingt AUsbildungsfreundliche Landschaft, deswegen ein großer Respekt für Herrn Harstes Initiative...
fiel mir auch gleich wieder ein, was erst vor ein paar Tagen ein anderer Kommentator zu meinem letzten Azubi-Beitrag geschrieben hat:
Azubi's schön und gut aber wenn das halbe Unternehmen aus Auszubildenen besteht, kann man sich schon denken das die wohl die ein oder andere Fachkraft ersetzen sollen und somit unterm Strich bares Geld gespart wird.
Vielleicht bilde ich mir das an der Stelle nur ein, aber das klingt für mich wie die Unterstellung, Lehrlinge ausschließlich einzustellen, um "günstige Arbeitskräfte" zu haben. Dazu möchte ich anmerken, dass ich noch nie Auszubildende ausdrücklich z.B. per Anzeige gesucht habe. Sämtliche aktuellen und ehemaligen Azubis von mir sind hier oft sogar eher zufällig in das Ausbildungsverhältnis geschwappt, viele davon durch eine vorhergehende Aushilfsbeschäftigung (z.B. neben der Schule) und der daraus resultierenden Erkenntnis, dass man auch gerne bei mir seine Ausbildung machen möchte.
Ich habe eine Kassiererin für die Samstagabendstunden gesucht. Eine junge Dame hatte sich beworben und war auch mit den Konditionen einverstanden und so steckten wir sie hier ins Kassentraining.
"Kassentraining" heißt, dass sie erstmal eine Zeitlang einer erfahrenen Kassiererin zuschaut und dann unter Aufsicht die ersten eigenen Schritte unternimmt. Meistens erkennt man zu dem Zeitpunkt meistens schon recht schnell, ob jemand für den Job taugt oder eher weniger stressfest ist. Sie machte ihren Job so weit ganz gut.
Nun hat sie heute leider abgesagt. Das war ihr alles schon zu aufregend und den Stress, der ihr hier samstags in den Abendstunden bevorstehen würde, würde sie wohl nicht bewältigen können.
Als Österreicher hat er sie bezeichnet. Weil sie seiner Meinung nach eben in einer solchen Mundart gesprochen haben und er witzelte mit ihnen darüber, dass sie mal (nord)deutsches Bier trinken wollten.
Ich saß mit dem Rücken zu ihm an der Kasse und habe gehofft, dass ich in dem Moment nicht einen meiner Mitarbeiter verliere. Sie haben ihm aber zum Glück nichts Böses angetan.
Österreichischer Akzent... Von wegen: Die Jungs kamen aus Stuttgart.