Es ist 9:17 Uhr und die beiden Bewerber, die sich für den Nebenjob zum Ware verräumen beworben hatten und um 9 Uhr hier sein sollten, sind bisher nicht aufgetaucht.
Wernn der Herr Kollege sein gesammeltes Leergut aus dem Regal im Aufenthaltsraum wieder einsammelt und versilbert, bleiben schon ein paar Euro übrig...
Die beiden Bewerber, mit denen ich einen Termin um 9 Uhr vereinbart hatte, sind nicht aufgetaucht. Dass es jetzt "erst" fünf Minuten später ist, akzeptiere ich nicht und wenn sie jetzt noch hier eintrudeln sollten, haben sie Pech gehabt. In solchen Dingen werden ich nicht (mehr) so tolerant wie früher sein.
Wenn das schon so anfängt – wie soll das weitergehen?
Mutig, mutig, die Sechserträger mit kleinen Mineralwasserflaschen komplett so hinzustellen, dass sie nicht im Verbund sondern exakt senkrecht übereinander gestapelt sind.
Verehrte Kunden, bitte heute und morgen nicht in der Getränkeabteilung husten oder laut sprechen.
(Ex-)Aufkleber bei uns im Aufenthaltsraum. Keine Ahnung, wer den da hingepappt hatte. Und auch nicht, ob das aus Spaß geschehen. Falls nicht, wäre es jedenfalls nur konsequenter gewesen, gleich zu kündigen...
Initiativbewerbung eines jungen Mannes, der einen Ausbildungsplatz sucht. Das Anschreiben beginnt folgendermaßen:
Sehr geehrter Herr Harste,
durch Frau Meiermüllerschulz habe ich erfahren, dass Sie auch Ausbildungsstellen anbieten.
1. Habe ich schon wieder einen Auszubildenden ab diesem Jahr und das wusste ich auch schon vor einigen Monaten. Also selbst wenn ich mich mit irgendjemandem darüber unterhalten hätte, wäre die Aussage gewesen, dass ich keine weiteren Ausbildungsplätze zu vergeben habe.
2. Wer ist Frau Meiermüllerschulz?!? Ich kenne keine Person mit diesem Namen. Wie kann die solche Dinge über mich behaupten?
Also entweder hat sich der Bewerber in der Adresse vertan oder er wurde einfach nur von jemandem, der sich als Meiermüllerschulz ausgibt, verarscht.
Natürlich schickt ein Unternehmen Bewerbungsmappen wieder zurück, wenn ein Bewerber, der sich auf eine offiziell ausgeschriebene Stelle beworben hatte, nicht genommen wird.
Wie ist das eigentlich bei "Kurzbewerbungen"? Ich hatte z.B. vor einiger Zeit einen Zettel hier an der Tür hängen mit dem Hinweis, dass ich Aushilfen suchen würde und dass eine Kurzbewerbung ausdrücklich reichen würde. Daraufhin bekam ich etliche Bewerbungen als Loseblattsammlung oder auch nur einem einzelnen Zettel, aber unter anderem auch eine komplette Bewerbungsmappe. Anschreiben, Lebenslauf, Foto, etliche Zeugniskopien – und das alles in einer hochwertigen, dreiseitigen Kunststoffmappe.
Natürlich bin ich anständig und schicke das Mäppchen an den Absender zurück. Aber: Müsste ich das überhaupt, weil es ausdrücklich nicht gefordert war? Wie seht ihr das?
Fehlermeldung aus meiner Zeiterfassungssoftware. Auf diese Weise wird der Anwender normalerweise darauf hingewiesen, wenn irgendwo unschlüssige Buchungen (also z.B. zweimal hintereinander ein- oder ausgestempelt) auftauchen.
Wie diese Meldung zustande gekommen sein könnte, ist mir allerdings ein Rätsel. Ich versichere, dass wir das elektronische Zeiterfassungssystem mit den Chipkarten hier erst im Jahre 1907 angeschafft haben!
Wenn alle schwitzen und leiden, erlaube ich meinen Mitarbeitern durchaus, auf Arbeitsbekleidung, also Kittel oder Westen, zu verzichten. Meistens renne ich schließlich als einziger noch in meiner roten Weste herum.
Aber selbst ich verzichte momentan darauf. Und nun gehe ich erstmal wieder in den Laden, einen neuen Kräuteraufguss machen.
Wenn eine Bewerberin, die um 15 Uhr zum Vorstellungsgespräch (und bei Gefallen auch gleich zur Trainingseinheit "Schnupperkasse") antreten sollte, um 16:40 Uhr noch nicht da ist, dürfte das wohl unter "kein Interesse an dem Job" zu verbuchen sein.
Gut, geht nicht immer anders. Vor allem wenn es voll ist im Laden und sich an der Kasse die Kunden schon stapeln und die Kassierer(innen) nur noch versuchen, die Massen abzuarbeiten - aber trotzdem ist es irgendwie ziemlich unsinnig, wenn Mitarbeiter mich anrufen und auf verdächtige Kunden aufmerksam machen, die sich z.B. hinter den anderen Kunden vorbeigequetscht haben.
Wenn dann nämlich die Info kommt, dass das Ereignis schon "vor 5-10 Minuten" stattgefunden hat, hilft es nämlich gar nichts mehr, wenn besagte Person tatsächlich geklaut hat.
Aber wenigstens hat man dann das Gesicht mal gesehen und entdeckt denjenigen bei seinem nächsten Besuch hier im Laden rechtzeitig...
Ist doch schön, wenn sich zwei Kollegen nicht einigen können, wer von ihnen jetzt der netten Kundin an der Kasse die bestellte Handyguthabenkarte überreicht.
In meiner Rolle als Geschäftsinhaber gebührte mir ja eigentlich diese Ehre, aber ich habe großmütig darauf verzichtet.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man für Bewerbungen keine außergewöhnlichen privaten Mailaccounts verwenden sollte. Dass sich "geiler_hengst@xyz..." oder "ergebener_satans@xyz..." in einer Bewerbung nicht so sonderlich gut machen, sollte einem eigentlich auch schon der gesunde Menschenverstand sagen.
Wissen aber viele nicht oder denken einfach nicht darüber nach. Der bislang außergewöhnlichste (wenn auch weniger anstößig als die oben genannten Beispiele) Absender erreichte mich jüngst in einer Kurzbewerbung per E-Mail: "Delicious Lady" nannte sich die Dame im Realnamen neben den eher kryptischen Kürzeln vor dem At-Zeichen.
"Lady" vielleicht, das werde ich bei einem Vorstellungsgespräch ja sehen. Was den Rest betrifft: Too much information.
Ist aber durch das freundliche Anschreiben und auch die korrekte Rechtschreibung darin in die nähere Auswahl gekommen und hat jetzt eine Chance auf einen Job neben ihrem Studium.