Mal wieder Betrug am Leergutautomaten
Es scheint unglaublich verlockend zu sein, leere Kisten oder Flaschen aus dem Lager oder Laden zu nehmen und am Leergutautomaten gegen einen Pfandbon einzulösen. Dass das eine strafbare Handlung ist, scheinen viele dabei zu vergessen.
Da ist dieser ältere Mann: Spricht im Grunde kein Wort Deutsch und ist, so viel haben wir vor einiger Zeit mal mit Hilfe einer Frau herausgefunden, die gedolmetscht hat, vor zehn Jahren direkt aus dem Kosovokrieg geflüchtet, nachdem er dort seine gesamte Verwandtschaft verloren hatte. Und irgendwann hat es ihn wohl in unsere Gegend verschlagen.
Bislang hielten wir ihn immer für ein armes, aber nettes, Kerlchen. Er grüßt auf der Straße und im Laden freundlich und versucht immer wieder, die merkwürdigsten Leergutfundstücke hier einzulösen, um sich hin und wieder mal ein Bier kaufen zu können.
Und dann beobachte ich vorhin zufällig durch das verspiegelte Bürofenster, wie er eine Dose Bier aus dem Regal nahm, sie im Laden öffnete, einen Teil draus austrank und dann die Dose direkt im Leergutautomaten gegen einen Bon in Höhe von 25 Cent eintauschte.
Den Programm mit der Polizei habe ich ihm erspart und so hat er einfach nur ein Hausverbot bekommen, von dem ich mir noch nicht einmal sicher bin, ob er es überhaupt annähernd verstanden hat. Man kann ja Verständnis für die Situation mancher Leute haben – aber warum sollte ich dafür herhalten?
Da ist dieser ältere Mann: Spricht im Grunde kein Wort Deutsch und ist, so viel haben wir vor einiger Zeit mal mit Hilfe einer Frau herausgefunden, die gedolmetscht hat, vor zehn Jahren direkt aus dem Kosovokrieg geflüchtet, nachdem er dort seine gesamte Verwandtschaft verloren hatte. Und irgendwann hat es ihn wohl in unsere Gegend verschlagen.
Bislang hielten wir ihn immer für ein armes, aber nettes, Kerlchen. Er grüßt auf der Straße und im Laden freundlich und versucht immer wieder, die merkwürdigsten Leergutfundstücke hier einzulösen, um sich hin und wieder mal ein Bier kaufen zu können.
Und dann beobachte ich vorhin zufällig durch das verspiegelte Bürofenster, wie er eine Dose Bier aus dem Regal nahm, sie im Laden öffnete, einen Teil draus austrank und dann die Dose direkt im Leergutautomaten gegen einen Bon in Höhe von 25 Cent eintauschte.
Den Programm mit der Polizei habe ich ihm erspart und so hat er einfach nur ein Hausverbot bekommen, von dem ich mir noch nicht einmal sicher bin, ob er es überhaupt annähernd verstanden hat. Man kann ja Verständnis für die Situation mancher Leute haben – aber warum sollte ich dafür herhalten?
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Kommentare
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Nietnagel am :
Stephan535 am :
Timo am :
Ab einem gewissen Punkt kann man da sicher krankhaft mißtrauisch werden und sich komplett gegenüber seinen Mitmenschen verschließen, wenn man keinen Ausgleich in der Freizeit o.ä. hat.
Ganzweitweg am :
Als sie dann unumwunden zugab, für die Massen an leeren Piccolos im Regal verantwortlich zu sein, die wir in den vergangenen Jahren so nach und nach herausgesammelt hatten, hat mich das wirklich traurig gemacht.
Wer weiß, wie hoch der Schaden wirklich war, der durch sie entstanden ist... durch einen Menschen, mit dem ich immer gerne einige Worte wechselte und den ich als freundlich, hilfsbereit und ehrlich einschätzte.
douchebag am :
Es ist es nicht so, dass jeder Ladendieb ein Unmensch oder Schwervernrecher ist, auch wenn Björn das gerne so hinstellt.
Ganzweitweg am :
Wall of text follows:
Wenn mir jemand freundlich neben einem Regal zunickt und kaum, dass ich zwei Schritte weiter bin aus dem Sortiment, für das ich mitverantwortlich bin stiehlt, entwertet das die Nettigkeit - zumindest für mich.
Und ganz ehrlich? Wer nett und freundlich zugibt, dass er seit Jahren jede Woche "Mal so zwei oder drei Fläschken" trinkt und meint das sei doch "nicht so wild", der richtet einen Schaden von €200,- bis €300,- an. Ist nicht übertrieben, ein Piccolo kommt auf €1,99.
Ihre "freundlichen" Diebstähle haben meinen Kollegen und mir weiterhin eine Menge sehr unfreundliche Retouren eingebracht. Bei besagten Piccolos war auf den ersten Blick nicht zu erkennen, ob sie leer oder halbvoll waren (dunkelgrünes Glas, Alufolie am Deckel) und den Kunden ist das zum Teil erst zu Hause aufgefallen. Ich hätte das auch ekelhaft gefunden...
Wie Kunden dann oft so sind traf der Ärger uns, klar, wir waren ja auch Schuld. "Sie Kuh mit Ihrem scheiß Saftladen, hier ist schon wieder die Flasche halb leer" höre ich mir nicht gerne an und dafür war sie auch verantwortlich.
Dazu kommen Arbeitsstunden, die wir, teils bei mehr als vollem Laden und dünnbesetzten Schichten, auf die Kontrolle des gesamten Regals verwenden mussten, weil schon wieder ein Kunde (zurecht!) eine "benutzte" Flasche reklamiert hatte und sie die Flaschen natürlich immer in vierte Reihe eines breiten Randregals schob.
Langer Rede kurzer Sinn: Sie mag keine Schwerverbrecherin sein, aber sie hat a) Schaden am Markt angerichtet (finanziell und Image) b) mehr als genügend wütende Kunden mit ihren Verbalinjurien gegen uns Mitarbeiter erschaffen c) uns Mitarbeitern zusätzliche Arbeit aufgehalst.
Mag jetzt alles nicht nach viel klingen, aber glaub mir: Auf ihre Nettigkeit hätte ich gut verzichten können, wenn sie dafür das Stehlen gelassen hätte.
Hans am :
CeeDee am :
wuff am :
auch hat man vermutlich keine Bekannten mehr mit denen man etwas gemeinsam hätte,bei den Jüngeren kommt noch hinzu das viele ihre sg. Heimat noch nie gesehen haben und die dort übliche Sprache kaum sprechen .Gewöhnt euch langsam mal daran das es in Europa kaum noch Ländergrenzen gibt und fast jeder dort leben kann wo er möchte oder wo er Arbeit findet.Es gibt ja auch genügend Deutsche die ihr neues Domizil im Ausland suchen weil es ihnen hier nicht mehr zusagt
Punki am :
Gegen Traumata gibt es Behandlung und Therapie, zum Sich-Eingliedern im Aufnahmeland gibt es Sprachkurse und Hilfsangebote. (uws...)
Und dass Klauen etwas Verbotenes ist, wird der gute Mann ja sicher auch schon früher von seiner Mutter im Kosovo gelernt haben. Hoffe ich jedenfalls.
NewsShit! am :
Weil Du ein Service-Unternehmen führst und dazu verpflichtet bist.
Wo ist der Ironie-AUS-Schalter?
Heimatdichter am :
das große bauzaungatter vor deinem geschäft hättest eigentlich als auffanglager für ladendiebe betreiben sollen.
wayne am :
Warum? Das damit ausgesandte Signal lautet: Wenn ich beim Stehlen erwischt werde, fliege ich allenfalls aus dem Laden. Wenn das Deine Ansage sein soll, wirst Du noch nicht genug beklaut.