Schöner Sonnenuntergang von der Aussichtsplattform in der Ochtumniederung aus aufgenommen. Ich hatte Zeit und Lust, einen kleinen Umweg zu fahren und bin nach Feierabend quer durch die Landschaft geradelt. Aber es hat sich gelohnt.
Das Foto ist nicht nachbearbeitet und kommt so aus meinem Handy:
Ein Nutria schwamm mitten im Fluss in aller Ruhe mit der Strömung. Das Wasser war spiegelglatt und die Wasserratte schwamm in aller Ruhe und augenscheinlich ohne ein erkennbares Ziel einfach so Meter um Meter flussabwärts. Plötzlich tauchte eine Entenfamilie mit fünf Küken auf, in die anderen Richtung schwimmen wollte – und als alle Viecher sich begegneten (und ignorierten) stand ich gerade am Ufer und machte mein Foto.
Ich werde noch zum Naturfreak. Inzwischen könnte ich mir richtig gut vorstellen, irgendwo auf dem Land auf einem einzeln gelegenen Hof zwischen Feldern und Wald zu leben und der urbanen Lebensweise endgültig den Rücken zu kehren.
Als ich zum Feierabend meine Sachen auf der kleinen Mauer hier auf dem Hof zwischenlagern wollten, fiel mir eine Ameise auf, die darauf hin und her lief. Eigentlich wollte ich sie nur nicht unter meiner Packtasche zerquetschen und daher guckte ich etwas genauer hin. Dabei bemerkte ich, dass die Ameise irgendwie länger war, als Ameisen es normalerweise sind. Nicht insgesamt größer, sondern eben länger. Als wenn sie mehr Segmente als eine handelsübliche Ameise hätte. Klein war sie mit ihren 4-5 Millimetern ohnehin.
Als ich an meiner Brille vorbeischielte (kurzsichtig = ich kann sehr kleine und nahe Dinge noch fokussieren), fiel mir auf, dass die Ameise vorne zwei kleine Flügel hatte. Nicht auf dem Rücken, sondern vorne am Kopf. Was ist DAS denn?! Ich zückte mein Handy und versuchte, die Ameise im Makromodus zu fotografieren. Das war gar nicht so leicht, denn das Tierchen wuselte in einem ziemlichen Tempo hin und her. Eines der Bilder war aber halbwegs brauchbar und sehr aufschlussreich: Die Ameise hielt mit ihren Mandibeln eine winzige Fliege fest und schleppte diese durch die Gegend. Der Körper der Fliege war in Laufrichtung vor dem Kopf der Ameise, was diese auf den ersten Blick optisch um ein Segment verlängerte, die beiden Flügel der Fliege standen links und rechts nach vorne ab. Sieht man so ja auch eher selten:
Kuriose Begegnung in einem kleinen Waldstück südlich von Bremen. Als wir auf dem Weg zur Arbeit eine wenig genutzte Eisenbahnstrecke überquerten, standen in einiger (aber gerade noch "fotografierbarer") Entfernung ein Reh und ein Fasan nebeneinander am Gleis und guckten in unsere Richtung.
Wäre jetzt noch eine Prinzessin fröhlich trällernd durchs Bild gelaufen, hätte ich mich direkt wie in einem Disney-Film gefühlt.
Auf dem Weg nach Hause erblickte ich in einem Gewässer neben dem Radweg zwei Schwäne, die in friedlicher Zweisamkeit auf dem Wasser dümpelten und in die Gegend guckten. Ich war gerade an ihnen vorbeigefahren, als mir der Gedanke kam, dass ich eigentlich mal versuchen könnte, die beiden zu fotografieren. Also hatte ich angehalten und war die paar Meter mit dem Handy in der Hand zurückgelaufen. Das Geflügel war noch da und hat mich knipsen lassen. Das Männchen (dicker Höcker über dem Schnabel) hat zwar seine Flügel in Drohgebärde aufgestellt, aber wir haben uns gegenseitig nichts getan und gingen friedlich wieder auseinander.
Als ich mich gerade umdrehen wollte, zog der Rücken des Weibchens meine Aufmerksamkeit auf sich. Diese grauen Knubbel, die vorher noch nicht so ausgeprägt waren, standen jetzt nicht nur deutlich sichtbar hervor, sondern sie bewegten sich auch noch. Was zum
Höckerschwan Geier ist da?!
Ach. Das sind zwei Küken! Wie süß, ein Schwanentaxi.
Auf dem Weg nach Hause fiel mir neben der Straße ein kleiner Müllhaufen auf. Bei genauerer Betrachtung war es dann ein etwas größerer Haufen: In der
Ochtumniederung hatte jemand eine größere Menge Bauabfall "entsorgt". Im Entwässerungsgraben lagen Reste von Trockenbauprofilen, Gipskartonplatten und Glaswolle. Dass das ein Naturschutzgebiet ist, interessiert die Leute nicht. Aber demjenigen, der seinen Müll einfach in die Natur kippt, ist vermutlich auch vollkommen egal, ob das Gebiet als speziell schützenswert oder nicht ausgewiesen ist. Arschloch bleibt Arschloch.
Inzwischen wurde der Haufen von der Stadtreinigung beseitig, vor mir hatte schon jemand anders diese Verschmutzung online gemeldet.
Als ich bei uns zu Hause in der Einfahrt vom Fahrrad stieg, fiel mir neben der Seitentür unseres Autos ein kleines, längliches Insekt aus. "Was bist du denn?", dachte ich und guckte genauer hin. Diese nicht einmal einen Zentimeter lange Winzigkeit sah aus wie eine Biene, war aber nur viel kleiner als die gewohnten Honig- oder Erdbienen, die man sonst so im heimischen Garten entdeckt.
Dass es winzige Bienen gibt, war mir bekannt, nur bewusst hatte ich noch nie eine gesehen. Es wird wohl eine Vertreterin der Gattung Lasioglossum gewesen sein, eine
Schmalbiene. Noch während der Fotosession flog sie weg, so dass es bei zwei eher dürftigen Bildern blieb …
Meistens fahren wir mit dem Fahrrad zur Firma. Das bedeutet aber auch, dass wir unsere privaten Lebensmitteleinkäufe mit dem Rad transportieren müssen. Seit Jahren schon haben Ines und ich einen Satz Packtaschen, die im Grunde auch täglich im Einsatz sind. Entweder nur für Kleinkram, zum Beispiel eine in der morgendlichen Kälte noch benötigte Jacke, oder auch mal für größere Mengen. Die
noch größeren Mengen kommen ins Lastenrad, aber mit dem fährt man eben nicht mehr ganz so sportlich wie mit unseren normalen Rädern, darum bleibt jenes für die 13 km Fahrt zur Arbeit eher die Ausnahme.
Wie auch immer: Diesmal hatte ich das Gefühl, dass die Tasche sich besonders schwer anfühlte. Zu Hause habe ich sie kurzerhand auf eine alte Personenwaage gestellt. Joah, beeindruckend, das Gewicht hat man gemerkt, immerhin hing es nur an einer Seite und war nicht gleichmäßig verteilt. Wie gut, dass mein Gepäckträger für 40 Kilo ausgelegt ist, da wäre noch mehr gegangen.
Wenn man aus dem Umland knapp 15 Kilometer nach Bremen reinfahren muss, kann man sich entweder mit dem Auto in den allmorgendlichen Stau stellen oder so wie wir mit dem Fahrrad fahren. Wenn ich alleine fahre, habe ich meine Kopfhörer auf und genieße meine Hörbücher. Dann ist mir auch der Verkehrslärm relativ egal.
Wenn Ines und ich zu zweit fahren, wollen wir uns jedoch unterhalten. Dabei muss man sich an den Hauptstraßen teilweise geradezu anschreien, vor allem wenn die Straßen leicht feucht und die Reifengeräusche dadurch wesentlich lauter sind. Also versuchen wir, die Hauptstraße nach Möglichkeit zu vermeiden. Das klappt zwar nur bedingt, aber wir haben schon viele Strecken und Wege-Kombinationen herausgefunden, die einem etwas mehr Ruhe (und dafür meistens mehr Natur) bieten.
Neuerdings fahren wir einen Weg, der zwar rund 3 Kilometer länger ist als unsere kürzeste Standardroute, aber dafür haben wir satte 9 von 16,5 Kilometern im Grunde ohne jegliche Autobegegnung. Dafür wieder tolle Fotomotive am Morgen.
Warnhinweis auf einem Thermobecher. Wer da nicht Chinesisch spricht oder weiß, wie er sich sowas mittels moderner Technik übersetzen kann, dürfte recht ratlos dastehen.
Laut Google Übersetzer steht dort übrigens:
·Enthält Kleinteile, Minderjährige sollten es unter Anleitung eines Erwachsenen verwenden
·Bitte gießen Sie kalte und warme Getränke (45°C) ein, um Verbrennungen zu vermeiden.
· Schütteln Sie den Wasserbecher nicht übermäßig und füllen Sie keine überhitzten oder kohlensäurehaltigen Getränke hinein, um Spritzer zu vermeiden, wenn der Deckel aufgrund des hohen Luftdrucks im Becher geöffnet wird.
Am Straßenrand in einer nicht unmittelbar einsehbaren Freifläche neben einer Kurve im Ortsteil Warturm hat irgendjemand ein paar alte Küchenschränke entsorgt. Was mir dabei überhaupt nicht in den Kopf geht: Wenn man das Zeug schon im Auto hat, warum fährt man es nicht einfach zur nächsten Containerstation? Es ist ja nicht so, dass man in Bremen derartige Abfälle nicht kostenlos (Mitfinanziert über die normalen Müllgebühren) entsorgen könnte.
Muss ich nicht verstehen …
In den letzten Wochen waren durch KI generierte Bilder im "Ghibli-Style" in aller Munde. Ich gebe ja zu, dass ich das auch mal ausprobieren wollte und hatte, da mir das als erstes in die Finger fiel, ein Bild von der Verleihung von den Goldenen Bloggern genommen. Dass die KI aus dem kleinen goldenen Blogger eine Katze gemacht hat, die im Grunde in der selben Pose steht, finde ich niedlich.
Das Bild ist schon klasse geworden. Ich muss mal wieder Prinzessin Mononoke angucken. Und die letzten Glühwürmchen. Nein, den nicht noch mal, auch wenn er wirklich genial ist.