Unser kleiner Ständer für das Gemüseangebot der Woche steht rechts neben unserer Eingangstür. Es ist nach wie vor ein "Verkaufsboy Swing", eine filigrane Metallkonstruktion mit zwei Rädern.
Der Verkaufsboy ist für Gemüseangebote richtig gut geeignet. Weniger gut eignet er sich dazu, Hunde daran anzubinden. Bei einem Chihuahua oder anderen Fußhupen mag das gar kein Problem sein.
Bei einem Hund geht es solange gut, bis er sich entschließt, mitsamt des Verkaufsboys und des darauf angebotenen Gemüses in Richtung Innenstadt davonzurennen.
Der Sachschaden war zum Glück nur gering. Aber dennoch unnötig …
Vor einer Weile hatte mich ein Kunde angesprochen und wollte wissen, ob wir diese Datteln verkaufen könnten. Er würde die importieren, zumindest hatte ich es so verstanden, und es wäre doch bestimmt eine interessante Bereicherung für unser Sortiment.
Eine Kilopackung von den Dingern ist schon sehr speziell und meiner Meinung nach bei uns nicht wirklich gut zu verkaufen. Zumal sie um die zehn Euro (oder sogar noch mehr) hätte kosten müssen. Mag der Preis auch angemessen sein, ich glaube nicht, dass viele Leute bereit sind, Trockenfrüchte für so viel Geld auf einmal zu kaufen.
Oder doch? Mal testen. Wenn er mich wieder ansprechen sollte, frage ich ihn mal, ob wir eine kleine Menge davon bekommen können.
Ein junger Mann, der auch immer wieder mal bei uns einkauft, sprach mich an. Er würde jetzt nach der Schule etwas in der Luft hängen und hat gerade keine konkreten Zukunftspläne, da er sich selbst finden müsse. Ob wir nicht noch Aushilfen suchen würden, wollte er wissen.
Er fragte mich an einem Mittwoch Nachmittag und da wir tatsächlich noch Leute suchten, die hier zweimal pro Woche, dienstags und freitags, die Ware verräumen, lud ich ihn sofort ein, am Freitag für einen Probetag herzukommen. Er stimmte zu und war auch am Freitag pünktlich da und er war auch wirklich fleißig.
"Probetag" heißt bei mir, ich erkläre zunächst, wie das alles funktioniert und worauf man zu achten hat und dann arbeitet der Bewerber oder die Bewerberin einmal hier einige Stunden mit. Setzen wir den Job fort, schreiben wir die geleisteten Stunden selbstverständlich schon mit auf, brechen wir nach dem Tag ab, sind die Stunden jedoch unbezahlt verloren.
Ihm hatte die Arbeit hier im Laden und mit den Kollegen gefallen, sagte der Bewerber am Ende des Tages. Super. Ich druckte die vielen benötigten Unterlagen aus, z.B. den Bewerbungsbogen für die persönlichen Daten, und wir verabschiedeten uns: "Bis Dienstag dann und schreib die vier Stunden von heute mit auf einen Zettel, dann trage ich die mit ein."
Am Dienstag rief er ein gutes Stück nach geplantem Schichtbeginn an und teilte meinem Mitarbeiter mit, dass er sich verspäten würde. Da wir nicht so viel Ware bekommen hatten und es sich nicht mehr gelohnt hätte, herzukommen, sollte er an dem Tag kurzerhand zu Hause bleiben. Mein Kollege sagte ihm doch, dass er am Freitag aber wieder zur selben Zeit hier auf der Matte stehen soll.
Am Freitag kam er nicht. "Vielleicht", redete ich mir wohlwollend ein, "hatte er es so verstanden, dass er nur dienstags arbeiten soll."
"Der kommt nicht mehr, den kannste knicken!", ließen die Kollegen unisono verlauten. Ich hatte jedenfalls beschlossen, noch bis Dienstag zu warten. Wenn er dann kommt und erklären kann, was los war, würde ich ihm die Chance auf den Job hier dennoch gewähren.
Dass er nicht mehr auftauchte, brauche ich nicht extra zu erwähnen, oder?
Dieser SPAR-Markt befindet sich in Benidorm, einer unmittelbar an der spanischen Mittelmeerküste gelegenen Stadt. Bei Google Street View ist der Markt noch nicht zu sehen, sondern nur sein Vorgänger.
Eine junge Frau hatte vor einer Weile ihrem Lebenslauf ein etwas ungewöhnliches Bewerbungsfoto beigefügt. Es war nicht annähernd ein klassisch biederes Bewerbungsfoto, auf dem jemand im Business-Outfit vor einem neutralen Hintergrund im Halbprofil verklemmt in die Kamera grient.
Das Bild kann ich hier natürlich nicht zeigen, also überlasse ich den Rest eurer Vorstellungskraft: Es war ein Schnappschuss und kein gestelltes Bild, ganz sicher. Irgendwo auf einer Pferdekoppel mit Bäumen und Zäunen im Hintergrund zuckte die Frau gerade am unteren Bildrand zur Seite, da ein Pferd gerade bei ihr an der Wange herumnüsterte. Während man von der Bewerberin auf dem Foto nur eine Schulter und den Kopf mit einem Grinsen und ein paar halb zusammengekniffenen Augen erkennen konnte, prangte der Kopf des Pferdes mit gütig geschlossenen Augen dominant in der Mitte des Bildes. Schon ziemlich kurios in Anbetracht des Verwendungszwecks.
Professionell war das Foto ganz sicher nicht, aber trotzdem schon irgendwie ziemlich lustig. So sehr zumindest, dass ich die Bewerberin tatsächlich angeschrieben und zu einem Termin eingeladen habe. Ich war neugierig geworden. (Also alles richtig gemacht bei der Bewerbung!)
Leider hatte sie den Termin ohne Rückmeldung verstreichen lassen und hat sich auch danach nie wieder gemeldet.
Für die Weihnachtszeit haben wir nun vier "herbstliche" Liköre hier im Regal stehen: Zum einen den klassischen Marzipanlikör von Niederegger, zum anderen aus dem Hause Heiko Blume einen Zimtlikör und jeweils einen Sahnelikör mit Bratapfel- und Marzipanaroma.
Den von Niederegger haben wir eigentlich jedes Jahr, die anderen beiden waren ein Erstversuch. Alle vier stehen jetzt nebeneinander im Spirituosenregal bei den Sahnelikören. Einen Zimtlikör muss ich auf jeden Fall für meine Zimtschnecke Ines mitnehmen, aber ob der Rest wohl laufen wird..?
Vielen Dank für die Zusendung an Honza mal wieder, der auf einer Packung Frikadellen der Eigenmarke von Lidl in Tschechien diesen Strichcode mit zwei Brezeln entdeckt hat:
Lustig finde ich den Aufdruck auf der Packung: "Taste of Deutschland"
Wie dokumentierst und begründest du eigentlich deine Videoüberwachung?
„zur Gefahrenabwehr“ und „zur Strafverfolgung“ reichen ja nicht aus.
So ähnlich ist es aber tatsächlich. Die genaue Begründung ist auf den Hinweisschildern zu sehen, die hier an jedem Eingang hängen:
Zwecke der Datenverarbeitung:
· Wahrung des Hausrechts
· Berechtigte Interessen, insbesondere:
- Überfall- & Personenschutz
- Aufklärung von Warendiebstahl
- Aufklärung von Sachbeschädigungen (Vandalismus)
So lautet die offizielle Begründung. Ich habe einen Datenschutzbeauftragten, der einmal im Jahr alles hier auf Richtigkeit überprüft, und so gehe ich davon aus, dass diese Formulierung und Begründung vollkommen korrekt ist.
Alle weiteren Fragen bitte an die auf dem Schild genannte Stelle.
Vielen Dank an Reinhard, der mit dieses Bild eines kleinen SPAR-Marktes geschickt hat, den er im Örtchen Cotignac in Südfrankreich entdeckt hatte.
Hier ist der Markt bei Google Street View zu sehen. Ob das wohl echte Tolix-Stühle da vor der benachbarten Bar sind? ich tippe eher auf günstigere Nachbauten. Die originalen würde ich jedenfalls nicht so draußen stehen lassen …
Die Eigentümerversammlung liegt hinter uns und die dort Anwesenden hatten über meinen Antrag, eine PV-Anlage hier auf dem Flachdach des Marktes zu installieren, abgestimmt.
Das Ergebnis: Genehmigt!
Natürlich muss ich sämtliche Kosten für diese Anlage tragen, aber da sie ja ohnehin für mich ist, hatte ich da auch überhaupt keine andere Vorstellung. Eine Einschränkung gibt es, wir müssen einen Mindestabstand zu den Fenstern der Wohnungen im ersten Stock einhalten, aber auch das ist kein Problem.
Wir haben bei der EDEKA eine eigene Fachabteilung für PV-Anlagen und dort habe ich jetzt die entsprechende Anfrage gestellt. Da werden dann in Zusammenarbeit mit einer lokalen Fachfirma alle rechtlichen und wichtigen Dinge (Rentabilität, Statik, Blendung, Versicherung, Finanzierung, was weiß ich denn alles …) geklärt und dann kann es eigentlich losgehen.
Sicherlich wird nicht nächste Woche ein Monteur kommen und die Anlage hier aufs Dach basteln, da gibt es lange Vorlaufzeiten, aber zumindest sind die ersten beiden Schritte schon getan!
Ach, damals war ich ja immer dran, wenn es darum ging, den Nikolaus zu spielen. Abgesehen davon war wie immer vieles ganz gewohnte Routine …
Am Morgen habe ich den Laden offiziell aufgeschlossen und die Kunden hereingelassen. Dann habe ich unser Kinderreittier rausgebracht und angeschlossen. Ausleeren der Mülleimer und ausfegen der Einkaufswagenhäuschen.
Annehmen und vergleichen der Brotlieferungen (Harry, Wendeln und Lieken).
Leergut annehmen, Aufräumen des Leergutlagers.
Tiefkühlkost annehmen und die Rollcontainer ins Kühlhaus bringen. Anschließend Tiefkühlkost packen.
Preise für die Kasse holen.
Freitag Nachmittag habe ich (aus usual …) den Nikolaus gespielt und den Kindern Schokolade, Nüsse und Clementinen gegeben.
Werbungsware umzeichnen und kontrollieren.
Wodka ist Russisch und bedeutet auf Deutsch "Wässerchen" – aber was für eines …
Wodka ist ein mehrfach destillierter und anschließend über Holzkohle feinfiltrierter Branntwein, welcher aus Kartoffeln oder Korn gewonnen wird.
Wodka ist wässrig und glasklar. Er zeichnet sich such die Reinheit und Weichheit seines Geschmacks aus. Sein Mindestalkoholgehalt beträgt 40%.
Wodka gibt es auch aromatisiert (mit Büffelgras, dieser ist manchmal leicht gelblich gefärbt) und mit Fruchtsäften gemischt, wie er z. B. von Puschkin angeboten wird. Es gibt aber noch viele andere Hersteller.
Nicht zum ersten (und sicherlich auch nicht zum letzten) Mal hier im Blog: Eine Verkaufspreis, der durch die Erhöhung erst zum Discountpreis wurde. "Discountpreis" bezieht sich immer auf den direkten Vergleich mit den Harddiscountern Aldi, Lidl & Co – aber sowas mutet schon immer recht sonderbar an …
Ich kann es nicht in konkreten Zahlen wiedergeben, aber eine gefühlte Wahrheit ist, dass der Altersdurchschnitt bei uns im Team im Laufe der Jahre immer weiter gestiegen ist.
Einer der maßgeblichen Faktoren ist wohl, dass etwa die Hälfte meiner Belegschaft schon so lange dabei ist. Neun Leute stehen schon länger als zehn Jahre auf meiner Gehaltsliste. Acht davon sogar schon länger als 15 und drei länger als 20 Jahre! Das reißt natürlich schon einiges raus. Die sind einfach mit mir gealtert.
Ansonsten bin ich (oder ist man allgemein) wohl unbewusst dazu veranlagt, neue Mitarbeiter einzustellen, die eher in meiner Altersklasse sind. Natürlich haben wir nach wie vor eine Auswahl an jüngeren Aushilfen aus den Kategorien Schüler, Studenten und in der "Findungsphase" vor oder nach einem Studium, aber alle anderen sind beim Datum der Einstellung oftmals älter als sie es vor zwanzig Jahren noch gewesen wären.
Da ich keine Personalunterlagen aus der Zeit mehr habe, kann ich nicht mal eben die Geburtsdaten der z.B. Ende November 2003 hier beschäftigten Mitarbeiter heraussuchen und den Altersdurchschnitt mit dem aktuellen vergleichen – aber ich glaube, mein Gefühl würde sich bestätigen.
Mit der heutigen Leerung der Elepfandspendenbox haben wir die 8000 Euro Gesamtsumme an REA e.V., resp. den David Sheldrick Wildlife Trust überschritten.
Damit sind seit Ende Januar wieder 2000 Euro zusammengekommen. Ich finde, das kann sich sehen lassen. Der größte Bon der Woche, den eine Kundin oder ein Kunde in die Spendenbox geworfen hat, belief sich auf 13,62 €, die ich natürlich wie immer verdoppelt habe. Ich finde das unglaublich schön. Da schleppt jemand 60 Flaschen / Dosen in vermutlich mehreren Tüten oder Taschen in einen Supermarkt, steht dann da ein paar Minuten vor dem Automaten und spendet das Geld. Danke.