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Warme Pizza vom Vortag

Eine Frau wollte eine Packung Salami-Pizza unserer Eigenmarke umtauschen oder im Idealfall gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgeben. Ihre Tochter hatte sie gekauft, aber aus religiösen Gründen wollte man im gesamten Familienkreis das Produkt nicht verzehren. Daran waren wohl primär die Salamischeiben Schuld.

Artikel zurückzunehmen, die den Laden einmal verlassen haben, ist nicht immer problematisch. Überlegt mal, wie unzählige viele Läden bei Getränken zum Beispiel anbieten, den Überschuss wieder zurückzunehmen. Damit passiert ja auch im Normalfall nichts, was auch für die meisten anderen verpackten Lebensmittel zutrifft.

Bei kühlpflichtigen Produkten ist es natürlich schon etwas komplizierter. Da kann man entweder pauschal jegliche Rücknahme ablehnen oder sollte zumindest im Einzelfall individuell entscheiden. Wenn jemand aus der unmittelbaren Nachbarschaft bei kühlerem Wetter nach fünf Minuten wiederkommt, weil er sich vergriffen hat, ist das meistens kein Problem. Bei den aktuellen Temperaturen wird die Zeitspanne schon kürzer und wenn dann die Temperatur der Ware (nämlich selbst im Inneren vollständig warm) mit der Aussage korreliert, dass die Tochter die Pizza bereits am Vortag gekauft hatte, nehmen wir die Ware natürlich überhaupt nicht mehr zurück. Bei der Temperatur der Pizza frage ich mich, wie sie wohl über Nacht gelagert wurde. Nicht im Kühlschrank, damit dieser oder sein Inhalt nicht mit Schweinefleisch "kontaminiert" wird? Zuzutrauen wäre sowas manchen Leuten ja.

Die Frau bekam von uns natürlich nichts erstattet und ist beleidigt abgedampft. Sie wollte die Pizza aber auch nicht wieder mitnehmen. Da diese nun wohl schon seit einem Tag ungekühlt waren, wollte ich sie aber auch nicht mehr (auch nicht mit einem Zwischenstopp im Backofen) selber essen oder an die anwesenden Kollegen verteilen und so landete der gesamte Inhalt des Kartons im Müll.


Bimmelbahn mit SPAR-Werbung

"J" hat mir geschrieben:

Hi Björn,

ich schicke dir für die "SPAR-Märkte in aller Welt"-Sammlung ein Foto aus St. Pierre in Frankreich, wo eine kleine Eisenbahn-Lok Werbung für einen SPAR-Markt macht.

Danke für viele Jahre Lesefreude im Blog!

Von mir auch vielen Dank, nämlich für die Zusendung. :-)


Geld und Händewaschen

Ein (ziemlich sicher wohnungsloser) Stammkunde von uns kramte in der Getränkeabteilung sein Bargeld raus. Das hatte er in seiner Socke im Schuh versteckt. Das Leben auf der Straße ist hart und erfordert solche Maßnahmen, um nicht bestohlen zu werden. Der Mann saß auf einer Getränkekiste und zog sich umständlich die schmuddeligen Bekleidungsstücke aus und hinterher wieder an, alles in allem kein besonders appetitlicher Anblick.

Und jetzt wissen wir wieder, warum man sich nach dem Umgang mit Geld die Hände waschen soll. Zumindest habe ich das als Kind noch so gelernt. Brr …

Tiere im Markt auf Sardinien

Nach diesem Blogeintrag mit den beiden Kundinnen und dem Hund und vor allem der daraus resultierenden Diskussion in den Kommentaren, hatte mir Volker dieses Foto aus Sardinien geschickt. Dort sind, zumindest in diesem Lebensmittelgeschäft, Hunde ausdrücklich willkommen. Der Einkaufswagen ist der "Pet Basket" von Rabtrolley und ist für Hunde wie Volkers Dino ganz prima geeignet.

1. Höchstgewicht 6 kg.
2. Es ist verboten, Kinder zu transportieren.
3. Lassen Sie den Griff während des Gebrauchs nicht los, wenn der Boden geneigt ist.
4. Verwendung auf Fahrsteigen verboten.
Vielen Dank für das Foto und lieben Gruß in den Süden! :-)


Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 57)

In der 57. Woche meiner Ausbildung war ich mal sehr früh morgens geplant. Ich glaube, wir hatten um 6 Uhr angefangen, um die Ware zu packen – und das, obwohl der Markt erst um 8 Uhr geöffnet wurde. Ich hatte diese frühen Schichten nicht gerne gemocht. Und heute? Öffnen wir den Laden jeden Tag um 6 Uhr. Allerdings fangen wir auch immer erst um 6 Uhr an. Die Kunden bekommen keinen "fertigen" Laden präsentiert – aber wer unbedingt etwas braucht, kann es bekommen und wenn wir sowieso da sind, warum sollen wir den Leuten den Zutritt verweigern?

Auf dem Fachbericht klebte der interne Vordruck für eine Warengutschrift. Diese Formulare wurden verwendet, wenn vom Zentrallager falsche oder fehlerhafte Ware in die Filiale geliefert wurde. So einen Beleg ins Berichtsheft zu kleben war eine schnelle Methode, die Seiten vollzubekommen.

Die Erklärung folgt in der folgenden Woche.



Am Dienstag habe ich die Palletten Paletten mit Ware ins Lager gefahren und die Warenlieferungen kontrolliert und angenommen.
Getränkebestellung (Einweg)
Leergut annehmen, Ballenpresse ausleeren, Gutschriften schreiben.
Donnerstag habe ich zusammen mit einer Kollegin die Getränke und Spirituosen gepackt.
Gondelköpfe mit der Werbungsware um- und aufgebaut.
Freitag und Samstag habe ich morgens beim Gemüse-packen mitgearbeitet. Ich habe die (Süd-)Früchte aufgebaut (z.B. Bananen, Kiwis, Ananas, Honigmelonen, Papayas, Pflaumen usw...)
Samstag habe ich das Lager in Ordnung gebracht.



"Erläuterungen siehe nächster Wochenbericht"

Rossi ist kein Russe

Ein neuer Auslieferungsfahrer eines Lieferanten stellte sich in nicht ganz einwandfreiem Hochdeutsch vor. "Isch bin Rossi." Gemeint war der italienische Nachname, genau wie der bekannte Herr Rossi, der sein Glück sucht.

Durch die etwas unsaubere Aussprache und in Verbindung mit den restlichen Geräuschen im Laden verstand ich jedoch etwas vollkommen anderes: "Ich bin Russe."

Keine Ahnung, was ich in dem Moment dachte, warum er mir das erzählt hatte. Vermutlich bezog sich das irgendwie auf die Situation in der Ukraine und ich sollte ihn nicht wegen seiner Herkunft verurteilen. Was weiß denn ich … "Ja, macht doch nichts. Nur weil ein Spinner da in die Ukraine einmarschiert, sind doch nicht plötzlich alle Russen schlechte Menschen."

Er guckte mich irritiert an und sah dabei aus wie ein alter Lada in der Schrottpresse. "Wie kommst du auf Russe? Ich bin kein Russe. Rossi Das ist mein Name. Ich bin Italiener."

Ich wünschte mir in dem Moment, dass der Boden sich unter mir spontan öffnete und ich zumindest den Dreiviertelmeter in den Kriechkeller stürzte. Das könnt ihr mir glauben.

Links 576

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Konserven in Mehrweggläsern

Seit vorletzter Woche haben wir drei neue Sorten Bio-Konserven im Sortiment: Mais, Kichererbsen und Kidneybohnen (warum bloß mit Deppen Leerzeichen?!) von Alnatura in Mehrweggläsern. Dabei benutzt Alnatura keinen neuen Gläsertyp, sondern verwendet die schon seit Jahrzehnten für Joghurt verwendeten Gläser.

Das finde ich eine super Sache. Die Produkte sind nicht ganz günstig, aber dafür bekommt man sie in einer nachhaltigen Verpackung und (zumindest Mais und Kichererbsen) in Demeter-Qualität. (Bitte jetzt nicht die Eintausendoktillionste Grundsatzdiskussion über Demeter und Esoterik. Der ganzheitliche Grundsatz hinter Demeter ist durchaus begrüßenswert!)

Mir müsste nur noch einfallen, wie man die Produkte im Regal zwischen der Masse an Konservengläsern noch etwas besser hervorheben kann. Ich finde sie definitiv erwähnenswerte Produkte.


Da ist man mal nicht da …

Da ist man mal nicht in der Firma und dann bekommt man so eine Meldung per WhatsApp von den Kollegen vor Ort:

Arschloch sucht und findet sein Lieblingscola nicht, fragt nach, kriegt Antworten. Arschloch wartet, dass ich woanders hinschaue und pfeffert eine Packung Sojasahne so heftig durch die Gegend, dass zwei Leute eine Stunde putzen müssen.
Ich werde mir morgen mal die Videoaufzeichnung aus dem entsprechenden Gang ansehen. Der Mann soll bei uns als Kunde bekannt sein.

Ex-Kunde, falls ich ihn persönlich erwische.

5000 Euro für REA e. V.

Wir haben übrigens inzwischen mit Hilfe unserer Elepfandspendenbox neben dem Leergutautomaten über 5000 Euro zusammenbekommen. Im März hatten wir übrigens die 4000er-Marke geknackt. Da ich die Überweisungen an den REA e. V. der besseren Übersichtlichkeit wegen in 1000-Euro-Schritten tätige, gab es nun also vor ein paar Tagen die nächste Zahlung zu Gunsten des David Sheldrick Wildlife Trusts.

Das ist zwar so am Stück schon eine große Summe, aber wenn man bedenkt, dass ein Elefantenbaby für 50-80 Euro pro Tag spezielle Milchnahrung benötigt, kommt man damit in einem Elefantenwaisenhaus nicht sehr weit. Da reicht das Geld gerade mal zwei oder drei Monate für ein Tier.

Aber wir tun, was wir können. Trööt.


Knirschlorbeer

Du weißt, dass es ein wirklich heißer und trockener Sommer ist, wenn sogar der Kirschlorbeer in den Betonschachtringen hier auf dem Hof knusprige Blätter bekommt.

(Jeweils fünf Eimer Wasser sollten erstmal für Abhilfe sorgen.)


Drachen-Aufsteller

Ich habe mich vor einer Weile mal dazu hinreißen lassen, ein kleines Display mit (Lenk-)Drachen in verschiedenen Ausführungen zu bestellen. Bislang laufen Dinger noch nicht sonderlich gut, sind wohl eher ein Herbstartikel.

Aber Wind gibt es ja auch jetzt schon reichlich. Auf den ländlicheren Strecken werden meine Fahrradfahrten jetzt schon teilweise zur Qual. 30 Grad im Schatten und Gegenwind wie nichts Gutes. Da hat man nicht einmal mehr eine Erfrischung zur Buckelei …