An der Kundenpinnwand hing eine ausgedruckte Ebay-Kleinanzeige für eine Playstation Portable, die jemand mitsamt Spielen loswerden wollte. Ich staunte über den Schlusssatz: "Bitte spart euch diese 'letzte Preis' und '10 Euro und du bringst es …'".
Ich kannte diese Anfragen bei den Ebay-Kleinanzeigen mit den dazugehörigen Beleidigungen immer nur von irgendwelchen Witzbildern im Internet. Ist das echt so krass, dass man solche Hinweise schon prophylaktisch in die Artikelbeschreibung mit aufnimmt?
Fundstück bei uns im Lager auf einer Leegutpalette: Eine leere Cola-Kiste, deren Griff auf einer Seite gebrochen ist und auf die jemand mit schwarzer Schrift einen kleinen Warnhinweis geschrieben hat.
Ich weiß aber nicht, ob wir die schon so bekommen haben (mit dem Vollgut oder als Leergut) oder ob ein für Notizen und Zettel berühmter Mitarbeiter meines Unternehmens sich dort wieder graphologisch ausgetobt hat.
Irgendwann in der jüngsten Vergangenheit muss das Schild mit den "Schweinepreisen" verschwunden sein. Stattdessen hat jemand ein paar der reduzierten Glückwunschkarten vom Restetisch in dem Rahmen angeordnet.
Mal gucken, wann wir diese Karten endgültig losgeworden sind. Vielleicht wird ja sogar noch die eine oder andere Karte hier im Laden liegen, wenn ich irgendwann mal in den Ruhestand gehe. Immerhin hatte ich euch vor knapp neun Jahren schon mal berichtet, dass diese ollen Karten hier schon seit über sieben Jahren als Rest aus einer Konkursmasse herumliegen. Wir haben die Dinger tatsächlich seit rund 18 Jahren (!) hier im Bestand.
Großer Wunsch vom Vertrieb der Großhandlung: Auf unseren Umflaggungs-Handzettel soll unbedingt ein Foto von mir mit drauf. Ein Fotograf war auf die Schnelle nicht mehr greifbar, kurze Ansage: "Irgendein Selfie".
Ich sah mich im Geiste schon, wie ich mir mit Entenschnabel das Handy über den Kopf halte. Dann haben wir aber mit der guten Technik (vor allem meinem Lieblingsobjektiv) noch ein halbwegs brauchbares Foto hinbekommen. Das soll aber nicht zur Gewohnheit werden.
In der Getränkeabteilung stieß ich auf ein Regaletikett, auf das jemand rote Pfeile gemalt hatte. Was soll das denn?! In der alten Abteilung hatten wir das teilweise so gemacht, da die Preisschilder für die auf dem Boden stehende Ware (Getränkekisten) und die Produkte im Fachboden darüber allesamt nebeneinander in der selben Preisschiene steckten. Aber hier in den neuen Regalen mit den schönen Doppel-Scannerleisten? Da muss das doch nun wirklich nicht sein. Sieht blöde aus und ist unnötige Zeitverschwendung.
[…]
Wer genau hinguckt, erkennt auf dem Schild das aufgedruckte Datum: Erstellt wurde es im letzten Jahr am 12. Juli. Wie auch immer das noch den Weg in die neue Abteilung gefunden hat …
Für mich am interessantesten ist die Frage, warum auch immer mir das Etikett in den letzten knapp drei Monaten noch nie aufgefallen war.
Ein flüchtiger Blick fiel auf das Regal mit dem Haarschmuck und ich dachte mir, warum da ein Donut mit einem Überzug aus Vollmilchschokolade hängt. Form, Größe, Farbton – fast hundertprozentige Übereinstimmung, wenn man nicht zu genau hinsieht:
Bei genauerer Betrachtung entpuppte sich das vermeintliche schokolierte Fettgebäck als ein "Knotenring", auch Dutt-Kissen genannt.
Noch ein Slipeinlagen-Strichcode. Dieser ist mit einer Schleife versehen und befindet sich auf einer Packung "Elkos"-Slipeinlagen, die wir hier auch im Laden verkaufen.
Aufgeblähte Konservendosen gibt es, sind aber doch eher selten. Vor über elf Jahren hatten wir mal eine Würstchen-Bombage (die es sogar schon zwei malin ein Fachbuch geschafft hat) und seit dem ist mir auch keine pummelige Konserve mehr in die Hände gefallen.
Nun haben wir mit unserer Hauptlieferung eine aufgeblähte (aber bereits schon vor der Lieferung geplatzte) Dose mit einem Spaghetti-Fertiggericht geliefert bekommen. Brrr, sehr delikater Inhalt. Darum ist man froh, wenn einem die Dinger nicht im Gebäude hochgehen.
Leider kein Fundstück (da arbeitet man wohl in der Produktion sehr sorgsam), sondern nur gestellt – geschmeckt haben die Mini-Küsse uns dennoch allesamt.
Ein Anrufer, der meiner Einschätzung nach mindestens leicht alkoholisiert war, wollte einen bestimmten Kollegen sprechen. Wahrheitsgemäß erklärte ich, dass die gewünschte Person nicht mehr hier sei, da er nur am Vormittag arbeitet.
Anrufer: "Gut, dass ihr den weggekriegt habt, das war so ein Arschloch, ey!"
Irgendjemand hatte vor ein paar Wochen veranlasst, das ich ein paar Probe-Jacobs-Kaffeekapseln in die Firma geschickt bekomme. Vielen Dank dafür, wenngleich ich mit den Dingern gar nichts anfangen kann und sie weiterverschenkt habe.
Allerdings habe ich sowieso das Gefühl, dass es gar nicht um die Kapseln, sondern um die etwas kuriose Adresse auf dem Päckchen ging.
Hinter den Rückwänden unseres alten Chipsregals hatten wir vor ein paar Wochen außer etlichen Pringles-Dosen auch diese drei Tüten Tortilla-Chips gefunden. Sieht man den drei Tüten im Grunde gar nicht an, dass sich deren Haltbarkeitsdaten bis zu 14 Jahre auseinander liegen. Das silbergraue Dreieck ist verschwunden (rechts ist die bis 2019 noch haltbare Tüte zu sehen), ansonsten hat sich das Design der Tüten im Laufe der Jahre überraschend wenig verändert:
Vielen Dank an Burkhard, der diesen Strichcode auf einer Packung "Chili Mix Erdnuss Cashew" unserer Eigenmarke entdeckt hat. Was uns der auf der Verpackung abgebildete Mann mit Brille und Bart mitteilen soll, weiß ich auch noch nicht genau – aber mich erinnert er unweigerlich an Friedrich "Supergeil" Liechtenstein.
Da ich ja nun auch den EAN habe, werde ich die Nüsse gleich mal mitbestellen, immerhin haben wir den (wie ich finde ganz interessanten Mix) hier gar nicht im Sortiment.