"10 Euro und du bringst es …"
An der Kundenpinnwand hing eine ausgedruckte Ebay-Kleinanzeige für eine Playstation Portable, die jemand mitsamt Spielen loswerden wollte. Ich staunte über den Schlusssatz: "Bitte spart euch diese 'letzte Preis' und '10 Euro und du bringst es …'".
Ich kannte diese Anfragen bei den Ebay-Kleinanzeigen mit den dazugehörigen Beleidigungen immer nur von irgendwelchen Witzbildern im Internet. Ist das echt so krass, dass man solche Hinweise schon prophylaktisch in die Artikelbeschreibung mit aufnimmt?
Ich kannte diese Anfragen bei den Ebay-Kleinanzeigen mit den dazugehörigen Beleidigungen immer nur von irgendwelchen Witzbildern im Internet. Ist das echt so krass, dass man solche Hinweise schon prophylaktisch in die Artikelbeschreibung mit aufnimmt?
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Kommentare
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Cliff am :
Mein Standardhinweis inzwischen (fettgedruckt):
"Die Artikelbeschreibung enthält alle verfügbaren Fotos und Informationen. Preis ist nicht verhandelbar."
Ja, Letzteres muss man leider wohl dazuschreiben, auch wenn der Artikel zum Festpreis angeboten wird.
Hendrick am :
Hier im Ruhrgebiet schreibe ich bei Ebay-Kleinanzeigen schon immer "Kein Tausch gegen Teppiche oder ähnlich komische Angebote - nur Bargeld in Euro" dazu
AllesWirdGut am :
Negativste Erfahrung bisher: jemand hat sich meinen alten PC für eine Woche reserviert und sich dann nicht mehr gemeldet. War aber kein wirkliches Problem, da es in der Zeit auch keinen anderen Interessenten gab.
Bernd am :
Wobei es immer auf die Rubrik ankommt. Ganz besonders schlimm ist der Elektronikbereich, speziell Spielkonsolen und Handys.
Der Nachrichteninhalt, sowie die Menge von Schrottnachrichten, ist da schon nicht mehr feierlich. Nepper, Schlepper, Bauernfänger, Machen-lezte-Preiß-Affen, Teppichtauscher, usw.
AllesWirdGut am :
Bernd am :
20 Verkäufe bisher sind auch leider nicht besonders repräsentativ. Vielleicht haben sie einfach nur Glück gehabt.
Die Frage ist aber eher, was sie da verkauft haben. Es gibt Rubriken, wo sich diese spezielle Käuferschicht kaum bis gar nicht aufhalten (z.B. Möbel).
John Doeer am :
Michael K. am :
Warum verschiedene Leute genervt sind, wenn man höflich anfragt, ob der Artikel verschickt werden kann, verstehe ich nicht. Genausowenig, wie man durch "nur Abholung" oder niveaulose Sprüche seinen Käuferkreis stark eingrenzt.
Azalea am :
Cliff am :
Man möge mir auch bitte nachsehen, dass ich bei "div. Büromaterial, 3 Kartons à 1 Kubikmeter" nicht nach einer Spedition suche, sondern um Selbstabholung bitte. Da wäre die Spedition, je nach Entfernung, evtl. teurer als der Warenwert.
Aber im Übrigen: Ich hatte bisher auch meistens nette und vernünftige Käufer. Ausnahmen gibt es immer wieder mal, und es scheint hier ziemliche Einigkeit darüber zu herrschen, dass das eher kategoriespezifisch als regional bedingt ist.
Sebastian am :
matthiasausk am :
Es gibt schließlich auch den berühmten "Schwertransporter, der nicht überholt werden kann".
Wenn der Abnehmer den Spedzeur selber beauftragt und bezahlt, isses mir doch egal, ob der Abnehmer oder sei Spediteur abholt.
Servicebüro am :
Bernd am :
Schäm dich!
Servicebüro am :
SB am :
Gute Besserung!
Jo am :
Den Speicher und Keller leer räumen und Zeug verscherbeln ist kein Ding. Die Woche drauf den Keller vom Nachbarn aber nicht. Mal nen Fehlkauf Orignalverpackt weiterzu verkaufen (auch mit Gewinn) ist ok, immer wieder zum Kistenschieber und regelmäsig, auch nur mit kleinem Gewinn, interessiert das Finanzamt.
In den Zwischenräumen ist die Grenze fließend.
Jemanden zu bezichtigen, das man das Inkorrekt handhabt ist aber unanständig. Und die Finanzämter haben solche Plattformen durchaus im Blick und schreiten von selber ein, wenn es sich für sie lohnt.
Servicebüro am :
Niederländer am :
Motzzucchini am :
Bisher wurde noch alles ohne Mühe an nette Menschen verkauft.
Es ist wohl auch oft eine Wahrnehmungssache. Manche WOLLEN auch schlechte Erfahrungen machen.
Bernd am :
Im Bereich "Möbel" bin ich auch überzeugt, dass man da fast nur gute Erfahrungen macht. Im Sommer habe ich auch eine Wohnung aufgelöst, Teile wie Klimaanlage, Küche, Waschmaschine und Küchenbuffet gingen problemlos und stressfrei weg.
Verkaufen sie mal was in den "heißen" Rubriken wie Handy, Spielekonsolen, Heimelektronik.
Ich habe gerade mal nachgeschaut. Ich hatte in den letzten 8 Jahren rund 600 Anzeigen/Verkäufe bei eBay-Kleinanzeigen. Ich kann ihnen versichern, dass ich "nicht schlechte Erfahrungen machen", sondern einfach nur verkaufen wollte.
Motzzucchini am :
Aber klar, diese Sachen sprechen eine gewisse Klientel an. Es hindert einen aber niemand daran, Nachricht um Nachricht einfach kommentarlos zu löschen, bis man einen angenehmen Käufer gefunden hat.
SB am :
GOrden am :
Der Klassiker ist, "was sein letzte Preis"
Oder
"Habe Interesse" (ja, woran nur, soll ich hellsehen?)
Festpreis angegeben
"gebe dir 10€, schickst du"
Je nach Kategorie wird das echt extrem
Samsung Handy angeboten für 85€, wir einigen uns auf 70€, Interessent kommt vorbei, bemängelt alles (was in der Anzeige aber ausführlich bebildert und beschrieben ist) und meint dann, gebe dir 40€. Hab dazu nur gelächelt und gesagt, entweder deine 70€ oder du kannst gerne wieder fahren. Hat dann bezahlt und meinte, wie unfreundlich die deutschen doch sind.
Mittlerweile gehe ich dazu über, Einzeiler, schlechtes Deutsch und sonstige Fragen, die in der Anzeige geklärt werden, nicht mehr zu beantworten, sondern direkt zu blocken. Macht das ganze erheblich einfacher.
Und bis auf das Samsung Handy hatte ich allesamt sehr nette Käufer
slowcar am :
Meistens klappt auch alles Reibungslos, aber ab und an gibt es schon auch mal witzige Ideen:
- Neue Kaffeemaschine für 10€, nur Abholung. Interessent hätte sie gerne zum Hbf gebracht. Alternativ in der Mittagspause zu einem anderen Bahnhof.
- Alter, funktionstüchtiger Fernseher für Umsonst, nur Abholung: Interessent hätte ihn gerne ans andere Stadtende gebracht.
- 24" Röhrenmonitor: "Können Sie mir den bis zur Bushaltestelle tragen?"
- Ikea Schuhregal für 8€ FP reingestellt, geboten werden 4. Andere Angebote studiert, Preis auf 20 erhöht und verkauft
DerBanker am :
Also, ein Glaskasten, 100x80x50, vermutlich so 40 Kilo, ausdrücklich mit zwei Leuten abzuholen (hab Rücken).
Kam ein Mäuschen, das mühelos reingepasst hätte und meinte nur so: "Oh, da habe ich mich aber verschätzt, das kriege ich nicht runtergetragen." Ja nee, is kla.
Der Zweite fiel mir durch eine gewisse Unfairness und Gequatsche unangenehm auf ("Sagen Sie doch einfach, es ist schon weg." - "Sie tun ein gutes Werk, ist für ein krankes Tier."), aber das Karma hats ihm dann gegönnt.
Vanessa am :
Ich habe mal ein sehr günstiges Regal bekommen, weil ich die einzige war, die eine vernünftige Anfrage geschrieben hatte. Der Verkäuferin lag viel an dem Teil und wollte es nicht an irgend nen Deppen loswerden. Das hat mich einerseits erfreut, weil das Regal echt hübsch ist und ich auch locker das Doppelte dafür bezahlt hätte, andererseits macht es auch nachdenklich.
Richtig schlimm ist es, wenn man dort Sachen zu Verschenken anbietet... Dann kann man eigentlich fast nur schlechte Erfahrungen sammeln, ob man möchte oder nicht.
Servicebüro am :
Vanessa am :
Aber dass man aus reiner Bequemlichkeit seine Anfrage auf ein oder zwei Wörter verkürzt, möcht ich nicht wirklich akzeptieren. Nur weil es im Internet generell etwas lockerer zugeht, muss man ja nicht gänzlich auf Respekt und Höflichkeit verzichten.
SB am :
Bernd am :
Mach es richtig => O RLY
Rübezahl am :
orly ==> ohne Leerzeichen und nicht in Großbuchstaben.
Danke!
Sebastian am :
SB am :
"rly?" ist mehr ein fragendes, vllt. zweifelndes "wirklich?" oder "ehrlich?" oder "das meinst/glaubst Du?" - zuweilen auch Ausdruck von Mitleid/Bedauern mit dem vermeintlich(?) Irrenden.
"orly?" ist das sarkastische "Was Du nicht sagst?!" ("You don't say!").
Know the difference!
Servicebüro am :
Falls es nicht deutlich genug war, mit "vllt" stellst du dich genau in der Reihe an, die du kritisierst.
Vanessa am :
Oh, und jetzt habe ich "bzw." statt "beziehungsweise" geschrieben. Damit gehöre ich jetzt auch zu diesen schreibfaulen "Noch da?"-Leuten, ne?
DerBanker am :
Nun bin ich aber auch an die Fuffzich und sehe nicht ein, mir die Sprache versauen zu lassen.
motzzucchini am :
Diejenigen, die freundlich geschrieben haben, waren bisher immer freundlich. Ganz und gar unabhängig von den Deutschkenntnissen. Ich hab mal etwas an einen jungen Marokkaner verkauft, der sprach kaum Deutsch und hat auf Französisch geschrieben - das aber sehr freundlich. Und da ich Französisch kann und er noch nicht mal mehr handeln wollte, war's ein schneller und angenehmer Handschlag.
matthiasausk am :
Aber auch Fälle (meist in eher brüchigem Deutsch), wo gesagt wird, daß ich 25% runtergehen MUSS, weil das ist so.
Und Fälle, wo der Herr Oberlehrer mir in mehreren Mails erklärt, was ich eigentlich anbiete und was ich falsch mache und daß das Teil so nie verkauft wird. Und als es genug war wahrheitsgemäß: "Ist bereits seit über einer Woche weg, ich habe die Anzeige nur nicht rausgenommen, damit ich meinen Spaß mit Ihnen habe"
Auch als Käufer hat man manche seltsamen Erlebnisse - bei Preisvorschlägen bekommt Antworten "auf welchem Planet lebst Du" - da macht man dann halt nicht weiter, "danke, daß wir darüber gesprochen haben - Ihr Schicksal bewegt mich tief." ... Blockieren nicht vergessen .
Erbse am :
Den Personenkreis den man hinter ‚was ist letzte Preis‘ vermutet der meldet sich zwar relativ selten bei mir, aber einige Spezialisten gibt es dennoch.
Der Höhepunkt war mal jemand der mir für ein Spiel den ReBuy Ankaufswert zahlen wollte ‚4,58€ ist der Marktwert‘ — hatte aber selbst gebrauchte Spiele zum Neupreis angeboten.
Viele Verkäufer sind aber auch selbst schuld wenn sie blöde anfragen kommen. Wenn ein Spiel neu aktuell 40€ kostet, und es gebraucht bei ebay/amazon für 30€ zu haben ist, dann stelle ich es für 28€ inkl. Versand ein, und werd es auch los.
Auf die Frage ob ich auch Tausche antworte ich gerne mit ‚ja, aber nur gegen Bargeld‘
Amsel15 am :
Bernd am :
Kurzer Parkplatz: Weil sie wie die Berserker handeln (eher übervorteilen), fahren sie ja das dicke lange Auto.
KOETER am :
Karl Ranseier am :
Hegelstrassenboy am :
-man wird unfreundlich angeschrieben. Bloß nicht zuviel schreiben
-es werden unverschämte Gegegebote abgegeben
-man wird grundlos bepöbelt
-Terminabsprachen werden nicht eingehalten und auch nicht abgesagt
-Anzeigentexte werden konsequent ignoriert
ABER wenn man sich dessen bewusst ist, kann man durchaus auch erfolgreich etwas verkaufen.
Peter G. am :
-es werden unverschämte Gegegebote abgegeben
-man wird grundlos bepöbelt
Dieses meistens genau in der Reihenfolge.
"Letzte Preis?"
"90€ wenn du den heute noch abholst!"
"Ich geb dir 20€ für den Computer. Ist schon sehr alt. Nur 60Mhz und 64MB Ram!"
"Das ist ein Sammlerrechner und die 90€ sind Fair!"
"FICK DEINE MUTTER!"
Hendrik am :
Beim Kaufen habe ich bisher keine schlechten Erfahrungen sammeln müssen, aber beim Verkaufen.
Dabei war "letzte Preis" das eher harmloseste.
Ich wurde bepöbelt, weil ich meine 2 Jahre alte DSLR-Kamera nicht für 150 Euro verkaufen wollte, oder man schrieb in einem anmaßenden Tonfall schon in der ersten Nachricht, dass man die Kamera aber schon für einen günstigeren Preis im Ausland gesehen hätte. - Ja, warum kauft man dann nicht dort, statt mir die Zeit zu stehlen und mich belehren zu wollen.
Was am nervigsten war, waren WhatsApp-Nachrichten und iMessages aus Nigeria.
Meine Anzeige war keine Minute online, da kam die erste Nachricht. - Man kann in div. Sprachen in die Anzeige schreiben, dass man nicht ins Ausland versendet und bei hochpreisigen Waren kein PayPal akzeptiert, die Nachrichten aus Nigeria kommen dennoch.
Zum Verkaufen ist eBay Kleinanzeigen für mich nicht geeignet. Wenn ich jetzt verkaufe, gehe ich wieder zu eBay. Dort habe ich keinen Kontakt zu den Menschen, bis sie meinen Artikel kaufen, ich kann Länder ausklammern und muss PP nicht akzeptieren, bzw. muss meine Gründe nicht wieder und wieder erklären. Dafür zahle ich dann auch gerne an eBay eine Provision.