Natürlich kann man das Geld so zusammengeknüllt in den Tresor werfen. Dann muss man eben auch damit leben, dass der Chef daraus einen Blogeintrag macht.
Nach dem die Kollegin zum ersten Mal die Bestellung an den neuen Regalen gemacht hat und insgesamt rund sechs Stunden dafür gebraucht hat, fiel uns auf, dass das MDE-Gerät, mit dem wir die Bestellung machen, in den sogenannten Verprobungsmodus eingestellt war. Damit ist dann keine Bestellung über die Großhandlung auszulösen, sondern die Daten bleiben hier intern im System, um zum Beispiel Etiketten drucken zu können.
Es war keine Zeit mehr, die Bestellung neu zu machen, höchstens ein Viertel des Ladens hätte ich noch in einem superschnellen Durchlauf geschafft – aber die Lösung war dann ganz pragmatisch: Wir haben, wie versehentlich angefordert, die Etiketten zu der kompletten Ladenbestellung ausgedruckt. Dutzende Seiten mit hunderten Etiketten, die sich dann aber in wenigen Minuten als richtige Bestellung neu einscannen ließen.
Anfang 2016 hatte ich hier darauf hingewiesen, dass einer meiner altern SPAR-Einzelhändler-Kollegen Ende 2016 den Laden aufgeben wird und einen Nachfolger sucht.
Den hatte er offenbar auch gefunden, der nicht-deutsche Nachfolger hat aber inzwischen auch schon wieder aufgegeben. Schon seit einer Weile sind die Scheiben des Ladens mit Papierbahnen zugeklebt.
Eine solche Fläche als Vollsortimenter zu betreiben ist aber auch wirklich ein schwieriger Job, für den man ein sehr gutes Gefühl für den Standort (also vor allem die Kunden) und viel Erfahrung braucht. Vertraut mir, ich weiß, wovon ich da rede.
Ein Mann kam zu mir ins Büro und lobte den frisch umgebauten Laden in höchsten Tönen. "Nur mit Ihrer Beleuchtung", warf er abschließend in den Raum, "da müssen Sie unbedingt mal was machen."
"Was denn?", wollte ich wissen.
"Moderner, energiesparender. Werfen Sie diese alten Stromfresser raus und investieren Sie in moderne LED-Technik!
"Sie sind doch gerade durch den Laden reingekommen?"
"Ja."
"Und Ihnen ist nichts aufgefallen?"
"Doch, die alte Beleuchtung."
"Das ist 95% LED", antwortete ich grinsend.
"Ach. Aber diese alten Strahler in der Gemüseabteilung …"
Ich hatte mir das Produkt nie so genau angesehen, aber dann fiel es mir doch auf: Auf den Orangina-Etiketten macht die Unterzeile "mit Fruchtfleisch" einen Kopfstand. Soll das so? Ist das Absicht? Oder hat sich da jemand einen Spaß beim Layout gemacht oder ist das sogar die Rache eines verärgerten Mitarbeiters, der für das Etikettendesign verantwortlich war? Hmm …
Auch die Hersteller-Website brachte zunächst keine hundertprozentige Klarheit. Da steht "mit Fruchtfleisch" richtig herum, die überkoppe Schreibweise scheint also nicht zum Standarddesign zu gehören. Außerdem steht dort "Dreh's doch mal um.", was ein Hinweis auf die laufende Werbekampagne ist.
So ganz verstanden habe ich es nicht, vermutlich hat es mit dem Aufschütteln von Haut und Knochen des Fruchtfleischs zu tun. Auf jeden Fall ein Hingucker.
Als vor ein paar Wochen die neuen Regale durch Dritte platziert wurden, haben sie dort auch gemäß ihrer Planogramme die einzelnen Balisto-Müsliriegel untergebracht. Ein typischer Artikel für die Kassenzone, den ich eher nicht zwischen den Großpackungen mit Müsliriegeln im Rest des Ladens vermuten würde. Weder als Kunde noch als Mitarbeiter.
Da waren nun also zwei Lücken im Müsliregal, deren dazugehörige Ware wir brav zweimal pro Woche anhand der gesteckten Etiketten bestellt haben. Im Regal an der Kasse türmten sich inzwischen pro Sorte vier Kartons dieser Müsliriegel, das Regal war immer noch leer. Inzwischen haben wir diesen Umstand (Fehler?) bemerkt und die Riegel ins Müsliregal gestellt.
Der Karton, den jemand, nachdem er sein Leergut darin zu uns transportiert hatte, einfach vor dem Leergutautomaten stehen ließ. Voller ekeliger Haushaltsabfälle inklusive abgenagter Hühnerknochen.
Wären doch bloß noch die luftreinigenden Pflanzen darin.
Vor einer Weile, als bekannt wurde, dass die Firma Hachez verkauft und die Verlagerung der Produktion bekannt wurde, ging ein Aushang in einem Edeka-Markt durch die sozialen Netzwerke:
Auslistung Hachez
Die traditionsreiche Fa. Bremer Hachez wird ihre Produktion in Kürze nach Polen verlagern. Das Werk in Bremen schließen, 250 Mitarbeiter entlassen. (oder sollen die etwa nach Polen auswandern?)
Diese Maßnahme dient allein der Gewinnmaximierung. Wirtschaftlich besteht dazu keine Notwendigkeit. Die Jobs der teilweise langjährig Beschäftigten sind der Geschäftsleitung sowas von egal, was einzig zählt ist Profit, … Profit, … Profit …
Steuern werden dann natürlich auch in Polen bezahlt, … weil günstiger als in Deutschland.
Damit können die Polen ihre Straßen sanieren , Schulen und Kindergärten bauen.
Dann sollen die bitteschön auch die Schokolade essen.
Wir werden in unserer Firma künftig keine Hachez-Produkte mehr verkaufen.
Hachez hat ab sofort Lieferstop.
Bitte um Verständnis.
Es ist schwierig. Es ist immer schwierig. Klar geht es um Profit und leider ist der Toms-Gruppe die Verbindung zwischen Hachez und Bremen vermutlich genauso egal, wie der InBev die Verbindung zwischen Beck's und Bremen, von Kellogg's und Coca-Cola ganz zu schweigen …
So lange die Schokolade in Bremen produziert wird, ist die Auslistung auf jeden Fall gegenüber den noch Mitarbeitern unfair. Was danach passiert, ist eine andere Sache. Und vor allem: Von den großen exklusiven Schokoladenherstellern sind ohnehin schon nicht mehr so viele übrig. Gubor ist nach vielem Hin und Her (auch bei mir) quasi nicht mehr existenz. Rausch hat sich aus dem regulären Einzelhandel komplett zurückgezogen. Niederegger ist mit Marzipan und gefüllten Pralinen und Tafeln da etwas außen vor und nicht wirklich ein Ersatz. Ich habe hier zwar noch Zotter dauerhaft im Angebot, aber das ist ebenfalls sowohl preislich als auch bezüglich der teilweise sehr skurrilen Sorten keine massentaugliche Ware.
Was bleibt mir (und den Kunden) denn noch? Nur noch Lindt & Sprüngli, einer internationalen Aktiengesellschaft mit etlichen Produktionsstandorten, das Feld überlassen? Ist das so viel besser als Hachez, von denen zumindest Marketing und Vertrieb hier in Bremen bleiben?
Hier seht ihr zwei Fotos, die während des Abbaus unserer alten Getränkeabteilung Anfang September entstanden sind. Diese Regale waren eben normal bei uns und sind ein gewohnter Standard gewesen.
Eine Mutter war mit einem "leicht" hyperaktiven Kleinkind im Alter unserer Kleinen (also ca. 4-5 Jahre) im Laden. Dauernd rief die Frau hinter dem Kind her und an der Kasse beklagte sich die Kundin bei meiner Mitarbeiterin beiläufig darüber, dass der Kleine immer so hibbelig und unruhig ist.
Nach dem Bezahlen öffnete die Frau noch im Laden direkt eine der beiden Coladosen, die sie soeben gekauft hatte, und drückte sie dem Jungen in die Hand.
Als wir vor etlichen Jahren anfingen, Bio-Produkte mit Demeter-Siegel ins Sortiment aufzunehmen, war der Aufschrei groß. Es folgte ein gewaltiges Mimimi, da diese Produkte schließlich dem Fachhandel vorbehalten seien und man gefälligst eine Schulung mitzumachen habe, um die Kunden entsprechend beraten zu können. Demeter ist schließlich nicht nur "Bio", sondern es geht dabei (auch) darum, ganzheitlich im ökologischen Sinne zu wirtschaften.
Wir (und auch unsere vertrautesten Bio-Großhändler) haben uns da immer etwas drüber hinweggesetzt. Seit einer Weile sind sogar viele Artikel (Tendenz steigend) mit Demeter-Siegel bei der Edeka fest gelistet. Das war für mich ein klares Signal, dass dieser elitäre Status endgültig aufgebrochen sein soll und die Bio-Branche sich im Gegenteil sogar darüber freuen soll, dass diese (hochwertigeren) Produkte der breiten Masse angeboten werden können.
Die Edeka ist zwar groß, existiert aber letztendlich nur durch die vielen selbstständigen Einzelhändler mit ihren unzähligen eigenen Philosophien und Denkweisen, so dass sich Demeter letztendlich nicht einem großen Konzern verkauft hat.
Vor ein paar Tagen habe ich diese Schlagzeile in der aktuellen Lebensmittel-Zeitung entdeckt. Sollte es zu einer Zusammenarbeit mit Demeter und der Schwarz-Gruppe kommen, ist es vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Artikel zu schmerzhaften Erzeugerpreisen eingekauft und bei Lidl verramscht werden.
Ich bin ja selber kein Freund von dieser selbsternannten Bio-"Elite" und man kann auch von Demeter halten, was man will – aber diesen Deal betrachte ich ausnahmsweise auch mal kritisch.
Vor ein paar Tagen bekam ich eine E-Mail von Großhandlung, in der vor einer neuen Masche gewarnt wurde, mit der den Leuten das Geld aus der Tasche gezogen wird:
Sehr geehrte Damen und Herren,
zur Zeit werden von einer angeblichen Datenschutzauskunftszentrale Faxmitteilungen verschickt. Bitte ignorieren Sie diese Mitteilungen, es handelt sich um Betrugsversuche.
Ich hatte den Text gerade gelesen, da trudelte das Fax hier auch schon ein. Die Gefahr, dass irgendein Mitarbeiter den Auftrag unterschrieben zurücksendet, besteht hier zwar nicht, da mir die Fritzbox eingehende Faxe per E-Mail sendet, aber woanders könnten die "Datenschützer" sicherlich Erfolg haben …
Ausschnitt aus dem Fax
Mit 498€ netto ist man dabei. Ein theoretisch sogar noch ein akzeptabler Preis, falls die angebotenen Leistungen tatsächlich vollumfänglich geboten würden, wovon wohl eher nicht auszugehen ist …
Ich wollte den großen Backofen für eine Pizza vorheizen. Die für dieses Backprogramm vorgesehene Temperatur beträgt 225 Grad Celsius. Aber das Ding wollte und wollte nicht aufhören und heizte bis auf 235 Grad vor. Wenn man das zum ersten Mal erlebt, steht man kopfkratzend vor dem Gerät und schwankt zwischen "Bug oder Feature". Aber soll wohl so sein, vielleicht, damit die Temperatur beim Öffnen der Tür nicht zu weit wieder absinkt.