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Mr. Cool!

Nachdem ich mir am Montag Abend bei uns im Garten an einem hinterhältig aus meinem Anhänger ragenden Zweiglein die Hornhaut des rechten Auges angekratzt habe, laufe ich hier heute mit Sonnenbrille in der Firma herum.

Ich versuche zwar, die Arbeit auf den Hintergrund und die Büros zu beschränken, aber ganz verstecken kann ich mich hier auch nicht. Ein paar Kunden haben schon irritiert geguckt, aber ich habe auch keine Lust, jedem die Geschichte mit der Gartenarbeit zu erzählen.

Sollen sie mich doch für Mr. Cool halten. 8-)

WC

Eine Kundin frage mich, ob sie mal auf die Toilette gehen dürfe. Ich hatte gerade wichtige Dinge zu tun und suchte deshalb meine Mitarbeiterin, die sie auf dem Weg durch das Lager begleiten sollte. Nachdem ich alles abgesucht hatte, folgte die Erkenntnis, dass die Toilette gerade durch genau diese Mitarbeiterin besetzt war.

Da die Frau nicht warten wollte, ging sie unverrichteter Dinge wieder.

Ist das Pfand?

Eine Kundin hielt mir eine unbepfandete Saftflasche vor die Nase und frage: "Ist das Pfand oder ist das kein Pfand?"

"Das ist eine Flasche. Aber nein, kein Pfand, falls Sie das wissen wollten."

Nicht nett, diese Klugscheißerei. Es überkam mich einfach. Aber die Frau hatte den kleinen Pieks in die Seite auch gar nicht verstanden, glaube ich. :-P

Angeblich Flüchtling

Ein junger Mann hat bei uns geklaut. Er tat so, als wenn er kein Wort Deutsch verstünde, aber rein zufällig kam nach ein paar Minuten ein anderer Typ in den Laden, der vorgab, den Dieb zu kennen. "Der ist ein Flüchtling aus Syrien, hat keine Papiere und spricht noch gar kein Deutsch", erklärte er.

Nachdem der Bösewicht einsah, dass wir tatsächlich die Polizei rufen, versuchte er, ohne die Beamten aus der Nummer herauszukommen. "Ich muss zur Arbeit", drängelte er in gebrochenem Deutsch und hielt uns eine Bankkarte und eine Krankenkassenkarte als Ausweisersatz vor die Nase. Flüchtling, klar. Wie viele Flüchtlinge aus der aktuellen Welle haben hier schon ein eigenes Bankkonto? Okay, danke.

Als die Polizei kam, erklärte er übrigens nach der Frage, wo er denn arbeiten würde, dass er keine Arbeit hätte. Nebenbei kam heraus, dass er Albaner ist und mit Syrien so wenig zu tun hat, wie ich mit dem Kongo.

Bsssssssssss!

Ich hätte schwören können, dass ich dieses Foto schon einmal hier im Blog gezeigt habe – aber konnte einen eventuellen Beitrag beim besten Willen nicht finden. (Sollte jemand mehr Erfolg haben, bitte ich um die entsprechende Info.)

Dieses possierliche Tierchen saß einst auf meinem Schreibtisch, als ich gerade mit meinem Makroobjektiv herumgespielt habe. Chance genutzt. :-) (Als Dank für das Bild hatte die Fliege damals übrigens von mir die Freiheit geschenkt bekommen…)


Ostereier

Eine Mutter war mit zwei etwa dreijährigen Kindern im Laden. Als er den Osteraufbau entdeckte, rief einer der Jungs laut: "Mama, guck mal! Ostereier!" Nach einer kurzen Pause fragte er: "Warum haben die so viele?"

Mama: "Damit der Osterhase sie hier kaufen kann."

Junge: "Warum kauft der Osterhase die Eier?"

Mama, nach der Elternlüge eine Ausrede benötigend: "Öhm. Weil. Öhm. Er es nicht schafft, so viele bis Ostern anzumalen."

Unisex-Kassen

Im Rahmen der allgemeinen Gender Studies und den Forschungen an der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und dabei auch im Speziellen der systematischen Benachteiligung im Beruf und sozialem Umfeld, haben wir hier im Markt in der Gastfeldstraße ein kleines Pilotprojekt gestartet.

Ab sofort betreiben wir daher unsere ersten drei Kassen (Nummer 1 bis 3) als sogenannte Unisex-Kassen, an denen sich alle Personen unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität anstellen und ihre Einkäufe bezahlen dürfen!

Links 359

Verbraucherzentralen fordern Lebensmittel-Wegwerfverbot

Wie Supermärkte zur „Wohlfühltiefkühl“-Zone werden sollen

Aus für den 500-Euro-Schein rückt näher

Plastiktüten: 20 Cent gegen die Müllberge

Obsoleszenz: Hersteller sollen Gerätelebensdauer angeben

Die Namen der Möhre

Das große Geschäft mit dem Essen aus dem Internet

Deutsche kaufen mehr als zwei Milliarden Dosen

Das dreckige Geschäft mit dem Palmöl

Wie kleine Gemeinden von großen Handelsketten kaputt gemacht werden

Den Leuten geht es gut!

Vor einer Weile hatte sich hier ein junger Mann beworben. "Jung" ist relativ, er ist knapp dreißig und bereits verheiratet. Hatte schonmal eine Ausbildung im Einzelhandel angefangen, die er aus familiären Gründen abbrechen musste und versuchte nun, wieder im Arbeitsleben Fuß zu fassen.

Er machte einen super sympathischen Eindruck auf mich, aufgeschlossen und arbeitswillig, die Proberunde an der Kasse lief angenehm erfolgreich und letztendlich bot ich ihm sogar an, eventuell ab dem Sommer seine Ausbildung hier fortzusetzen, so dass er auch da irgendwann mal eine handfeste Berufsausbildung in der Tasche hätte.

Wir vereinbarten einen Termin für ein weiteres Kassentraining, das dann niemals stattfand, da wir nie wieder etwas von ihm hörten.

Beleidigt und sauer

Nachdem der Leergutautomat die Flaschensammlung eines Kunden aufgrund zerknickter, beschädigter und versiffter eher schlecht als recht annehmen wollte, erbarmte sich einer meiner Mitarbeiter und nahm dem Mann die Tüte ab und wollte den Inhalt gerade mit bloßen Händen rausholen – als er in irgendeine große Pfütze schmutzigen und stinkenden Getränkesud fasste.

Er drückte dem Mann die Tüte zurück in die Hand und bat ihn, die Flaschen selber auszupacken und in einen Wagen bei uns an der Lagertür zu stellen. Während mein Angestellter sich die Hände wusch, packte der Mann mit dem Leergut sein Geraffel aus und fasste dabei jede Flasche einzeln vorsichtig mit spitzen Fingern an. Er fluchte vor sich hin (und wirkte dabei auf uns ziemlich beleidigt und sauer), weil das unsere Arbeit wäre und nicht seine.

Koppschüddeln. Bis zur Schwindligkeit und noch viel weiter…

Maiskölbchen im Glas

Eine Kundin suchte Maiskölbchen im Glas. Wir haben zwei Sorten, eine günstige und die teureren von Kühne, welche ich ihr direkt in die Hand drückte. Meiner Meinung nach lohnt sich der Preisunterschied, sie schmecken einfach deutlich besser.

Zum Glück hat die Frau mir das geglaubt. Es gibt viele Produkte, die man auch in günstig hervorragend kaufen kann, aber oftmals ist das in gute Qualität investierte Geld echt besser angelegt. Ich finde es immer enttäuschend, wenn Kunden nach derartigen Empfehlungen gleich mit dem Argument, dass man ja nur mehr verdienen möchte, zu den günstigeren Alternativen greifen. Wenn es nur eine Qualität auf dem Markt gäbe, bräuchte man auch keinen Wettbewerb mehr.

Viel Jacky

Ein Kunde fand unseren Jack Daniels zum reguläten Preis zu teuer und wollte wissen, ob der Preis verhandelbar wäre, wenn er mehr kaufen würde.

Er wirkte so, als ob er es ernst meinen würde, allerdings sind wir uns bezüglich der Ernsthaftigkeit seiner Aussage nicht so ganz sicher. Er sprach von "50 Kisten", die er doch am liebsten sofort mitgenommen hätte.

50 Kisten Jack Daniels, da dürften sogar die regionalen Großmärkte (Metro, Fegro, Edeka C+C) bezüglich Lagerbestand an die Grenzen kommen.

3,30 und 4,80

Zusendung von Markus, dem der Leergutautomat in einem Rewe-Markt 1,50€ geschenkt hat. Kistenannahme ist und bleibt wohl ein kleines Glücksspiel, bei dem mal der Kunde und mal der Händler gewinnt, bei den Geräten… :-)


SPAR-Werbung aus Österreich und Italien

Irgendjemand hatte mir irgendwann mal ein paar SPAR-Werbeprospekte aus Österreich und Italien zugeschickt. Leider lagen die hier nur noch so herum, ohne Anschreiben und ohne Umschlag, so dass ich mich nicht explizit bei einem von euch bedanken kann. Also einfach mal meinen Dank in die Runde für die Zusendung.

Ich freue mich jedenfalls immer, wenn ihr an mich denkt und mir irgendwelche Stücke zusendet. Ich bemühe mich auch immer, die Dinge hier im Blog entsprechend zu würdigen. Die letzten Jahren waren sehr anstrengend und auch das Blog hat gelitten und so flogen viele Sachen einfach nur auf einen großen und mittlerweile im Grunde komplett abgearbeiteten Stapel. Ich gelobe Besserung und zukünftig mehr Aktualität. :-)