Der Schreibtisch steht übrigens inzwischen fertig aufgebaut im Büro und lädt zum Arbeiten ein. Schön ist, dass der Tisch wirklich groß ist und man unglaublich viel Fläche hat. Guckt mal, wie winzig ich dahinter aussehe – und dieses Bild ist nicht mit einem Weitwinkelobjektiv aufgenommen worden! Die lange Kante (Fensterseite) des Tisches ist tatsächlich drei Meter lang!
6 Uhr morgens: Die ersten beiden Kunden waren zwei schon deutlich angetrunkene Heranwachsende, die gerade aus der Disco kamen und zum Frühstück eine Flasche Cpt. Morgan und eine Flasche Coca-Cola kauften.
Prost.
Eine Kunde kramte bei den Sechserträgern Bier herum. Ein Kollege sprach ihn an: "
Wir haben die auch kalt. Vorne im Kühlschrank."
"
Bäh, nee, kaltes Bier. Igitt. Ich mach das zu Hause sowieso nochmal extra warm. Als Hustenmittel ist das super!"
Er hat tatsächlich den warmen Träger gekauft. Entweder hat er seine Verarschung durchgezogen (vielleicht es war ihm auch einfach egal, da er sowieso keine Möglichkeit hatte das Bier in naher Zukunft zu kühlen), oder… Brr…
In der Halle soll ja nicht nur Zeugs gelagert werden, das aktuell in den Läden nicht benötigt wird. Viel mehr soll von dort aus der Onlineshop noch etwas wachsen. Wie auch immer – wir brauchen einen vernünftigen Arbeitsplatz und nach einiger Suche bin ich auf die große "Galant"-Schreibtischkombi von Ikea gestoßen. Schlicht weiß reicht natürlich für meine Zwecke.
So, die erste Hälfte steht, den Rest gibt's morgen.
Momentan läuft eine große Werbekampagne für die Aktion "
Deutschland rundet auf". Eine Kollegin hatte mich vor ein paar Tagen darauf angesprochen, allerdings zunächst nur mit dem Hintergedanken des Aufrundens: "Ist doch praktisch, wenn das hier so wie in Holland wird. Dann hat man weniger mit den ganz kleinen Münzen an der Kasse zu tun."
Das war leider ein Trugschluss. Beim "Aufrunden bitte!" handelt es sich nicht um eine Vereinfachung des Bezahlvorgangs (gut, irgendwie ja auch schon, wenn auch nur einseitig), sondern um die schlichte Jagd nach Spenden.
In den letzten Tagen wurde ich nun schon häufiger gefragt, ob ich mich daran auch beteilgen möchte, würde oder sogar werde. Nein, möchte ich nicht.
Ich empfinde die Vorgehensweise zudem schon etwas wie Nötigung. So, als würde man im Restaurant kein Trinkgeld geben. Oh, der hat sich seine acht Cent rausgeben lassen. Was für ein Knauser.
Von einer Blogleserin habe ich vor ein paar Minuten diesen kleinen Holzelch geschenkt bekommen. Ihren Namen habe ich auf den paar Metern von der Lagertür bis zu meinem Büro erfolgreich vergessen. Aber sie kam aus Göttingen, das konnte ich mir merken. Vielen Dank für den Besuch und die kleine Holzarbeit.
PS: Ich soll doch noch bitte auf das Webradio "
Zombiestation" hinweisen. Ein Webradio aus Bremen, speziell für Metal, Goth und Indie. Die Schuldigkeit ist damit getan.
Hier habt ihr mal zwei Weitwinkelaufnahmen vom Inneren der eigentlichen Halle. Im direkten Vergleich der beiden Fotos brauche ich wohl nicht näher zu erläutern, welche Aufnahme von welchem Standort aus entstanden ist.
Das sieht so momentan noch etwas arg trostlos aus, aber das wird schon noch. Dieser seltsame Aufbau mit den rot gestrichenen "Boxen" und der begehbaren, aber nur wenig vertrauenerweckenden, Holzkonstruktion als Decke, vor der aus das obere Foto entstanden ist, wird komplett verschwinden.
Adrian hat mir geschrieben:
Hi,
ich hatte in einem Supermarkt gerade jemanden vor mit der mit 3 Händen voll Kleinstgeld bezahlt hat - dass das unverschämt ist wenn zig Leute anstehen ist ja wohl klar. Laut der Verkäuferin bei der sich so ziemlich jeder der das gesehen hat beschwert hat müssen müssen sie das Geld allerdings annehmen (inkl. nervig langem Abzählen). Ist das wirklich so oder könnte ein Verkäufer da durchaus sagen dass der Kunde mit angemessenem Geld bezahlen soll oder die Waren doch gefälligst zurück ins Regal stellt und verschwindet?
Wenn die Kassiererin das Kleingeld auch in solchen Mengen annehmen muss, dürfte das eine firmeninterne Arbeitsanweisung sein.
Generell muss man als Händler überhaupt kein Kleingeld annehmen. Man muss auch keine Banknoten annehmen, große Banknoten werden von Tankstellen ja schon lange verweigert. Zur Akzeptanz von Scheck- und Kreditkarten kann man auch niemanden zwingen. Eigentlich braucht der Händler auch gar nichts zu verkaufen, der Kaufvertrag kommt ja erst zustande, wenn beide Seiten einwilligen. Soll er doch sein Geschäft gleich schließen, wenn er das Geld der Kunden nicht will…
Dass mit dem Kleingeld ist natürlich so eine Sache. Bei größeren Mengen ist es dann die Gratwanderung zwischen der Entscheidung, einen einzelnen Kunden zu verärgern, der sein Kleingeld nicht loswerden kann, oder sich den Missmut der dahinter wartenden restlichen Kunden einzufangen.
Wir machen das hier so: Größere Kleingeldmengen lassen wir die Kunden in ein Zählbrett zählen und wechseln dann. Und zwar nicht an der Kasse, so dass es auch nicht zu Verzögerungen kommt. Ganz einfach.
Ein ziemlich heruntergekommener Typ betrat den Laden. Eine Hand blutete stark und er bat einen meiner Mitarbeiter, ihm ein paar Tücher zu geben, um seine verletzte Hand einwickeln zu können. Weitere Hilfe oder einen Krankenwagen wollte er nicht haben.
Als "Dank" nahm er sich noch mehrere Dosen Tabak im Gesamtwert von über 60 Euro aus dem Regal an der Kasse und stopfte sie in seinen Ruchsack, bevor er den Laden verließ. Ohne zu bezahlen, logisch…
Ich wünsche dem Kerl irgendeine ekelige Entzündung in seine Wunde. Mögen ihm die Finger abfaulen.
…aber liest ja sowieso niemand.
Diesen Beitrag aus "der Westen" habe ich soeben ausgedruckt und an unserem Putzmittelregal befestigt. Wie im Text zu lesen ist, druckt nämlich auch "E" seit einer Weile ein "Mindesthaltbarkeitsdatum" auf die Eigenmarken-Produkte.
Sachlich nicht falsch, dann natürlich sind diese Produkte mindestens bis zu dem aufgedruckten Datum haltbar, aber unterm Strich einfach nur reine Verarschung.
Ein kleinerer Getränkelieferant aus dem Großraum Bremen hat mich kontaktiert und mir eine Zusammenarbeit vorgeschlagen.
Nachdem ich einen kurzen Blick in seine Preisliste geworfen hatte, stand die Antwort fest: Nein. Alleine sowas Profanes wie 'ne Kiste Beck's Bier liegt bei ihm rund 1,50€ über dem Preis, den ich momentan bezahle.
Im Treppenhaus vom Bürotrakt hängt nun ein gerahmtes Bild, das hier seit Ewigkeiten schon bei mir im Büro stand. Ein kleiner Schritt, um die tristen Wände etwas aufzupeppen.
Langsam wird's wohnlich.