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Annahme von Kleingeld an der Kasse

Adrian hat mir geschrieben:
Hi,

ich hatte in einem Supermarkt gerade jemanden vor mit der mit 3 Händen voll Kleinstgeld bezahlt hat - dass das unverschämt ist wenn zig Leute anstehen ist ja wohl klar. Laut der Verkäuferin bei der sich so ziemlich jeder der das gesehen hat beschwert hat müssen müssen sie das Geld allerdings annehmen (inkl. nervig langem Abzählen). Ist das wirklich so oder könnte ein Verkäufer da durchaus sagen dass der Kunde mit angemessenem Geld bezahlen soll oder die Waren doch gefälligst zurück ins Regal stellt und verschwindet?
Wenn die Kassiererin das Kleingeld auch in solchen Mengen annehmen muss, dürfte das eine firmeninterne Arbeitsanweisung sein.

Generell muss man als Händler überhaupt kein Kleingeld annehmen. Man muss auch keine Banknoten annehmen, große Banknoten werden von Tankstellen ja schon lange verweigert. Zur Akzeptanz von Scheck- und Kreditkarten kann man auch niemanden zwingen. Eigentlich braucht der Händler auch gar nichts zu verkaufen, der Kaufvertrag kommt ja erst zustande, wenn beide Seiten einwilligen. Soll er doch sein Geschäft gleich schließen, wenn er das Geld der Kunden nicht will…
Dass mit dem Kleingeld ist natürlich so eine Sache. Bei größeren Mengen ist es dann die Gratwanderung zwischen der Entscheidung, einen einzelnen Kunden zu verärgern, der sein Kleingeld nicht loswerden kann, oder sich den Missmut der dahinter wartenden restlichen Kunden einzufangen.

Wir machen das hier so: Größere Kleingeldmengen lassen wir die Kunden in ein Zählbrett zählen und wechseln dann. Und zwar nicht an der Kasse, so dass es auch nicht zu Verzögerungen kommt. Ganz einfach.

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Kommentare

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The other one am :

"... dass das unverschämt ist wenn zig Leute anstehen ist ja wohl klar."

Nee, das ist nicht klar. Ganz einfach.

faint am :

Dafür ist es klarer, dass manche zu jedem Satz was ablassen. Ist doch auch schön ;-)

The other one am :

Nee, ich möchte zu diesem Thema nur keine längere Diskussion führen.

Weiter unten wird es ja auch schon angesprochen: Deppen gibt es immer wieder. Hauptsache man findet einen Grund sich aufzuregen.

Klodeckel am :

Versteh das Problem nicht. Ich war letztens auch bei Penny an der Kasse und hab dann zusätzlich zu meinem Einkauf einen Umtauschartikel aus der Tasche geholt. Die Kassiererin hat sofort geschnallt, dass das den Betrieb jetzt etwas aufhält und nach einer zweiten Kassiererin geklingelt.
Genauso wäre das auch in dem von Adrian geschilderten Fall möglich gewesen, vorausgesetzt natürlich, das Personal denkt mit, handelt flexibel und hat verinnerlicht, dass der Kunde König ist.

Dass man überhaupt auf den Gedanken kommen kann, der Händler solle den Kunden abweisen nur weil dieser eine etwas unkonventionelle Zahlungsmethode bevorzugt (für die es ja durchaus einen guten Grund geben kann), zeigt mal wieder die hässliche Fratze des ewig meckernden und grantelnden Deutschen. Nur dass er in den meisten Fällen nur still vor sich hin flucht und zu feige ist, den Mund aufzumachen.

The other one am :

Wenn es um Deutsche geht sind grobe Verallgemeinerungen natürlich erlaubt. Verstehe.

DJ Teac am :

Natürlich, hast du etwa das Rundschreiben mit der Post nicht gekriegt?

Ich würde dir ja sofort meine Kopie einscannen und hoch laden, aber ich muss weg. Hab das schlimmste Date des Jahres vor mir :-|

Buxbaum am :

Wir brauchen mehr Informationen. Und Bilder.

Maik E. am :

CODE:
...zeigt mal wieder die hässliche Fratze des ewig meckernden und grantelnden Deutschen.


Diese Aussage ist nicht einmal so verkehrt. Ich bin z.B. viel in Italien unterwegs. Da wird vor dem Bezahlen an der Kasse erst der Korb wieder eingeräumt. Kein Kunde regt sich darüber auf.

Aber dieses Thema gab es hier ja auch schon...

The other one am :

Ja klar. Und der Deutsche isst auch viel zu wenig rohen Fisch. Wenn man mal in Asien unterwegs war, dann weiß man, da isst jeder rohen Fisch.

Oskar am :

Zu wenig roher Fisch ist ja noch das harmloseste. Daß der Deutsche viel, viel, viel zu wenig Insekt und Hund - roh oder gegart - zu sich nimmt ist noch viel dramatischer.

Beverly am :

Das Rufen der zweiten Kasse setzt natürlich voraus dass überhaupt ein Mitarbeiter da ist, der als zweite Kasse fungieren kann. Und das ist, leider Gottes, nicht immer gegeben.
Man muss auch als Kunde mal mitdenken und nicht nur meckern, dann wirds auch was mit dem täglichen Einkauf...

Predator am :

mehr als 50 münzen muss man nicht annehmen.


als ich noch im benzinverkaufenden gewerbe gejobbt habe, wollte mal jemand 2 päckchen tabak für insgesamt 6 euro kaufen und drückt mir nen gefrierbeutel voll mit 1 und 2 cent stücken in die hand. hab ich natürlich nicht angenommen, weil es nicht angemessen ist und außerdem ist das nachzählen bei hoher kundenfrequenz nicht zumutbar.

genausowenig muss man einen 100 euro schein annehmen, wenn der kunde lediglich einen 50 cent artikel verkauft.

The other one am :

"genausowenig muss man einen 100 euro schein annehmen, wenn der kunde lediglich einen 50 cent artikel verkauft."

Finde den Fehler.

Predator am :

welchen fehler? diese zahlung ist unverhältnismäßig, daher muss man den nicht annehmen.

frag ma im einzelhandel nach oder google

Predator am :

nach 30 maligen durchlesen hab ich den fehler gefunden

8-)

"genausowenig muss man einen 100 euro schein annehmen, wenn der kunde lediglich einen 50 cent artikel verkauft."

das verkauft ist falsch, es müsste kauft heißen ^^

The other one am :

Aha! Also Rückkehr zur ursprünglichen Geschäftsidee. :-D

Smoo am :

Es heißt "100-Euro-Schein", "Kunde" und "50-Cent-Artikel".

cft am :

dann wartet man halt mal 10 minuten länger an der kasse. hast ja auch anscheinend genug zeit, dem björn so dumme briefe zu schreiben. :-)

Elf am :

Mit dieser Einstellung bist du Einer von hundert.

don am :

Hier findet Björn dann auch die korrekten Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zahlungsmittel#Gesetzliches_Zahlungsmittel

SvenW am :

Und wo dort steht etwas, was Björns Aussagen falsch macht?

Du gehst mit der Ware zu Kasse, legst die Ware aufs Band und machst damit klar, an einen Verkaufsangebot interessiert zu sein. Die Ware wird erfasst, du kriegst einen Preis genannt, damit wird dir das Angebot gemacht, die Ware zu diesem Preis kaufen zu können. An der Stelle kann der Händler die Einschränkung des Zahlungsmittels als Voraussetzung für den Vertragsabschluss einbringen. Wenn du damit nicht einverstanden bist, gehst du halt einfach, ansonsten mußt du halt mit dem Zahlungsmittel zahlen, was der Händler verlangt und damit erst einen wirksamen Vertrag abschließen.

In der Praxis gibt es also die Pflicht, unbegrenzt Bargeld anzunehmen, kaum noch, und wenn der Händler es doch macht, ist es Service.

oetzmann am :

Dazu müsste der Händler aber VOR dem einscannen der Waren (damit nimmt der Händler das Angebot des Kunden an, Waren zu kaufen) die Bedingungen zum Vertragsbestandteil machen...

Sonstwer2 am :

Leider wieder falsch.
Der Preis an der Ware ist lediglich eine Auskunft, noch kein Angebot. Das Angebot macht Dir der Händler wenn die Kasse die den Preis deines Einkaufs anzeigt - und nicht der Händler nimmt das Kaufangebot des Kunden an, sondern der Kunde das Verkaufsangebot des Händlers.
Vertragsrecht 101....

JSG am :

Falsch. Das Preisschild ist nur eine "invitatio ad offerendum", eien Einladung des Ladenbesitzers, ein Angebot zu machen.

Das Legen auf das Band ist dann wohl (andere Ansicht teilweise ebenso vertreten) das Angebot des Kunden, die Ware zu kaufen. Der Verkauf dann die konkludente Annahme, [/klugscheiß]


Stimmt schon, maximal 50 Münzen. Und zwar gemäß Art. 11 Satz 3 der EG-Verordnung Nr. 974/98 des Rates vom 3. Mai 1998. Nochmal genauer bei Wikipedia lesen, der Link steht oben.

Schwesterbiest am :

also ich kenne es auch so, dass man nicht mehr als 50 kleingeldstücke annehmen muss.

ich persönlich finde es auch ziemlich nervig, dass einige leute ihr kleingeldglas zum einkaufen benutzen. als kassierein ist es derbst nervig wenn die leute erst 5 minuten gucken, ob sie die 99cent passend haben und dann festellen...."oh...da fehlt wohl ein cent" und dann doch den euro zücken., und als kunde ist es genauso nervig, wenn man hinter so jemanden steht.
ich sammel mein kleingeld immer und wenn es genug ist, bringe ich es zur bank und lass es eintauschen. das kostet nichts und das geld ist sofort auf meinem konto.

FlyingT am :

Finde ich auch eine Unverschämtheit, die sollten ihr Kleingeld lieber mir geben. Dann haben alle was davon.

niklasR am :

Ich war letzte Woche beim Coop, Fertiglasagne (jaja...) für £4 gekauft, und rein mit 10p und 20p-Stücken bezahlt. Der hat nichtmal mehr nachgezählt :-D

rusama am :

Meine liebe Frau Mama hat ihr Kleingeld auch immer in einem Einmachglas gesammelt und wenn das Monatsende bzw.Geldende in Sicht war dann durfte ich mit Pfennigen und Groschen einkaufen gehen,man war das immer Peinlich.Ich zahle daher mit Karte oder mit Scheinen,Münzen gebe ich für Brötchen oder in 1 Euro-Läden aus

The other one am :

"... man war das immer Peinlich."

Aber was will die arme Mutter machen wenn sie nur ein Kind hat. :-D

plumtree am :

Wir hätten's genauso wie Björn gemacht.
Zählbrett rausgeholt und den Kunden werkeln lassen. Immer wenn dann Zeit ist, mal kurz beim Rollen mithelfen.
Mit einem netten Lächeln und gemeinsamer Kooperation kann man sowas einfach fröhlich wegbügeln ohne das irgendwer sich genervt oder gestört fühlt.
Bei uns geht das allerdings auch in direkter Tuchfühlung weil kleiner Laden.

oetzmann am :

Wenn die Verkäuferin die Tüte mit Kleingeld nicht sieht und den Kunden so auch nicht darauf hinweisen kann (und es weder Aushang gibt, noch sie jeden Kunden hinweist), dürfte der Kaufvertrag nach §433 BGB doch bereits geschlossen sein, wenn der Kunde die Tüte auspackt oder?

Sonstwer2 am :

Das Verpflichtungsgeschäft ja, aber beim Kunden hapert es an der Erfüllung - ggf. könnte man auch von Annahmeverzug beim Händler sprechen.
Da hier Zug um Zug gehandelt wird, wird der Händler auch den Eigentumsübergang der Ware bestreiten... oder er sagt "nimm mit, zahl morgen", dann hat der Eigentumsübergang de Brötchen stattgefunden und die Erfüllung des Zahlungsanspruchs ist noch offen...
Brötchenkauf in D - ein juristisches Abenteuer.

jones am :

Ich rolle mein Kleingeld zu Hause ein. Wieso schafft das heute keiner mehr?

JSG am :

Es gibt Leute, die können nicht mal Schuhe putzen wenn man ihnen Bürste und Schuhcreme gibt.... Frag nicht....

Aber mit dem Rollen bleibt ein Problem: kein Händler nimmt die Rolle einfach so an! Meist nichtmal Banken, obwohl die es gut durch Wiegen verifizieren könnten - und bei eigenen Rollen auch tun.

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