Wenn sich in einer geöffneten und vergessenen Flasche Coca-Cola auf dem Getränkerest ein haariger Bewuchs gebildet hat – ist das dann Schimmel oder doch eher Rappe?
Ich geh' ja schon. Gute Nacht.
Ein Mann hat so verdächtig eingekauft, wie man es eigentlich nur tun kann und sich damit selber zur "verdächtigen Person" gemacht: Läuft mit einem offenen Rucksack durch den Laden und nimmt einige Lebensmittel in die Hand, fummelt dann vor dem Zeitungsregal hockend diese Sachen in seinen Rucksack, verschließt ihn, setzt ihn auf und liest noch ein paar Minuten in einem Magazin. Dann ging er zur Kasse und stellte sich am Ende einer der beiden Schlangen an.
Um zu verhindern, dass er einfach an den wartenden Kunden vorbeigeht, bewegte ich mich auch langsam in Richtung Ausgang und beobachtete das Geschehen an der Kasse aus einiger Entfernung.
Plötzlich fiel mir ein junger Mann auf, der gerade den Laden verlassen wollte. Mir war er nur wenige Sekunden zuvor auf meinem Weg durch den Laden schon aufgefallen. Da kam er gerade aus der Getränkeabteilung, steuerte direkt auf die Kasse zu und hielt dabei eine teure Mettwurst und eine Dose Bier in der Hand.
Tzja, so kann es gehen. Der Typ mit der Wurst hatte in seiner Umhängetasche noch mehr Sachen für "sein Abendessen" zusammengeklaut und bekommt nun eine Anzeige wegen Ladendiebstahls. Der Kunde mit dem Rucksack dagegen hat fein säuberlich alles an der Kasse ausgepackt und bezahlt...
Ein Kunde mittleren Alters hatte (unter anderem) zwei Packungen Tiefkühlpizza in seinem Einkaufswagen liegen. Eine Kollegin war gerade dabei, den Kühlschrank an der Kasse mit Bier aufzufüllen, als sie beobachtete, wie der Mann die beiden Packungen in der Nähe der Kasse aus dem Wagen nahm und einfach in das Regal mit Batterien und Glühlampen legte.
"Warum legen Sie die einfach da hin?", erkundigte sich meine Angestellte bei dem Kunden.
"Ich brauche die Pizza doch nicht."
"Ähm, das ist Tiefkühlkost."
"Weiß ich."
"Nun, wenn Sie das einfach irgendwo hinlegen und niemand bemerkt das rechtzeitig, wird die Pizza auftauen. Dann können wir die nur noch wegwerfen. Das ist dann ein Totalverlust für uns."
"Das ist mir doch egal. Ist doch nicht mein Problem."
Weitere Diskussion war sinnlos. Ich hätte den Typen wahrscheinlich aufgefordert, mit seinem Verhalten doch lieber anderen Läden zu schaden. Leider war er schon weg, als mir obiges Erlebnis berichtet wurde...
Zwei ca. zehnjährige Jungs stressten hier im Laden herum und verwechselten ihn wohl vor allem mit einem Kinderspielplatz. Als ein (etwa dreimal so alter wie sie selber) Mitarbeiter von mir sie etwas zurechtweisen wollte, wurden die beiden gleich aggresiv: "Was wills'tu eigentlich?"
Die Quittung war, dass er die beiden kleinen aus dem Laden befördern wollte. Vor der Tür fanden sich auf einmal noch etliche Brüder oder Bekannte der beiden Querulanten ein. Wir standen da inzwischen zu dritt und ich traute meinen Augen nicht, als einer der beiden Jungs plötzlich meinem Mitarbeiter gegen die Brust schlug. Nicht leicht, sondern schon so kräftig, dass mein Mitarbeiter den Schlag reflexartig abwehrte.
Da baute sich plötzlich ein Typ vor uns auf, den wir bislang noch gar nicht wahrgenommen hätten. Warum wir hier Kinder schlagen würden und wir sollen mal "um die Ecke kommen" und da könnten wir uns dann mit ihm prügeln. Und als freundlichen Gruß zum Abschied rief er noch "Ihr scheiß deutsche Kartoffel." hinter uns her.
Da Deutschland ja so scheiße ist, geht doch einfach nach Hause. Aber da gibt's ja wahrscheinlich kein Hartz 4.
Vielen Dank auch für die folgende Einsendung:
Hallo Björn,
dein Blog lese ich schon seit 2005 oder so und kommentiere auch ab und an .
War dieses Jahr auf Malle und habe dort auch einige Spar Märkte entdeckt und extra für dich bzw. dein Blog mal fotografiert. Anbei eines der vielen Fotos.
Gruß
Willi
Ein Onlineshopkunde hatte für einen Verwandten etwas zum Geburtstag bestellt. Ich sollte das irgendwie kennzeichnen. Uff... Also in Geschenkpapier einwickeln wäre keine gute Idee gewesen, denn das hätte den Transport vermutlich nicht heile überstanden. Also nahm ich mir aus dem Wagen mit den alten Zeitschriften irgendein Klatsch-und-Tratsch-Heft mit beiliegenden Aufklebern und pappte fröhlich drauslos.
Gewinnt zwar keinen Preis, aber fällt wenigstens auf.
Dass das oft
sehr stark kritisierte Unternehmen
Müller ausgerechnet mit dem von der BILD geschaffenen "Wir sind..."-Spruch wirbt, passt irgendwie genau ins Bild.
Wir sind Milch.
Ich sollte unbedingt zur Kasse kommen. Mit einer älteren Kundin gab es eine schwierige Diskussion bezüglich eines Preises. Das Schreiben dieser Zeilen fällt schwer, ich kann immer nur verständnislos den Kopf schütteln.
Sämtliche lose Äpfel haben bei mir den selben Preis. Das vereinfacht die Arbeit vor allem in dem Punkt, das Kunden die Sorten mischen können und man nicht an der Kasse alles auseinandersortieren muss. Und wenn mal Äpfel in dem falschen Korb liegen, stimmt der Preis praktischerweise trotzdem noch.
Nun fehlte bei einer Sorte das Schild. Irgendjemand hatte es abgenommen und in den Schrank gelegt. Der Durchschnittskunde dürfte in so einem Fall die Sorte zwar nicht erkennen, aber doch vielleicht zumindest erahnen können, dass diese Äpfel den selben Preis wie die anderen haben werden.
Was die Kundin nun genau wollte, weiß ich nicht. Sie hätte auch einfach freundlich auf das fehlende Schild hinweise können, aber sie zog es offenbar vor, den gesamten Betrieb an der Kasse aufzuhalten und sich darüber absichtlich und provokativ "aufzuregen", dass der Preis für ihren Apfel so nicht stimmen kann. Der eingegebene Kilopreis würde schließlich so nicht an den Äpfeln stehen.
Richtig, da stand gar keiner. Zumindest nicht direkt. Aber statt jemanden danach zu fragen, bezahlte sie das Produkt lieber und regte sich hinterher lautstark über die Rechnung auf. Und auf meine Frage, wieviel sie denn ihrer Meinung pro Kilogramm bezahlen sollte, bekam ich natürlich keine Antwort...
Nein, lieber Flaschensammler: Auch wenn mein Geschäft hier "größer als 50 Quadratmeter" ist, bin ich trotzdem nicht "gesetzlich verpflichtet" jedes flaschenähnliche Gebilde aus Glas oder Kunststoff anzunehmen. Schon gar nicht, wenn es sich um irgendwelche ausländischen Flaschen handelt, denen in keiner Weise irgendein Pfandwert anzusehen ist.
Auf das angedrohte "Nachspiel" bin ich jetzt schon gespannt.
Ein Kunde wollte einen große Klappkiste voller Einweg-Glasflaschen (die mit dem DPG-Pfandlogo) bei uns abgeben. Natürlich verweigerte mein Mitarbeiter die Annahme, denn wir verkaufen keine Einweg-Glasflaschen und hätten derzeit auch keine Chance, sie zu entsorgen – außer sie vielleicht selber zu einem Laden zu bringen, der sie annimmt. Aber das ist ja nicht Sinn der Leergutanname und so weit geht mein Kundenservice nun auch wieder nicht.
Als der Mann erfuhr, dass er sein gesamtes Geraffel wieder mitschleppen muss, ging er wie das HB-Männchen in die Luft: "
Sie müssen alles annehmen, ich kenne mich da aus!!! Aber Sie werden sehen, wass Sie davon haben. Ich nehme das jetzt alles wieder mit und dann werden Sie von meinem Anwalt hören. Das ist unlauterer Wettbewerb, was Sie hier machen!!!"
Ich sehe dem Anwaltsschreiben sehr gelassen entgegen.
...denn
wie ich vor genau zwei Wochen schon einmal sagte, dürfen bei unserem Getränkelieferanten nur Fahrer mit guten Nerven arbeiten. Auch dieses Stück experimentelle Hochstapelei wurde hier
genau so angeliefert, wie auf dem folgenden Foto zu sehen. Gut, dass die blauen Kisten mit einem Band gesichert sind.
Was haltet ihr eigentlich von "
Trusted Shops"?
Ich persönlich finde vor allem die Preise, die man dafür zahlen muss, dass man sich das Siegel draufpappen darf, ziemlich dreist. 59-99 Euro netto
pro Monat darf der Shopbetreiber dafür blechen, dass er auf ein Zertifikat mit sinnlos kryptischer ID verlinken kann.
Doch bringt es ihm wirklich etwas? Achten Kunden darauf? Bestellt jemand lieber in einem "besiegelten" Onlineshop oder interessiert das keinen Kunden ernsthaft? Ich gebe zu: Wenn ich persönlich irgendwo bestelle, geht mir das Siegel am A**** vorbei. Wenn stattdessen eine klare Anbieterkennung vorhanden ist und die Shopbetreiber eventuell sogar ein Ladengeschäft haben, in dem sie telefonisch und persönlich erreichbar sind, ist mir das jedenfalls viel mehr wert.
Eine Kundin hielt meinem Mitarbeiter ein großes Einweckglas voller gemischter Münzen entgegen: "
Ich muss zu meinem Frisörtermin. Danach würde ich gerne einkaufen, können Sie das für mich in der Zwischenzeit zählen?"
Nee, konnten wir nicht. Das ganze Zeugs durfte sie frisch frisiert selber in die Fächer eines Zählbrettes einsortieren.
Alle paar Monate trudelt hier Werbung für Werbe-Zündhölzer ein. Mein Bedarf an Streichhölzern ist aber gedeckt. Für vernünftige Preise braucht man eine gewisse Auflage. Und dann muss man die zumindest so schnell verteilen, dass die Informationen darauf nicht durch irgendwelche Änderungen (Umzug, Telefonnummer, Serviceleistungen, Öffnungszeiten...) veraltet sind.
Ich hatte damals einen Gesamtauftrag über 30.000 Zündhölzer abgeschlossen. Lieferbar in 3 Etappen zu jeweils 10.000 Schachteln. Die ersten 20.000 hatte ich für den Laden in der Gastfeldstraße gemacht und die restlichen 10.000 schließlich für "
Picas Tierfutter".
Und nun? Habe ich tausende Zündholzschachteln für einen Tierfutterladen, der schon seit über zwei Jahren nicht mehr existiert. Dazu kommen noch viele weitere tausend Zündholzschachteln mit falschen Öffnungszeiten für meinen Laden hier.
Was man damit anstellen kann? Ich glaube, ich verhökere die komplett kartonweise bei Ebay. Dann bin ich diesen Kartonberg aus meinem Lager jedenfalls bald los.
Was mir jetzt erst aufgefallen ist: Auf den Belegen meiner Bank zum Einreichen von Schecks ist Platz für
fünf Belege. Gut, dass man in dem Feld "Stückzahl" auch eine vierstellige Summe notieren kann.