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VIER Euro? DAS ist zu viel!

Eine ältere Kundin rief an und erkundigte sich nach unserem Lieferdienst. Nachdem ich ihr die Telefonnummer meines Mitarbeiters, der die Lieferungen durchführt, gegeben hatte, wollte sie noch den Preis wissen. "Vier Euro kostet das", sagte ich ihr.

In empörtem wie vorwurfsvollen Tonfall bekam ich zu hören, dass das "viel zu viel" wäre und dass sie in dem Fall den Lieferdienst natürlich nicht Anspruch nehmen könne.

Hallo??? Vier Euro! Dafür, das jemand durchschnittlich eine Dreiviertelstunde dafür aufbringt, die Einkaufsliste aufzuschreiben, die Sachen hier im Laden zusammenzusuchen und schließlich zum Kunden zu bringen. Unglaublich, was die Leute immer für Vorstellungen haben, wieviel eine Leistung kosten muss... :-(

Nur ein Tag

Angewidert war der Kunde die Packung Frischfleisch zurück in die Truhe: "Igitt, das ist ja nur noch einen Tag haltbar."

Oh, Mann...

Vernichtetes Beweismaterial

Ein Kunde reklamierte einen Kuchen. Vier hätte er davon gekauft und die anderen drei hatte sein kleiner Sohn gegessen, dem es jetzt total elend davon gehen würde. (Ich hätte nach drei dieser Snacks auch Bauchschmerzen, aber das nur am Rande...)

Alle vier sollten wir ihm erstatten. So ganz ohne Anhaltspunkt, zum Beispiel einen Kassenbon oder zumindest die leere Packung, zahle ich aber nicht einfach Geld aus. Also schlug ich vor, dass er die drei leeren Packungen auch herholt.

In der Zwischenzeit haben wir das reklamierte Stück probiert, für absoulut gut befunden – und aufgegessen. Als der Mann wiederkam, bot ich ihm natürlich an, den gegessenen vollständig zu erstatten. Weiter kam ich aber gar nicht. Er nahm zwar das Geld, aber unter der Androhung, dass wir uns vor Gericht wiedersehen und dem Hinweis, dass ich soeben Beweismaterial vernichtet hätte, verließ er den Laden.

Aber leckeres Beweismaterial. :-)

Feierabend

Ich saß an der Kasse und stellte, nachdem alle Kunden abkassiert waren, das "Kasse geschlossen"-Schild auf. Die letzte Kundin packte gerade noch ihre Sachen zusammen und freute sich für mich:
Da haben Sie ja jetzt auch endlich Feierabend. War ja bestimmt auch schon ein langer Tag. Dann schnell nach Hause und genießen Sie das Wochenende.
Wenn's nur so wäre...

Aber vom Schließen der Kasse gleich auf den (später sicherlich wohlverdienten) Feierabend zu schließen, finde ich gewagt. :-O

Schüchtern

Eine Kundin stand vor einem der Kühlschränke und fragte ganz schüchtern eine vorbeilaufende Kollegin:
Können Sie mir da ein Bier rausgeben oder darf ich da ran?

Schn'ta'nch!

In letzter Zeit, vielleicht aber auch erst bewusst seit diesem Erlebnis, stelle ich fest, dass Kunden auf ein verabschiedendes "Ciao!" mit "Wünsche ich auch.", "Gleichfalls.", "Ja, Ihnen auch..." oder ähnlichen Floskeln antworten.

Ich kann es mir nur so erklären, dass das "Ciao" irgendwie in deren Ohren wie ein sehr schnelles "Schönen Tag noch!", also eher wie ein "Schn'ta'nch!" ankommt.

Mir soll's Recht sein. Die Leute freuen sich, dass man ihnen noch einen schönen Tag wünscht und man selber kommt mit einem schlichten Einwort-Gruß davon. :-)

Jimmy Eisbecher

Ein Kunde hat sich gerade nach einem Eis(becher) mit dem Namen "Jimmy" erkundigt. Soll neu sein und er würde sie gerne mal probieren.

Ich weiß von nichts. Und auch die Recherche führt mich zwar immer wieder zum legendären "Himmy Jimmy", aber das wird ja wohl nicht gemeint sein.

Weiß jemand mehr? Oder kennt jemand irgendein Produkt (ggf. Discounter-Eigenmarke), mit dem mein Kunde das Eis verwechselt haben könnte?

Verquer

Eine Kundin erledigte ihren Einkauf und hatte sich dazu einen meiner großen Einkaufswagen genommen.

Warum sie den Wagen aber nicht am Griff, sondern am seitlichen, unhandlichen Gitter anfasste, kann ich nicht erklären. Auch nicht, warum sie sich die Mühe machte, den Wagen quer durch die doch teilweise sehr engen Gänge zu bugsieren. Bisschen sehr umständlich. :-)

Das Handy mit der schwergängigen Tastatur

Ein Mann mittleren Alters, der nicht sonderlich gut Deutsch sprach, wollte eine E-Plus-Guthabenkarte für sein Handy kaufen. Nicht nur das: Er hielt mir das Handy hin und signalisierte mit seinen Händen, dass ich den Aufladevorgang für ihn durchführen soll. Klar, kein Problem. Dachte ich jedenfalls.

Das Aufrubbeln der Karte ging noch ganz einfach. Die Tastensperre bei seinem Handy konnte ich nach einigem Herumprobieren, trotz der türkischen Spracheinstellung, auch lösen. Der Anruf beim Anbieter klappte auch noch und schließlich war es so weit, dass ich die 16stellige Aufladenummer eintippen und mit der "Rautetaste" bestätigen musste.

Wenn ich diese Nummern eingebe, gucke ich normalerweise auf das Display des Handys. Die einzelnen Ziffern werden im Regelfall dort angezeit und man hat gleich die Kontrolle, ob man alles richtig eintippt. Aber in diesem Fall waren keine Ziffern auf dem Display zu sehen. Ich hielt mir nach ein paar Tastendrücken das Telefon ans Ohr, zum zu hören, ob die Tastendrücke angenommen werden. Gehört habe ich nichts und so dachte ich mir nichts weiter dabei, nahm das Handy wieder runter und tippte weiter. Ein paar Ziffern sah ich auf dem Display, aber die könnten auch noch von der zuvor gewählten Nummer und den Menüauswahlen stammen. Die Ansage quttierte die Eingabe mit der Ansage, dass ich eine fehlerhafte Nummer eingegeben hätte. Mist.

Zweiter Versuch: Ich ließ mich durch die fehlende Anzeige nicht irritieren und gab einfach nacheinander sämtliche 16 Ziffern ein. Dann drückte ich auf die Taste mit dem kleinen Knastfenster und durfte mir erneut die Meldung anhören, dass ich eine fehlerhafte Nummer eingegeben oder die abschließende Bestätigung vergessen hätte. Und, dass ich nun nur noch einen Versuch hätte.
Da ich nicht für irgendeine Karten- oder Handysperrung verantwortlich sein wollte, brach ich ab und beendete die Verbindung. Naja, ich wollte sie beenden. Ging aber nicht, da ein Druck auf die Taste überhaupt keine Reaktion bewirkte. Da fiel mir erst auf, dass die anderen Tasten genauso schwergängig waren und dass das der Grund für das Nichterscheinen der Ziffern auf dem Display war. Argh.
Ich versuchte, dem Mann zu erklären, warum das mit der Aufladung nicht funktioniert hat. Die PIN für seine SIM-Karte hatte er auch nicht, ansonsten hätte ich diese kurzerhand in mein eigenes Handy gesteckt.

Etwas mürrisch zog der Kunde ab und kam rund zwanzig Minuten später mit einem anderen Mann wieder. Dieser versuchte zunächst, vor meinen Augen das Guthaben aufzuladen, scheiterte aber an der selben Stelle wie ich zuvor. Inzwischen musste ich mich der Diskussion stellen, dass ich eine falsche Karte verkauft hätte. Auf den Karten steht nämlich (unter anderem) "Ay Yildiz" drauf, aber man wollte ja eine E-Plus-Karte haben und so hätte ich mit Sicherheit die falsche Karte verkauft.
Meine Einwände, dass der Fehler mit Sicherheit nicht an der Karte, sondern am Telefon liegt, wurden als Unsinn abgetan. Aber zum Glück hatte der zweite Mann die PIN für die Karte und so legte ich diese schließlich doch mal in mein Handy.

Erstversuch. Aufladung. Erfolgreich.

Zweite Kasse! Zweite Kasse!!!

Ein junger Mann kam an die Lagertür und erkundigte sich in ziemlich ernstem Tonfall, ob eine weitere Kasse geöffnet werden könnte. Um die dringlichkeit der Situation einschätzen zu können, warf ich selber einen Blick nach vorne.

Wer mich und den Laden hier kennt, wird bestätigen können, dass ich tendenziell eher schnell zu einer weiteren Kasse neige und die Kunden ungern warten lasse. Aber in diesem Fall war die Lage nun ganz und gar nicht kritisch. Einer meiner schnellsten Kassierer saß vorne und es standen gerade mal drei Kunden an der Kasse. Hätte der junge Kunde nicht den Weg nach hinten zum Lager auf sich genommen, wäre er wahrscheinlich schon beinahe selber an der Reihe gewesen.


Die Notiz zu diesem Blogeintrag hatte ich mir vor ein paar Tagen gemacht. Vorhin war die Situation mal eine ganz andere: Ein anderer Mitarbeiter saß an der Kasse, ich ging in den Laden und sah eine Schlange von schon seltener Länge. Bis etwa zur Mitte des Ladens standen die Leute – und niemand beschwerte sich. Alle standen friedlich hintereinander und warteten.
Ich hab' sie dann aber doch erlöst und mitkassiert. :-)

"Schnell" vorgehen

Eine Kundin stapelte aus ihrem recht gut gefüllten Einkaufswagen eine beachtliche Menge Waren auf das Förderband an der Kasse. Hinter ihr stand ein Kunde, der nur eine Tageszeitung in der Hand hielt. Plötzlich hatte der Kunde eine nicht sehr abwegige Idee: "Darf ich schnell vor? Ich habe nur den Weser-Kurier hier."

Die Kundin, die ganz offensichtlich noch mehr auszupacken hatte, erlaubte es ihm.

Nachdem sie ihren Wagen leer hatte, stand schließlich selber noch eine Weile herum und beobachtete mit mir zusammen, wie der Zeitungskäufer umständlich sämtliche Taschen nach Kleingeld durchforstete, bis er die passende Summe zusammen hatte.

Gepupst?

Bericht einer Kollegin: Über ein Regal hinweg hörte sie aus dem Nebengang, wie eine Frau zu ihrem männlichen Begleiter sagte: "Hast du gepupst?"

Keine Antwort, aber als sich quasi in der selben Sekunde die Blicke aller im Hauptgang trafen, grinste er nur verlegen: "Alleine die Frage schon..."

Haha, ertappt. :-D

Leergutautomat? Nie gesehen!

Kaum zu glauben: Einer Stammkundin, die ich gefühlt mindestens einmal pro Woche hier im Laden sehe, war der Leergutautomat nach rund 2,5 Jahren tatsächlich noch gänzlich unbekannt.

Stand an der Lagertür, drückte auf die Klingel und hielt mir schließlich zwei Glas-Limoflaschen entgegen. Dass Neukunden den Automaten nicht wahrnehmen, da er baulich doch etwas zurückliegt, ist verständlich. Aber bei einer so regelmäßigen Kunden irritiert mich das doch nun durchaus.

Die leidigen Umbauten

"Ich finde hier ja gar nichts mehr wieder, hier ist ja alles umgebaut!", beklagte sich eine Kundin mittleren Alters.

"Dann waren Sie aber schon länger nicht hier."

"Ein paar Monate könnten das sein, ja."

"Och, naja, die Tiefkühltruhen stehen hier jetzt seit etwa fünf Jahren schon so."

"Sie brauchen gar nicht so zu lügen oder mich für dumm zu verkaufen. Ich habe meine Sinne noch beisammen und das steht hier mit Sicherheit noch keine fünf Jahre so!"

Diskussion zwecklos. Aber: I have proof! :-)

"Ich würde die hier klauen."

Im Gespräch mit einer Kundin vor der Vegan-Vitrine. Während ich den Schlüssel holte, hatte die junge Dame aber bereit schon "ihr" Produkt außerhalb der Vitrine im Kühlregal entdeckt.
Warum sind denn nicht alle eingeschlossen?

Wir haben nur die weggeschlossen, die am meisten geklaut wurden. Also vor allem die Produkte von Wheaty.

Achso. Ich hätte diese hier geklaut.
Grinste und ging zur Kasse. :-)