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Hinter Gittern

Der Bauzaun vor unserer Tür ist echt irritierend. Immer, wenn ich zur Tür gucke, habe ich das Gefühl, hinter Gitter gesteckt worden zu sein.

Der über zwei Meter breite Gehweg zwischen Tür und dem Bauzaun fällt aus der Distanz gar nicht auf und so sieht es tatsächlich ao aus, als hätte jemand meinen Laden schlicht und einfach mit einem Zaun versperrt.


LD

Ein Stammkunde von uns ist Busfahrer. Da er durch seine Arbeitszeiten bedingt häufig auch nachts hier auftaucht, versteht er sich inzwischen recht gut mit meinen Nachtdienst schiebenden Mitarbeitern. Man ist per du, locker drauf und vertreibt sich die (Arbeits)Zeit, in dem man sich über dieses und jenes unterhält.

Das klingt zwar für Außenstehende erstmal vielleicht eher störend, aber andererseits habe ich kein Problem damit, denn je mehr Leute hier sind, desto sicherer ist man. Netter Nebeneffekt: Er hat uns mit aktuellen Fahrplänen, bzw. vor allem auch Fahrplanänderungen versorgt. Aufgrund der vielen Baustellen hier im Stadtteil – allen voran die vor unserer Tür – gibt es etliche Änderungen.

Montag Morgen war er auch hier. Wir hatten uns selber rund 20 Minuten unterhalten, dann wandte ich mich aber ab und erledigte meine Arbeiten. Plötzlich kam mein Mitarbeiter zu mir und zog ein besorgtes Gesicht: "Irgendwas stimmte da eben nicht. Als er rausgegangen ist, piepte der Alarm der Warensicherung aus. Er hatte es sehr eilig und war sofort draußen und ich habe gerade einen Kunden abkassiert. Weil man sich so gut kennt bin ich nicht gleich aufgesprungen, der kommt ja bestimmt wieder. Aber guck doch mal vorsichtshalber auf dem Video."

Das tat ich auch. Und was darauf zu sehen war, kann sich sicherlich jeder jetzt vorstellen. Er hat seinen Pilotenkoffer mit allen möglichen Artikeln aus dem Laden gefüllt. Das kann doch nicht..? Doch, ist es.

Ich sicherte zunächst das Video Wir waren uns aber sicher, dass er wiederkommen würde und dann könnten wir ihn auf frischer Tat erwischen. Dennoch gab ich meinen Mitarbeitern die Anweisung, mich auf jeden Fall anzurufen, wenn er wieder auftauchen würde. Egal, zu welcher Uhrzeit.

So wurde ich in der vergangenen Nacht um 1:30 Uhr aus dem Tiefschlaf gerissen. Ein paar Minuten später war ich hier im Laden und konfrontierte den Mann mit dem Video. Er zuckte resignierend mit den Schultern und gab die Tat zu – viele Möglichkeiten gab es aufgrund des eindeutigen Filmes ja auch nicht.

Es folgte die übliche unspektakuläre Prozedur: Polizei, Anzeige, Hausverbot. Nur als die Polizei die Personalien aufnahm, stutzte ich etwas über die Antwort auf die Frage nach dem Beruf. Wie, arbeitssuchend? Ich dachte... Naja, "Busfahrer" stimmte also zumindest ein bisschen. Nämlich per Monatskarte auf einem der Sitze hinter dem Fahrer.

Kann sich jemand vorstellen, wie enttäuschend solche Sachen sind? Gerade bei Leute, die man kennt und von denen man denkt, dass sie es gut mit einem meinen?

Spontane Aktion

Mal gucken, ob's was bringt. Aber so ganz passend ist das Wetter – trotz Sonnenschein – ja noch nicht.


Experiment

Manche Leute scheinen die Freifläche vor dem Leergutautomaten als eine Art rechtsfreien Raum zu sehen. Müll und Dreck wird hinterlassen, von anderen Kunden zurückgelassene Flaschen und Kisten werden ohne zu zögern mitgenommen, Kunden gehen aufeinander los und selbst meinen Mitarbeitern und mir wurde in dem Bereich schon Gewalt nicht nur angedroht.

Eher zufällig ist mir eben der Gedanke gekommen, doch einmal auszuprobieren, was passieren würde, wenn man ein paar Artikel auf die Fensterbank unmittelbar neben dem Automaten legt. Quasi als Lockvogel. Wie lange würden die da wohl liegenbleiben?

Sollte ich mal irgendwann an einem massiven Zeitüberschuss leiden (Haha...), werde ich das Experiment mal wagen. Ob sich überhaupt jemand eingestehen würde, dass das ein Diebstahl gewesen wäre?

Stress mit dem Ex-Vermieter – Teil 3

Ein weiteres schwieriges Kapitel im spannenden Abenteuerbuch "Picas Tierfutter" ist nun beendet.

Mitte November berichtete ich ja, dass unser ehemaliger Vermieter die 1000€ Mietkaution nicht wieder herausrücken wollte.

Über vier Monate später habe ich mein Geld wieder. Naja, zumindest 3/4 der Summe, worauf wir uns ursprünglich auch schon hätten friedlich einigen können. Und die Anwaltsgebühren musste ich auch selber bezahlen und so sind mir letztendlich noch 2/3 des Geldes geblieben.

Aber wie sagt man so schön: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. Mehr Aufwand hätte sich bei dieser Summe kaum gelohnt und jetzt kann ich diese Geschichte wenigstens endgültig abhaken.

Klauversuch oder Juckreiz

Diese Szene konnten wir gestern Abend beobachten. Es sieht auf den ersten Blick 100%ig nach einem Diebstahlsversuch aus, der Kunde, den wir hinterher noch auf diese Geste ansprachen, beteuerte jedoch, sich nur an der Brust gekratzt zu haben.
Wenn man genau hinsieht, kann man eine Bewegung, als würde er sich kratzen, erkennen. Vielleicht sieht man das aber auch nur, wenn man ganz fest daran denkt, dass er sich nur gekratzt hat. Oder wollte er doch die Packung Fleisch in seiner Innentasche verbergen und hat dann die Kamera entdeckt und von der Aktion abgelassen? Wir wissen es nicht.

Sehr, sehr grenzwertig jedenfalls...