Vorhin wollte mich eine Frau sprechen, die ich nicht kannte.
Sie begann zu erzählen, dass der Bund der Steuerzahler sich dafür einsetzen würde, dass die Diäten der Politiker nicht weiter erhöht werden würden, dass der Solidaritätszuschlang gesenkt oder idealerweise abgeschafft wird und dass allgemein Verschwendung von Steuergeldern unterbunden wird.
Das alles würde über die Mitglieder des BdSt finanziert werden und mit nur sechs Euro pro Monat würde auch ich dabei sein können.
Während die Dame gerade Infozettel und ein Anmeldeformular aus ihrem Täschchen zog, unterbrach ich sie in ihrer Euphorie des Schwärmens: "Mit der internen Kommunikation hakt es beim Bund der Steuerzahler etwas, oder?"
Sie sah mich irritiert an: "Wieso? Was ist denn"
Nun, ich bin bereits seit einigen Jahren Mitglied bei Ihnen.
Noch, sei anzumerken. Denn ich habe vor einigen Monaten meine Mitgliedschaft dort zum Jahresende gekündigt.
Ein Mann, ca. Mitte bis Ende zwanzig und eine etwas ungepflegte Erscheinung, wollte vier Stangen Marlboro kaufen.
Ich holte die Zigaretten aus dem Lager und er legte meiner Mitarbeiterin lässig seine ec-Karte hin: "Ich zahle mit Karte."
Meine Kassiererin tippte den zu zahlenden Betrag in das ec-Cash-Terminal ein und überreichte das Pinpad dem Kunden mit dem üblichen Satz: "Bitte geben Sie Ihre Geheimzahl ein und bestätigen Sie einmal mit der grünen Taste."
Mit der darauf folgenden Situation hatte ich fast gerechnet, denn der Typ sah einfach nicht danach aus, als ob er mal eben 160 Euro von seinem Konto in Räucherware umsetzen könnte: Bei dem Begriff "Geheimzahl" wurde er etwas nervös. "Ach, ich dachte, das ginge hier mit Unterschrift."
Die eingegebene Geheimzahl war, ich hatte es fast erwartet, falsch. "Oh, da habe ich mich wohl vertippt.
Zweiter Versuch. Wieder falsch. Der dritte klappte auch nicht.
Kein Geld - Keine Zigaretten. Ich brachte die Ware wieder ins Lager und der Typ grummelte etwas vor sich hin, was man mit "Geheimzahl vergessen" übersetzen könnte.
Ich glaube nicht, dass er sie vergessen hat. Wir hätten mal den Ausweis überprüfen sollen. Ob da wohl der gleiche Name wie auf der ec-Karte drauf stand?
Heute ist Sperrmüllabfuhr. Nachdem der riesige Haufen, den die Anwohner der Wohnungen über meinem Laden gestern Abend zusammengetragen hatten, sich über Nacht auf einen Bruchteil davon verringert hat, habe ich einfach die entstanden Lücken mit alten Schrank- und Regalteilen aus meinem Laden aufgefüllt. Hoffentlich nehmen die alles mit. Seit man diese Karten ausfüllen muss, ist das alles viel komplizierter geworden und es soll ja Entsorgungsbetriebe geben, die sehr streng nach den eingeschickten Kärtchen vorgehen und wirklich nur die Sachen mitnehmen, die auch angekreuzt wurden...
Hab noch ein Bild vom Jahrmarkt: An einer Bude, an der es neben Döner und Gyros auch türkische Pizza (Gemeint war Lahmacun) gab, hing dieses Schild mit einer sehr eigenwilligen Schreibweise davon.
Aber Lama-Cum bieten die doch hoffentlich nicht an. Das gehört einfach nicht auf einen Festplatz. Naja, strenggenommen gehört dieser Beitrag nichtmal in dieses allgemein doch recht anständige Blog.
Eben schrieben mir zwei Kunden und Blogleser folgendes:
Hiho Björn!
Als begeisterte 24-Std.-Shopper aus der Neustadt und Leser deines Blogs wollten wir es uns nicht nehmen lassen dir ein Foto aus dem Urlaub (Teneriffa) zu schicken. Meister Propper scheint hier als Don Limpio bekannt zu sein. Enstprechende Übersetzung haben wir mal mitverlinkt...
Sonnige Grüße
Sozusagen der blitzsaubere Kerl.
Über den deutschen Namen des Produkts bin ich schon vor einigen jahren gestolpert. Es wird zwar immer "Meister Proper" gesprochen, aber auf den Flaschen steht "Mr Proper" - was sich im eglischen wie "Mister Proper" liest und genau das gleich wie in den anderen Übersetzungen bedeutet.
Getränkekauf auf Kommission bieten viele Läden an und nutzen auch relativ viele Kunden. Wer nicht genau weiß, ob er für seine Feier 10 oder 15 Kisten Bier benötigt, kauft eben vorsichtshalber die Maximalmenge, hat aber die Option, nicht benötigte Ware an den Händler zurückzugeben. Ich biete diesen Service in meinen Märkten auch an und schon viele Kunden haben ihn genutzt.
Hin und wieder betreibe ich das Spielchen auch andersherum: Viele Kunden bringen ihr Leergut hier her. Oftmals sind darunter Getränkekisten, von denen ich nicht weiß, ob unser Getränkelieferant sie zurücknimmt. In dem Fall bekommen die Kunden von mir das Angebot, dass wir die Kiste erstmal hierbehalten ohne dafür Geld auszuzahlen. Am nächsten Liefertag sehen wir dann ja, ob der Fahrer die Kiste mitnimmt oder nicht. Wenn ja, bekommt der Kunde bei seinem nächsten Besuch das Geld und wenn nicht, darf er die Kiste wieder mitnehmen. Manchmal werden wir auch schlicht und einfach gefragt, ob wir sie entsorgen können...
Ein kleines Mädchen wollte "Öko-Müllbeutel" haben. Das war einfach, damit konnte sie eigentlich nur Müllbeutel aus Papier/Biofolie meinen.
Doch weit gefehlt:
Ich suche die gelben...
Welche gelben denn?
Die gelben Rollen....
Ich ahnte was: Gelbe Säcke.
...die man im Garten verwendet. Für Gras und Blätter und so.
Ich kann verstehen, dass die DSD sich so unheimlich knauserig mit den Säcken anstellt. Die meisten gelben Säcke werden nämlich als kostenlose Müllbeutel zweckentfremdet...
Lotto- und Wettanbieter FLUXX beschreibt sich im Firmenprofil auf der Website folgendermaßen:
FLUXX - THE GAMING COMPANY
Die FLUXX AG ist Deutschlands führender Spezialist im lukrativen Glücksspielmarkt.
"Im lukrativen Glücksspielmarkt" übersetze ich mit "Glücksspiele lohnen sich für Sie schon deshalb nicht, weil wir uns daran dumm und dusselig verdienen.
Das ist zwar keine neue Erkenenntnis, aber es ist interessant, diese Aussage mal vom Anbieter selber zu lesen.
Die Nachtschichten hier im Laden sind lang und manchmal auch weilig - und so bin ich gerade am Montagmorgen, der Schicht mit dem geringsten Motivationsfaktor, relativ viel im Web unterwegs.
Und so klickt man sich von Blog zu Blog und landet schließlich auf der Website simpsonize me. Folgendermaßen würde ich jedenfalls als Charakter aus einer der Simpsons-Folgen aussehen. Ich habe mich doch gleich wiedererkannt.
Vorhin Gestern Abend auf dem Brokser Heiratsmarkt ist mir an einer der Buden ein Schild aufgefallen, auf dem für ein Waldmeister-Getränk geworben wird:
Sofort bin ich über die Bezeichnung "Saft" gestolpert, denn:
Kommerziell vertriebene Nahrungsmittel dürfen seit einem Verbot 1981 in Deutschland aufgrund der Toxizität des im Waldmeister enthaltenen Cumarins nur noch künstlich gefärbt und aromatisiert werden.
Quelle: Wikipedia
Was den meisten wahrscheinlich in diesem Kontext nicht weiter auffallen würde, wenn nicht:
Saft
Nach Fruchtsaft-Verordnung (FrSaftV) darf als Saft nur ein solches Getränk bezeichnet werden, das zu 100 % aus dem Fruchtsaft und Fruchtfleisch der entsprechenden Früchte stammt.
Man sieht, es kann gar keinen Waldmeister-Saft geben.
Zumindest ist das so bei allen (abgepackten) Getränken, die ich hier im Laden verkaufe. Ob die Regelung mit den Bezeichnungen für den Ausschank auf Jahrmärkten gilt, kann ich nicht sagen. Eigentlich schon, da in der Verordnung von "gewerbsmäßig in den Verkehr gebrachten" Lebensmitteln die Rede ist - und der Ausschank auf dem Markt ganz sicher auch gewerbsmäßig ist. Wenn jemand sich damit auskennen sollte, bin ich für eine kurze Info sehr dankbar.
Zwei Stände weiter gab's fliegende Kühe: Mit schwarzweißen Flügeln schlagende Plastikkühe, die an einer Schnur ziemlich hektisch immer im Kreis flogen. Wäre jetzt nicht hier im Blog gelandet, wenn ich nicht zufällig so ein gelungenes Foto von dem Viech geschossen hätte. Guten Morgen.
Die beiden Eistruhen von Häagen-Dazs und Ben&Jerry stehen bei mir im Markt unmittelbar nebeneinander. Häagen-Dazs ist die ältere Marke, welches von beiden qualitativ besser ist, kann ich nicht sagen. Preislich liegen sie gleich, rein subjektiv beurteilt gefällt mir Ben&Jerry geschmacklich deutlich besser. Meinen Kunden aber anscheinend auch, denn wir verkaufen ziemlich genau doppelt so viele Becher Ben&Jerry wie Häagen-Dazs.
Vor ein paar Tagen stand eine Kundin vor der HD-Truhe und sah etwas verloren hinein. Offensichtlich konnte sie sich nicht entscheiden und ich gab ihr den Tipp, doch einfach mal ein BJ-Eis zu probieren. Damit stieß ich bei ihr auf größte Ablehnung. "Den scheiß Amifraß" will sie nicht kaufen.
Da bestellt man speziell für eine Kundin, die danach gefragt hat, einen neuen Artikel, schafft Platz dafür im Regal und baut diesen ein...
...und dann regt sie sich lautstark darüber auf, dass der bei uns "so teuer" ist. Woanders würde sie den günstiger bekommen. Klar, die Wochenangebote von Real und Extra sind ja auch der Maßstab aller Dinge.