Zivilistin
Eine Kollegin war schon in Feierabendstimmung und lief noch in ihrer Zivilbekleidung durch den Laden, um mit ein paar Kollegen zu plaudern. Plötzlich wurde sie von einer langjährigen Stammkundin angesprochen, der meine Mitarbeiterin auch definitiv bekannt sein sollte. Sie haben sich sogar schon häufiger auf der Straße getroffen. Es sollte also nicht an der fehlenden Arbeitskleidung gelegen haben, dass die Kundin meine Angestellte fragte: "Kennen Sie sich hier Laden ein wenig aus?"
Nun ist die Dame nicht mehr die jüngste. Das wird doch wohl nicht so weitergehen? Es ist schlimm, den geistigen Verfall eines Menschen mitzubekommen. Ist bei uns zwar eher eine Randerscheinung, da wir meistens nicht so viel mit dem einzelnen Menschen zu tun haben – aber dennoch fällt sowas hin und wieder schon auf. Tut weh.
Nun ist die Dame nicht mehr die jüngste. Das wird doch wohl nicht so weitergehen? Es ist schlimm, den geistigen Verfall eines Menschen mitzubekommen. Ist bei uns zwar eher eine Randerscheinung, da wir meistens nicht so viel mit dem einzelnen Menschen zu tun haben – aber dennoch fällt sowas hin und wieder schon auf. Tut weh.
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Kommentare
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Raoul am :
ednong am :
Gesichtsblindheit, obwohl die Kundin die Mitarbeiterin schon in zivil auf der Straße gegrüßt hat? Hm.
Und ob die Schaffner das wirklich immer wissen, wage ich mal zu bezweifeln ...
@schinkenhäger:
Also bzgl. Alkohol gab es auch schon das ein oder andere von Björn - und dieses auf Demenz bezogene gab es auch schon mehrfach hier zu lesen.
Ganz allgemein denke ich, der Mensch ist nicht für das hohe Alter "gemacht", das er heutzutage erreichen kann (und oft erreicht).
Raoul am :
An meiner Schaffner-Theorie halte ich aber weitgehend fest. Immer garantiert nicht, aber erstaunlich oft. Desöfteren (also genau zweimal) erlebt, daß jemand die Frage "Wurden Sie schon kontrolliert?" bejaht hat, die Kontrollperson Rücksprache mit einem Kollegen gehalten hat und der fahrscheinbejahende Mensch dann nach erneuter Kontrolle eben keinen Fahrschein vorzeigen konnte und sich - in beiden Fällen - damit rauszureden versuchte, daß er die Frage anders verstanden hätte.
Ein Freund, der dann den Beruf gewechselt hat und früher Zugbegleiter war, erklärte mir das erfolgreiche Erkennen bereits kontrollierter Gäste ungefähr so: Man merkt sich meist Sitzplatz und eine gewisse Eigenheit im Gesicht - etwa eine Knollennase, ein Schuhmacher-Kinn oder ein schlecht sitzendes Toupet.
Tim Landscheidt am :
Du kannst ja selber einmal testen und bei *jeder* Bahnfahrt (mit Fahrkarte ) nicht reagieren bzw. auf Nachfrage sagen, dass Du schon kontrolliert wurdest. Ich könnte mir vorstellen, dass man da sogar eine steigende Erfolgsquote mit jeder weiteren Bahnfahrt verzeichnen könnte, weil Du an Nervösität verlierst.
DerBanker am :
Also hat man eine höfliche Vorgehensweise vom ersten Verdacht bis zum Festnageln des Kunden parat.
Wenn man eine Strecke regelmäßig befährt, kennen einen die Schaffner übrigens durchaus. Der Test könnte damit enden, dass der Schaffner entweder *genau* weiß, dass er den Fahrgast noch nicht kontrolliert hat - oder gedanklich abwinkt, der habe ja eh immer ein Ticket...
Raoul am :
Ansonsten hast du natürlich in allen Punkten recht und ich würde mir den Spaß wohl tatsächlich mal machen - aber ich fahre einfach zu selten mit der DB (das letzte Mal vor 2 Jahren). Fernbusse sind (pauschal und plakativ gesagt) im Vergleich einfach zu günstig, sodaß man sie fast schon nehmen muß.
NochEinerVonDerKnipsendenZunft am :
Raoul am :
DerBanker am :
Sieht man dann irgendwo so ein Gsicht, grüßt man es durchaus freundlich und schnackt eventuell sogar, ohne sich die ganze Zeit zu erinnern, woher man denjenigen kennt. Sowas ist mir auch heute noch ziemlich peinlich, auch wenn ich inzwischen weiß, warum mir das passiert.
Ein Schaffner lernt es mit der Zeit, in einer Mischung aus Merkfähigkeit und Menschenkenntnis, Leute zu erkennen, die er noch nicht kontrolliert hat. Außenstehende bestaunen ihn ob dieser Fähigkeit dann etwa so sehr wie ich es schon mal erlebe, wenn ich jemanden mit dem routinierten Fertigen einer Geldrolle verblüffe.
Julchen am :
Shit happens
Das echt Schlimmste was einem passieren kann, ist daß jemand unerwartet "Guten Tag" sagt. Will gar nicht wissen wieviele Nachbarn bereits von mir denken, daß ich eine blöde Kuh bin, weil ich sie ständig "ignoriere". Au wei.
Beim Job sage ich es den Kollegen, mit denen ich letztendlich am meisten zu tun habe, ganz direkt, daß sie es nicht persönlich nehmen sollen, wenn ich "so tue" als ob ich sie auf der Straße nicht sehe.
llamaz am :