Eine Kundin beklagte sich bei einer Kollegin darüber, dass Gemüse bei uns von einem Tag auf den anderen so sehr viel teuer geworden ist. Wir haben beim Gemüse zwar keine Tagespreise, aber zumindest am Donnerstag gibt es bei uns tatsächlich eine Aktualisierung, die in beide Richtungen gehen kann. Der ganze Markt ist sehr kurzfristig und komplex und es kann tatsächlich innerhalb kürzester Zeit zu erheblichen Preissteigerungen kommen.
Nachdem meine Mitarbeiterin gefragt hatte, um welchen Artikel es denn überhaupt ging, wurde es etwas schräger. Die Frau hatte gar kein Gemüse zum regulären Preis gekauft, sondern einen Artikel aus der Kiste mit den preisreduzierten Artikeln. Die nicht mehr ganz so schönen Stücke bekommen einen Sonderpreis, der je nach Zustand zwischen einem quasi symbolischen Preis von wenigen Cent bis hin zu knapp unter dem Originalpreis liegen kann.
Wenn sie eine sehr schrumpelige Gurke gestern für 20 Cent gekauft hat, aber heute eine ganz wenig schrumpelige Gurke für 80 Cent in der Restekiste liegt, ist das ausdrücklich keine Preiserhöhung um 300 Prozent. Jedenfalls nicht in meinem Mind Set, aber sowas kann man manchen Leuten ja leider nicht begreiflich machen.
Da rege ich mich immer auf, dass Leute die kostenlos verteilten "gelben Säcke" nicht bestimmungsgemäß verwenden und z. B. ihr Leergut darin zu uns schleppen – und dann steht man hier in der Nähe der Kasse, guckt gedankenverloren zu einem der Mülleimer unterm Kassentisch und denkt sich … gar nichts mehr.
War bestimmt nicht böswillig von einem meiner Mitarbeiter so geschehen, ist aber dennoch taktisch etwas unklug. Habe das intern mal kommuniziert, diese Säcke bitte ausdrücklich nicht derartig zu gebrauchen.
In Valletta auf Malta hatte Ralf in der Innenstadt diesen SPAR-Markt entdeckt. Leider war er nicht ohne Touristen im Bild zu fotografieren, aber dennoch natürlich wie immer meinen ganz herzlichen Dank für die Zusendung und die Bereicherung dieser Serie.
Das Telefon klingelte, eine 0800er-Nummer mit einem ziemlichen Rattenschwanz an Ziffern dahinter wurde auf dem Display angezeigt. ich wollte gerade rangehen, aber ein Kollege war schneller. Nach zwei Minuten kam er zu mir ins Büro, verdrehte die Augen und fluchte: "Sperr die Nummer bloß! Ich hab den kaum verstanden, so schlecht sprach der Deutsch. Wollte mir Geldschreiber oder sowas andrehen. Was für ein Schwachsinn. Hab dem gesagt, der soll hier nie wieder anrufen und aufgelegt!"
Im ersten Moment verdrehte ich auch die Augen, aber ein kleines Glöckchen irgendwo in mir klingelte leise. Ich hatte eine Ahnung, die sich beim Blick in meine Unterlagen bestätigte: Die Nummer gehört zum Werbemittelhersteller pens.com, mit denen ich geschäftlich seit einer Weile zu tun habe. Wir haben da nämlich hunderte Kugelschreiber bestellt. Gelschreiber, um genau zu sein. Keine Geldschreiber – und der Anrufer war mein Kundenbetreuer aus dem internationalen Callcenter.
Ich hab ihm mal eine Mail geschrieben, dass das nicht so böse gemeint war.
In der Videoanlage fiel mir ein Mann auf, der irgendwie durch den Laden irrte. Im ersten Moment schien es ein "Abchecken" zu sein, wie es viele Ladendiebe tun, aber schon nach wenigen Sekunden war mir klar, dass er tatsächlich irgendetwas suchen würde. Also stand ich auf und ging nach vorne in den Laden, um ihn zu fragen, ob ich helfen könne.
Konnte ich leider nicht. Er bedankte sich, so gut es mit Händen und Mimik ging, und signalisierte mir, dass er einfach selber weitersuchen wird.
Leider sprach er kein Deutsch und auch kein Englisch. Español, italiano und français waren ebenfalls schnell auszuschließen. Welche Sprache auch immer er verstand, ich konnte es nicht aus ihm herausbekommen und selbst den Google Translator auf dem Handy konnte er nicht bedienen. Wir kamen einfach beim besten Willen nicht auf einen Nenner.
Hier leben wir ja wirklich Kundenservice, aber das war dann einfach mal Pech.
Michael hat diesen Strichcode mit Laugenstangen auf einer Packung tiefgefrorener Laugenstangen vom Edeka-Discounter Netto entdeckt. Vielen Dank für die Zusendung.
Vor ein paar Monaten hatte mir eine Mitarbeiterin von KoRo ihr Hauptprodukt ins Sortiment schnacken wollen: Gefriergetrocknete Erdbeeren in 350-Gramm-Beuteln für über 20 Euro das Stück. "Das ist der Renner, die verkauft ihr wie blöde, wenn sich das herumspricht", wollte die Dame uns ihr Produkt schmackhaft machen. Ines und ich glaubten beide, dass das überhaupt kein Renner wird und das einzige, was blöde sein wird, unsere Blicke hinterher sind. Wir verneinten also.
Jedoch ließen wir uns dazu hinreißen, ein gemischtes Display zu bestellen. Oben allerhand unterschiedliche Protein-Riegel, unten salzige Snacks. "Ist auch kein Risiko für euch, wenn was übrig bleibt oder abläuft, tauschen wir das um." Deal!
Die Proteinriegel sind längst verkauft, die großen Dosen mit dem salzigen Snack-Mix laufen Ende Oktober ab. Zwischendurch kam die Vertreterin rein, hat das große Überbleibsel gesehen, uns vertröstet und sich seitdem nicht wieder gemeldet. Notfalls gehen die dann zum Sonderpreis über den Restetisch weg. Aber ich kann euch sagen, wer keine zweite Chance bekommen wird.
Inflation, alles wird teurer. Ist bekannt, leidet jeder drunter.
Die Firma, die uns mit Rollengeld versorgt und einen Teil des Bargelds aus den Tageseinnahmen hier abholt, kündigte vor ein paar Wochen an, dass die gestiegenen Betriebskosten eine Preisanpassung notwendig machen. Es wurde mit 41,75 sogar ein exakter Prozentsatz genannt. Hart, aber was sollte ich machen. Ich packte das Schreiben in meinen "Banken und Geldwirtschaft"-Ordner und dachte nicht mehr darüber nach.
Als dann die nackte Wahrheit in Form der ersten Rechnung mit den neuen Preisen kam, schluckte ich dennoch. Aus den monatlichen rund 350 Euro wurden knapp 500. Es war ja vorhersehbar, aber das so direkt auf der Rechnung zu sehen, nachdem man jahrelang andere Beträge gewohnt war, ist schon echt krass.
Mal gucken, ob wir aus der Spirale noch rauskommen oder ob in ein paar Jahren der Mindestlohn bei 50 Euro steht, weil ein Paket Butter inzwischen 10 Euro kostet …
Kleine privat erstellte Doku über die Geschichte der SPAR in Deutschland. Angefangen bei der Gründung und über die Hintergründe einer solchen Einkaufsgenossenschaft, ein paar Infos über die interne Organisation bis hin zum Ende. Zum Schluss hatte unsere SPAR-Zentrale in Leer durch ihre Unabhängigkeit ja noch am längsten durchgehalten, aber auch damit war es dann ja bekanntermaßen irgendwann vorbei …
(Er ist es nicht, aber der Markt, der in dem Film ab Minute 4:36 kurz zu sehen ist, hat von außen eine verblüffende Ähnlichkeit zu meinem hier in der Gastfeldstraße.)
Fundstück von Susanne auf einer Tüte "Jumbo Fries" der Lidl-Eigenmarke "Harvest Basket": Ein Strichcode in Form einer typischen Pommestüte, wie man sie in in diversen Fast-Food-Läden bekommt. Vielen Dank für die Zusendung.
Inzwischen sichern wir viele Artikel mit Warensicherungsetiketten, die vor ein paar Jahren bei Ladendieben überhaupt noch keine Beachtung gefunden haben. Toffifee zum Beispiel. Dieser Mann hat 10 Packungen (á 1,49 €) eingesteckt, jede einzelne war gesichert und er hat damit beim Rausgehen auch wie vorgesehen den Alarm der Warensicherungsanlage ausgelöst.
Nur hatte meine Mitarbeiterin gerade die Kasse offen und Wechselgeld in der Hand und konnte nicht so schnell reagieren. Der Typ rannte sofort los, sprang draußen auf ein Fahrrad und war weg. Ich lief zwar auch gleich nach vorne, nachdem ich den Alarm gehört hatte, konnte dem Dieb aber auch nur noch von hinten zusehen.
Erwischt haben wir ihn nicht, aber vielleicht wird er nach dieser nicht unauffälligen Aktion ja doch nicht wiederkommen. Aber, und davon ist mit hundertprozentiger Sicherheit auszugehen, da werden dann andere kommen und lange Finger machen …