"Wo ist denn euer Leergutautomat?", wollte der Kunde wissen. Keine weiter ungewöhnliche Frage – wenn er sie nicht direkt an meiner Bürotür gestellt hätte.
Wer die Räumlichkeiten hier kennt, wird mir zustimmen, dass die Leergutannahme einfacher zu finden ist.
Es ist kaum zu glauben, aber momentan passiert hier im Laden im Grunde nichts, was erzählenswert wäre.
Selbst die Nacht dümpelt nur so vor sich hin. Friedliche Kunden, ein funktionierender Leergutautomat, freundliche Lieferanten.
Spannendstes Ereignis der vergangenen letzten Stunden: Ich habe die Filter meiner beiden Büro-Klimaanlagen gereinigt. Darauf zur Beruhigung erstmal einen Cognac.
Ich war zwar selber noch nicht bei dir, aber ich vermute, dass auch dein Automat (wie eben mal wieder bei einer großen Rot-Weißen Kette erlebt) nicht gut riecht.
Grade im Sommer gären und schimmeln die Reste in den Flaschen ja ziemlich schnell, und ich erlebe es oft, dass einem richtige "Wolken" des typischen unangenehmen Geruchs aus dem Automaten entgegenströmen.
Dazu ist mir aber eine recht einfache Lösung eingefallen:
Die Automaten selbst stehen ja meistens im Lager oder sogar in eigenen kleinen Räumen. Da wäre es doch einfach möglich eine Entlüftung (wie sie viele Leute zum Beispiel in kleinen Badezimmern haben, ein Wanddurchbruch mit eingelassenem Gebläse) in diesen Raum zu bauen, so dass die Luft nicht mehr aus dem Automaten strömt, sondern durch den geringen Unterdruck nur noch ins Lager gesaugt wird.
Denkst du dass das machbar wäre oder übersehe ich etwas? Das einzige was mit als Gegenargument einfällt wäre dass grade der bewegliche Teil hinter dem "Frontend" schneller einstaubt.
Die Idee mit dem Unterdruck ist nicht schlecht. Ginge wahrscheinlich in einem kleinen Raum, in dem nur der Leergutautomat steht, leichter umzusetzen, als wenn man, wie bei mir hier zum Beispiel, das komplette Lager mit all seinen Türen und sonstigen Öffnungen permanent be-, bzw. entlüften wollte.
Zum Geruch: Der vergorene Matsch im Container, in dem wir die geschredderten gecrunchten Einweggebinde sammeln, stinkt mitunter tatsächlich ekelig. Aber da hält man normalerweise seine Nase auch nicht direkt rein.
Wie weit mein Automat aber aus der Kundenseite ausdünstet, kann ich überhaupt nicht sagen. Ich zumindest gewöhne mich immer relativ schnell an Gerüche aller Art und empfinde meinen Automaten nicht als Verursacher des "Atem des Todes".
Aber wie so oft ist das "Problem" häufig vor der Maschine: Manche Flaschensammler und/oder die von ihnen mitgebrachten Sammlungen stinken nämlich dermaßen, dass sogar ich mitunter die Luft anhalte, wenn ich am Automaten vorbeigehe...
Mit aller Regelmäßigkeit fällt der Leergutautomat sein ein paar Wochen immer am Freitag Nachmittag oder Samstag aus. Komischerweise immer mit Problemen, die nicht mal eben per Ferndiagnose zu regeln sind.
Langsam wird's echt peinlich. So ziemlich jeder Kunde mit Leergut stellt die Frage beinahe im selben Wortlaut: "Na, geht er mal wieder nicht?"
Aufgrund der Tatsache, dass der Leergutautomat derzeit keine Einweggebinde annimmt, haben wir einen Zettel an das Gerät gehängt, auf dem wir darauf hinweisen, dass Flaschen und Dosen mit dem dpg-Pfandlogo derzeit vom Personal angenommen werden.
Eine ältere Kundin frage ganz begeistert: "Sie machen das von Hand? Ist das jetzt neu?" – tat dies allerdings mit einem Tonfall, als hätten wir hier eine weltbewegende Neuerung eingefüht.
Seit Freitag schon ist der Leergutautomat kaputt. Mehrweggebinde nimmt er zwar an, aber alles, was durch den Cruncher muss, nicht. Die Welle vom Cruncher hat sich verzogen und musste neu bestellt werden. Sie wird wohl leider erst morgen geliefert werden. Seit dem haben sich inzwischen elf große Säcke voller Flaschen und Dosen angesammelt.
Auf dem Foto ist nur die eine Hälte der Sammlung zu sehen. Der Albtraum kommt erst noch: Der ganze Kram muss noch durch den Automaten, damit ich mein Geld bekomme. Und glaubt mir, das ist ein extrem stupider Job.
Irgendwie passiert hier momentan schlicht und einfach mal fast gar nichts. Die Baustelle bereitet sich darauf vor, zur nächsten Etappe zu wandern, der Leergutautomat läuft, die (alten) Kassen auch und in der drückenden Hitze der letzten Tage sind mir die letzten kreativen Blogeinträge schon im Geiste wieder zerflossen.
Die "SPAR-Märkte" aus aller Welt erscheinen hier automatisiert, ein paar Flaschen "exotisches Leergut" stehen hier auf meinem Schreibtisch, aber müssen auch noch warten.
Scheint meine alle paar Monate auftretende Blogflaute zu sein, aber das geht auch wieder vorbei. Versprochen.
Gemeinsam mit einem Kunden kam ich darauf, dass der Text auf dem Schild wohl gar nicht so unmissverständlich gewesen sein könnte. Randalf hat's ja gerade auch schon erwähnt: "Annahme nicht möglich" könnte sich auf die Leergutannahme generell beziehen. Aber dem ist nicht so, denn selbstverständlich nehmen wir hier die Flaschen und Kisten auch von Hand an.
Daher haftet nun eine eindeutige Botschaft an der Maschine. Und in mir der Wunsch, dass Montag ein Trautwein-Techniker kommt, der dem Gerät wieder Leben einhauchen kann.
Das "Defekt"-Schild hängt seit heute Vormittag am Automaten und seit dem habe ich schon mehrere Kunden beobachten können, die mit ihren gesamtem Leergut wieder aus dem Laden gegangen sind. Ohne überhaupt nur einmal auf unsere Klingel an der Lagertür gedrückt oder einen Mitarbeiter gerufen zu haben.
Was soll das denn, sowas habe ich ja noch nie erlebt!?!
Nachdem mein Leergutautomat nun mehrere Monate beinahe vollkommen ohne Zwischenfälle lief, kam heute der Super-GAU: Ein Kunde hat noch Leergut abgegeben, ich drehte mich nur einmal um – und der Automat funktionierte nicht mehr. Dummerweise kein Problem, das ich hier selber beheben könnte, wie es häufig bei mechanischen Ursachen der Fall ist, sondern ein kompletter Ausfall. Und das ausgerechnet an einem Samstag.
So haben wir nach langer Zeit mal wieder dieses Schild am Leergutautomaten hängen:
Klare Aussage: Granatäpfel von den Bäumen, dieses Wasser aus einer Quelle.
Nie gesehen, nie davon gehört. Das Fruchtgetränk kommt aus Schweden und irgendwie hat mein Leergutautomat die Flasche mit irgendeiner verwechselt, die er kennt. Zumindest hat sie den Weg auf den Flaschentisch gefunden.
Dieses Bild habe ich von einem unbekannten Blogleser bekommen. Dazu ist zu sagen, dass es Becks nämlich nicht nur in Mehrweg-, sondern auch in 0,5-Liter-Einwegflaschen mit dpg-Logo gibt. Diese werden bei manchen Discountern angeboten.
Irgendwie schaffen es dennoch immer mehr dieser Einwegflaschen, in den Mehrweg-Kreislauf zu gelangen. Dort werden sie ganz offensichtlich nicht (immer) aussortiert, sondern wiederbefüllt, mit einem normalen Mehrweg-Etikett versehen und gelangen so als "8-Cent-Flasche" wieder in den Handel.
Dabei sind die Flaschen nicht nur etwas schlanker und höher, sondern vor allem auch so viel leichter, dass man den Unterschied mit bloßen Händen bemerken kann. Nur der Leergutautomat (meiner zumindest) verweigert diese Flaschen konsequent, denn Größe und Gewicht stimmen nicht überein. Und so kommen die Flaschen wieder regulär in den Kreis zurück.
An der Kasse hatte sich eine relativ lange Schlange aufgebaut. Das kommt in den besten Familien Supermärkten vor – aber man kan ja etwas dagegen machen. Ich ging also durch den Laden in Richtung Lager, um der dort aufräumenden Kollegin zu sagen, dass sie dringend mitkassieren muss.
Kurz vor der Lagertür angekommen hörte ich einen Kunden am fast anderen Ende des Ladens etwas rufen, konnte es aber nicht verstehen, da auf der einen Seite der Leergutautomat und auf der anderen Seite meine Putzfrau mit der Maschine zugange war. Da der Kunde aber auch wild gestikulierte, dass ich herkommen soll, ging ich zurück und erkundigte mich nach seinem Anliegen.
Das war allerdings wenig spektakulär: Ob wir eine zweite Kasse aufmachen könnten, wollte er wissen. Konnten wir natürlich – und hätte er nicht gefragt, wär's sogar noch viel schneller gegangen.
...wann gibt es eigentlich die Leergut-Sounds
als Klingelton aufs Handy?
Für das Crusher-Geräusch sende LEERGUT1,
für den temporären Fehlercode ("Flasche nicht erkannt") sende LEERGUT2
und für den Totalausfall ("Ausschieber...?") sende LEERGUT3 an die 12345.
...werde ich mir die Tage mal aufnehmen müssen
Immer daran denken, die Vermarktungsrechte liegen beim Eigentümer des Automaten!
Der Leergutautomat hat heute übrigens ein kleines technisches Update bekommen. Die komplette Einheit, mit der die Flaschen auf den Tisch gestellt werden, ist nun schallgedämmt.