Zwei Typen haben unseren Laden heim aufgesucht und es tatsächlich auch mit einiger Anstrengung erfolgreich geschafft, von zwei Flaschen Kräuterlikör unserer Eigenmarke die Flaschensicherungen zu entfernen. Die beiden Flaschen hat einer der Männer dann in der Bauchtasche seines Hoodies verschwinden lassen.
Gut, bei diesem Produkt ist der Sachschaden noch überschaubar, aber ein paar Euro kostet sogar der "Kräuterglut". Wir werden aufmerksam bleiben, denn die beiden Heinis wissen ja nicht, dass wir wissen, dass sie hier geklaut haben. Falls die nicht nur auf der Durchreisen waren, werden sie sicherlich wiederkommen …
Ich bin nicht so ganz sicher, was das werden sollte. Eine ernstzunehmende Warensicherung stellt das so halb wie halbherzig aufgeklebte Etikett jedenfalls nicht dar.
Inzwischen sichern wir viele Artikel mit Warensicherungsetiketten, die vor ein paar Jahren bei Ladendieben überhaupt noch keine Beachtung gefunden haben. Toffifee zum Beispiel. Dieser Mann hat 10 Packungen (á 1,49 €) eingesteckt, jede einzelne war gesichert und er hat damit beim Rausgehen auch wie vorgesehen den Alarm der Warensicherungsanlage ausgelöst.
Nur hatte meine Mitarbeiterin gerade die Kasse offen und Wechselgeld in der Hand und konnte nicht so schnell reagieren. Der Typ rannte sofort los, sprang draußen auf ein Fahrrad und war weg. Ich lief zwar auch gleich nach vorne, nachdem ich den Alarm gehört hatte, konnte dem Dieb aber auch nur noch von hinten zusehen.
Erwischt haben wir ihn nicht, aber vielleicht wird er nach dieser nicht unauffälligen Aktion ja doch nicht wiederkommen. Aber, und davon ist mit hundertprozentiger Sicherheit auszugehen, da werden dann andere kommen und lange Finger machen …
Das 43er-Pappdings hatte übrigens nicht lange überlebt. Schon nach zwei Wochen hatte ein Kollege das Gebilde mit dem leeren Karton beim Verräumen der neuen Ware zunächst einfach auf den Boden gestellt und anschließend mitsamt den anderen leeren Kartons eingesammelt und in der Presse entsorgt.
Seitdem prangte eine kaum erkennbare Notiz neben dem Regaletikett, aber mit der Lösung war ich gar nicht glücklich. Mir fehlte es aber auch an Motivation, das Dummy aus Pappe neu zu basteln. Nun war zufällig gestern eine Flasche Likör 43 bei uns zu Hause leer geworden und die Idee, was damit anzufangen ist, hatte ich sofort im Kopf.
Die wird jetzt hoffentlich niemand mehr aus Versehen ins Altpapier werfen.
In einem Edeka-Markt hier im Großraum habe ich an einem Regal u.a. diese Präsentation originaler Victorinox-Taschenmesser gesehen. Die kleinen Messer waren weder unter spezieller Beobachtung z.B. im Bereich einer Bedientheke, noch waren sie eingeschlossen oder mit irgendeiner Form von Warensicherung ausgestattet.
Ich gebe ja zu, dass ich zu sehr in Sorge wäre, dass die geklaut werden könnten. Gar nicht mal, dass vielleicht hin und wieder mal eines verschwindet, sondern dass sich irgendjemand den kompletten Bestand mal eben in den Rucksack stopft und da ein mittlerer dreistelliger Betrag auf einmal verschwindet …
Dass bei uns ständig vor allem auch Käse geklaut wird, habe ich hier ja nun schon häufiger berichtet. Das Phänomen scheint es aber nicht nur in meinem Laden zu geben. Diesen mit einem Warensicherungsetikett beklebten Gouda der Eigenmarke hat eine Kollegin in einem Penny-Markt entdeckt. Man steht kopfschüttelnd da …
An der Kasse löste der Alarm der Warensicherungsanlage aus. Der Mann mit Rucksack, der dort gerade seinen Einkauf bezahlte, war wohl dafür verantwortlich. Meine spontane Einschätzung der Gesamtsituation war, dass es sich dabei wohl um ein eingeschlepptes Etikett oder einen nicht richtig entsicherten Artikel handelte.
Den Handchecker hatte ich vorsorglich mit nach vorne genommen. Dass der Rucksack mit den gekauften Waren nicht für den Alarm verantwortlich war, ließ sich schnell ermitteln, indem ich ihn einfach in die Nähe einer der Antennen der Anlage hielt. Ohne dass ich überhaupt etwas zu ihm gesagt hatte, zog der Mann seine dicke Lederjacke aus und reichte sie mir. Ich wunderte mich schon darüber, dass sie im Bereich der Taschen so schwer war und der Handchecker schlug auch sofort an, als ich ihn darüber hielt. In den Taschen befanden sich zwei Dosen Red Bull, die ja nun bei uns seit ein paar Jahren schon mit den Can Caps gesichert sind, und zwei ebenfalls gesicherte Gläser mit weißem Thunfisch für 4,99 Euro das Stück. In diesem Bild kann man diesen Artikel links am Bildrand sehen.
Seinen Ausweis hatte er dabei und er blieb friedlich, so dass die Sache in wenigen Minuten ohne Hinzunahme der Polizei erledigt war. Ansonsten wie immer: Anzeige folgt und Hausverbot ausgesprochen …
Die großen Dosen Aptamil sind in einem Kaufland-Markt in Delmenhorst in großen Sicherungsboxen der Warensicherungsanlage verpackt. Woanders steht der 90-Euro-Whisky so im Regal.
Ich glaube, wenn ich noch einmal umziehen sollte, würde ich mir vorher anhand des örtlichen Einzelhandels angucken, ob es Warensicherungsanlagen gibt und welche Produkte gesichert sind. Delmenhorst wäre damit jedenfalls durchgefallen, Soltau ganz weit nach oben gerückt.
Das E-Center Ehlers in Soltau ist ein beeindruckender Markt. Mit knapp 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche etwa sieben mal so groß wie mein Markt hier in Bremen, alleine die Gemüseabteilung ist schon unser halber Laden. Da wird man schon etwas neidisch. Nicht wegen der reinen Größe, sondern eigentlich nur wegen der vielen Möglichkeiten, die sich bei so viel Fläche hinsichtlich des Sortimentes ergeben. (Das ging schon so weit, dass ich überlegte, ob man nicht mit einem Partner zusammen selber noch in einen größeren Markt einsteigt – einfach nur um meiner Leidenschaft für Ware und Sortiment so richtig frönen zu können.)
Zurück zu Firma Ehlers: Ich wollte dort einen Whisky und ein paar Knabberartikel für den Abend kaufen. Das Whisky-Sortiment hat mich gleich in zweifacher Hinsicht aus den Socken gehauen: Erstens ist die Auswahl wirklich riesig. Unsere inzwischen über 30 Sorten sind für einen Markt unserer Größe auch schon ganz sportlich, in Soltau standen weit über 100 Sorten aus aller Herren Länder im Regal, von unserer Eigenmarke bis hin zu knapp 100 Euro teuren Flasche. Umgehauen hat mich nicht nur die Auswahl, sondern auch die Präsentation: Die Artikel stehen dort einfach so im normalen Regal. Sie stehen in keiner abgeschlossenen Vitrine, es gibt keine Warensicherungsanlage. Das ist sicherlich nicht "leichtsinnig" sondern normaler Alltag. Sowas wünsche ich mir auch bei uns.
Vielen Dank an Blogleser Sven, der mir eine E-Mail mit zwei Bildern aus einem Kaufland-Markt geschickt hat.
Spirituosen werden dort auf zweierlei Arten vor Diebstahl geschützt. Einerseits mit einer "Warenkarte", die stellvertretend für die Ware im Regal zu finden ist. In diesem Fall bei Spirituosen jenseits der 30 Euro pro Flasche. Der Kunde nimmt die Karte und bezahlt damit den Artikel. An der Kasse oder vermutlich eher einem Info-Tresen wird die Karte dann unter Vorlage des Kassenbons gegen die Ware getauscht.
Die günstigeren Spirituosen werden ähnlich wir bei uns direkt an der Ware gesichert. In diesem Fall sind es Kappen, die über die Flaschenhälse gestülpt werden können. Die eine Kappe links neben den Jack-Daniels-Flaschen würde mir bei uns im Markt zu Denken geben. Hat ein Ladendieb sie doch irgendwie von der Flasche entfernen können oder ist sie beim Verräumen der Ware einfach nur vergessen worden? Das werden wir hier wohl nie erfahren …
(Was mir gerade noch auffällt: Ist der Dimple gar nicht gesichert? Erstaunlich …)
Der "Licor 43", "Cuarenta Y Tres" oder umgangssprachlich auch einfach nur "43er" ist hinsichtlich der Sicherung vor Diebstählen ein schwieriges Produkt. Klebesicherungen werden abgerissen, aber jede Art von mechanischen Sicherungen hält an diesem glatten und nach oben schlanker werdenden Flaschenhals einfach nicht. Zuletzt wurde uns vor wenigen Monaten der komplette Regalbestand geklaut und das war der Moment, an dem ich den Artikel aus dem Sortiment geworfen habe. Dann eben nicht, so!
In unsere Vitrinen an der Kasse sollte das Produkt aber auch nicht. Ein Kollege lag mir diesbezüglich zwar immer wieder in den Ohren, aber das hätte meine Ordnung zerstört. Es ist ein Likör, der einfach nicht zwischen die Anis-Spirituosen, Whisk(e)ys, Gins, Wodkas und Rums passt.
Nachdem nun aber doch immer wieder Kunden danach gefragt haben, ist nun ein Kompromiss entstanden. Der Artikel steht eingeschlossen, jedoch nicht in den Vitrinen, sondern im Lager. Wohin jemand mit dem Schlüssel läuft, ist ja irgendwie auch egal. Im Regal ist der Licor 43 ganz normal mit einem Regaletikett platziert, nur dass dort keine Ware, sondern nur ein bedrucktes Schild aus Pappe im Regal steht – mitsamt des Hinweises, dass man das Produkt auf Anfrage beim Personal bekommt. Das ist wohl die beste Lösung, denke ich.
Ich ging zu Ines, die gerade Wein packte, hielt ihr meine Hand entgegen. Sie schlug ein und mit einem ganz förmlichen Händeschütteln sagte ich zu ihr: "Ich gratulieren Ihnen zu dieser hervorragenden Menschenkenntnis. Sie guckte mich mit ganz verwirrt und mit großen Augen an.
Was war geschehen?
Nun: Am Vormittag kam ein Mann zum Leergutautomaten, den Ines ganz spontan als VP, verdächtige Person, einsortierte. Wir klemmten uns an die Videoanlage und sahen ihm einen Moment zu. Den mitgeführten "Hackenporsche" hatte er verschlossen und er nahm sich in den folgenden Augenblicken einige recht unverdächtige Artikel aus dem Laden. Eine Packung Kekse, eine Flasche Cola. Danach ging er augenscheinlich nach vorne, vermutlich direkt zu Kasse.
"Der ist harmlos", mutmaßte ich etwas zu leichtfertig und wir setzten die Arbeit am Weinregal gemeinsam fort, ohne den Mann weiter zu beachten.
Einige Stunden später entdeckte ich im Regal mit den Körperpflegeprodukten zwei abgerissene Sicherungsetiketten unserer Warensicherungsanlage. Woher sie kamen ließ sich mit Hilfe der Videoaufzeichnung recht schnell herausfinden: Der Mann hatte zwischen Getränkeabteilung und Kasse noch mal eben zwei Flaschen Duschgel eingesteckt. Bei der Menge vermutlich eher für den Eigenbedarf, was ich immer besser ertrage, als wenn die "Profis" einem zur Drogenbeschaffung den Laden leerräumen, aber ärgerlich ist es dennoch.
Sicherungsetiketten dürfen nicht gebogen oder geknickt aufgeklebt werden. "Rundkleben" ist also ziemlich nutzlos. Die Etiketten stattdessen nur mit einem Ende an die Dosen zu pappen, ist dagegen auch nicht so sinnvoll. So fallen sie nämlich schon fast von alleine wieder ab, resp. lassen sich ohne jeglichen Aufwand entfernen.
Dass Kerrygold-Butter bei uns schon im großen Stil zur Geldbeschaffung (vermutlich) geklaut wird, hatte ich schon einmal ausführlich berichtet.
Nun habe ich im Laden ein einzelnes abgerissenes Sicherungsetikett gefunden, das den noch anhaften Verpackungsresten nach zu urteilen einst an einer Packung Kerrygold klebte. Da entfernt also jemand eine Warensicherung, um ein Paket Markenbutter klauen zu können. Wenn es nur um die Butter gegangen wäre, hätte der- oder diejenige jede andere Buttersorte ohne den zusätzlichen Nervenkitzel einstecken können.
Irgendein Held hat es geschafft, das Warensicherungsetikett auf einer Packung Kerrygold-Butter ausgerechnet so auf den Strichcode zu kleben, dass weder die Striche für den Scanner noch die darunter gedruckte EAN / GTIN für den Kassierer lesbar war.
So ist die Ware zwar vor Diebstahl gesichert, verursacht aber dennoch eine unnötige Verzögerung an der Kasse und kostet zusätzliche Arbeitszeit, weil irgendjemand zum Regal laufen und den Preis herausfinden musste.