Besuch vom Pressen-Techniker: Die Risse sind zu groß geworden, auf einer Seite ist 50 Prozent der Höhe des Trägers des Pressen-Antriebs eingerissen. Klare Ansage: Die muss zeitnah außer Betrieb genommen werden. Ohne Presse geht es bei uns aber nicht, also brauchen wir eine neue, Angebote folgen. Heul!
Das Teil ist Baujahr 1994, wir haben sie damals mit der alten "Kaiser's"-Ausstattung übernommen und kein Geld dafür bezahlt. Dafür hat sie nun fast 21 Jahre lang bei uns noch ganz hervorragende Dienste geleistet.
In meinem Ausleeren-der-Ballenpresse-Video ist bei Minute 0:15 und 3:30 von der Bandbremse die Rede. Hat zwar nie einer gefragt, was das sein soll, aber vielleicht findet doch der eine oder andere diese Information interessant: Bei der sogenannten Bandbremse handelt es sich um eine um die Längsachse drehbare Metallstange, in der sich mehrere Löcher befinden, durch welche die Bänder, mit denen die Pappballen zusammengehalten werden, durchgefädelt sind.
Auf dem Foto sind man die "gelöste" Bandbremse. Die Bänder können ungehindert durch die Löcher gezogen werden.
Wird die Bremse nach oben geschwenkt, dreht sich die Stange um etwa 180 Grad, so dass die Bänder um sie herumgewickelt werden und weiteres Durchziehen verhindert wird. Das war's schon.
Wichtig ist diese Bremse übrigens, um zu verhindern, dass bei jedem Pressvorgang etwas von dem Band abgewickelt wird. Dieses Band sammelt sich nämlich hinter und zwischen der Pappe und wenn man den Ballen dann binden möchte, kann (und wird) einem der ganze Haufen wieder auseinanderplatzen, da man durch das überschüssige Band keinen Druck aufbauen kann.
Das Team vom Ingenieursbüro Bauplanung Nord - Oldenburg hat mir zur Überwachung der Risse im Träger unserer Kartonpresse eine Rissbreitenkarte geschickt. Vielen Dank dafür. Ich hoffe jedoch auch weiterhin, dass wir noch viele Jahre Freude Nutzen an dem Gerät haben werden.
Die Presse ist laut Typenschild übrigens Baujahr 1994. Wenn sie jetzt noch wenigstens vier Jahre durchhält, haben wir immerhin die 30 voll, was schon eine gute Leistung für so ein Teil ist.
Für die Beobachtung der beiden Risse in unserer Papppresse habe ich mir keinen regelmäßigen Turnus eingerichtet, eher zufällig ergab es sich nun mal wieder, dass ich einen Blick hinter die Abdeckung geworfen habe. Ich könnte es mit bloßem Auge nun nicht auf den Millimeter genau sagen, aber zumindest beim Vergleich der aktuellen Fotos mit denen von der letzten Begutachtung sind die beiden Haarrisse augenscheinlich nicht größer geworden.
Toitoitoi, ich klopfe dreimal auf Holz. Bzw. in diesem Fall massiven Stahl.
PS: "Haarrisse" ist mit seinen drei doppelten Buchstaben schon ein kurioses Wort.
Beim Ausleeren der Pappresse fiel mir an der Seite des Ballens ein dicker Ölfleck auf. Der kommt nicht einfach so da rein, also vermute ich, dass irgendjemand eventuell versehentlich eine Ölflasche, eine ganz kleine, die im Gewicht des Papiers kaum auffällt, hätte ja schon gereicht, da mit in die Pappe geworfen und letztendlich kaputtgepresst hat.
Augenverdrehend zur Kenntnis genommen. Recherchieren wollte ich nicht und auch nicht wissen, wie groß der Schaden eventuell war …
Noch sind die Leitungen offen, Wetten können noch platziert werden, die Quoten schnellen derzeit noch in bislang unerreichte Höhen: Wird der offenbar etwas schlabbrig gebündelte untere Pappballen unter dem Gewicht des darauf liegenden Altpapierpaketes zusammenbrechen? Und wenn ja, wie lange wird es dauern? Wird dann alles explodieren? Es bleibt auf jeden Fall spannend. Das alles und noch viel mehr sehen Sie gleich nach der kurzen Werbeunterbrechung.
Ende Februar haben wir die erste Ausgabe der ADAC-Motorwelt bekommen, die nun über den Einzelhandel verteilt wird. Seitdem sind drei Monate vergangen und nun kam die nächste Ausgabe dieses Magazins. Die nicht verteilten alten Exemplare konnten vor Ort entsorgt werden, also haben wir den noch vorhandenen Bestand hier in die Presse gekippt und mit in einen der Ballen gepresst.
Es war eine ziemlich dicke Schicht ADAC-Motorwelten zwischen den gepressten Kartons, die den ansonsten ca. 130-150 kg scheren Ballen um locker weitere 50 kg schwerer als gewöhnlich gemacht hat. Entweder ist die Zahl der ADAC-Mitglieder hier generell niedrig oder der Club hat sich mit der Änderung keinen Gefallen getan. (Oder langfristig doch, wenn die Hefte erst gar nicht mehr gedruckt werden müssen, weil sie keiner mehr haben will …)
Wir haben im Supermarkt ja nun mal nicht ganz so viel spannende Technik, nach der Presse und dem Leergutautomaten kommt bei uns lange Zeit nichts mehr.
Wer aber schon immer mal wissen wollte, wie das mit der Ballenpresse funktioniert, hat hier mal wieder eine kleine Leer Lehrstunde.
Wir haben mal todesmutig eine funktionierende und laufende Kamera in die Papppresse hier in der Firma gestellt. Eine kartonplättende Innenansicht während des Pressvorgangs sieht man ja auch nicht alle Tage, wenngleich es (zumindest für mich) aufgrund der täglichen Arbeit mit dem Gerät relativ unspektakulär ist.
Als ich euch die übereinanderstehenden Pappballen gezeigt habe, kam auch die Frage auf, wie sicher das Gebilde ist. Die Quader stellen überhaupt keine Gefahr* dar und sind trotz (oder wohl eher gerade wegen) ihres Gewichts vollkommen standsicher. Also alles im grünen Bereich.
*) Keine Gefahr, solange sie hier einfach nur herumstehen und ab und zu mit einem Hubwagen auf den Paletten bewegt werden. Was manch einem nach dem Satz "halt mal mein Bier" damit noch einfällt, überlasse ich eurer blühenden Fantasie.
Die Pappe wird in unserer Presse zu kompakten Quadern verdichtet. So ein Ding misst etwa 120 x 80 x 80 Zentimeter und wiegt je nach gepresstem Material zwei bis drei Zentner. Beim Ausleeren der Presse (könnte ich euch auch mal ein Video von machen), wird die Pappe in gepresstem Zustand mit Bändern umwickelt und auf eine Palette gekippt. Ganz einfach.
Pro Woche haben wir etwa drei von diesen pappigen Ungetümen und da wir nicht so viel Platz haben, stapeln wir immer zwei übereinander. Wie wir das machen? Drei Mann an den Start, beide Ballen der Länge nach hintereinander und dann über eine Hebelkonstruktion in Form einer Getränkekiste den einen nach oben wuppen. Das klappt ganz gut und ergibt recht imposante Kartontürme:
Auch nach über zwei Jahren ist der Riss im Träger unserer Papppresse nicht größer geworden als beim letzten Blick auf das Bauteil.
Ich werde es nicht ganz außer Acht lassen, aber unterm Strich muss ich mir um den Zustand unserer Presse wohl weniger Sorgen machen, als ich zunächst befürchtet hatte.