Liebe Kunden, wenn man einen Karton für seinen Einkauf haben möchte, ist es nicht immer eine Entlastung für den Laden, wenn man sich dazu irgendeinen Karton aus dem Laden nimmt. In diesem Fall lagen nämlich die Tüten mit den Haribo "Christmas"-Fruchtgummis einfach so ausgekippt auf den Spekulatius und das ursprünglich an den Pappkarton geklebte Preisschild war natürlich auch gleich mit verschwunden…
Ein Stammkunde klopft an die Lagertür: "Hallo, mir ist ein Malör passiert! Hier, ein Erdnussmusglas ist mir runtergefallen."
Während Gregor noch begutachte, ob man das Glas wegwerfen muss oder nur nicht mehr verkaufen kann (aber den Inhalt z.B. noch selber verbrauchen könnte), bleibt der Stammkunde stehen, lächelt und fragt: "Muss ich das bezahlen? Also, ich würde, ich se'h es ja auch ein, es war meine Tolpatschigkeit und…"
Gregor fiel ihm freundlich lächelnd ins Wort: "Es wäre total nett, aber du musst nicht. Ich bin schon total von den Socken, dass du so lieb bist und den Schaden selbst anzeigst. Sag mir nur: Ist noch mehr passiert, muss ich das Putzfrauenkostüm anziehen, oder ist einfach nur das Glas aus geringer Höhe, es steht auf dem zweiten Boden von unten, hinuntergefallen?"
"Nein, nein, nur das Glas. Das war alles." – Kunstpause – "Ja, gut, dann sag ich der Kassiererin, dass ich das Glas zweimal habe!"
Gregor ging nachschauen, ob Milch nachgepackt werden müsste. Direkt dort um die Ecke ist das Regal mit dem Nussmus.
Währenddessen rief meine Kassiererin ihn auf dem internen Telefon an: "Hier ist'n Kunde, der regt sich auf, dass er ein Erdnussmus kauft, aber zwei bezahlen soll!"
Gregor dachte sich: "WTF?! Das hatte er von sich aus angeboten!"
An der Stelle vorm Regal befand sich ein riesiger Fleck verteiltes Erdnussmus, der deutlich mehr Arbeit machen sollte, als nur das kaputte Glas wegzuwerfen. Er erwiderte: "Das ist korrekt, ja. Zweimal buchen bitte."
Warum bietet einer erst an, es zu zahlen, bleibt dabei, wenn ich sage, er müsse nicht? Und regt sich dann auf, dass er es zahlen muss.
Ein kleines Mädchen stand mit einem aus drei Teilen bestehendem Einkauf an der Kasse und legte noch zwei Überraschungseier mit auf das Förderband.
Die 5,17€, die alles zusammen kosten sollte, hatte das Kind allerdings nicht dabei. Meine Mitarbeiterin bot an, dass sie jetzt erst mal die drei notwendigen Artikel bucht, um dann zu sehen, wie viel Geld für den Teil "du darfst dir auch was kaufen" (Nach Aussage des Mädchens ein Zitat ihrer Mutter) übrig bleibt.
Überraschung: Die Mutter hatte ihrer Tochter das Geld auf den Cent genau passend für die drei Produkte auf der Einkaufsliste mitgegeben. Nix mit "Ü-Ei" und so zog die Kleine mächtig enttäuscht wieder ab.
Welche erzieherische Maßnahme steckte da wohl hinter?
Oha! War hier Samstag Abend noch Party im Laden? Als wir gegen 21:30 Uhr abgehauen sind, waren die drei Flaschen quasi noch voll, wie auch auf dem Foto im letzten Beitrag zu erkennen ist. Dann waren wir am Sonntag Nachmittag noch mal kurz privat hier in der Firma und staunten nicht schlecht:
Ich teile Ihnen mit, dass ich sehr enttäuscht darüber bin, dass Sie zum dritten Mal den Preis für die Hafermilch angehoben haben. Ich habe sie schon immer mit Freude gekauft und damit einen hervorragenden Kuhmilchersatz gefunden. Da die Hafermilch anscheinend sehr beliebt ist, haben Sie mehrfach den Preis angehoben. Warum?
Leider sehe ich mich nun gezwungen, die Hafermilch in einem anderen Markt zu kaufen, wo sie nach wie vor noch günstig ist! Sehr schade! Ich wohne in der Nachbarschaft, doch nun fahre ich lieber etwas weiter als mich ausnehmen zu lassen!
Meine Antwort lautete nicht "Damit wir mehr Geld verdienen", auch wenn es schon in den Fingern gekitzelt hat. Stattdessen beantwortete ich seine E-Mail wahrheitsgemäß und schickte noch einen Auszug aus der sogenannten Preishistorie in unserem Warenwirtschaftssystem mit:
Sehr geehrter Herr Kunde,
damit ich den Sachverhalt mit den Preisen der Hafermilch prüfen kann, müsste ich wissen, um welchen Artikel es sich genau handelt. Ich habe hier aktuell nur die Bio-Hafermilch der selben Marke in der 1-Liter-Packung vorrätig, um die es sich aber offenbar nicht handeln kann, da dieser Artikel, seit wir ihn ins Sortiment aufgenommen haben, nur ein Mal eine Preiserhöhung bekommen hat. (Am 30. September 2015 von 1,49€ auf 1,59€)
Das ist nun schon einige Wochen her und eine Antwort bekam ich bis heute nicht.
Dann war da der Kunde, der ständig vier Aufbackbrötchen haben möchte, die wir auf Anfrage dann jeweils extra für ihn einpacken. Bereitet man das ausnahmsweise schon mal vorher vor, kommt er natürlich nicht…
Wir haben Müllbeutel mit 25 Litern Inhalt im Sortiment.
Ein Kunde wollte nun 20 Liter haben. Oder auch 22, sagte er. Das würde auch gehen. Aber ausdrücklich nicht 25 Liter, denn die wären ihm "viel zu groß". Ist ja nicht so, dass man ein paar Quadratzentimeter Plastikfolie nicht am Fuße des Mülleimers zusammenknüddeln könnte.
Keine Ahnung, wo das Problem ist. Mit meiner persönlichen Kompetenz in Sachen Abfalleimerbenutzung ergibt sich da jedenfalls überhaupt kein Problem.
Eine Kundin sprach mich an, weil sie Desinfektionsspray im Laden suchte. Ich zeigte es ihr und sie erklärte mir, dass sie damit die Innenseiten ihrer Schuhe einsprühen möchte, weil sie doch so schlimmen Fußpilz hat.
Manchmal möchte man die Details gar nicht so genau wissen.
Eine junge Frau sollte für eine wohl schon etwas ältere Dame Bier kaufen. Da sie hier im Laden mit den vielen Beck's-Variationen wohl etwas überfordert schien, rief sie bei ihrer Auftraggeberin an und erklärte das Dilemma.
Durch die eingeschaltete Freisprecheinrichtung schnarrte es in genervtem Tonfall: "Wenn du nicht klarkommst, kommt nach Hause!"
Sehr freundlich. Das wäre dann zumindest für mich das letzte Mal, dass ich für sie Bier holen gegangen wäre.
GANZ BLÖDE Vorgehensweise von manchen Kunden, die einen Karton haben möchten: Die sich noch darauf befindliche Ware einfach überall hinzustellen. So wie in diesem Fall die ganzen Wasserflaschen, die nun alle im Naturkostregal stehen und liegen:
Ein Stammkunde kam hier vor ein paar Tagen mit einem kleinen Pappkarton voller Münzen ins Büro. "Das sind 78 Euro, wechselt ihr mir die ein?", wollte er wissen. Nachdem ich erklärt hatte, dass ich das zwar generell schon machen würde, aber in dem Moment nicht die Zeit zum zwingend notwendigen nachzählen hatte, einigten wir uns darauf, ihm erstmal glatte 50 Euro zu geben und den Rest ein paar Tage später zu verrechnen.
Nachdem ich das nun alles gezählt habe, es stimmte genau, habe ich dem Herrn nun auch seine restlichen 28 Euro in die Hand gedrückt. Hey, bei meiner Bank hätte ich dafür knapp 2 Euro an Gebühren zahlen müssen.
Ein Mann mit etwas heruntergekommener Erscheinung schlich durch die Getränkeabteilung. Da er einen Rucksack trug und ziemlich nervös wirkte, beschloss ich, ihn aus dem Büro heraus mit der Videoanlage zu beobachten. Als ich gerade an ihm vorbeiging, sprach er mich an und fragte, wo wir Oettinger-Bier stehen hätten.
Nachdem er erfuhr, dass wir das gar nicht im Sortiment haben, ist er unverrichteter Dinge wieder gegangen.