Eine Kollegin hat ihre Krankmeldung per Post hergeschickt. Da fragt man sich ja, was die Post mit dem Umschlag gemacht hat. Als hätte der in irgendeiner Pfütze gelegen und wäre anschließend wieder zum Trocknen aufgehängt worden. Selbst der gelbe Zettel im Inneren des Umschlags ist ganz knitterig geworden. Jetzt stelle man sich vor, das wäre mit einem wirklich wichtigen Dokument (wo es nicht auf ein paar Flecke ankommt) passiert …
In meinem gesamten privaten Umfeld habe ich noch nie erlebt, dass jemand rückwirkend krankgeschrieben wird. Das ginge angeblich grundsätzlich immer nur ab dem Zeitpunkt, an dem der Arztbesuch stattgefunden hat.
Bei meinen Mitarbeitern erlebe ich jedoch immer wieder, dass die Scheine so ausgefüllt werden, dass das Datum "arbeitsunfähig seit" weiter in der Vergangenheit liegt als "festgestellt am".
Lesen hier Ärzte mit? Gibt es dazu irgendeine Vorgabe oder Empfehlung? Entscheiden Ärzte das nach eigenem Ermessen? Ist das eine finanzielle Sache?
Nach dem Urlaub lagen auf dem Schreibtisch im kleinen Büro auch mehrere Krankmeldungen herum. Drei stammten von Mitarbeiter(inne)n aus der Neustadt, der vierte Name sagte mir gar nichts. Ich muss aber zugeben, dass wir in den letzten Wochen im Markt in der Münchener Straße leider ein immenses Chaos im Personal hatten, da wir mehrere neue Leute brauchten und sich die Bewerber/innen teilweise nach wenigen Wochen schon wieder verabschiedet haben. Eine aufwändige Suche mit vielen Bewerbern. Eigentlich kann ich mir Namen ganz gut merken, aber da hatte ich offenbar in dem ganzen Kuddelmuddel eine Dame nicht mehr auf dem Schirm.
Ein paar später erkundigte ich mich in Findorff bei der Marktleitung, ob während meines Urlaubs alles geklappt hätte, vor allem auch wegen der langen Krankmeldung. Er sah mich mit großen Augen an: "Ich hatte keine Krankmeldung hier in der Zeit."
"Die war von der Frau Getrude Meiermüllerschulz."
"Sagt mir nichts, die haben und hatten wir hier nicht."
Wenig später klärte sich die Sache auf: Eine Kundin hatte den gelben Schein hier im Laden in der Gastfeldstraße an der Kasse liegengelassen und eine meiner Kassiererinnen hat ihn dann pflichtbewusst ins Büro weitergeleitet, wo ihn dann jemand anders zu den vorhandenen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen gelegt hat.
Wenn ihr wissen wollt, wie man mich irritieren kann: So.
Seufz… Das ist doch ein Montag Morgen, wie er im Buche steht. Keine zehn Minuten in der Firma und schon drei Hiobsbotschaften, darunter eine Krankmeldung.
Anruf der Knappschaft: Wir hätten die Krankmeldung einer Aushilfe eingereicht und dabei für die Erstattung einen etwas unglaubwürdigen Stundenlohn in Höhe von knapp 40 Euro angegeben.
Was auch immer da passiert ist, es wird sich sicherlich aufklären lassen. Dazu habe ich einfach mal an meinen Steuerberater verwiesen, der auch die Lohnbuchhaltung für mich übernimmt…
Ist klar: An dem Tag, an dem wir so viele Hauslieferungen haben, wie an kaum einem Tag in den letzten Monaten zuvor, da sind alle drei Boten krank oder verletzt…