Zwischen dem ganzen alten Geraffel hier auf dem Hof stand noch unser altes (aber natürlich noch voll funktionsfähiges) Bio-Brot-Regal, das nun durch unser neues großes Regal überflüssig geworden ist und von mir auch mit auf dem Schrott gelandet wäre.
"Kann ich das haben?", erkundigte sich zwischendurch unser Bio-Bäcker.
Muss ich heute wirklich in die Firma?
Liegen wichtige Termine an?
Bin ich abkömmlich geplant?
Lohnt sich der Weg zurück nach Hause?
Ist das Bett noch warm genug?
Seit dem großen Umbau Mitte September 2018 stehen die sechs alten "Salzburg"-Tiefkühltruhen ungeschützt draußen auf dem Hof. Normalerweise passiert den Dingern dadurch nichts, sie müssten also eigentlich immer noch funktionsfähig sein. Aber wer will die alten Truhen haben? Wie viel Aufwand macht man sich damit, die zu veräußern? Daher sind sie im Geiste ein Fall für den Schrott. (Ich betone das im Video so dramatisch … )
Nachdem die Nachbarn die Fleischtruhe abgeholt hatten, kam mir der Gedanke, doch mal in eine der Truhen zu gucken. Die Deckel sind zwar geschlossen, sich darauf sammelndes Regenwasser fließt jedoch nicht am Rand der Truhen herunter, sondern über die Kante der Scheibe direkt in die Truhen. So sieht das hier jetzt aus:
Okay, die alten Salzburg-Tiefkühltruhen, die hier frei zugänglich auf dem Hof stehen, sollen trotz ihrer noch vorhandenen Funktionsfähigkeit entsorgt werden – aber muss man da noch die Lüftungsgitter kaputttreten? Kopfschütteln …
Dass ich nicht vom Hof komme, bin ich gewohnt. (Wenngleich das mittlerweile ja wirklich besser geworden ist.) Ignorante Moschee-Besucher beten ja mit einer stoischen Ruhe zu Ende, auch wenn man da steht und los muss, weil man sonst irgendeinen wichtigen Termin verpasst.
Andersherum ist es übrigens viel lustiger. Wenn die nämlich (wie auf dem Foto zu sehen) so parken, dass ich nicht auf mein Grundstück komme, bleibe ich nämlich stumpf hinter denen stehen, verriegle mein Auto und gehe. Erstaunlich, wie schnell die Leute dann plötzlich rennen können.
Übrigens: Den gelben Grinse-Elch habe ich von den Kollegen in der Firma, in der ich meine Ausbildung gemacht hatte, zur Weihnachtsfeier 1997 zum Abschied bekommen. Seit dem habe ich ihn ununterbrochen immer jeweils in meinem aktuellen Auto (was seit dem nur vier waren, davon seit 2006 der Mercedes und davor der legendäreVolvo) in der Ecke unter der Windschutzscheibe liegen gehabt. Wenn der nur reden könnte …
Zwei Männer von der Moschee sind dabei, auf ihren Unterstand mit Hilfe eines Gasbrenners neue Dachbahnen zu kleben. Selbst Profis haben mit sowas schon Brände ausgelöst, aber im schlimmsten Fall brennt deren Verschlag und die angrenzende Garage voller Gerümpel ab.
Viel gewagter: Auf das Dach sind die beiden übrigens über eine kleine Stehleiter gekommen, die auf einem Tisch steht, wie man links im Bild sehen kann.
Also selbst wenn's ganz schlecht laufen sollte, lassen sich über die Nummer 112 notfalls der Rettungsdienst für die Verletzten und die Feuerwehr für die Brandbekämpfung mit dem selben Anruf informieren.
Wir haben den Vormittag genutzt und eine letzte Fuhre Altmetall zum Schrottplatz gebracht. Ein paar Regalteile und Bleche und sonstige Metallteile lagen hier noch auf dem Hof in mehreren Haufen – insgesamt etwas über 600 kg.
Somit ist auch da draußen ein weiterer Schritt zur Normalität getan. In den nächsten Tagen steht der Hänger wieder auf dem Parkstreifen an der Straße, da Mittwoch mal wieder ein Containertausch fällig ist, danach fahren wir noch mal Sperrmüll und voraussichtlich zwei Ladungen Bauschutt – und dann stehen hier im Grunde nur noch die alten Tiefkühltruhen herum.
Unsere alte Fleischtruhe, die seit Mitte September draußen auf dem Hof stand, ist weg.
Ein paar Leute von der Moschee interessierten sich vorhin plötzlich für das Ding. "Funktioniert noch?", wollten sie wissen. "Keine Ahnung", sagte ich. "Die stand ein paar Monate hier draußen. Eigentlich gehen die nicht kaputt dadurch, müsst ihr mal einen Stecker reinstecken."
Die Kabeltrommel war in Windeseile aus dem Gebäude geholt, und nachdem der Stecker einige Minuten eingesteckt war, zeigte einer der älteren einen Daumen hoch. Mit vier Mann (und vermutlich einigen demolierten Bandscheiben) buckelten sie das Ding dann in eines ihrer Nebengebäude.
Etwas sparsam guckte ich ja schon, als ein Kehrfahrzeug der Stadtreinigung hier auf den Hof fuhr und auf dem Platz vor der Moschee seine Runden drehte und dann wieder verschwand. Dafür war er eigens in die falsche Richtung durch die Einbahnstraße ein Stück hier in die Kantstraße gefahren.
Zwischen unserem Schrott hier auf dem Hof hatte ich in der Umbauwoche eine schmuddelige Postkarte mit einem anhängenden, geplatzten Ballon gefunden. Eigentlich finde ich diese Luftballon-Aktionen nicht gut, denn von jeder nicht gefunden Karte liegen irgendwo in der Natur oder in einem Gewässer die Karte mit Band und den Ballon-Resten.
Aber gut, die sollen sowieso irgendwann verboten werden – geben wir dem Kind die Chance, sich zu freuen. So klebte ich eine Briefmarke auf die Karte und steckte sie in den Briefkasten auf der anderen Straßenseite.
Inzwischen hat auch schon die Siegerehrung bei der Feuerwehr Emstek stattgefunden. Der Ballon, den ich gefunden hatte, war ja bloß ziemlich genau 50km geflogen und damit vom Gewinner-Ballon buchstäblich ganz weit entfernt.
Da liegt sie hinten auf dem Hof zwischen dem ganzen anderen Geraffel, unsere alte Werbeanlage. Die Kästen sollten ohnehin auf den Schrott kommen, die Hauben, zumindest die mit dem SPAR-Schriftzug und der Tanne, wollte ich eigentlich aufbewahren.
Eigentlich. Faktisch ist das alles Schrott, denn nach über 18 Jahren da draußen, ist das Material in einem erbärmlichen Zustand. Vor allem so mürbe, dass sich die (verklebten) Hauben kaum ohne Beschädigungen entfernen ließen und ausgerechnet beim "SPAR" ist auch noch eine große Ecke der Vorderseite herausgebrochen. Seid nicht traurig, selbst ich kann das Zeugs ohne Tränen zu vergießen entsorgen.
Video vom Wärmetauscher unserer neuen Kühlanlagen. Kaum zu glauben, dass darüber die Abwärme von über 20m Kühlregal aus dem Gebäude geschaufelt wird.
Der Hinweistext im Video sollte alles sagen.
(Nur, dass mir ein Fehler passiert ist und die Presse nicht ab 0:38, sondern erst ab 1:12 zu hören ist. So kommt es, wenn man an so einem Clip noch mitten in der Nacht herumeditiert …)
Es war ein ganz schöner Wackelakt, das unhandliche, schwere und nicht für einen derartigen Transport vorgesehene Kühlregal-Modul vom Hof in den Sattelschlepper vor dem Laden zu bekommen. Aber mit vereinten Kräften hat es dann doch geklappt und wir haben auch kein parkendes Auto unter dem Kühlregal-Fragment begraben.
Jetzt wird das Teil 1000km durch Europa gefahren, um dann (hoffentlich) fachgerecht zerlegt zu werden. Für uns bedeutet diese Aktion, dass wir wieder etwas mehr Luft hier auf dem Hof haben.
Rund vier Wochen lag das abgestürzte Kühlregal-Element nun hier mitten auf dem Hof und hat die Fläche blockiert. Mal eben verschieben oder aufstellen konnten wir das knapp eine Tonne schwere und liegend rund acht Quadratmeter große Stück jedoch nicht. Mit unseren Schrott-Touren haben wir es nach und nach ausgeschlachtet, aber heute wird es endgültig abtransportiert und vom Hersteller zur Entsorgung übergeben.