Man wird ja immer wieder eines Besseren belehrt, wenn man denkt, dass man schon so ziemlich jeden Unsinn erlebt hat. Zum Beispiel in Form eines mit Klebestift an eine der Acryglasscheiben unseres neues Kassentisches angeklebten Werbezettels für den neuen Edeka-Mobilfunktarif.
Die Sauerei ließ sich zum Glück mit Isopropyl problemlos entfernen. Man möchte in solchen Momenten nicht nur den Kopf gegen die Wand schlagen, aber der Urheber dieser Aktion ist ja leider unbekannt.
In unserer alten Backstube haben sich in den letzten Wochen mehrere kleinere Metallteile angesammelt. Vor allem ein paar alte Schrauben und Muttern, die ich irgendwo rausgedreht hatte. Gesammelt habe ich das Zeugs in einem alten Blumeneimer.
Und dann kommt man morgens in den Raum und traut seinen Augen nicht. Es ist ja nicht so, dass bei uns uns keine Eimer gäbe. Nein, da kippt jemand GENAU DEN Eimer mit dem Schrott einfach auf dem Boden aus. Waruuuuuum?!
Die beiden neuen Kühlschranke haben keine Schalter für die Beleuchtung. Die Lampen sind an einen Türkontakt gekoppelt, der diese allerdings nicht direkt schaltet, sondern über eine angeblich lernende Steuerung, so dass theoretisch irgendwann die Geräte parallel zu unseren Öffnungszeiten beleuchtet sein sollen.
Was es mit der "Abwärts"-Klopferei auf sich hat, habe ich auch noch nicht verstanden – aber es scheint zu funktionieren. Wenngleich das logisch und technisch für mich nicht nachvollziehbar.
Post von einer Krankenkasse: Man teilt mir mit, dass ein junger Mann mit ausländischen Wurzeln dort jetzt angemeldet ist und ab sofort sämtliche Beiträge entsprechend eingezogen würden.
So weit, so gut. Die Sache hat nur einen Haken: Ich habe den Namen des vermeintlich neuen Mitarbeiters noch nie im Leben gehört. Aussprechen kann ich den auch nicht richtig, folglich, wenn der hier arbeiten würde, wüsste ich das wohl.
Habe mal die in dem Schreiben angegebene Sachbearbeiterin angerufen. Diese teilte mir mir, dass der Herr meine Firma als neuen Arbeitgeber angegeben hätte. Kurioserweise hatte er dabei allerdings den offiziellen Firmennamen angegeben (Also "Neustädter Frischmarkt e.K.") und nicht "SPAR-Markt", so wie es 100% der Mitarbeiter tun würden. Die Sache wird jetzt überprüft, eines ist aber sicher: Irgendwas ist da nicht ganz koscher!
Als ich am Morgen ins Büro kam, hing dort eine Geschenkkarte für den Playstore an der Wand. Dabei eine Notiz, dass diese Karte ein Kunde kaufen wollte, aber an der Kasse der Hinweis kam, dass sie schon aktiviert wurde. Wer aktiviert (und bezahlt) denn eine Karte und hängt sie dann wieder hin? Seltsam.
Ich habe sie dann einfach mal selber getestet und das Guthaben erfolgreich meinem Account hinzugefügt. Wann auch immer das war und wer auch immer das Ding bezahlt hat – danke.
(Ja, ich habe inzwischen ein Android-Gerät. Nach knapp drei Jahren musste ich bei meinem Lumia leider ein OS-Update machen und schon habe ich nur noch Probleme gehabt. Die Benutzbarkeit war für mich dadurch so sehr herabgesetzt, dass ich mich sehr schweren Herzens davon getrennt habe. Da mir ein Apfelgerät nicht wieder ins Haus kommt, bin ich nun stolzer Besitzer eines Nokia 8.)
Èin Mann aus Süddeutschland rief an und wollte wissen, ob der Kassentisch noch da sei und was er kosten soll. Über meinem Kopf poppte comicartig ein riesiges, waberndes Fragezeichen auf.
Nun: Er war im Internet bei seiner Suche nach einem Kassentisch auf diesen Blogeintrag von vor über vier Jahren gestoßen.
Aber an welcher Stelle der Anrufer dort im Text den Hinweis entnommen haben könnte, dass das Ding irgendwie zu verkaufen ist, erschließt sich mir ganz und gar nicht.
Eine Frau kaufte mit ihrer etwa vierjährigen Tochter bei uns ein. Eine ganz bestimmte Sorte Kaffee-Schokolade war gerade nicht vorrätig, woraufhin die Kleine ein ganz langes Gesicht machte.
Da steht und schmunzelt man erst mal. Wie viele Vierjährige stehen denn bitte auf Kaffee-Schokolade?
Das dritte "Häh?!" des Tages hatte ich vor ein paar Minuten, als ich eine leere (aber bepfandete) Einwegflasche einer Marke eines Mitbewerbers bei uns im Regal gefunden habe. Aber das eigentlich nur am Rand erwähnt.
Die erste Merkwürdigkeit hatte ich heute Morgen. Da rief mich der Edeka-Kundendienst an und berichtete von einer etwas kuriosen E-Mail, die dort eingegangen ist. Ein Mann, lt. Adresse (der echten?) hier aus dem Stadtteil, schrieb auf Englisch, dass er hier bei seinen Kreditkartenzahlungen abgezockt werden würde und dass es notwendig wäre, noch mehr derart abgezockte Kunden zu finden, die dann gemeinsam zur Polizei gehen und das anzeigen sollen. Andererseits beschrieb er uns nicht mit konkreter Adresse, sondern einzig mit dem Merkmal "The all-night-and-day shop in Bremen (except Sundays: 00.00h to 24.00 Hours!)". Aufgrund unserer 24h-Vergangenheit (und der räumlichen Nähe zu seiner Anschrift) fühle ich mich zwar prinzipiell schon irgendwie angesprochen, aber andererseits haben wir nun auch schon seit über sieben Jahren eben nicht mehr rund um die Uhr geöffnet.
Gegen Mittag hatte ich das nächste große Fragezeichen über dem Gehirn schweben: Da trudelte mit der Tagespost eine Bewerbung rein. Eine komplette Mappe mit Anschreiben und allem was dazu gehört. Wäre jetzt nicht weiter erwähnenswert, wenn der junge Mann nicht vor exakt vier Wochen auch schon eine solche Mappe geschickte oder ich gar nicht erst darauf reagiert hätte. Statt eine neue Bewerbung (verpeilt oder hoffnungsvoll?) zu schicken, hätte er besser mal auf mein Schreiben reagiert.
Das sind die Tage, an denen einem vom Kopfschütteln schwindlig wird.
Eine Kundin hatte zwei Tüten mit unterschiedlichem Leergut bei sich. Da unser Rücknahmeautomat gerade eine (kurzzeitige) Störung durch eine verklemmte Flasche hatte, wollte ihr ein Kollege die Flaschen händisch abnehmen.
Die Frau weigerte sich lautstark dagegen und drehte sich um mit den Worten, dass sie das Leergut dann lieber woanders abgeben wird.
Bei einem der hier regelmäßig stattfindenden Testkäufe hat der Testkäufer einen meiner Mitarbeiter wie folgt beschrieben:
Ich wundere mich zwar, dass da nicht einfach nur ein Name stand, denn eigentlich tragen wir alle Westen und Kittel mit aufgesticktem Namen, aber über diese anscheinend sehr detaillierte Personenbeschreibung wundere ich mich zugegebenermaßen noch viel mehr.
An dem Abend waren drei Mitarbeiter hier. "Männlich" passt also auf jeden Fall – aber die restlichen Informationen in der Beschreibung lassen sich beim besten Willen keiner Person so richtig zuordnen.
Nummer eins:
32 Jahre alt, das könnte passen. Er ist aber weder blond noch auch nur annähernd 1,90m groß. Der kann es nicht sein.
Nummer zwei:
Die Größe passt zwar, aber das Alter definitiv nicht. Der gute Mann ist ja schon kurz vorm Rentenalter.
Nummer drei:
Auch 32 Jahre alt und auch nicht ganz klein – aber für "halblange Haare" reicht seine Frisur nach meinem Verständnis eigentlich nicht. (Wobei ich ja nun auch kein Maßstab für Haarlängen bin…)
Aber immerhin war die Bewertung positiv, da will ich nicht zu hart sein.
Wer auch immer bei Schrozberger irgendwann mal auf die glorreiche Idee gekommen ist, Zitronensaftkonzentrat mit in den Kakao zu mischen: "Danke" für nichts. Ich habe nämlich nach dem ersten Schluck den Rest angewidert weggeschüttet, weil ich dachte, dass der Kakao sauer ist. Gut, er hatte ja auch tatsächlich eine saure Note, aber eben mutwillig. Brrrrrrrrrr …