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Kritzelzettel

Wenn man sich verschrieben hat, die Zeile komplett durchstreichen und eine neue Zeile verwenden. Nichts überschreiben. Diese simple Anweisung an unsere Inventurhelfer war wohl nach der Einweisung nicht bei jedem hängen geblieben.

Ist ja auch viel Abwechslungsreicher, wenn man bei der Auswertung den Arbeitsfluss an der Rechenmaschine unterbrechen und erstmal genau hingucken muss. :-P


Achja, die Inventur

Unsere Inventurhelfer haben dieses Jahr wirklich einen guten Job gemacht und auch für's berühmte Bingo hat es eigentlich nicht gereicht, aber ein "regelwidrige" Schmierereien mussten wohl sein.



Ist das jetzt auf dem unteren Bild eine einzige "RTD" Dose, sind es 5, 15 oder gar 105? Fröhliches Rätselraten. Erfahrungsgemäß soll das eine Fünfzehn sein, so haben wir es jetzt zumindest verbucht …


XXX XXXX in der Brot-Bestellliste

Seit Jahren bekommen wir wöchentlich von unserem Brotlieferanten eine aktuelle Artikelübersicht mit den einzelnen Wochentagen und dem entsprechenden Strichcode zur Erfassung der Mengen mit unserem MDE-Gerät. Ist für einen Tag keine Bestellung möglich, also vor allem an Feiertagen, sind die entsprechenden Felder mit ein paar "X" ausgefüllt. Ganz einfach.

Nun ist es so, dass wir ab sofort die Ware auf anderem Wege bestellen müssen, da wir sie ab Montag über unser Zentrallager bekommen. Die Liste gab es trotzdem noch und auch hier waren die Tage, an denen wir nicht mit dieser Liste bestellen können, entsprechend gekennzeichnet. So gab es zwei A4-Seiten voller mit "X" gefüllter Felder… :-D


Komische Kaffeereklamation

Ein Mann, nicht sehr vertrauenerweckend, aber dennoch wie jeder Kunde zunächst ernst genommen und entsprechend behandelt, reklamierte eine 1000-Gramm-Packung Kaffeebohnen, weil dort Steinchen drin wären. Während eine Kollegin mit dem Mann die gesamte Packung im Lager auf mehreren Stücken Pappe sezierte und nach den angeblichen Fremdkörpern suchte, hielt er ihr plötzlich einen kleinen Stein vor die Nase. Den will er gerade zwischen den vorher bereits von der Kollegin untersuchten Bohnen gefunden haben, komischerweise in dem Moment, als die Kollegin sich gerade wegen eines Zurufs eines anderen Kollegen umgedreht hatte. Das war schon alles sehr merkwürdig.

Der Mann hatte keinen Kassenbon für den Kaffee, wollte aber "sein Geld" zurück haben. Den Gefallen haben wir ihm nicht getan und ihm stattdessen (mit einem komischen Gefühl im Bauch) eine neue Packung mitgegeben, die er wenig erfreut annahm.
Erst etwas später fiel uns auf, dass auf der Packung einer der Strichcodes durchgestrichen war und daneben ein unterschriebenes "o. B.", Einzelhandelsjargon für "ohne Berechnung" stand. Wir reimten uns das so zusammen, dass wir nicht der erste Laden waren, wo er eine / diese Kaffeepackung mit fadenscheinigen Argumenten in Bargeld verwandeln wollte. Wir würden jeden Wette eingehen, dass er den nicht bei uns gekauft hat und da auch ganz sicher keine Steine, nicht ein einziger, drin waren.

Wenn der Typ noch einmal hier im Laden auftauchen sollte, um irgendetwas zu "reklamieren", werden wir ihn abblitzen lassen. So, ganz einfach.


MENSCH, ein Drucker

Vor ein paar Tagen stand hier in der Nachbarschaft auf dem Gehweg vor einem der Häuser ein Multifunktionskopierdruckscannerfax mit der aufgeklebten Frage, ob das jemand behalten möchte. So weit, so ungewöhnlich. Hier in Bremen stehen öfter mal irgendwelche Gegenstände, Möbel, Bücher oder Kisten mit Kleinigkeiten vor den Häusern und daran ein Zettel, dass die Sachen sich über einen neuen Eigentümer freuen würden.

Aber wir wären ja nicht in Bremen, wenn sich nicht jemand an der Sprache gestört und das pöhse Wort "jemand" politisch total korrekt durchgestrichen und durch "mensch" ersetzt hätte. Ob diese *Person wohl weiß darüber informiert ist, dass mit "mensch" nach wie vor meistens der privilegierte, weiße, heterosexuelle Mann assoziiert wird? Oh, oh. :-D


Händische kcal-Angabe

Eine kleine Molkerei, von der wir frische Milch anbieten, hatte offenbar Kartonverpackungen geliefert bekommen, auf die sich ein Druckfehler eingeschlichen hat.

So bekommen wir momentan und seit zwei Wochen schon Milchpackungen, auf denen die Angabe der Kilokalorien handschriftlich ausgebessert wurde. Ungewohnt, aber doch irgendwie richtig. Diese Vorgehensweise tut keinem weh und so werden Kosten gespart und Ressourcen geschont. Gerade, weil es sich dabei um einen Bio-Betrieb handelt, würde es schon ausgesprochen komisch anmuten, wenn sie hunderte oder tausende ungenutzte Kartonverpackungen direkt wieder entsorgen würden.


Lütts 3/3

Während Voelkel inzwischen von den durchgestrichenen Strichcodes wieder abgerückt ist (Danke!), tauchen diese "Durchgestrichcodes" zumindest bei den Bio-Versionen der "Landlust"-Schorlen noch auf.

Ich sehe das ausdrücklich nicht als "Kundenservice" und möchte mich mit dem oben verlinkten Blogeintrag als Quelle selber zitieren:
Da gibt es Leute, die an irgendwelchen esoterischen Unsinn glauben und dann kommt ein seriöses Unternehmen daher und unterstützt diese Esoteriker auch noch in ihrer verqueren Meinung. Das wirkt auf mich wie ein Eingeständnis, dass da ja vielleicht eventuell doch möglicherweise etwas Wahrheit dran sein könnte.
Natürlich tut der kleine Querstrich niemandem weh, aber…


PEPpig

Manchmal frage ich mich ja, wozu ich überhaupt Einsatzpläne für meine Mitarbeiter erstelle und ausdrucke. Manchmal kitzelt es in den Fingern, aus Provokation nur einen Blankozettel an die Pinnwand zu pappen und den Rest dem Schicksal zu überlassen. :-P