Dass man Gesichtsmasken als Corona-Schutzmaßnahme provisorisch aus Kaffeefiltern basteln kann, war vor Wochen schon im Gespräch. Wir hatten uns darauf schon früh eingestellt und vorsichtshalber die Bestände hier im Markt hoch gehalten. Dabei habe ich zwar keine großen Vorräte angelegt, aber gerade auch bei den Eigenmarkenprodukten habe ich bei jeder Bestellung immer dafür gesorgt, dass das Regal so voll wurde, wie es ging. Letztendlich blieb der Ansturm auf Filtertüten jedoch aus.
Nun ist mir aber tatsächlich mal ein Kunde hier im Laden aufgefallen, der sich aus einer Filtertüte und einem Gummiband einen Mundschutz gebastelt hat. Immerhin.
In vernünftigen Mengen bekommen wir Desinfektionsmittel für die Hände. Das Zeug tötet nicht nur Keime ab, sondern pflegt auch noch die Haut, so dass auch häufige Behandlungen nicht so spröder Haut führen. Nicht geeignet (oder zumindest nicht empfehlenswert) ist das Mittel jedoch für Oberflächen. Das was die Hände pflegt, hinterlässt woanders hässliche Spuren. Wie hier testweise auf meiner Schreibtischplatte zu sehen.
Gut, dass ich das ausprobiert habe, bevor alles mit einer Fettschicht überzogen ist.
Eine Kundin beschwerte sich an der Kasse wüst darüber, dass meine Mitarbeiterin ohne Handschuhe dort arbeitet und das Gemüse folglich mit bloßen Händen angefasst hat. Unhygienisch, Ansteckungsgefahr, Rhabarberrhablubb …
Abgesehen davon, dass Handschuhe bzgl. des Schutzes vor einer Ansteckung mit Corona nicht viel bringen, haben oft auch schon andere Kunden die Ware vor meiner Kassiererin schon in der bloßen Hand gehalten. Und dann ist da noch etwas: Vielleicht sollte man der jungen Frau mal mitteilen, dass die Produkte aus der Konzeptreihe "Gemüse" nicht steril im Supermarktregal wachsen, sondern in Erde, die möglicherweise mit Gülle gedüngt wurde und oft unter freiem Himmel, so dass mit Pech sogar noch ein Vogel seine Hinterlassenschaften auf die Pflanze regnen ließ. Apropos regnen: Herr, lass Hirn …
Über die Großhandlung haben wir neben den Einwegmasken auch etliche Pakete mit 5er-Packs "Mund-Nasen-Masken" bekommen, die für die Mitarbeiter bestimmt sind. Bestimmt besser als viele andere inoffizielle Alternativen, denn sind das die guten (3-lagigen!) von von Laack, die online schon im Doppelpack für 15 Euro verkauft werden. Vornehm gegen das Corona-Virus.
Ich bleib aber trotzdem (außer sie ist gerade in der Wäsche) bei meiner mit Liebe genähten Maske mit dem blauen WDR-Elefanten.
Nettes Angebot vom Großhändler hygi, wo ich Ende März die beiden Paletten Toilettenpapier bestellt hatte: Aufgrund weiterer Lieferstörungen wurde nun die Option angeboten, einen Alternativartikel auszuwählen oder die Bestellung gegen volle Erstattung des Kaufpreises gänzlich zu stornieren.
Da wir inzwischen über die Edeka im Grunde wieder normal mit Toilettenpapier versorgt werden, habe ich dankbar die letztgenannte Möglichkeit ausgewählt.
Seit Wochen gibt es (sich langsam bessernden) Lieferschwierigkeiten bei Konserven aller Art. Egal ob Tomatenprodukte, Fertiggerichte oder Gemüsekonserven, vieles ist derzeit noch knapp.
Bislang begründete ich das damit, dass Leute einfach nur länger haltbare Lebensmittel auf Vorrat zu Hause gebunkert haben.
Nun meinte eine Kundin, dass das daran läge, dass das Metall für die Dosen aus China käme und die Mengen nicht reichen würden. Ist es so? Gibt es Quellen dazu? Ich habe jedenfalls nichts darüber gefunden, wenngleich die Begründung durchaus plausibel sein könnte.
Zumindest bei uns ist die Toilettenpapierknappheit definitiv beendet. Von den bestellten Mengen haben wir bei der letzten Lieferung zwar nicht alles, aber doch zumindest sehr viel bekommen und da hier der Platz bekanntlich Mangelware ist, habe ich zähneknirschend zu einer Notlösung gegriffen: Auf rund 20 Metern Kühlregal liegen nun viele Pakete mit dem weißen Gold und sogar im Lager steht noch eine ganze Palette.
Das soll so natürlich kein Dauerzustand bleiben, aber in den letzten zwei Monaten läuft ja im ganzen Land nichts mehr nach "Business as usual" und diese Ware zu haben ist definitiv besser als auf irgendein optisches oder ästhetisches Detail Rücksicht zu nehmen. (Zumal das Toilettenpapier auf der Kühlung niemanden beim Einkauf behindert, die meisten kommen da ja nicht einmal dran.)
Wenn es mal einen Markt für einfache Gesichtsmasken gab, dann ist er vermutlich inzwischen gesättigt wie ein Topfschwamm im Baggersee.
Aktuell kommen hier täglich wenigstens 1-2 Angebote von Firmen rein, die mir Masken aller Art anbieten wollen. FFPx, ohne Kennzeichen, Stoff, Papier, Einweg, Mehrweg – einfach alles. Dazu teilweise in sechsstelligen Mengen verfügbar. Von einem Mangel kann, zumindest bei den einfachen Ausführungen, definitiv keine Rede sein.
Per Fax kam ein nur wenig vertrauenerweckendes "Angebot" für Toilettenpapier hier rein. Der Preis wäre schon extrem gut, aber mit lächerlichen 33 Paletten gebe ich mich hier doch nicht ab. (Die genannte Firma weckte nicht gerade mein Vertrauen und da mal eben fast 3000 Euro überweisen wäre sowieso nicht mein Ding gewesen.)
Da sich aber die Versorgung auf den herkömmlichen Kanälen langsam wieder normalisiert, sind wir darauf ohnehin nicht angewiesen.
Nach russischem haben wir nun auch mal polnisches Toilettenpapier bekommen. Die gelieferten Mengen sind nach wie vor knapp, aber immerhin versucht unsere Großhandlung, alle möglichen Bezugsquellen auszuschöpfen. Aber schön, so sieht man auch mal andere Sorten als nur Hakle, Zewa, Regina, Danke und die Eigenmarken.
Die gelieferten Masken sind ausdrücklich nicht für die Abgabe an Kunden vorgesehen. Ein Kollege wollte von mir wissen, ob er nicht einzeln welche abgeben könne, auch gegen Bezahlung, wenn Leute gezielt danach fragen.
Klare Antwort: Nein. Die Masken sind für die Mitarbeiter gedacht und wenn wir eine herausgeben, steht vielleicht schon kurz danach der nächste vor der Tür und möchte eine haben und so weiter. An welcher Stelle soll man dann aufhören oder über die Dringlichkeit urteilen? Also gibt es konsequent gar keine für Leute, die nicht bei uns arbeiten. Zumal wir auch gar nicht wissen, was noch an Veränderungen kommt. Vielleicht sind demnächst ja doch die Mitarbeiter in den Läden verpflichtet, Masken zu tragen. Wer kann das jetzt schon sagen?
Wie schon im vergangenen Jahr haben vor ein paar Tagen wieder Studenten der Polizei angefragt, ob sie hier im Laden wieder das Ladendiebstahl-Training absolvieren dürfen. Diesmal verneinte ich jedoch.
Aufgrund der Corona-Krise bemühen sich (nicht nur) hier im Laden immer alle, möglichst wenig unmittelbaren Kontakt zu anderen Personen zu haben. Die Kundenströme befördern wir über zwei im Grunde dauerhaft geöffnete Kassen wieder raus, sehr viele sind in Sorge, viele tragen Masken, manche Handschuhe. Überall ist die Rede davon, dass man möglichst viel Abstand zu anderen Leuten halten soll. Einkaufen soll man möglichst konzentriert und ohne Begleitung. Und dann sollen wir noch zusätzlich einen Haufen Studenten hier im Laden agieren lassen? Bei aller Hilfsbereitschaft: Nein.
1. Fast jeder Kunde bei uns hier im Laden bedeckt Mund und Nase. Ob nun mit einem Schal, Halstuch, selbstgenähter Maske oder einem Fertigprodukt. Aber sie werden getragen, mir sind im Laufe des Tages tatsächlich nur zwei Leute ohne Mundschutz aufgefallen.
2. Ich gehe mit gutem Vorbild voran und trage die Maske im Laden freiwillig. Wenn ich sie eine Weile getragen habe und wieder abnehme, stellt sich zumindest bei mir eine Art "Phantomdruck" von der dauerhaften leichten Berührung im Gesicht durch den Stoff und die Gummibänder ein. Ein sehr unangenehmer Nebeneffekt, der noch einige Minuten nachwirkt.
Auch wenn wir als Mitarbeiter hier im Laden keine Maske tragen müssen, für die Moral versuchen wir es trotzdem zumindest. Ich natürlich mit meiner Elefanten-Alltagsmaske. Persönliches Fazit nach einer halben Stunden anstrengender Tätigkeit im Laden: "&%*@x!#$"