Nach
diesem Beitrag kam mehrmals die Frage,
wie überhaupt jemand unbemerkt so viel Tabak klauen kann. Einfache Methode: Der Täter war rund eine halbe Stunde im Laden, hat sich immer wieder, wenn mein Kassierer gerade durch seine eigentliche Arbeit abgelenkt war, ein paar Tabakdosen aus der Vitrine genommen und ist damit nach hinten in den Markt gegangen, wo er in einem Regal mehrere Plastiktüten deponiert hatte, die er nach und nach auffüllte. Jede Dose rund 15 Euro, da läppert sich so eine große Summe schnell zusammen.
Rund zwei Wochen später war der selbe Typ wieder hier im Laden. Hat die Schublade unserer Leergutkasse aufgebrochen (in der sich zwar kein Geld befindet, aber trotzdem…), sich ausgiebig bei uns im Lager und in den offenen Nebenräumen umgesehen und ist schließlich noch einmal mit einer Tüte voller Tabakdosen (selbe Methode wie bei seinem ersten Besuch) abgehauen. Danach haben wir die
Schlösser installiert.
Gestern Nachmittag war das Sackgesicht wieder hier im Laden. Es stand an der Tiefkühltruhe und versuchte, zusammen mit einem Begleiter, den Eingang zum Lager auszuspionieren. Wir waren mit fünf Kollegen anwesend und keiner hätte in dem Moment mit hundertprozentiger Sicherheit sagen können und wollen, dass es sich dabei um
den Tabakdieb handelt. Sie gingen Richtung Kasse, der Typ zeigte seinem Bekannten noch die Tabakvitrine von hinten, dann bezahlten sie ein Eis und verließen den Laden.
Den Moment nutzen wir und guckten uns die Videoaufzeichnung der vergangenen Minuten an. Bislang hatte noch niemand von uns den Täter wirklich bewusst und live gesehen, aber im gewohnten Blick "von oben" (durch die Überwachungskameras) waren wir einstimmig sicher, dass das unser Mann war. Währenddessen hatte eine andere Mitarbeiterin den beiden auf der Straße hinterhergeguckt, um zu sehen, in welche Richtung sie gingen.
Zusammen mit dieser Kollegin verfolgte ich die beiden dann mit dem Auto. Sie stiegen hier an der Ecke in einen Bus ein, den wir an den Haltestellen nicht aus den Augen ließen, damit die Typen nicht unbemerkt aussteigen konnten. Währenddessen riefen wir schon den Notruf der Polizei an und erklärten, was los war. An der Endstation der Buslinie wurden die beiden von uns und zwei netten Menschen in schwarzer Uniform schon erwartet.
Mehr wissen wir leider bislang auch nicht. Unsere Unterlagen (Fotos, Videos, Diebstahlprotokoll) haben wir eingereicht und jetzt können wir nur abwarten. Nachdem der gigantische Adrenalinschub abgeklungen war, stellte sich bei uns ein sehr, sehr befriedigendes Gefühl ein.