Eine Kunde fragte mich vor ein paar Tagen, ob sie einen Infozettel für eine Kampagne gegen Plastik(müll) bei uns an die Pinnwand hängen dürfe. Ich erlaubte dies zunächst …
… habe aber den Zettel nun wieder entfernt. Sollte die aufgerufene Aktion nämlich bei mir stattfinden, wäre ich nicht sonderlich erfreut. Dachte ich zumindest bis gerade eben. Bei genauerer Betrachtung müsste ich den Zettel nicht nur wieder aufhängen, sondern auch noch selber Werbung für diese Aktion machen. Die paar Plastikverpackungen kann ich doch problemlos in einen oder mehrere gelbe Säcke stopfen und mit an die Straße stellen – aber den Umsatz dazu würde ich gerne mitnehmen.
Wir sind zwar gerade dabei, den Laden zu entdekorieren, aber bei einer kleinen Pause im Büro fiel mir ein, dass das Unvermeidbare auch schon wieder vor der Tür steht …
Aushang (für die ehemaligen Mitarbeiter) in einem seit vielen Jahren geschlossenen Warenhaus in Delmenhorst:
Verkaufen von ganzem Herzen – "Mit 5 Schritten zum Erfolg"
1. Wir begrüßen jeden Kunden als einen willkommenen Gast!
· Begrüßen Sie jeden Kunden · schaffen Sie Augenkontakt und schenken Sie ihm ein Lächeln.
2. Wir sprechen jeden Kunden aktiv an und ermitteln gezielt die Kundenwünsche durch offene Fragen!
· Ermitteln Sie die Kundenwünsche mit Hilfe der sog. "W"-Fragen (Was, Wann, Wo, etc.).
· Freitag und Samstag nur noch verkaufen zu 100%
3, Wir bieten unseren Kunden immer mehrere Produkte an und weisen sie auf die Qualitätsunterschiede hin!
· Versuchen Sie immer mehr als ein Produkt anzubieten (mindestens 2-3 Artikel).
4. Wir bieten Ergänzungs- bzw. Zusatzprodukte an!
· Zum Beispiel den Gürtel zur Hose, die Batterien zur Kamera usw.
· Unser Ziel ist es von gegenwärtig durchschnittlich 1,6 Artikel pro Kunde auf min. 2 Artikel pro Kunde zu kommen.
· Den Durchschnitts-Bon von z. Zt. 12,45€ auf min. 12,81€ zu erhöhen und den Verkauf von Artikeln über diesem Durchschnitts-Bon zu fördern.
5. Wir begrüßen den Kunden an der Kasse und bedanken uns für seinen Einkauf!
· Begrüßen Sie den Kunden an der Kasse.
· Fragen Sie nach, ob er alles gefunden hat.
Eigentlich alles nicht weiter ungewöhnlich und nachvollziehbar. Gut, solche Regeln gibt es bei mir nicht und Lebensmittel sind zugegebenermaßen auch meistens eher nicht so beratungsintensiv – aber zumindest die Grundregeln der Höflichkeit gelten bei uns auch, da allerdings schon aus Ehrlichkeit und nicht, weil es auf einem Schild steht.
Ich staune nur über den letzten Punkt im vierten Absatz. Rund 12,50€ Durchschnittseinkauf pro Kunde, da hätte ich in einem Karstadt / Hertie auf eher höhere Summen getippt. Worauf ich überhaupt keine Antwort finde: Warum von 12,45 auf 12,81? Das sind weder runde Zahlen , noch eine eine runde Summe als Steigerung (36 Cent), noch ein glatter Prozentsatz (2,89%) …
Von der IHK kam die Urkunde mit der Anerkennung, dass ich auch in diesem Jahr wieder Azubis im Betrieb habe. Immerhin zwei junge Männer, die sich zum Kaufmann im Einzelhandel ausbilden lassen. Dass ich mich nicht um (beruflichen) Nachwuchs kümmere, kann mir folglich keiner nachsagen.
(Ganz nebenbei erwähnt: Der andere Nachwuchs wird am Montag auch schon vier Jahre alt. Das ist so krass, wie die Zeit vergeht …)
Nachdem sich gestern sogar schon zwei Kunden nach meinem Alfons-Plakat erkundigten, habe ich beschlossen, erstmal ein Foto davon zu machen. Wer weiß, wie lange das da noch hängt - zu verkaufen habe ich nämlich keine.
Das Plakat ist ein Überbleibsel von seinen beiden Live-Auftritten bei mir im Markt.
Nach dem die H-Milch nun schon eine ganze Weile in dem Regal seitlich des ehemaligen Bedienungsbereichs stand, ist sie nun rechts um die Ecke gewandert und befindet sich nun dort, wo bis dato das türkische Sortiment angesiedelt war.
Die Kunden müssen zwar an der H-Milch vorbeilaufen, um dieses Schild überhaupt lesen zu können, aber man kennt ja die Leute …
Aus dem Frust aufgrund eines Diebstahls haben wir uns zu etwas Aktionismus hinreißen lassen und dieses Schild an die Lagertür gehängt. Faktisch umgesetzt haben wir die Taschenkontrollen letztendlich nie …
Achtung: Dieser Beitrag ist am 01.02.2019 rückdatiert hier im Blog geschrieben worden und soll die Dokumentation der Geschichte meiner Selbstständigkeit vervollständigen. Diese Berichte sind chronologisch in der richtigen Reihenfolge, es können jedoch Abweichungen im Datum vorkommen.
Info an alle Mitarbeiter: "Am Dienstag, 29. Juni 2004, findet von 14-15 Uhr und von 15-16 Uhr ein Training für unsere neue Warensicherungsanlage statt!"
Ja, für so eine Anlage braucht man, wenn man nun gar keine Ahnung hat, ein regelrechtes Training. Dabei geht es um die Bedienung, die jedoch schnell erklärt ist, aber vor allem um die sensible Vorgehensweise im Alarmfall. Wie spricht man Kunden (oder Diebe?) an, mit welchen Reaktionen hat man zu rechnen und wie reagiert man selber.
Bin schon gespannt, wie wir mit dieser Technik klarkommen werden.
Seit Mitte 2002 hatten wir mit dem kleinen Backofen mitten im Laden gebacken. Doch die Erfahrung zeigt, dass Kapazität als auch Leistung des Geräts nicht ausreichend sind, um vernünftig Brötchen backen zu können. Hinzu kommt, dass wir den Platz im Brotregal gut gebrauchen konnten und so steht der Ofen ab sofort im Hintergrund in unserer Brötchenküche.
Damit die Kunden nicht denken, dass wir gar nicht mehr backen, haben wir dieses Schild ans Brotregal gehängt: