Oha: In einem meiner Ordner habe ich noch dieses Fax aus dem Jahre 2003 gefunden, das wir aus welchen Gründen auch immer aufbewahrt hatten. Da hatte uns irgendjemand Werbung geschickt und obwohl ich eigentlich gar nicht so ein Arsch bin, wollten wir damals wohl einfach mal ausprobieren, wie jemand reagiert, dem man gleich mal die Paragraphenkeule um die Ohren haut. Das war mit Faxwerbung zu der Zeit aber auch insgesamt noch schlimmer, die Technik stirbt ja so langsam aus.
Aber klickTel … Ich meine, wer kennt das Ding heute noch?
… und dann war da noch die Kundin im kompletten Punk-Outfit inklusive neongrün gefärbten Haaren, die auf ihrer Jacke neben vielen anderen Applikationen auch noch einen dicken Aufnäher mit dem Text "natürlich barfuß" trug.
Weiter unten am Körper gab es den totalen Widerspruch dazu: Ihre Füße steckten nämlich, ganz und gar nicht barfuß, in halbhohen Stiefeln von Doc Martens.
Aber vielleicht hatte sie ja keine Socken an. So als Kompromiss.
Eine Frau rief an, meldete sich nur mit einem "Ja, hallo!" und erzählte mir etwas langatmig ihre angebliche Leidensgeschichte: Sie sei hochschwanger, gerade erst nach Bremen gezogen und hat noch kein Geld vom Jobcenter bekommen. Zudem sei sie vor ein paar Tagen überfallen worden und verfügt deshalb weder über Bargeld noch ihre Papiere.
So weit hörte ich mir erst mal alles stillschweigend an. Dann fragte Sie mich, ob sie hier einkaufen und "bis Freitag" anschreiben lassen könne, weil sie dann wohl ihr Geld bekäme. Wohl zur Bekräftigung ihrer vorgeblichen Rückzahlungsabsicht ergänzte sie noch, dass sie schließlich jeden Monat hier groß einkaufen würde.
Sie kauft also jeden Monat hier groß ein. So, so … Sagte sie nicht eben noch, dass sie "gerade erst" nach Bremen gezogen sei?
Schöne Nachricht: Die Widerspruchsfrist ist verstrichen und niemand hat der Eintragung meiner Wort-Bild-Marke "Kauf dich satt!" mit unserem stilisierten Supermarkt widersprochen.